Drucksache - 0115/3  

 
 
Betreff: Einbürgerung ist ein freudiges Ereignis
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Grüne/SPD 
Verfasser:Centgraf/Wagner/Prejawa/Verrycken 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
24.01.2007 
5. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Bürgerdienste, Ausbildungsförderung und Personal Beratung
14.02.2007 
4. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Ausbildungsförderung und Personal mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
15.02.2007 
6. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag vom 17.01.2007
Beschlussempfehlung vom 15.02.2007
Beschluss vom 16.02.2007
Vorlage zur Kenntnisnahme vom 18.04.2007

Die BVV möge beschließen:

Die BVV hat in ihrer Sitzung vom 15.02.2007 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, die Einbürgerungsfeiern des Bezirks weiterhin in würdevollem Rahmen stattfinden zu lassen, jedoch zu prüfen, in Ablauf und Ausge­staltung der Feier stärker den fröhlichen und freudigen Anlass der Zusammenkunft zu betonen.

 

Insbesondere ist zu prüfen, wie die Veranstaltung insgesamt “kindgerechter” gestaltet werden kann bzw. ob z. B. eine Kinderbetreuung organisiert werden kann.

 

Der BVV ist bis zum 30. April 2007 zu berichten.

 

 

Hierzu nimmt das Bezirksamt wie folgt Stellung:

 

Das Bezirksamt teilt die Auffassung der BVV, dass die Einbürgerung ein freudiges Er­eignis ist. Dies wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass Charlottenburg – Wilmersdorf seit Jahren trotz äußerst begrenzter finanzieller Mittel Einbürgerungsfeiern ausrichtet, auch wenn dies nicht in allen Berliner Bezirken in gleicher Weise üblich ist. Mit diesen Feiern sollen die neuen Staatsbürger und Staatsbürgerinnen nach ihrer Einbürgerung noch einmal auf besondere Weise in ihren erworbenen Rechten und Pflichten will­kommen geheißen werden.

 

Die ausschließlich positiven Reaktionen, die es in der Vergangenheit bereits von Gästen der Veranstaltung dazu gab, haben gezeigt, dass das Anliegen des Bezirksamtes ver­standen wurde und ermutigt wird, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Selbstver­ständlich besteht dabei auch stets Offenheit für Verbesserungen, sofern sie realisierbar sind. Auch bisher wurden die Einbürgerungsfeiern bereits nach entsprechend gewon­nenen Erkenntnissen in ihrer Gestaltung angepasst.

 

Das Bezirksamt hat gleichwohl den Wunsch der BVV auf kritische Überprüfung der Gestaltung des Festaktes aufgegriffen und bei der letzten Einbürgerungsfeier am 4. April einen Fragebogen verteilt und um die Meinungen der Besucher zu dieser Frage gebe­ten. Zur besseren Auswertbarkeit war er farblich unterschiedlich für Gäste und sog. “Offizielle” gestaltet. Von den geladenen Gästen wurden 34 Fragebögen beantwortet, die offiziellen Teilnehmer gaben 4 Fragebögen ab.

 

Dem ganz überwiegenden Teil der Gäste war es ebenso wie den Offiziellen wichtig, mit­einander dieses wichtige Ereignis in ihrem Leben zu feiern, der Einladung wurde aber auch hohe Bedeutung zugemessen. Einstimmig begrüßten beide Gruppen die Reden der politisch Verantwortlichen, von den Gästen bewertete niemand diese als zu lang, sondern 2/3 erschienen sie angemessen. Die Musik der Feier bewerteten die Gäste fast einstimmig als gelungen, hier gab es mehr Kritik seitens der Offiziellen.

 

Bezüglich der Teilnahme von Kindern an der Veranstaltung war der ganz überwiegende Anteil der Befragten der Auffassung, dass dies zu begrüßen sei. Einige Beteiligte hielten allerdings eine Altersuntergrenze für angebracht. Nur zwei Gäste meinten, dass Kinder außerhalb des Raumes betreut werden sollten.

 

Fast allen Gästen gefiel die Feier so wie sie war. 

 

Das Ergebnis der Umfrage bestätigt im Wesentlichen die bisherige Form der Feier. Dies schließt natürlich nicht aus, dass die Anregungen, die von den verschiedensten Seiten kamen, nicht auch aufgenommen werden können.

 

Mit der Musikschule soll vereinbart werden, vor allem heitere Werke verschiedener Musikepochen auszu­wählen. Zu besonderen Anlässen – wie jetzt kurz vor Ostern in der Passionszeit – muss es aber auch möglich sein, eine angemessene ernste Auswahl von Stücken zu treffen.

 

Hinsichtlich der Beteiligung und Betreuung von Kindern ist zunächst einmal festzuhalten, dass sie nicht von der Einbürgerungsfeier ausgeschlossen werden dürfen, zumal in vielen Fällen gerade die Kinder eingebürgert worden sind- teilweise mit einem Elternteil, häufig jedoch auch allein, wenn die Eltern die Staatsangehörigkeit bereits zuvor erlangt hatten. Außerdem ist in anderen Kulturkreisen die Teilnahme von Kindern an Festen immer noch viel selbstverständlicher als offensichtlich heutzutage in unserem eigenen Land. Sie werden seltener als störend empfunden, sondern eher als Ausdruck von Lebensfreude und Familienzusammenhalt gesehen. Viele Eltern wollen ihre Kinder bei diesem be­deutenden Anlass dann auch natürlich gerne dabei haben.

 

Eine Betreuung außerhalb des Raumes wäre bei dem breiten Altersspektrum und den damit z.T. verbundenen Verständigungsschwierigkeiten nicht nur organisatorisch schwer lösbar. Vor allem kleinere Kinder würden sich in einer fremden Umgebung wohl kaum von ihren Angehörigen entfernen wollen – dies wäre auch pädagogisch höchst prob­lematisch. Um den Kindern ein wenig Beschäftigung und Ablenkung zu bieten, erhalten alle Malzeug während der Veranstaltung und beim Ankommen – sowie bei Bedarf auch zwischendurch – kleinere Mengen an Süßigkeiten.

 

Selbstverständlich ist das Bezirksamt auch weiterhin bemüht, die Einbürgerungsfeier mit den vorhandenen begrenzten Mitteln optimal zu gestalten und weiter zu entwickeln. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess, in den die gemachten Erfahrungen – wenn auch nicht immer für alle sofort sichtbar – einfließen.

 

 

 

 

 

Thiemen                                                                                             Krüger

Bezirksbürgermeisterin                                                                    Bezirksstadtrat

 


 

 
 

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