Drucksache - 0641/5
Ich frage das Bezirksamt:
Sehr geehrte Frau Vorsteherin,
Die Große Anfrage beantworte ich im Namen des Bezirksamtes wie folgt:
1.Gelten Kinder als Armutsrisiko in Charlottenburg-Wilmersdorf?
Der Armutsbericht des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf von Mai 2017 befasst sich mit der sozialen Lage und der Armutsgefährdung der Einwohnerinnen und Einwohner des Bezirks. Neben Alleinerziehenden, Personen mit Migrationshintergrund oder mit einem niedrigen Bildungsstand sind besonders häufig Kinder und ältere Menschen von Armut betroffen. Dem Bericht ist u.a. zu entnehmen, dass die Armutsgefährdung derer, die in Lebensformen mit Kindern leben größer ist, als die von Personen, die ohne Kinder leben. Betroffen sind oft Alleinerziehende, da diese die steigenden Kosten nach Trennung oder Scheidung allein tragen müssen.
Dennoch sollte daraus keinesfalls der Schluss gezogen werden, dass Kinder grundsätzlich in unserem Bezirk als Armutsrisiko gelten. Kinder stellen in der Überzeugung des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf eine Bereicherung dar. Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ist ein sehr familienfreundlicher Bezirk und die Unterstützung und Wertschätzung von Familien mit Kindern in unserem Bezirk ist als ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag anzusehen. Kinder sind unsere Zukunft.
2.Wie viele Kinder leben in Armut beziehungsweise sind armutsgefährdet in Charlottenburg-Wilmersdorf?
Im Jahr 2015 wies der Mikrozensus für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren eine Armutsgefährdungsquote von 19,4 % für Berlin und 17,6 % für Charlottenburg-Wilmersdorf aus. Die Armutsgefährdungsquote der Minderjährigen lag in Charlottenburg-Wilmersdorf leicht über der gesamten Armutsgefährdungsquote des Bezirkes (14,7 %). Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf lebten 2015 insgesamt 8.764 Minderjährige in Bedarfsgemeinschaften mit SGB-II-Bezug. Dies entspricht einem Anteil von 20,5 % an allen Minderjährigen, damit liegt der Wert deutlich unter dem berlinweiten Wert von 31,1 %, ist aus meiner Sicht aber immer noch zu hoch.
3.Was wird zur Unterstützung von Familien/Kindern in Armut vor allem in den Ballungszentren Charlottenburg-Wilmersdorfs (Kitaplatzausbau, Personalaufbau, Familienzentren etc.) unternommen?
Angebote des sozialräumlich ausgerichteten Jugendamtes haben den Auftrag, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern, Familien in ihrem Erziehungsauftrag zu begleiten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern. Beispielsweise wird der Ausbau von Plätzen der Kindertagesbetreuung aktiv unterstützt, die Angebotsplanung im Haus der Familie und in den Familienzentren am Bedarf der Familien ausgerichtet und auch die Frühen Hilfen unterstützen Eltern mit Kindern bis zu 3 Jahren mit niedrigschwelligen Angeboten.
Mit freundlichen Grüßen
Heike Schmitt-Schmelz
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