Drucksache - 0598/2  

 
 
Betreff: Plätzen in Charlottenburg-Wilmersdorf einen Namen geben
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 
Verfasser:Rathjen/KoskaAndres, Evelyn
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
26.06.2003 
öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      
Ausschuss für Frauen Beratung
12.02.2004 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Frauen      
Ausschuss für Kultur und Bildung Beratung
25.09.2003 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung      
Ausschuss für Bauwesen Beratung
24.02.2004 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauwesen      
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
29.04.2004 
29. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
1. Version vom 05.05.2004

Die BVV beschließt:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert die platzähnliche Anlage zwischen Johann-Georg-Str., Joachim-Friedrich-Str. und Kurfürstendamm in Agathe-Lasch-Platz zu benennen.

Gleichzeitig sollte der Platz zwischen Wundtstr., Nehringstr. und Knobelsdorffstr. nach Erwin Barth benannt werden.

 

Begründung:

In beiden Fällen handelt es sich um kleine Plätze, bei deren Benennung keine weiteren Änderungen für Anwohner notwendig werden würden, da keine Hausnummern den Plätzen zugeordnet sind.

Agathe Lasch wohnte zuerst viele Jahre in der Seesener Str. 29, später, bis zum Abtransport am 15.08.1942 nach Riga, in der Caspar-Theyß-Str.26. Ihre Biografie, die ihren wissenschaftlichen Werdegang und ihr Schicksal als Frau und Deutsche jüdischen Glaubens aufzeigt ist in der Reihe "Bruchstücke - Schmargendorf", herausgegeben vom Arbeitskreis Geschichte Wilmersdorf von Horst Hoppe nachzulesen.

 

Erwin Barth (1880-1933) - Gartendirektor der Stadt Charlottenburg von 1912-25,

der Stadt Berlin1926-29, Prof. an der TH Charlottenburg (heute TU)

 

Während seine Tätigkeit gestaltete Barth u.a die folgenden Plätze: Karolinger Platz, Mierendorffplatz (damals Gustav-Adolf-Platz), Sachsenplatz (heute Brixplatz), Goslarer Platz, Dernburgplatz, Klausenerplatz und die Parkanlagen am Lietzensee, Volkspark Jungfernheide und Volkspark Rehberge.

 

Die Gestaltung der Plätze entsprach den Vorstellungen der Reformpädagogik. Alle Plätze hatten einen Kinderspielplatz.

Gleichzeitig sollte es an "verschwenderischer Blütenfülle" nicht fehlen, um den Mietshausbewohnern einen Hausgartenersatz zu schaffen.

 

Eine Besonderheit bildet der heutiger Brixplatz. In dieser ehemaligen Kiesgrube schuf Barth einen Schulgarten. In diesem Garten stellte er nach einem pflanzensoziologischen und landschaftskundlichen Konzept die Flora und die geologischen Formationen der Mark Brandenburg dar.

 

Ähnlich bei der Gestaltung der Volksparke. Auch hier dachte er vornehmlich an die Arbeiterschichten. Ein Schwimmbad, Liegewiesen, aber auch repräsentative Teile bildeten ein ganzes. Beim Bau der Anlagen hob Barth, um eine schnelle Realisierung durchzusetzen, immer den Aspekt der Arbeitsbeschaffung hervor.

Der Lietzensee liegt unmittelbar südlich des zu benennende Platzes, der Kiez in dem der Platz liegt wird allgemein nach dem von Barth gestalteten Klausener Platz bezeichnet.

Sein Name und sein Wirken sind untrennbar mit Charlottenburg verbunden.

 

 

 

 

 

 


 

 
 

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