Drucksache - 0073/3  

Wir fragen das Bezirksamt:

1.         Wie viele Ganztagsplätze sind im Kita-Eigenbetrieb Nordwest in diesem Jahr abgebaut worden und wie wird sich die Entwicklung im Jahr 2007 darstellen?

2.         Welche Auswirkungen hat die Zunahme von Halbtagsplätzen auf die Qualität und Quantität der frühkindlichen Sprachförderung in der Kita, insbesondere bei Kindern mit Migrationshintergrund?

3.         Wie wendet das Bezirksamt die Kriterien “aus pädagogischen, sozialen oder familiären Gründen” in § 4 Absatz 2 KitaFöG bei der Antragsbearbeitung an und in welcher Art und Weise werden dabei die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit Migrationshintergrund berücksichtigt?

4.         Wie unterstützt das Bezirksamt die politische Zielsetzung der Senatsverwaltung, Kitaplätze für alle Kinder zu schaffen?

5.         Welche Auswirkungen hat eine Absenkung der Ganztagsplätze zu Gunsten einer vermehrten Zuweisung von Halbtagsplätzen auf die Personalzuschüsse des Kita-Eigenbetriebs?

Begründung:

In der Presse häufen sich in letzter Zeit Meldungen, die strenge bezirkliche Genehmigungspraxis bei der Kita-Platzvergabe führe zu einer Absenkung der Ganztagsplätze in den Kitas. Damit verbunden sei eine Reduzierung der Sprachförderung  in den Kindertagesstätten, was besonders Kinder mit Migrationshintergrund hart treffen würde.

Damit würde das offizielle politische Ziel des Senats, die Kindertagesbetreuung auszubauen, konterkariert. Wer eine frühzeitige Integration von Kindern aus MigrantInnenfamilien erreichen will, muss bestrebt sein gerade diesen Kindern eine umfassende Betreuung zukommen zu lassen. Nur so kann einer sprachlichen Abkapselung der MigrantInnen vorgebeugt und Bildungsbarrieren auf dem Weg zur erfolgreichen Integration abgebaut werden.

Es gilt zu verhindern, dass mit der vermehrten Zuweisung von Halbtagsplätzen im Kitabereich der Kürzung der Personalzuschüsse Vorschub geleistet wird. Dies würde zu einem massiven Stellenabbau in den bezirklichen Kindertagesstätten führen.