Auszug - Vorstellung der bezirklichen Jugendhilfeplanung  

 
 
66. Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 03.09.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:35 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Minna-Cauer-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau König weist einleitend darauf hin, dass bei der Präsentation der Jugendhilfeplanung zu beachten ist, dass diese den Stand April widerspiegelt und daher die aktuelle Flüchtlingsproblematik nicht berücksichtigt. Weiterhin werden auch die Ausschussmitglieder sicherlich festgestellt haben, dass die aufgewendeten Mittel im Verhältnis zu den ausgewiesenen Angebotsstunden Fragen nach der Plausibilität aufwerfen.

 

Frau von Pirani präsentiert anhand einer kurzen Power-Point-Präsentation die bezirkliche Jugendhilfeplanung und betont, dass in Bearbeitung der zugrundeliegenden Drucksache 0687/4 diesem Bericht bereits ein Zwischenbericht im Sommer 2014 vorausgegangen ist.

Insgesamt ist es für die Jugendarbeit als ein Erfolg zu werten, dass auf Landesebene das Budget für die Jugendarbeit um 4,9 Mio., für unseren Bezirk um rd. 503.000 €, angehoben wurde. Im Vorgriff auf den nächsten TOP weist sie bereits hier auf die Problematik hin, dass die zusätzlich dem Bezirk zur Verfügung gestellte Summe von 23.000 € für allg. Kostensteigerungen / Tariferhöhungen bei den Zuwendungsempfängern keine Berücksichtigung in der Haushaltsplanaufstellung fand.

Zur Jugendsozialarbeit verweist sie auf die breit aufgestellte Jugendsozialarbeit an Schulen, das Projekt von Outreach sowie die noch nicht absehbaren Veränderungen nach Aufnahme der Arbeit der Jugendberufsagentur im Bezirk im Laufe des kommenden Jahres.

Zur Familienförderung erläutert sie, dass der Bezirk mit dem Haus der Familie, den beiden Familienzentren, dem Elterncafe „Emilie und Rudolf“, dem Runden Tisch Elternbildung, deren Mitglieder ein vielfältiges Kursangebot der Elternbildung vorhalten, und dem Bundesprogramm Frühe Hilfen und Familienhebammen vergleichsweise gut aufgestellt sei.

 

Der Vorsitzende dankt Frau von Pirani für die Ausführungen. Anschließend fragt er den Ausschuss, ob Frau Rouhani ein Rederecht zugestanden wird. Dem wird einhellig entsprochen und Frau Rouhani fragt, ob es in der aktuellen Flüchtlingssituation Schnittstellen zu langjährigen Migranten gibt. Dies wird von Frau von Pirani bestätigt, auch wenn hier immer noch Verbesserungen möglich sind.

 

Herr Wuttig hat zur bezirklichen Jugendhilfeplanung drei Nachfragen. Zum einen interessiert ihn der Sachstand beim Interessenbekundungsverfahren Ruhwaldpark und er bittet in der Ausschusssitzung am 15.09. um einen kurzen Bericht. Zum anderen nimmt er Bezug auf den Vortrag von Frau von Pirani und fragt nach den Erfahrungen anderer Bezirke hinsichtlich § 13 SGB VIII zur Jugendsozialarbeit und ob es diesbezüglich einen Austausch mit den anderen Bezirken gibt. Frau von Pirani erläutert, dass die Themen Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in den regelmäßigen Besprechungen zwischen den Bezirken und der Senatsfachverwaltung behandelt werden. Seine abschließende Frage bezieht sich auf die Angebote für Alleinerziehende, wobei er wissen möchte, ob hier auch an einen Ausbau bzw. eine Anpassung an die jeweiligen Bedarfe gedacht ist. Hierzu erläutert Frau König, dass sich auch hier bei entsprechenden Personalressourcen um eine Angebotsanpassung bzw. deren Ausbau gekümmert wird.

 

Frau Dr. Vandrey fragt, wie der Bezirk hinsichtlich der Inklusion aufgestellt ist. Frau von Pirani teilt mit, dass diese Thematik in den Kitas sehr gut verankert ist. Im Bereich der Jugendarbeit sind durchaus Verbesserungen wünschenswert und auch vorstellbar. Es müssen jedoch auch die baulichen Voraussetzungen vorhanden sein. Sie nennt hier als gutes Kooperationsmodell die Zusammenarbeit zwischen dem Jugendclub Schloßstr. und der Finkenkrug-Schule. In den Jugendämtern besteht an manchen Stellen durchaus die berechtigte Sorge, dass seitens des Schulbereiches die Erwartung besteht, dass das Jugendamt die Kosten für die Inklusion an Schulen zu tragen hat. Hierzu finden dann intensive Gespräche mit dem Schulbereich statt.

 

Im Zusammenhang mit Jugend (-sozial) -arbeit berichtet Frau von Pirani abschließend noch über zusätzliche Landesmittel für Angebote für geflüchtete Kinder und Jugendliche, die mit Beginn der Sommerferien seitens der Senatsverwaltung zur Verfügung gestellt wurden – allerdings nur den freien Trägern. Herr Rolfes hat hierzu die Träger in den Sommerferien angeschrieben und mit Beginn der Schulzeit treffen nun die Konzepte ein, die von Frau Schütt zusammengefasst wurden und demnächst zur Senatsverwaltung geschickt werden. Insgesamt sechs Projekte werden gemeinsam von öffentlichem und freien Trägern in den Regionen realisiert. Auch die vier Träger, die im Programm „Jugendarbeit an Schule“ aktiv sind, sollen kurze Konzepte einreichen und erhalten dafür jeweils rund 3.000 €, befristet bis zum Jahresende. Das Geld wurde anhand der Flüchtlingszahlen zum 30.06.2015 je Bezirk ermittelt. Würde der aktuelle Zustrom an Flüchtlingen berücksichtigt, würde es deutlich mehr Geld geben müssen.


Herr Neuhoff fragt abschließend zu den Angebotsstunden, ob diesbezüglich die Träger informiert wurden. Frau von Pirani erklärt, dass dies im Rahmen der Vorarbeiten für einen Entscheidungsvorschlag für den JHA passieren wird und dass die Ein- bzw. Überarbeitung der Angebotsstunden in die jeweiligen Verträge und Bescheide die Plausibilität, Vergleichbarkeit und Transparenz –auch unter den Trägern- erhöhen soll.

 

Der Vorsitzende dankt für den Vortrag und bittet diesen auch Frau Eberhardt für die Erstellung des Jugendhilfeplans zu übermitteln.

 


 

 
 

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