Auszug - Vorstellung des Bauvorhabens Uhlandstr. 104/105, Fechnerstr. 7 (10 Minuten Vorstellung durch den Investor, 10 Minuten Fragen und Diskussion)   

 
 
47. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung
TOP: Ö 3.1
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 19.12.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Bürgersaal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10587 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

BzStR Schruoffeneger erklärt, dass die Investoren vorgeladen wurden, um für ihr Vorhaben werben zu können.

Es gibt noch keinen Bauantrag und BzStR Schruoffeneger bewertet den Entwurf als nicht genehmigungsfähig. Eine zweite Debatte zum Mieterrecht wird parallel geführt.

 

Herr Fiedler von Krieger + Schramm und der Architekt Prof. Schwebel verteilen Broschüren und stellen das Bauvorhaben vor.

Dabei wird eine große, zur Straße hin orientierte Brandwand geschlossen, ein Bestandswohnungsbau, sowie eingeschossige Gewerbeflächen sollen dafür abgerissen werden.

Ein Teil der neuen Bebauung sieht Arkaden, die in den öffentlichen Straßenraum hineinragen vor. Diese überschreiten die Straßenbegrenzungslinie.

 

 

Die Bauhöhe wird ähnlich hoch wie der geplante Neubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der Investor will eine Befreiung beantragen und sich auf Art und Maß der baulichen Umgebung beziehen.

Im Bestandsbau befinden sich 24 Wohnungen und soll abgerissen werden. Der Neubau soll insgesamt 103 Wohnungen und weniger Bodenversieglung im Hof bieten. Der Bestand wird gerade auf Asbestbelastung geprüft und die Fallrohre sind in die Mauern eingebaut, was eine Sanierung schwierig macht.

Die Mieter aus den Bestandswohnungen werden dabei unterstützt eine neue vergleichbare Wohnung zu finden. Unter den Neubauwohnungen werden gemäß Berliner Modell 30% der Wohnungen zu 7,92 €/m² angeboten.

 

Es wird über den Entwurf diskutiert. Von mehreren Seiten kommt Kritik auf, dass der Großteil der Wohnungen als 1-Zimmer-Wohnungen geplant ist.

Der Abriss des Bestandes wird von der CDU-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Frage gestellt.

Die Stadtreparatur bei Bebauung der Brandwand wird von allen Fraktionen als sehr positiv gewertet. Die SPD-Fraktion und DIE LINKE kritisieren die geplante Baumasse.

Die dazu nötige Überbauung der öffentlichen Fläche beträgt bei dem aktuellen Entwurf etwa ein Viertel bis ein Drittel der Grundfläche und wird allgemein als schwierig bewertet. Als Lösung dafür schlägt BV Tillinger einen Planungswettbewerb vor.

 

Insbesondere BV Schenker sieht die soziale Durchmischung der Mieterschaft durch die steigenden Mieten gefährdet. Er plädiert im Zuge der kooperativen Baulandentwicklung 24 Wohnungen für 7,92 €/m² anzubieten und zusätzlich, statt 79 Wohnungen anzubieten, etwa 60 bis 70 Wohnungen daraus zu machen von denen ein Drittel zu 6,50 €/m² angeboten werden.

Prof. Schwebel erklärt, dass die 24 Wohnungen für 7,92 €/m² bereits geplant sind und mehr günstige Wohnungen bieten werden als im Bestand aktuell vorhanden sind.

Aus dem Publikum melden sich Mieter der Bestandswohnungen, die eine zweite Diskussion um Verdrängung der Mieterschaft anstoßen.

Sie erklären, dass die Ersatzwohnungen des Investors nicht vergleichbar sind und sie unter Druck gesetzt werden, frühzeitig auszuziehen, obwohl kein Bauantrag besteht. Die Kündigung wurde den Mietern direkt gestellt. Bei Gesprächen mit der Mitarbeiterin, die den Mietern neue Wohnungen vermitteln sollte, wurde ihnen mitgeteilt, dass die Neubauwohnungen für sie ohnehin nicht bezahlbar würden. Es wird die Offenlegung der Kalkulationstabellen gefordert. Herr Fiedler dementiert das und spricht von Fehlinformationen seitens seiner Mitarbeiterin, für die er sich entschuldigt. Er zeigt sich offen für die Vermittlung der Bestandmieter an günstige Wohnungen im Neubau. 24 Wohnungen werden zu 7,92 €/m² angeboten.

 

Die Praxis des Investors Mieter zum Ausziehen zu bewegen, obwohl noch kein Bauantrag besteht wird scharf kritisiert. Es wurde bisher bloß ein Antrag auf Abriss gestellt, dem noch nicht stattgegeben worden ist. Ob auf dieser Grundlage bereits gekündigt werden darf, prüft das Rechtsamt des Bezirks. Auch die Kündigung der Gewerbetreibenden wird kritisiert. Der Investor wird aufgefordert die Kündigungen der aller Mieter zu unterlassen bzw. zurückzuziehen bis eine städtebaulich akzeptable Planung vorliegt.

 

Die Fraktionen werden dem Investor zum nächsten Jahr Rückmeldung geben

 


 

 
 

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