Drucksache - 1271/XVIII
Das Bezirksamt teilt zu der o.g.
Drucksache folgendes mit: Der Intention der
Beschlussempfehlung folgend, wurde nachstehender Text im Schulentwicklungsplan
auf den Seiten 3 und 4 aufgenommen: Bildungspolitische Ziele für die
Schulentwicklungsplanung Die Bezirksverordnetenversammlung
hat mit ihrem BVV-Beschluss vom 17.02.2010 folgende bildungspolitischen Ziele
beschlossen: Die Bezirksverordnetenversammlung
ersucht das Bezirksamt in die aktuell zu erstellende Schulentwicklungsplanung
folgende bildungspolitischen Ziele für den Bezirk aufzunehmen: Wesentliche bildungspolitischen
Ziele der nächsten Jahre sind die Erhaltung eines leistungsfähigen Schulnetzes.
Wir wollen in Tempelhof-Schöneberg gute Schulen fördern und ausbauen. I. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg
von Berlin ist bestrebt, ein leistungsfähiges und attraktives Schulnetz zu
erhalten bzw. weiterzuentwickeln. Der Erhalt und die Weiterentwicklung des
bezirklichen Schulnetzes ist Aufgabe des gesamten Bezirksamtes. Sie wird
besonders vom bezirklichen Schulamt wahrgenommen. II. Schulen haben über ihren
Erziehungs- und Bildungsauftrag hinaus, eine stabilisierende Wirkung auf ihre
sozialräumliche Umgebung. Die im Berliner Schulgesetz propagierte Öffnung der
Schule nach Außen ermöglicht durch Kooperationen mit anderen Akteuren im Kiez
den Aufbau eines sozialen Netzes, das förderlich für die Ent- wicklung der Schüler/innen und von
Stadtteilen ist. III. Das Schulamt unterstützt die
Schulen in der Wahrnehmung dieser Aufgaben durch enge Zusammenarbeit mit den
anderen Abteilungen des Bezirksamts und befördert dies durch Informationen und
eigene Vernetzungsaktivitäten. IV. In den einzelnen Regionen werden
Bildungsverbünde aufgebaut, die eine enge Zusammenarbeit von Schulen und
kulturellen Einrichtungen des Bezirks und der Jugendhilfe initiieren bzw.
stabilisieren. Für die Oberschulen wird eine enge
Verzahnung mit der bezirklichen Wirtschaft angestrebt. Berufsorientierung und
Praktika in den Betrieben können auf diesem Wege für Schüler/innen ermöglicht
und eine zusätzliche Motivation bei Schüler/innen und Lehrkräften erzeugt
werden. Ziel einer jeden Schule ist die Berufs- und Ausbildungsreife für die
Schüler/innen zu erreichen. Dies wird gefördert durch die Zusammenarbeit /
Dialog zwischen Schulen und Wirtschaft und erleichtert für die Schüler/innen
den Übergang in den Beruf. Zusätzliche Unterstützung wird durch eine
Zusammenarbeit des Schulamtes mit der Arbeitsagentur bzw. Angeboten der
Berufsorientierung gewährt. Das von der bezirklichen Wirtschaftsberatung und
–förderung zum Beispiel initiierte Projekt „Schule kann mehr“
bietet dabei für den Übergang in die Arbeitswelt eine interessante Perspektive. V. Ziel des Bezirksamts ist es, die
Jugendlichen bei der Vorstellung auf das Berufsleben zu unterstützen, die Anzahl
der höheren Schulabschlüsse zu steigern und die Schulabbrecherquote nachhaltig
zu senken, eine Verringerung der Schuldistanzquote zu erreichen.
Armutsbekämpfung kann nur durch bessere Bildung erreicht werden. VI. Schulen, die wegen niedriger
bzw. sinkender Schüler/innenzahlen in ihrer Existenz bedroht sind, werden
verpflichtet, ihr Profil zu stärken bzw. andere Maßnahmen zu ergreifen, um
dieser Entwicklung nach Möglichkeit entgegen zu wirken. In diesem Streben
werden sie durch das Schulamt in Absprache mit der Schulaufsicht unterstützt.
Die Unterstützung gilt insbesondere für Standorte in sozial schwach
entwickelten Gebieten. VII. Es ist dennoch möglich, dass
eine rückläufige Anzahl von Schüler/innen den Fortbestand eines Schulstandortes
infrage stellt. Dies darf nicht dazu führen, dass schulische Konzepte und
besondere Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit aus der schulischen
Landschaft verschwinden. Vorrangig muss eine Nutzung freier Raumkapazitäten
durch andere bezirkliche Institutionen oder Einrichtungen angestrebt werden.
Dadurch können zusätzliche Synergieeffekte im Sinne der regionalen Vernetzung
erreicht werden. VIII. Ziel ist der Erhalt eines
leistungsfähigen Schulnetzes, das im Grundschulbereich die fußläufige
Erreichbarkeit der Schule für die Schülerinnen und Schüler gewährleistet. IX. Zukünftig müssen die
Grundschulen mindestens genauso gut ausgestattet wer- den, wie die Sekundarschulen. D.h.
mehr Sprachfördermittel, weniger Unterrichtsverpflichtung für die Lehrkräfte
(zzt. 28 Wochenstunden, zum Vergleich in der Sekundarschule sind das 26
Wochenstunden), mehr Personal (z.B. Sozialarbeiter/innen, Erzieher/innen etc.)!
Die räumliche, personelle und materielle Ausstattung der Sekundarschulen muss
adäquat zum Anspruch der individuellen Förderung der Schüler/innen im
Ganztagsbetrieb und des sozialen Umfeldes der Schulen vorhanden und gesichert
sein! X. Die Gewährung eines kostenfreien
gesunden Mittagessens an alle Schülerinnen und Schüler ist anzustreben. XI. Durch die Reform im Oberschulbereich
und die Einrichtung der Integrierten Sekundarschule werden Schulstandorte
aufgegeben. Für die nicht mehr benötigten Schulgebäude wird frühzeitig ein
Nachnutzungskonzept entwickelt, welches erstrangig eine öffentliche Nutzung
vorsieht. XII. Durch enge Zusammenarbeit mit
der bezirklichen Schulaufsicht wird die pädagogische Ausrichtung der Schulen
befördert. Die individuelle Förderung wird gestärkt und Angebote zur
Unterstützung von leistungsschwachen Schüler/innen, genauso wie für hochbegabte
Schüler/innen werden unterbreitet. Angestrebt wird die Chancengleichheit für
Schüler/innen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Die Teilnahme von Schulen
an der Pilotphase Gemeinschaftsschule wird vom Bezirksamt unterstützt. XIII. Bezirkliche Prioritäten der nächsten
Jahre sind Ausbau der Ganztagsangebote in den Gymnasien. Bewegung, Sport,
Schwimmunterricht, Jugendverkehrsschule. Die Zahl der musizierenden
Schülerinnen und Schüler muss erhöht werden. Dafür ist die Zusammenarbeit mit
der Musikschule zu fördern. Ziel: Jedes Kind, das möchte, beherrscht ein
Instrument. Hierdurch wird eine positive Entwicklung von Kindern langfristig
und nachhaltig gefördert. XIV. Ziel des Bezirks ist es, ein
sonderpädagogisches Kompetenzzentrum aufzubauen. Der Auf- und Ausbau der Inklusion
in den Grundschulen wird unterstützt. |
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