Auszug - Weiterbildung und Teilhabe im Bezirk – Öffnung der bezirklichen Bibliotheken auch am Sonntag  

Herr Schuchert begründet den Antrag noch einmal mündlich.

Frau Kraus sieht in der Drucksache zwei verschiedene Aspekte verarbeitet.

Im Antrag werden Beispiele aus Skandinavien angeführt, die auf landesweit übergreifenden Konzepten beruhen. Dies sei mit der Situation der Bibliotheken in Charlottenburg-Wilmersdorf nicht vergleichbar. Man müsse in diesem Zusammenhang eher die Frage stellen, wie weit das Konzept für die bezirklichen Bibliotheken gediehen ist.

Das Netzwerk der Wärme beruhe auf Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern, man könne die festen Mitarbeitenden gar nicht sieben Tage in der Woche einsetzen.

Herr Schuchert entgegnet, dass dieser Antrag über das Netzwerk der Wärme hinausgehe.

Es könne sich, gerade in diesen Zeiten, nicht jeder leisten in den Urlaub zu fahren. Dafür benötigt es dritte Orte wie die Bibliotheken, um Ungleichheiten aufzufangen.

Frau Hansen meint, wenn eine Bibliothek als Wärmeort dient, kann dieser auch als Ort zur Abkühlung fungieren. Darüber hinaus arbeite das Personal in wechselnder Anwesenheit. Vielleicht könne man die Wochenendschichten erweitern.

Frau Kollotscheck erklärt, dass zu den zusätzlichen Öffnungszeiten im Rahmen des Netzwerks der Wärme nur durch Sicherheitspersonal betreut wurde und fragt nach den Teilnehmerzahlen in diesem Zeitraum an den Samstagen und Sonntagen.

Herr Hartmann ordnet den Umgang mit der Drucksache in die Kategorie „Wünsch dir was“ ein. Kinder gingen an Hitzetagen nicht in die Bibliothek, sondern eher ins Freibad. Außerdem bräuchten auch die Mitarbeitenden der Bibliothek ein Wochenende.

Herr Schuchert findet, dass man eine Drucksache nicht mit dem Argument eines vermeintlichen Desinteresses der Bürgerinnen und Bürger ablehnen kann. Personen, die ein Angebot nicht interessiere, kämen auch am Montag nicht.

Frau Blomberg betont, dass die Idee der dritten Orte schon Teil des aktuellen Bibliotheksentwicklungsplans ist.  Auch die anderen Institutionen, für die sie verantwortlich ist, sollen teils in dieses Konzept integriert werden. Sie berichtet, dass dem Fachbereich Bibliotheken laut aktuellem Stellenplan 65 Mitarbeitende zur Verfügung stehen. Davon sind allerdings 17, in Kürze 20, Stellen unbesetzt, darunter fünf Leitungsstellen.

Sie hat heute (13.06.2023) einen Antrag über 142.000 € für die Neuauflage des Netzwerks der Wärme ab Mitte September 2023 gestellt. Für die Bibliotheken aller zwölf Bezirke sei beschlossen worden, Sonntagsarbeit durch das Bestandspersonal auszuschließen.    

Die Besucherzahlen für das Netzwerk der Wärme von Januar bis April 2023 sind:

Heinrich-Schulz-Bibliothek: 5.742 Besucher*innen

Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek: 4.294 Besucher*innen

Ingeborg-Bachmann-Bibliothek: 1.817 Besucher*innen

Stadtteilbibliothek Halemweg: 1.049 Besucher*innen

Herr Hartmann fragt, ob im Rahmen des Netzwerks der Wärme Veranstaltungen stattfanden.

Frau Blomberg antwortet, dass viele Veranstaltungen, vor allem mit der Musikschule, durchgeführt wurden.

Frau Dr. Timper ist sich sicher, dass die Zentral- und Landesbibliothek Berlin an Sonntagen geöffnet ist und fragt, warum es dort möglich ist.

Herr Stadtrat Wagner weist auf die Haushaltssperre hin, der der Bezirk unterliegt.

Es wird entschieden, dass genügend Informationen vorliegen, diesen Antrag zur Abstimmung zu stellen.

Abstimmungsergebnis:

dafür: 4 dagegen:    11      Enthaltung: 0