Drucksache - 0286/XXI  

 
 
Betreff: Sophie Scholl ohne Weiße Rose
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion GRÜNEBezirksamt
Verfasser:Frau Ellenbeck, SaskiaOltmann, Jörn
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
31.08.2022 
10. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksamt Erledigung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Kenntnisnahme
18.01.2023 
15. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Mitteilung zur Kenntnisnahme

Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 31.08.2022 folgenden Beschluss:

Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, dafür zu sorgen, dass die Bepflanzung mit weißen Rosen am östlichen Ende des Grundstückes, auf dem der Hochbunker an der Pallasstraße steht, wieder hergestellt wird.

 Perspektivisch sollte eine Kooperation zur Pflege dieser Fläche mit Schüler*innen der Sophie-Scholl-Schule angestrebt werden.

 Gleichzeitig erinnert die BVV das Bezirksamt höflich an die Beschlusslage im Zusammenhang mit den Drucksachen 1809/XX und 0576/XX.  

Der BVV ist bis November 2022 zu berichten. 

Begründung:

Im Jahr 2000 war damit begonnen worden, den Platz vor und neben dem Hochbunker in der Pallasstraße als Gedenkort für Zwangsarbeiter:innen umzugestalten. Zuvor hatten Schüler:innen der Sophie-Scholl-Schule die Geschichte dieses Bunkers recherchiert. Auslöser war der Brief einer Frau aus der Ukraine, die darum bat, ihr zu bestätigen, dass sie während des Zweiten Weltkrieges als Zwangsarbeiterin am Bau des Bunkes mitarbeiten musste. Die Umgestaltung des Platzes ist jetzt 20 Jahre her. In zwei Beschlüssen hat die BVV darum gebeten, den Gedenkort weiterzuentwickeln und notwendige Sanierungen durchzuführen. Das gilt insbesondere für das „Band der Erinnerung“, das verloren zu gehen droht.

Teil dieses Gedenkortes, der gemeinsam mit den Schüler:innen entwickelt wurde, waren auch die weißen Rosen, die natürlich in Zusammenhang mit dem Namen der Schule verstanden werden sollten.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Situation wäre es wünschenswert, wenn der Gedenkort durch die Weiterentwicklung eine sichtbare Wertschätzung erfahren würde, denn es sollte auch an die Verbrechen Nazi-Deutschlands am Ukrainischen Volk erinnert werden.

 Und natürlich müssen die weißen Rosen dort nachgepflanzt werden, wo sich inzwischen Brennnesseln ihren Weg gebahnt haben.

 

Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:

Die Vegetationsflächen auf denen die Rosen stehen, befinden sich im Fachvermögen von Schule. Die Pflege und Unterhaltung dieser Vegetationsflächen wird vom Fachbereich Grünflächen wahrgenommen im Rhythmus der üblichen Schulpflegedurchgänge (ca. 1-2x im Jahr). Eine intensivere Pflege der Flächen kann nicht gewährleistet werden, da nicht genügend Personal- und Haushaltsmittel für die Pflege und Unterhaltung der Schulhöfe zur Verfügung stehen (s. auch Kosten- und Leistungsrechnung).

Tatsächlich gibt es in diesem Bereich ein großes Problem mit den Brennnesseln, welche aufgrund ihrer kräftigen unterirdischen Ausläufer sehr widerstandsfähig sind. Die alten und vergreist Rosen erhielten im letzten Herbst 2021 einen Verjüngungsschnitt und treiben seitdem Frühjahr 2022 wieder kräftig aus.

Damit das Beet wieder in einem neuen Glanz erstrahlt, werden im Frühjahr 2023 durch die Gärtner_innen des Fachbereich Grünflächen des Straßen- und Grünflächenamtes zusätzliche einige junge weiße Rosen nachgepflanzt.

Die angestrebte perspektivische Kooperation zur Pflege dieser Fläche mit Schüler*innen der Sophie-Scholl-Schule befürwortet der Fachbereich Grünflächen sehr.

 

 
 

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