Auszug - Situation der Hauptschulen im Bezirk
![]() |
![]() |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Herr BzStR Naumann schildert kurz
die aktuelle Situation der Hauptschulen allgemein und im Bezirk
Charlottenburg-Wilmersdorf. Derzeit werden deutschlandweit das dreigliedrige
Schulsystem und insbesondere die Hauptschulen kritisch diskutiert. In einigen
Bundesländern wurde bereits politisch die Abschaffung der Hauptschulen
beschlossen und z.B. durch die Schaffung von sog. Kiezschulen die Schulstruktur
insgesamt verändert. Von Einigen werden in weiteren Veränderungen nach
skandinavischen Vorbild gute Entwicklungschancen gesehen. Doch auch das
gegliederte Schulsystem wird weiterhin verteidigt. Er spricht sich dafür aus,
zunächst eine Debatte über die Qualität der Hauptschulen zu eröffnen und sich
auf Grundlage des Schulentwicklungsplanes die aktuellen Zahlen –
insbesondere zur Nachfrage und die Abschlussquoten - anzuschauen. Insgesamt kann die Arbeit der
Hauptschulen im Bezirk, gerade unter den vorherrschenden schwierigen
Rahmenbedingungen, als engagiert angesehen werden. Den Ausschussmitgliedern werden
der Auszug aus dem SEP 2004, die Übersicht zur Einrichtung der 7. Klassen und
die Eckdaten aus der Oktoberstatistik 2007 der Haupt- und Realschulen zur
Kenntnis gegeben. Am gemeinsamen Standort von
Pommern-OS und Goerdeler-GS werden in nächster Zeit verschiedene Veränderungen
stattfinden. So wird der Eingangsbereich der Grundschule verlegt, die
Europazüge deutsch-polnisch der Grundschule werden in die Katharina-Heinroth-GS
verlagert und die Goerdeler-GS wird zu einer zweizügigen Kiezgrundschule
weiterentwickelt. Die Pommern-OS bleibt auf dem gemeinsamen Standort mit der
Grundschule. Dass Entwicklungsbedarf für diesen Schulstandort besteht, steht
außer Frage: Welche Veränderungsnotwendigkeiten hier bestehen, soll im Laufe
des ersten Halbjahres 2008 ausgelotet werden. Herr Gutheil erläutert kurz, dass
zur Einrichtung der 7. Klassen zwar nur wenige Anmeldungen an den Hauptschulen
des Bezirks erfolgten, die Plätze jedoch spätestens nach dem Probehalbjahr für
die Rückläufer aus den Realschulen benötigt werden. In der Pommern-OS selber
finden bereits Diskussionen darüber statt, wie die Situation insgesamt
verbessert werden kann. Als Beispiel werden die Zusammenarbeit der
Rudolf-Diesel-OS mit verschiedenen freien Trägern und der Erfolg der
Oppenheim-Oberschule als verbundene Haupt- und Realschule aufgeführt. Auch der
Versuch, sog. Elternkurse in den Schulen zu installieren, um eine stärkere
Bindung der Eltern zur Schule zu schaffen und um diese bei der Erziehungsarbeit
zu unterstützen, werden als positive Maßnahmen gewertet. Auch ist die
Ausstattung mit Lehrerstunden, außer im Fachbereich Englisch, gut. Frau Müller schildert die Struktur
der Pommern-OS. Insgesamt gibt es etwa 220 Regelschüler/innen. Hinzu kommen die
Schüler/innen der ndH-Kleinklassen, der Abendschule und der VHS. Es sind ca. 34
Nationalitäten in der Schule vertreten, der ndH-Anteil liegt bei etwa 55%. Als
sehr wichtig wird die Arbeit von Sozialpädagog/innen angesehen, seit 2006/07
verfügt die Schule über 1,5 entsprechende Stellen. Um ihre Schüler/innen auf
den Einstieg in das Berufsleben vorzubereiten, werden berufsorientierende
Maßnahmen angeboten, Praktika durchgeführt, die Schüler/innen werden beim
Bewerbungsschreiben unterstützt. Über die Kooperation mit einem Autohaus und
der Deutschen Bahn konnten sowohl Praktikums- als auch Ausbildungsplätze
vermittelt werden. 2005 erhielt die Schule den Präventionspreis – in
einer Projektwoche wurde in einer Klasse das Thema Gewalt aufgearbeitet. Auch
mit der Polizei besteht eine Kooperationsvereinbarung. Für das Pilotprojekt
Gemeinschaftsschule hatte sich die Schule ebenfalls beworben. Auch die
Goerdeler-GS wurde in diesem Zusammenhang informiert, um ggf. eine engere
Zusammenarbeit zu ermöglichen, jedoch bestand auf dieser Seite eher wenig
Interesse, was wahrscheinlich dem Umstrukturierungsprozess an dieser Schule
geschuldet ist. Herr Dr. Lehmann meint, dass der
Antrag auf Teilnahme am Pilotprojekt Gemeinschaftsschule abgelehnt wurde, liege
an der politischen Prioritätensetzung. Insgesamt sollte viel offensiver über
Reformen im Schulsystem nachgedacht werden – außer baulichen Maßnahmen
müsse inhaltlich viel mehr geschehen. Die FDP-Fraktion unterstützt den
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die Pommern-OS leistet durchaus gute
Arbeit, aber es sollten auch immer die alltäglichen Schwierigkeiten z.B.
hinsichtlich der Schülerklientel beachtet werden. Es sollten insgesamt mehr
Perspektiven für die Schüler/innen geschaffen werden. Auch die CDU-Fraktion begrüßt den
Antrag. Es wird bedauert, dass die Zusammenarbeit mit der Grundschule nicht
besser läuft. Frau Thöne, Lehrerin an der
Pommern-OS, würde sich eher gegen den Antrag aussprechen. Die Idee der
Gemeinschaftsschule sollte nicht außer Acht gelassen werden. Ggf. würde eine
neue Schulform sowohl der Ober- als auch der Grundschule gute
Entwicklungschancen bieten. Herr Dr. Lehmann erklärt, dass der
Antrag sehr offen gehalten ist, nicht nur auf eine Lösung hinarbeitet und auch
die Möglichkeit der Gemeinschaftsschule weiter verfolgt werden könne. Auch die
anderen Fraktionen sprechen sich dafür aus, in verschiedene Richtungen zu
denken und alle Überlegungen zur Verbesserung der Situation in die Diskussionen
der Schulgemeinschaft hineinfließen zu lassen. Die Möglichkeit der
Zusammenarbeit der Pommern-OS mit der Goerdeler-GS wird wiederholt
hervorgehoben. Auf Antrag der SPD- und der
CDU-Fraktion wird der Antrag wie folgt geändert: “Das Bezirksamt wird
beauftragt, schulentwicklungsplanerische und konzeptionelle Überlegungen zur
Zukunft der Haupt- und Realschulen im Bezirk anzustellen. Gemeinsam mit der
Pommern-Oberschule sind Gespräche zu führen, wie diese Schule künftig an
Attraktivität und Profil gewinnen kann. Hierzu wird das Bezirksamt
beauftragt zu prüfen, ob ein Realschulzug bzw. –zweig oder die Verbindung
von Real- und Hauptschule an diesem Standort möglich und sinnvoll ist. Ferner
ist zu prüfen, welche Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der
Goerdeler-Grundschule entwickelt werden können. (...)” Die Änderungsvorschläge werden von
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen übernommen. Auf Antrag der FDP-Fraktion wird
der Antrag abschnittweise abgestimmt. Absatz 1 wird mit 11 Ja : 1 Nein : 1 Enth. angenommen. Absatz 2 wird einstimmig angenommen. Für den Antrag wird mit 12 Ja : 1 Nein –Stimme Dringlichkeit beschlossen. Herr BzStR Naumann sagt zu, nach
Erörterung mit der Pommern-OS und der Schulaufsicht bis spätestens zu den
Sommerferien einen Zwischenbericht zu erarbeiten und dem Schulausschuss
vorzulegen. Dass der Prozess möglicher Veränderungen bis dahin noch nicht
abgeschlossen sein wird, steht außer Frage. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker/in | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Schriftliche Anfragen |