Drucksache - 0121/3  

 
 
Betreff: Scientology-Sekte in Charlottenburg-Wilmersdorf nicht willkommen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-Fraktion 
Verfasser:Schmitt/Dannert/Schöne 
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
24.01.2007 
5. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin zurückgezogen     

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag vom 09.01.2007 (zurückgezogen, siehe DS Nr. 110/3)

Die BVV möge beschließen:

Die BVV möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf ist in Sorge wegen der Niederlassung der Scientology-Sekte im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.

 

Die BVV spricht sich gegen eine Niederlassung und gegen die damit zu erwartenden zunehmenden Aktivitäten der Scientology-Sekte im Bezirk und in Berlin aus und erwartet von den dafür zuständigen Stellen in Berlin, dass die Scientology-Sekte in der kommenden Zeit aufmerksam und kritisch beobachtet, gewonnene Erkenntnisse transparent gemacht werden und ggf. gegen sie eingeschritten wird.
In diesem Zusammenhang fordert die BVV das Bezirksamt auf, über den Rat der Bürgermeister und durch andere, angemessene Vorgehensweisen Aktivitäten der Scientology-Sekte und ihr zuzuordnender Einrichtungen zu unterbinden und insbesondere Kinder und Jugendliche vor der Sekte zu schützen.

 

Begründung

Auszug aus der Berliner Morgenpost vom 7.1.2007:
Scientology: Gefahr durch neue Zentrale?

... Der Vorwurf: Scientology sei im Grunde ein Wirtschaftsunternehmen mit pseudo-religiösem Deckmäntelchen, das seine Mitglieder finanziell ausbeute und psychisch unter Druck setze. Interne Kritiker und Ausstiegswillige würden der Gehirnwäsche unterzogen oder sogar in eigene Umerziehungslager verschleppt.
Nun eröffnet Scientology am 13. Januar in bester Charlottenburger Lage nahe Zoo und Technischer Universität an der Otto-Suhr-Allee 30-34 ihr neues Berliner Zentrum.
Zur feierlichen Eröffnung werden nach Informationen der "Berliner Morgenpost" schätzungsweise 5000 führende Mitglieder und Gäste erwartet, vielleicht sogar die eine oder andere Hollywood-Größe wie Tom Cruise, Anne Archer oder John Travolta, die sich offen zu Scientology bekennen. Nicht unwahrscheinlich, dass einige Stars nach Berlin anreisen, um bei der Scientology-Offensive in Berlin dabei zu sein. Schließlich ist erklärtes Ziel der Organisation weltweit Anhänger zu werben. ...

 

Auszug aus dem Bericht des Verfassungsschutzes 2005 des Landes Baden-Württemberg:
(siehe: www.verfassungsschutz-bw.de)
“Scientology vermittelt ihrer Anhängerschaft ein inhumanes Menschenbild, das mit der Werteordnung des Grundgesetzes unvereinbar ist. Sie behauptet, der jeweilige “potenzielle Wert” eines Menschen lasse sich in einer Formel berechnen. Grundlage sollen die jeweiligen “Produkte” sein, die der Einzelne in verschiedenen Lebensbereichen erbringt. Das HUBBARDProgramm zur Durchsetzung von “Administration” (“Admin Tech”), “Justiz” oder für die innere Sicherheit weist auf eine Willkürherrschaft hin. Eine umfassende Umsetzung der scientologischen Ziele als gesellschaftspolitisches Konzept würde wesentliche Elemente der freiheitlichen demokratischen Grundordnung - etwa die Meinungsfreiheit oder das Recht auf Bildung einer verfassungsmäßigen Opposition - außer Kraft setzen. Die SO will den Mitgliedern durch Kurse und Seminare die Überzeugung vermitteln, es sei gerechtfertigt, Kritiker “aus der Umgebung zu entfernen” beziehungsweise “auszuschalten”. Derartige Aussagen zeigen, dass die Organisation ihre Anhängerschaft zumindest auf eine kämpferische Haltung einschwören will.
Darüber hinaus hat die SO ein organisationsinternes “Rechtssystem” geschaffen und propagiert, ein Scientologe solle diese “Rechtsverfahren auf seine Umgebung anwenden.” Zur Rechtfertigung wird der Eindruck erweckt, die staatliche Justiz sei ungerecht und funktioniere nicht. Mitglieder des SO-Wirtschaftsverbands WISE sollen schriftlich verpflichtet werden, sich ausschließlich der “Justiz” von WISE zu unterwerfen.”

 

 

 


 

 
 

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