Drucksache - 0472/XVIII
Das Bezirksamt teilt zu der o.g. Drucksache folgendes mit: Mit dem o.g. BVV-Beschluss wird das Bezirksamt ersucht, ein
ressortübergreifendes Gesamtkonzept zur Sprachförderung für Menschen
nichtdeutscher Herkunftssprache unter Berücksichtigung naheliegender
überbezirklicher Angebote zu erstellen und umzusetzen. Dabei ist auch zu
prüfen, welche niedrigschwelligen Angebote z.B. in kulturellen
Gemeindeeinrichtungen o.ä. umgesetzt werden können. Es wurden daher vom Amt für Bildung, Kultur und
Seniorenbetreuung betroffene Abteilungen gebeten, ihre Sprachförderkonzepte
– soweit vorhanden – bis Ende Januar 2009 an die Geschäftsstelle zu
senden. Die Integrationsbeauftragte des Bezirks hat sich bereit erklärt, danach
ggf. in einer ressortübergreifenden Arbeitsgruppe die vorliegenden Ergebnisse
zusammenzufassen. Sollte die Integrationsbeauftragte keine Möglichkeit sehen,
sich zeitnah zu beteiligen, würden die Berichte der einzelnen Bereiche in der
Abteilung Schule, Bildung und Kultur zusammengefügt. Die Integrationsbeauftragte hat im Februar 2009 übermittelt,
dass es eine ressortübergreifende AG für Interkulturelle Öffnungen zukünftig
geben soll. Diese wird aber nicht in naher Zukunft arbeitstüchtig sein. Daher erfolgt nachstehend die Zusammenfassung der einzelnen
Stellungnahmen: Abteilung Schule, Bildung und Kultur 1. Amt für Bildung, Kultur und
Seniorenbetreuung Fachbereich Volkshochschule „Die Integration von
Migrantinnen und Migranten ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe,
zu der wir auch in Zukunft unseren spezifischen Beitrag leisten werden“,
heißt es im Leitbild der Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg. Der von ihr
gesetzte Angebotsschwerpunkt in den Programmbereichen Deutsch als Zweitsprache
/ Fremdsprache und Angebote für Migrantinnen und Migranten soll auch künftig
das Selbstverständnis der Einrichtung spiegeln. Im Bereich Deutsch als Zweitsprache
(DaZ) / Fremdsprache (DaF) bietet die VHS ein Stufenprogramm an, das für
Personen ohne Vorkenntnisse bis für Personen mit fast muttersprachlicher Kompetenz
Kurse auf allen Lernstufen (A1 – C2) bereithält. Die Entwicklung von
mündlicher und schriftlicher Sprachkompetenz findet in Form eines
kommunikationsorientierten Unterrichts gemäß den durch den Gemeinsamen
Europäischen Referenzrahmen (GER) vorgegebenen Lernzielen statt Im Rahmen von Qualitätsentwicklung
wird in allen Deutschkursen ein Feedbackverfahren angewandt, anhand dessen
Teilnehmer/innen nach dem ersten Drittel ihres Kurses eine Rückmeldung zum
Kursverlauf geben und damit Einfluss auf den weiteren Lernprozess nehmen
können. Das Deutschkursangebot stellt einen
wesentlichen Beitrag zur sozialen und beruflichen Integration von Menschen
nichtdeutscher Herkunftssprache dar. Die Zielgruppe der Alt- und
Neuzuwanderer, deren Deutschkenntnisse dahingehend entwickelt werden sollen,
dass sie die Sprache situations- und adressatengerecht einsetzen können,
zeichnet sich durch große Heterogenität aus. Wesentliche Faktoren sind hier
neben der Muttersprache die gesellschaftliche und kulturelle Sozialisation, die
Bildungssozialisation, Lernpotenzial, Motivation und interkulturelle Erfahrung.
Den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen muss ein qualifiziertes Kursangebot
Rechnung tragen. Das Mitte der neunziger Jahre vom
Europarat initiierte System zur Beschreibung von Sprachkompetenzen und
kommunikativen Aktivitäten beim Fremdsprachenerwerb wurde 2001 in seiner
deutschen Übersetzung als Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen eingeführt.
Auf einer sechsstufigen Skala werden die Lernziele und Fertigkeiten
beschrieben, die Lernende im privaten und beruflichen Bereich zur sprachlichen
Handlungsfähigkeit benötigen. Die Stufen A1 und A2 definieren die Elementare
Sprachanwendung, B1 und B2 die Selbständige Sprachverwendung und C1 und C2 die
Kompetente Sprachverwendung. Mit Hilfe des GER werden Sprachkenntnisse
standardisiert und damit vergleichbar; Lernfortschritte werden auf jeder Stufe
des Lernprozesses messbar. Das System ist für die Sprachstandsmessung, also
Einstufung von Lernern bezogen auf die vier Fertigkeiten Hören, Lesen, Sprechen
und Schreiben, elementar und hilft Lernern auch bei der Selbsteinschätzung. Für
moderne Lehrwerke und alle international anerkannten Prüfungen stellt er das
relevante Bezugssystem dar. Die VHS bietet nahezu ganzjährig
mehrmals wöchentlich Beratung und Einstufung für Deutschkurse an. In
einem Beratungsgespräch und einem schriftlichen Test werden die Vorkenntnisse
und ggf. auch Alphabetisierungsbedarf ermittelt. Darüber hinaus geben die
Lernbiografie und die Lebensumstände der Interessenten Auskunft über Lerntyp,
Motivation und Lernziele. Entsprechend erfolgt die Einstufung nach Niveaustufe
und Lerntempo. Gemäß den Qualitätsstandards
der VHS kann ein Deutschkurs nur besucht werden, wenn vorher diese Einstufung
erfolgt ist. Nur auf diese Weise lassen sich Lernergruppen zusammenstellen, die
die verbindlichen Lernziele mit der vorgegebenen Zahl von Unterrichtsstunden
erreichen können. Innerhalb des Deutschkursangebots
der VHS nehmen die Integrationskurse eine Sonderstellung ein. Mit der
Umsetzung des Zuwanderungsgesetzes 2005 haben die Berliner Volkshochschulen
– als größte kommunale Anbieter von Integrationskursen – eine
wichtige Funktion bei der Durchführung von Integrationskursen übernommen.
Bereits seit den 80er Jahren hatte die VHS Tempelhof-Schöneberg im Rahmen ihres
Schwerpunkts Angebote für Migrant/inn/en Sprachkurse im Auftrag des
Sprachverband Deutsch durchgeführt. Seit 2005 ist sie als Sprachkursträger für
Integrationskurse vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zugelassen.
Seit diesem Zeitpunkt gelten neue gesetzliche Regelungen zur sprachlichen
Integration von Zugewanderten, die sich dauerhaft in der Bundesrepublik
Deutschland aufhalten und die noch keine Sprachkenntnisse auf dem Niveau B1 des
GER erreicht haben. Neuzugewanderte erhalten eine Berechtigung und ggf. die
Verpflichtung mit dem Besuch eines Integrationskurses innerhalb von zwei Jahren
nach der Einreise zu beginnen. Für die s.g. nachholende Integration steht
zusätzlich ein vom BAMF vorgegebenes Kontingent an Unterrichtsstunden für
Zugewanderte, die sich schon vor 2005 im Land befanden, zur Verfügung. Über
deren Berechtigung entscheiden BAMF und JobCenter, wobei letztere auch
Verpflichtungen aussprechen können. Der allgemeine Integrationskurs
besteht aus 6 Modulen mit je 100 Unterrichtseinheiten (UE). Daran schließt der Orientierungskurs
mit 45 UE und einem Abschlusstest an. Seit 01.01.2009 wird dieser anhand
standardisierter Prüfungsfragen von den Trägern durchgeführt und vom BAMF
ausgewertet. Danach ist die Teilnahme an der Prüfung B1 Zertifikat Deutsch
vorgesehen. Nach Bestehen der beiden Prüfungen stellt das BAMF das Zertifikat
über den erfolgreichen Besuch des Integrationskurses aus. Für Personen, die das Ziel B1 auf
diese Weise nicht erreichen, besteht die Möglichkeit, noch einmal weitere 300
UE zu beantragen. Mit Hilfe der am GER entwickelten Lehrpläne
und der vom BAMF zugelassenen Lehrwerke werden Inhalte und Progression
für die einzelnen Stufen festgelegt. Mit Zwischentests nach A1 und A2
erhalten die Lerner/innen eine Rückmeldung über ihre Lernfortschritte. Im Auftrage des BAMF und im Hinblick
auf die neue skalierte Prüfung A2/B1 (Einsatz voraussichtlich ab Mitte 2009)
hat das Goethe-Institut ein Rahmencurriculum für Integrationskurse
Deutsch als Zweitsprache entwickelt und 2008 vorgelegt. Dieses ist vorrangig an
den Zielen, Bedürfnissen und Lernvoraussetzungen der Zugewanderten ausgerichtet
und bezieht deren Migrationserfahrung ausdrücklich mit ein. Dieser Ansatz
bestätigt die langjährige Praxis der VHS, dass es für die Motivation der
Teilnehmenden sehr wichtig ist, deren Erfahrungen sowie interkulturelle
Kompetenz zu berücksichtigen. Es heißt dort: Der Unterricht in Deutsch als
Zweitsprache muss sich konzentrieren auf ·
Die
sprachliche Bewältigung des Alltags, ·
Hilfen
bei der Informationsbeschaffung und Erkundung der Umwelt, der Kontaktaufnahme
und Interaktion ·
Die
Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen und ·
Anregungen
zur Reflexion über den persönlichen Stand der Integration und die damit erfolgten
Ziele. Der Unterricht muss einen Raum
bieten, in dem Kultur-, Identitäts-, Integrationskonflikte aufgegriffen und
sprachlich verarbeitet werden können. Die Durchführung eines
Integrationskursprogramms mit personenbezogener Förderung im Rahmen einer
Trimesterstruktur mit 6 – 9 Modulen, das unterschiedlichen Formaten und
Lerntempi Rechnung trägt, ist nicht zuletzt aufgrund der Vorgaben und
Verordnungen des BAMF nur mit einem äußerst hohen bürokratischen Aufwand
seitens der Träger möglich. Beratung und Einstufung erfordern hier neben
Fachwissen auch Kenntnis über aufenthaltsrechtliche Fragen, die
Integrationskursverordnung und verfahrenstechnische Regularien des BAMF. Die Deutschkurse der VHS
Tempelhof-Schöneberg bereiten auf die relevanten, standardisierten und
international anerkannten Prüfungen vor. Damit erhalten Lernende die
Möglichkeit, ihre erworbenen Kenntnisse nachzuweisen und können damit ihre
Chancen auf dem Arbeits- und Weiterbildungsmarkt verbessern. Seit Anfang 2000 führt die VHS den Sprachtest
für die Einbürgerung, an dem sie konzeptionell maßgeblich beteiligt war,
durch. Das Staatsangehörigkeitsrecht sieht
vor, das Einbürgerungsbewerberinnen und -bewerber unter anderem über
ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen müssen, um eingebürgert
werden zu können. Von Einbürgerungsbewerber/-inne/n
wird erwartet, dass sie in der Lage sind, sich in der deutschen Sprache
auszudrücken, mit der deutschen Bevölkerung zu kommunizieren und
deutschsprachige Medien zu verstehen. Ausreichende Sprachkenntnisse liegen vor,
wenn sich die Einbürgerungsbewerber/innen im täglichen Leben in ihrer deutschen
Umgebung, z.B. auch bei Behörden sprachlich zurecht finden und ein ihrem Alter
und Bildungsstand entsprechendes Gespräch führen können (Niveau B1). In
speziellen Kursen können sich Einbürgerungswillige auf diese Prüfung an der VHS
vorbereiten. Die VHS arbeitet an dieser Stelle
eng mit der bezirklichen Einbürgerungsstelle zusammen. In Berlin werden diese
Tests ausschließlich von den VHSen durchgeführt. Das gilt ebenso für den neuen Einbürgerungstest
(seit Herbst 2008). Hier ist die VHS sog. „Prüfstelle“, die im
Auftrag des BAMF gemäß der Einbürgerungstestverordnung die Prüfung durchführt.
Das Bundesamt übernimmt die zentrale Auswertung der Prüfungsunterlagen in
standardisierten und automatisierten Verfahren. Die Volkshochschulen haben sich mit
ihrem fachlichen Know-how und ihrer langjährigen Erfahrung mit der Zielgruppe
als wichtiger Partner im Einbürgerungsverfahren qualifiziert. Im Rahmen der Integrationskurse
arbeitet die VHS auch eng mit Migrationsdiensten – speziell der
AWO – zusammen. Der Besuch der Integrationskurse soll durch ein
migrationsspezifisches Beratungsangebot seitens der Migrationserstberatung
ergänzt werden. Die VHS nimmt regelmäßig an der AWO-Netzwerktagung
„Neuzuwanderung und Integration in Tempelhof-Schöneberg“ teil. Bei einem von KUMULUS-PLUS und dem
JobCenter Tempelhof-Schöneberg initiierten Infotag Migration im Oktober
2008 war die VHS für das Podium des Workshops „Integrationskurs und was
kommt danach“ eingeladen. Aus der Tagung ergab sich bereits
eine weitere Zusammenarbeit bezogen auf ein spezifisches Qualifizierungsangebot
für Akademikerinnen. Vorschläge für weitere Maßnahmen zur
Sprachförderung in Tempelhof-Schöneberg ·
Geeignete
Räume zur Durchführung von Integrationskursen im Süden des Bezirks ·
„Runder
Tisch Sprachförderung“ unter Schirmherrschaft der
Integrationsbeauftragten zwecks Entwicklung neuer Sprachförderangebote und der
stärkeren Vernetzung der relevanten Akteure im Bezirk ·
Engere
Zusammenarbeit mit dem JobCenter Deutschkurse für Mütter / Eltern in
Schulen und Kitas: Seit 1998 führt die VHS gemeinsam
mit den anderen Innenstadtbezirken niedrigschwellige und wohnortnahe Angebote
für Mütter von Migrantenkindern in Schulen, Kitas und schulnahen Einrichtungen
durch. Mit diesen Angeboten soll die schulische Entwicklung der Kinder
gefördert, die Zusammenarbeit der Schulen mit den Eltern verbessert sowie die
soziale und berufliche Integration der Frauen unterstützt werden. Viele
Kursteilnehmerinnen haben im Herkunftsland nur wenige Jahre die Schule besucht
und leben schon lange in Deutschland, ohne bisher an einem Deutschkurs
teilgenommen zu haben. Die große Akzeptanz dieser Kurse zeigt, wie wichtig es
ist, die Frauen „vor Ort“ abzuholen und ihnen Bedingungen zu bieten
(z.B. Kinderbeaufsichtigung, niedriges Entgelt), die es ihnen erst ermöglichen,
Deutsch zu lernen. Die Kurse laufen schuljahrbegleitend,
meist dreimal die Woche vormittags und bereiten auf die Deutschprüfungen Start
1 und 2 (nach den Niveaustufen A1 und A2) sowie das Zertifikat Deutsch (nach
der Niveaustufe B1) vor. In der Regel wird mit dem Lehrwerk Schritte
gearbeitet, das den Teilnehmer/inne/n der Kurse kostenlos zur Verfügung
gestellt wird. Nach der Evaluierung der
Kurse im Jahr 2001 und einiger nachfolgender Kursbefragungen in den
Folgejahren, bei denen die Erhebung von Sozialdaten der Teilnehmer/innen im
Mittelpunkt stand, wurde in 2005 wieder eine Evaluierung der
Mütter-/Elternkurse durchgeführt, bei der es besonders um den Erfolg der Kurse
ging. Die sehr guten Ergebnisse dieser Evaluierung hatten zur Folge, dass 2005
das Kursangebot ausgeweitet werden konnte. Aufgrund des besonders großen
Bedarfs wurden insbesondere im Schöneberger Norden als auch im Norden von
Tempelhof zusätzliche Kurse angeboten. Ebenfalls erhöht wurde das Angebot an
Alphabetisierungskursen für lese- und schreibschwache Teilnehmerinnen. In 2008 wurden die Mittel für das
Programm noch einmal aufgestockt. Auch andere Berliner Bezirke erhalten jetzt
erstmalig Mittel für Mütter-/Elternkurse. In den Innenstadtbezirken können nun
auch vermehrt in Kitas mit mehr als 40% Anteil von Kindern ndH Kurse angeboten
werden Zur Verbesserung der Kooperation von
Schule, Volkshochschule und Elternhaus wird seit dem Schuljahr 2004/2005 eine
Lehrkraft mit halber Stelle im Rahmen der Mütterkurse eingesetzt. Diese
Kooperation wurde seit dem Schuljahr 2005/2006 um eine weitere halbe Stelle
erweitert. Beide Lehrkräfte kommen aus sogenannten Schwerpunktschulen des
Bezirks. 2007 fanden die Kurse in insgesamt
15 Grundschulen, Kitas und schulnahen Einrichtungen statt, es wurden insgesamt
241.666 € (davon 43.466 € bezirkliche Mittel) für die Kurse
eingesetzt und 10.392 UEs (ohne Kinderbeaufsichtigung) für 998 Teilnehmerinnen
durchgeführt. Da viele Teilnehmerinnen an den
Mütterkursen wenig über die unmittelbare Umgebung und die Geschichte ihres
Wohnumfeldes wissen, entwickelt die VHS gegenwärtig in Kooperation mit dem
Tempelhof-Museum ein Projekt Deutsch lernen im Museum. Die
Teilnehmerinnen sollen die lokale Kultur entdecken, landeskundliches und
interkulturelles Wissen erwerben und in Beziehung zu ihren Herkunftsländern
setzen können. Im Rahmen diese Projektes werden Materialien erarbeitet, die
auch in anderen Kursen eingesetzt werden können. Seit dem Herbstsemester 2008 ist es
in einigen Mütter-/Elternkursen möglich, Deutsch auch am Computer zu
erlernen. Da IT-Kompetenzen inzwischen in vielen Bereichen des täglichen Lebens
eine große Rolle spielen, sollen gerade auch Migrantinnen aus eher
bildungsfernen Schichten die Möglichkeit erhalten, in diesem Bereich
zusätzliche Kompetenzen zu erwerben. Viele Praktiker/Praktikerinnen beklagen
das fehlende Engagement der Eltern in Bezug auf die bildungsmäßige Förderung
ihrer Kinder. Um auf den gesteigerten Bedarf zu antworten, die Eltern mit
Migrationshintergrund über den Spracherwerb hinaus noch näher an die Schule
heranzuführen und sie auch für eine aktive Partnerschaft mit der Schule ihrer
Kinder zu gewinnen, sind die Volkshochschulen der Berliner Innenstadtbezirke
dabei, die „Mütter-/Elternkurse“ thematisch weiter auszubauen und
ein Elterncurriculum zu erarbeiten. Auf der Basis dieses Curriculums
sollen dann geeignete Unterrichtmaterialien erstellt werden, die in den Kursen
eingesetzt werden können. Das Elterncurriculum soll folgende Bausteine
umfassen: 1. Baustein: Voraussetzungen für
einen erfolgreichen Schulstart 2. Baustein: Unterstützung durch die
Eltern vor und nach der Schule 3. Baustein: Das Berliner
Schulsystem 4. Baustein: Die eigene Schule von
innen und außen 5. Baustein: Die Bildungsziele der
Berliner Schule (Kompetenzen) 6. Baustein: Die Lernziele der
Berliner Schule (Standards) 7. Baustein: Kenntnis und Nutzung
der außerschulischen Welt Ergänzend zur Entwicklung eines
Elterncurriculums und zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit von VHS und
Schule wäre die Benennung von Kontaktlehrern bzw. –erziehern
wünschenswert, die eine Art Brückenfunktion zwischen den Erwartungen und
Erfordernissen der Schule / Kita und den Mütter-/Elternkursen übernehmen
könnten, um z.B. die Eltern auf das Kursangebot der VHS aufmerksam zu machen,
wichtige Schulinformationen weiterzugeben und Eltern zu unterstützen, die sich
für die Schule mehr engagieren möchten. Die Nachfrage nach
Mütter-/Elternkursen im Bezirk ist immer noch sehr groß. Leider ist es nach wie
vor äußerst schwierig, Räume in Schulen und Kitas zu finden, die für die Kurse
genutzt werden können. Eine weitere Ausweitung des Programms ist jedoch
davon abhängig, ob Schulen und Kitas Räume in ausreichender Anzahl zur
Mitnutzung zur Verfügung stellen können. Teilnehmer/innen an den
Mütter-/Elternkursen weisen mit dem Zertifikat Deutsch nach, dass sie über gute
Grundkenntnisse der deutschen Sprache verfügen und sich in wichtigen
Alltagssituationen sprachlich zurechtfinden können. Das Zertifikat Deutsch
stellt auch die Grundlage dar, um beruflich Fuß fassen zu können. Eine
kompetente Sprachverwendung ist damit jedoch noch nicht erreicht. Wenn nach dem
Erwerb des Zertifikats die deutsche Sprache nicht weiter praktiziert wird, bzw.
nicht weiter gelernt wird, besteht die Gefahr, dass bereits Erlerntes schnell wieder
in Vergessenheit gerät. Daher wäre es notwendig, auch im Bereich der
Deutschkurse für Mütter/Eltern Kurse mit höheren Niveaustufen
vorzuhalten, um motivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Möglichkeit
zum Weiterlernen zu eröffnen. Ergänzend oder alternativ dazu wären Angebote
notwendig, die stärker mit dem deutschen Umfeld verzahnen, so z.B. durch eine
Berufstätigkeit, eine ehrenamtliche Arbeit oder durch Kontakte mit
Muttersprachlern. Projekte „Deutsch und
Berufsorientierung für Frauen“ In den Projekten können Frauen
nichtdeutscher Herkunft, die bereits Grundkenntnisse in der deutschen Sprache
haben (A2.2), einerseits ihre Deutschkenntnisse vertiefen, mit dem Ziel, das
Zertifikat Deutsch erwerben und sich andererseits auf einen Beruf vorbereiten. Kursbegleitend wird in den Projekten
sozialpädagogische Beratung angeboten, um Teilnehmerinnen bei Lernproblemen und
bei familiären Schwierigkeiten zu unterstützen. Seit Mitte 2004 führt die VHS ein
Projekt „Deutsch und Berufsorientierung im Pflegebereich“
durch, dass bis Mitte 2007 als Modellprojekt vom Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge, danach mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes
Berlin gefördert wurde. Ab Sept. 2008 wurde dieses Projekt für die neue
ESF-Förderperiode bis 2010 wieder neu beantragt, eine Bewilligung steht bisher
allerdings noch aus. In einem Pflegebasiskurs, der über
zwei Semester angeboten wird, erwerben Migrantinnen neben berufsbezogenen
sprachlichen Kompetenzen EDV-Kenntnisse in Textverarbeitung. Ferner wird in den
Bereich der Pflege eingeführt. Bestandteile dieses Kurses sind ein 10-tägiges
Praktikum und ein Erste-Hilfe-Kurs. Am Ende des Kurses können die
Teilnehmerinnen das Zertifikat Deutsch und das Xpert-Zertifikat in
Textverarbeitung erwerben. Im Anschluss an den Pflegebasiskurs
können die Teilnehmerinnen einen Aufbaukurs besuchen, der in Kooperation mit
dem Deutschen Roten Kreuz durchgeführt wird. Der Unterricht im Bereich Pflege umfasst
sowohl theoretischen Unterricht, als auch ein insgesamt fünfwöchiges Praktikum,
ferner ein Kommunikations- und Bewerbungstraining und ein Training in
interkultureller Kompetenz. Ziel dieses Kurses ist das Zertifikat
„Basisqualifikation Pflege“. Seit Mitte 2006 kooperiert die VHS mit
dem JobCenter Tempelhof-Schöneberg und führte ein Projekt „Deutsch
und Berufsorientierung“ für Migrantinnen durch. Dieses Projekt
wendete sich an Frauen mit Migrationshintergrund, die zwar einen
Integrationskurs besucht, aber noch nicht das geforderte Sprachniveau erreicht
haben. Ziel dieser Maßnahme war Fortsetzung des Zweitspracherwerbs mit dem
Abschluss der Prüfung „Zertifikat Deutsch als Fremdsprache“,
gleichzeitig sollten die Frauen an berufliche Themen herangeführt werden und
realistische Perspektiven für die eigene berufliche Zukunft erarbeiten. Dieses Konzept wurde ab Sept. 2007
um die berufliche Orientierung im hauswirtschaftlichen Bereich erweitert. Mit
der Teilnahme an dem Projekt „Deutsch und Berufsorientierung im
hauswirtschaftlichen Bereich“ sollen die Frauen an eine spätere
berufliche Tätigkeit im hauswirtschaftlichen Bereich herangeführt werden und
neben dem Zertifikat Deutsch auch das Zertifikat „Fit für
hauswirtschaftliche Dienstleistungen“ erwerben. Die VHS kooperiert mit anderen
Projekten und Einrichtungen im Bezirk und bietet Kurse an, die sich
speziell an jugendliche und ältere Menschen oder Frauen mit
Migrationshintergrund richten und teilweise in der Muttersprache der
Teilnehmer/innen stattfinden. Es handelt sich dabei um Alphabetisierungskurse,
spezielle Deutschkurse für Frauen, Kurse im EDV-, Gesundheits-, Kultur und
Freizeitbereich. Die VHS arbeitet verstärkt mit den
Tageslehrgängen zum Erwerb des Hauptschulabschlusses für ausländische
Jugendliche zusammen. Neben dem Vorbereitungskurs auf den Lehrgang zum
Hauptschulabschluss für ausländische Jugendliche wird seit Sept. 2008 für
Jugendliche mit Grundkenntnissen der kurdischen Sprache eine AG angeboten, die
die Teilnehmer/innen befähigen soll, mündliche und besonders schriftliche
Fertigkeiten in der Herkunftssprache zu üben. Ferner bietet die VHS in Kooperation
mit dem HSA eine IT-Basisqualifikation an. Vermittelt werden sollen sowohl
allgemeine Grundkenntnisse im Umgang mit dem Computer als auch grundlegende
Kenntnisse in der Internetnutzung sowie der Textverarbeitung und Präsentation
mit dem Ziel die Xpert Basisqualifikation* zu erwerben. Diese Arbeitsgruppen wenden sich an
die Jugendlichen, die genügend Motivation mitbringen, neben dem
„Pflichtprogramm“ für den Hauptschulabschluss noch zusätzliche
Lernangebote wahrzunehmen. Längerfristig wäre es u.E. jedoch notwendig,
Angebote, die auf eine spätere berufliche Tätigkeit vorbereiten, in das
bestehende Curriculum für den HSA aufzunehmen und dort zu etablieren. Die
Jugendlichen sollten die Möglichkeit erhalten -
ihre
mehrsprachigen Bildungsbiographien als Potenzial zu nutzen und die Kenntnisse
in der Herkunftssprache und in der deutschen Sprache entsprechend zu erweitern, -
notwendige
Grundkenntnisse im IT-Bereich und -
soziale
und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Die erworbenen Kenntnisse sollten
durch entsprechende Zertifikate dokumentiert werden können. Da es bisher keine
Unterrichtsmaterialien im EDV-Bereich gibt, die die fachsprachlichen
Schwierigkeiten von Teilnehmer/inne/n mit Migrationshintergrund
berücksichtigen, hat die VHS ein Skript „Textverarbeitung
Basics“ erarbeitet, das das Verstehen der Aufgabentypen und der
Prüfungssprache von Xpert-Prüfungen erleichtert und ihnen die Chance gibt, sich
bestmöglich auf die Xpert-Prüfung Textverarbeitung vorzubereiten. Vorschläge für weitere Maßnahmen im
Bereich der Sprachförderung Kurs zur Vorbereitung auf den
Mittleren Schulabschluss für Jugendliche mit Migrationshintergrund Viele Jugendliche sind als Folge
ihrer Lebensumstände demotiviert und sehen für sich kaum (berufliche)
Perspektiven. Die Bandbreite ihrer Berufswünsche ist oft aus Unkenntnis heraus
sehr reduziert oder aber vor dem Hintergrund ihres voraussichtlichen
Schulabschlusses zum Teil auch unrealistisch hoch. Da viele Jugendliche mit
Migrationshintergrund Probleme z.B. mit Schreibkompetenz, korrektem Auftreten
und Berufseinstieg haben, könnte die VHS einen einjährigen Kurs
schulübergreifend für 9. und 10.-Klässler anbieten mit dem Ziel, dass die
teilnehmenden Jugendlichen den Mittleren Schulabschluss erreichen. Dieser Kurs sollte praxis- und
produktorientiert angeboten werden und dazu beitragen -
die
schulischen Leistungen zu verbessern, -
bei
der Berufswahl und beim Berufseinstieg zu helfen, -
soziale
und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben -
mündliche
und schriftsprachliche Kompetenzen der deutschen Sprache und der
Herkunftssprache zu verbessern, -
Grundlagen
im Bereich der Textverarbeitung und Internetrecherche zu erwerben -
Freude
am Lernen zu entwickeln und das Selbstwertgefühl zu heben. Unterstützung der Jugendlichen ndH
während der beruflichen Ausbildung Denkbar und sinnvoll wäre ebenfalls
eine Zusammenarbeit in der beruflichen Ausbildung der Oberstufenzentren zur
Unterstützung der Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den Bereichen
berufsorientierter Daz-Unterricht und muttersprachlicher Unterricht. Ein erstes
Gespräch gab es im Sommer 2008 zwischen der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft
und Forschung, dem Beruflichen Qualifizierungsnetzwerk (BQN) und den
vier Innenstadtvolkshochschulen. Für beide Maßnahmen müsste zunächst
die Finanzierung (auch der personellen Ressourcen) geklärt, dann ein Konzept
mit Kostenrahmen erarbeitet werden, aus dem möglichst auch Perspektiven für
eine Regelförderung ersichtlich sein sollten. * Das bundesweit einheitliche
Lehrgangs- und Prüfungssystem der Volkshochschulen Xpert Europäischer Computer
Pass vermittelt umfassende Kenntnisse und
Fertigkeiten mit allen gängigen Anwenderprogrammen. 2. Amt für Bildung, Kultur und
Seniorenbetreuung Fachbereich Musikschule Das Projekt Sprachförderung mit
Musik und Bewegung ist für die Musikschule von großem Interesse. Im Zuge der Umstellung der
allgemeinbildenden Schulen auf Ganztagsbetrieb kommen völlig neue
organisatorische und damit verbunden, inhaltliche Herausforderungen auf die
Musikschule zu. Die Musikschule muss einen wachsenden Anteil ihres Unterrichts
mit den Angeboten der Schulen räumlich und zeitlich vernetzen. Ihre Kernkompetenz bleibt der
instrumentale und vokale Einzel- und Kleingruppenunterricht. Eine Übernahme von
Aufgaben der Schulmusik kommt aus Kompetenz- und Kapazitätserwägungen nicht in
Betracht. Die Vernetzung in die Schule hinein
muss die Musikschule jedoch veranlassen, die Anschlussfähigkeit ihrer Angebote
an die schulischen Aufgaben zu betrachten. Da geht es einerseits um die
Aufmerksamkeit, die das Musizieren in der Schule erfährt, wie weit es auch in
das Unterrichtsgeschehen aufgenommen wird (eine Forderung, die bereits auf
Kestenberg zurückgeht). Zudem kommt denjenigen Wirkungen des
Unterrichts besondere Bedeutung zu, die über das Instrumentaltechnische und
Musikalische hinausgehen, und in der umfangreichen Forschungsliteratur unter
dem Begriff der Transferwirkung diskutiert wird. Das Projekt von Anja Bossen, das
sich an der Schnittstelle von Musikpädagogik und Deutschdidaktik befindet,
lässt solche Wirkungen erwarten, noch dazu in einem Bereich, dem momentan in
der Bildungspolitik generell eine hohe Priorität zukommt: der Sprachförderung. Für die Musikschule ist auch die
vorgesehene wissenschaftliche Evaluation von großem Interesse. Von den
Ergebnissen sind aufschlussreiche Erkenntnisse über Ergebnisse und Wirkungen,
sowohl bezüglich der Verbesserung der Sprachkompetenz als auch von
Transferwirkungen eines sprachorientierten Musikunterrichts zu erwarten.
Aufgrund der Ergebnisse der Evaluation und der daraus folgenden Fokussierung
auf die möglicherweise nachgewiesenen Effekte lassen sich neue Aufgabengebiete
für eine weitere Vernetzung von Musikschule und allgemein bildender Schule
erschließen und ein gemeinsames Bildungskonzept entwickeln. Die Entwicklung eines solchen
gemeinsamen Konzepts würde dem Vorbild eines integrierten Bildungskonzepts
zwischen Schule und außerschulischem Kulturpartner entsprechen, wie es z.B. die
„Bundesvereinigung kulturelle Jugendbildung“ für Kooperationen
vorschlägt und wäre künftig auch auf andere Zielgruppen (Kita-Bereich / ältere
Schülerinnen und Schüler, die erst später nach Deutschland gekommen sind)
erweiterbar. Förderung des Projektes
„Sprachförderung mit Musik und Bewegung“ (Antrag) Teilnehmende Schulen und Ziele Ziel des zweijährigen gemeinsamen
Projektes der Leo-Kestenberg-Musikschule mit fünf Grundschulen ist es, die
(schrift)sprachliche Kompetenz sowie grundlegende Kompetenzen, die die
Voraussetzung für eine erfolgreiche Aneignung der Zweitsprache Deutsch bilden,
bei Kindern mit Migrationshintergrund durch eine musikalisch-rhythmisch
orientierte Sprachförderung zu verbessern. Musikalisch-rhythmische
Aufgabenformate, bei denen Melodie, Rhythmus und Bewegung sowohl als Verstärker
sprachlicher Strukturen als auch zur Förderung anderer für einen erfolgreichen
Sprachunterricht generell wichtiger Bereiche (z.B. Unterrichtsklima,
Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit) eingesetzt werden, werden von
Musikschullehrkräften in Absprache mit den Klassenlehrerinnen der Förderkinder
lernzielorientiert angewendet. An dem Projekt beteiligen sich fünf
Grundschulen: ·
Adolf-Glaßbrenner-Grundschule,
Kreuzberg ·
Grundschule
am Barbarossaplatz, Schöneberg ·
Ikarus-Grundschule,
Mariendorf ·
Peter-Paul-Rubens-Schule,
Schöneberg ·
Scharmützel-Grundschule,
Schöneberg Insgesamt nehmen 5
Musikschullehrkräfte und 20 Lehrer/innen der Grundschulen daran teil. Gefördert
werden mindestens 80 höchstens 160 Kinder der ersten bis vierten Klassenstufe. Die Schulen gehen eine
Projektvereinbarung ein, in der sie sich verpflichten, über die gesamte
Laufzeit von zwei Jahren an dem Projekt teilzunehmen. Zeitliche Planung Zu Beginn des Projektes werden
Kinder der ersten bis vierten Klassenstufe mit Förderbedarf von den
Klassenlehrerinnen ausgewählt und während des Schuljahres 2009/2010 in vier
Gruppen (pro Schule) von jeweils vier bis acht Schülern zweimal wöchentlich 45
Min. von Musikschullehrkräften unterrichtet, so dass pro Schule 16-32 Kinder
gefördert werden können. Im zweiten Jahr des Projektes, im
Schuljahr 2010/2011, sollen die Lehrerinnen der teilnehmenden Schulen
Kompetenzen erwerben, die es ihnen ermöglichen, künftig nach dem vorliegenden
Konzept selbst zu unterrichten sowie später auch als Multiplikatoren für die
musikalisch-rhythmische Sprachförderung an ihren Schulen tätig zu werden. Dies
soll zum Einen durch vorbereitende Fortbildungsmaßnahmen und zum Anderen durch
einen anschließenden Tandemunterricht mit den Musikschullehrkräften erreicht
werden. Das Projekt gliedert sich in drei
Phasen: Vorbereitungsphase (April 2009 bis
Juni 2009) In der Vorbereitungsphase findet
nach einem zentralen Vorbereitungs- und Informationstreffen für die
Musikschullehrkräfte und beteiligten Schulen die Fortbildung der
Musikschullehrkräfte an drei Wochenenden statt (jeweils ein Wochenende im
April, Mai und Juni). Die Fortbildung umfasst insgesamt 25 Stunden und enthält
folgende Module: -
Modelle
des Schriftspracherwerbs -
phonologische
Bewusstheit und deren Bedeutung für den Schriftspracherwerb -
Modelle
des Zweitspracherwerbs -
besondere
Probleme beim Zweitspracherwerb -
Lernfelder
des Zweitsprachenunterrichts -
Grundlagen
der Phonetik der deutschen Sprache -
Konstruktion
und Anwendung sprachbezogener musikalisch-rhythmischer Aufgabenformate -
Theoretische
und praktische Einführung in das Bewegungskonzept von Béatrice Graw mit den
Modulen „Antriebslehre von Laban/Bartenieff als Grundlage der nonverbalen
Bewegungsarbeit“ / „Die Antriebe im Verhältnis zur Sprache“ /
„Bewegungsspiele zur Wortschatzerweiterung“ / „Darstellungsübungen
mit Wortfeldern“ / „Bewegungsübungen zur Konzentration und
Reaktion“ Die Musikschullehrkräfte sollen
durch die Fortbildung in die Lage versetzt werden, spezifische Probleme der
Kinder beim Sprach- und Schriftspracherwerb sowie im kognitiven, pragmatischen,
emotionalen und sozialen Bereich zu erkennen und gezielt zu arbeiten. Durchführungsphase (September 2009
bis Juni 2011) 1. Projektjahr: Im ersten Jahr des Projekts werden
die von den Klassenlehrerinnen ausgewählten Kinder ausschließlich von einer
Lehrkraft der Musikschule unterrichtet. Ca. alle 5 Wochen hospitieren die
Fortbildungsleiterinnen im Unterricht jeder Lehrkraft und beraten diese. Gegen
Ende des 2. Schulhalbjahres findet eine Fortbildung für die Lehrerinnen der
Grundschulen statt. Diese Fortbildung umfasst 25 Stunden und enthält die
Module: -
Umgang
mit der eigenen Stimme (Sprechen, Singen) -
Vermittlung
elementarer Notenkenntnisse -
Konstruktion
und Anwendung sprachbezogener musikalisch-rhythmischer Aufgabenformate -
Einführung
in den Umgang mit Body-Percussion und Percussionsinstrumenten -
Theoretische
und praktische Einführung in das Bewegungskonzept von Béatrice Graw mit den
Modulen „Antriebslehre von Laban/Bartenieff als Grundlage der nonverbalen
Bewegungsarbeit“ / „Die Antriebe im Verhältnis zur Sprache“ /
Bewegungsspiele zur Wortschatzerweiterung“ / „Darstellungsübungen
mit Wortfeldern“ / „Bewegungsübungen zur Konzentration und
Reaktion“ -
Einführung
in den Umgang mit verschiedenen Unterrichtsmaterialien zur musikalisch-rhythmischen
Sprachförderung Die zeitliche Organisation der
Fortbildungsveranstaltungen richtet sich nach den Bedürfnissen und
Möglichkeiten der Schulen. Für die Fortbildungsstunden wird auf die Dauer eines
Schulhalbjahres pro Schullehrkraft eine Wochenstunde Stundenermäßigung berechnet. Die Fortbildung
wird zentral für alle Lehrerinnen durchgeführt. 2. Projektjahr: Im zweiten Projektjahr unterrichten
jeweils eine Grundschullehrkraft und eine Musikschullehrkraft gemeinsam eine
Fördergruppe (Tandem-Unterricht). Hierfür werden pro Grundschullehrkraft
wöchentlich zwei zusätzliche Lehrerstunden benötigt. Ziel der Fortbildung und
des Tandemunterrichts ist es, den Grundschullehrerinnen durch die theoretische
und praktische Vermittlung grundlegender musikalischer Kenntnisse und der
Grundlagen der Bewegungslehre von Laban/Bartenieff ein eigenständiges,
lernorientiertes Arbeiten mit musikalisch-rhythmischen Aufgabenformaten und
eine eigene Bearbeitung bereits vorhandener Unterrichtsmaterialien für das
oftmals heterogene Leistungsniveau ihrer jeweiligen Fördergruppe zu
ermöglichen. Außerdem sollen die Grundschullehrerinnen die Qualifikation
erlangen, ihrerseits als Multiplikatoren für weitere Grundschullehrkräfte tätig
zu werden. Im Verlauf der zweiten Schuljahreshälfte unterrichten die
Grundschullehrerinnen zunehmend eigenverantwortlich. Supervision: Während der Durchführungsphase
finden zentrale Supervisionssitzungen für alle Unterrichtenden im Abstand von
ca. 5-6 Wochen statt, die von der Fortbildungsleitung durchgeführt werden. Evaluation: Die Nachhaltigkeit der Effekte der
Sprachförderung sollte auf jeden Fall gemessen werden. Daher soll begleitend
zur Durchführungsphase eine Evaluation durch eine Hochschule stattfinden.
Infrage kommen hierfür z.B. die Fachbereiche „Deutsch als
Fremdsprache“ bzw. „Fachdidaktik Deutsch“ des Instituts für
Erziehungswissenschaft der TU Berlin oder das Institut für
Erziehungswissenschaft (Grundschulpädagogisches Institut) der
Humboldt-Universität. Die inhaltliche Planung und Durchführung der Evaluation
obliegt der Hochschule in Absprache mit der Projektleitung. Denkbar ist sowohl
der Einsatz quantitativer empirischer Methoden wie die Durchführung von Sprach-
und Bewegungstests, aber auch qualitativer Methoden wie Film-Dokumentationen
oder Interviews mit Lehrerinnen und Kindern, was vor allem im Hinblick auf die
zu erwartenden Transfereffekte sinnvoll sein könnte. Auswertungsphase (ab Juni 2011) In der Auswertungsphase werden die
während der Durchführungsphase ermittelten Daten vom Evaluationspartner
aufbereitet, ausgewertet und veröffentlicht. Eine Abschlussveranstaltung für
die beteiligten Lehrer und weitere Interessenten, auf der die Ergebnisse
vorgestellt werden, ist geplant. Um eine aussagefähige Evaluation zu
gewährleisten, verpflichten sich die Schulen zur Teilnahme an dem Projekt über
die gesamte Laufzeit von 2 Jahren. Projektleitung Die Leitung des Projektes wird von
Anja Bossen übernommen, die sich durch ihre Mitarbeit an einem
wissenschaftlichen Forschungsprojekt im Rahmen ihrer Dissertation an der
Universität Potsdam dafür qualifiziert hat. Standort der Projektleitung ist die
Leo-Kestenberg-Musikschule in Tempelhof-Schöneberg. Zu den Aufgaben der
Projektleitung gehören die inhaltliche und administrative Steuerung des Projekts.
Dazu gehören u.a.: -
Organisation und Durchführung der Fortbildungen -
Ausfindigmachen eines Evaluationspartners aus dem Hochschulbereich -
Übernahme verwaltungstechnischer Vorgänge -
Pflege des Kontaktes zu den beteiligten Schulen und zum Evaluationspart-
ner - Betreuung
und Beratung der Lehrkräfte -
Hospitationen im Unterricht -
Organisation und Durchführung der Supervisionssitzungen, Vorbereitungs-
und Abschlussveranstaltungen 3. Amt für Bibliotheken Die Stadtbibliothek stellt vielfältige
Medienangebote für Eltern, Lehrer und Erzieher bereit, die in der
Sprachförderung, auch zum Selbstlernen und für die Gruppenarbeit eingesetzt
werden können. Für Schulklassen werden Medienpakete zusammengestellt. Lese- und Sprachförderung ist zudem
ein Schwerpunkt ihrer Serviceangebote, die über die Zusammenarbeit mit Schulen
und Kitas eine interkulturelle, integrative Zielrichtung verfolgen. Über
Gruppenführungen erreicht die Stadtbibliothek pro Jahr rund 30.000 Kinder, die
Bibliotheken als kultur- und sprachprägenden Raum erleben lernen. Die
Bibliothek bietet Veranstaltungen zur Sprachförderung an, zum Beispiel
mehrsprachiges, interaktives Vorlesen, Erzählen für Kinder mit Deutsch als
Zweitsprache und generationsübergreifende, interkulturelle Lesefeste. In
Kooperation mit Schulen o.ä. organisiert die Bibliothek interkulturelle
Projekte zur Sprachförderung wie z.B. mit dem Erzähltheater
"„Lingulino". 4. Schulamt Auf eine entsprechende Anfrage des
Schulträgers hat die Außenstelle Tempelhof-Schöneberg der Senatsverwaltung für
Bildung, Wissenschaft und Forschung folgendes mitgeteilt: Organisatorisch gibt es drei
bereiche, in denen Sprachförderung durch Kita, Schule und VHS durchgeführt
wird: 1. Kita-Bereich: Alle 4jährigen werden mittels
Schwellentest Deutsch +4 getestet. Die Kitas, die sich in der QuVTag
verpflichtet haben, die Sprachförderung durchzuführen, fördern auch die Kinder,
die sich nicht im kostenlosen Kitajahr befinden. Diese Kinder müssen, so sie
zur Sprachförderung verpflichtet werden, in diesen Kitas 5 mal in der Woche für
3 Std. in die Kita zur Teilnahme an der Sprachförderung. Die Kitas arbeiten mit dem
Sprachlerntagebuch der Senatsverwaltung. Unterstützt wird diese Arbeit durch
Ambulanzlehrkräfte Sprache, die die Kita-Erzieherinnen beraten und die
kontinuierliche Unterrichtung der Kinder begleiten. Dazu gehören auch Gespräche
mit den Eltern. 2. Schulbereich: Die Schule stellt in einer ersten
Lernstanduntersuchung (LAUBE) fest, welche Schulanfänger einer besonderen
Sprachförderung bedürfen. Mittel (Lehrerstunden) dafür werden bereits auf der
Grundlage der Daten des vergangenen Jahres an die Schulen direkt gegeben.
Oftmals beherrschen die Kinder die Kommunikationssprache, können sich
verständlich machen und ihre Bedürfnisse artikulieren. Problematisch sind das
korrekte an der Schriftsprache orientierte Sprechen, die eingeschränkten
Grammatikkenntnisse und der fehlende Wortschatz, der über die
Kommunikationssprache hinaus geht. In temporären Lerngruppen wird in
der Grundschule nach dem jeweiligen Sprachförderkonzept der Schule, dass im
Schulprogramm verankert sein sollte, eine kontinuierliche Förderung angeboten,
die zeitlich und niveauspezifiziert angeboten wird. Stehen in den ersten Jahren das
korrekte Sprechen, die grammatikalische Zuordnung, das Verständnis und die
Anwendung im Vordergrund, so muss ab dem 5. Schuljahr verstärkt die Fachsprache
geübt werden, die erst das Verständnis von technischen, intellektuellen oder
politischen und sozialen Vorgängen ermöglicht. Die Lehrkräfte haben eein
Zusatzausbildung in Form einer Weiterbildung durchgeführt. Aber nicht nur die zusätzliche
Förderung hat seine Bedeutung. Jede Unterrichtsstunde ist eine Deutschstunde,
in der auf das korrekte Sprechen geachtet werden muss. Die ursprüngliche Ansicht, dass
schon die alleinige Anwesenheit in einer deutschen Sprachumgebung zu einem
korrektem Sprechen führt, ist inzwischen überholt. Es kann zwar von einer
erhöhten Sprachkompetenz im kommunikativen Bereich ausgegangen werden, eine
vertiefende Sprachkompetenz wird dort aber nicht erworben. 3. Mütterkurse: An zwei Schulen (Teltow-G und
Neumark-G) kooperieren VHS und Schule in der Durchführung der Mütterkurse.
Diese Kurse haben die Funktion, dass Mütter das deutsche Schulsystem begreifen,
in die schulischen Abläufe ihrer Kinder eingeführt werden und ihre eigene
Sprachkompetenz erhöhen können. Die Kurse werden mit Zertifikaten
abgeschlossen. Die VHS bietet in alleiniger Regie Kurse u.a. an der
Peter-Paul-Rubens-G an. Von den um Stellungnahme gebetenen Abteilungen Familie,
Jugend, Sport und Quartiersmanagement sowie Gesundheit und Soziales des
Bezirksamtes hat die Dezernentin der Abteilung Gesundheit und Soziales
folgendes übermittelt: In die Erarbeitung eines ressortübergreifenden
Sprachförderkonzeptes für Migranten in unserem Bezirk kann der Bereich
Gesundheit meines Erachtens auf der Angebotsseite nichts anbieten, weil wir für
keine Einrichtung zuständig sind, wo dieser Personenkreis mit entsprechenden
Programmen erreichbar wäre. Wir können das Anliegen weitgehend nur mit Daten
und Erkenntnissen insbesondere aus den Einschulungsuntersuchungen für die
Bedarfslage bei Kindern untermauern. Für die Erstellung und Umsetzung eines Sprachförderkonzeptes
dürfte Handlungsnotwendigkeit für die Abteilung Schule, Bildung und Kultur mit
dem VHS-Bereich, aber auch dem Jugendmuseum und dem Bibliotheksbereich sowie
für die Abteilung Familie, Jugend, Sport und Quartiersmanagement mit ihrer
Zuständigkeit für den Kitabereich bestehen. Die notwendige starke Beteiligung
der Integrationsbeautragten möglicherweise im Sinne einer Koordination des
Prozesses der Konzeptherstellung sollte, wenn möglich, durch einen ergänzenden
Beschluss des Bezirksamtes zwecks Zuweisung der Drucksache auch an den Bereich
des Bezirksbürgermeisters erfolgen. Im Gesundheitsbereich steht der Kinder- und
Jugendgesundheitsdienst und ein Mitarbeiter der Stabsstelle QPK zur Verfügung,
um die notwendigen Daten für den Kinderbereich aus der Statistik des letzten Einschulungsuntersuchungsberichtes
zum Thema Sprachkompetenz zu erläutern. Die Abteilung Familie, Jugend, Sport und Quartiersmanagement
hat folgendes ausgeführt: Die Erarbeitung und Umsetzung eines abgestimmten
Sprachförderkonzeptes für den Bezirk Tempelhof-Schöneberg wird von der Abt.
FamJugSportQM grundsätzlich begrüßt. Umfassende Kenntnisse der deutschen
Sprache sind als Schlüssel für einen erfolgreichen Weg im Bildungssystem, für
die berufliche und soziale Integration und die gesellschaftliche Teilhabe unverzichtbar.
Das Beherrschen der Verkehrssprache ist außerdem eine wesentliche Voraussetzung
für eine bessere Akzeptanz der Migrantinnen und Migranten durch die
deutschsprachige Mehrheitsgesellschaft. Unsere Recherchen haben ergeben, dass
es im Bezirk vielfältige Angebote zur Sprachförderung gibt, es jedoch an einer
genauen Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Anbietern von
Sprachfördermaßnahmen insbesondere auf konzeptioneller Ebene und auf der Ebene
der sozialräumlichen Anbindung zu mangeln scheint. Im Jugendamt existiert kein Gesamtkonzept Sprachförderung.
Im Rahmen der Jugendhilfe ist gezielte Sprachförderung als selbstverständliches
Element dort, wo es möglich ist, in die alltägliche Arbeit und in die Konzepte
der verschiedenen Einrichtungen integriert. Kindertagesbetreuung Im Kindertagesbetreuungsbereich wurden Berlinweit
verbindliche Konzepte für gezielte Sprachförderung eingeführt. Der Bezirk ist
zwar nicht mehr unmittelbar Träger von Kindertagesbetreuungseinrichtungen,
pflegt aber die Zusammenarbeit mit dem Eigenbetrieb und den anderen Trägern der
freien Jugendhilfe in den Regionen im Rahmen einer bezirklichen
Fach-Arbeitsgemeinschaft. Kindertagesstätten und Kindertagespflegestellen sind Orte
der sozialen, kulturellen und natürlich auch der sprachlichen Bildung.
Grundlage zur Orientierung aller pädagogischen Angebote dafür ist das Berliner
Bildungsprogramm für die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in
Tageseinrichtungen. Die Umsetzung und Einhaltung dieses Programms ist über
entsprechende Rahmenvereinbarungen für alle Träger von Kindertageseinrichtungen
verpflichtend und Voraussetzung für die finanzielle Förderung. Darüber hinaus sind in bezirklicher Verantwortung für die
kommunale Kindertagespflege nahezu alle Kindertagespflegestellen auf
Informationsveranstaltungen mit dem Programm vertraut gemacht und im Rahmen des
Tempelhofer Forums und anderen sozialpädagogischen Fortbildungsstätten
fortgebildet worden. Für diese Kindertagespflegestellen wurde jeweils ein
Exemplar des Bildungsprogramms angeschafft und zur Verfügung gestellt. Das Berliner Bildungsprogramm gilt damit aus Sicht des
Jugendamtes für den bereich der Kindertagespflege in Tempelhof-Schöneberg
eingeführt. Als weiteres Qualitätselement zur Förderung des
Spracherwerbs wurde bereits 2006 für alle Kindertageseinrichtungen Berlinweit
verpflichtend die Arbeit mit dem Sprachlerntagebuch zum Standard erhoben und
ist seitdem fester Bestandteil des pädagogischen Angebotes. Mit dem Sprachlerntagebuch
wird systematisch die Bildungs- und Sprachentwicklung des Kindes im Bereich der
Tagesbetreuung beobachtet und dokumentiert. Die Kinder können und sollen sich
aktiv an der Gestaltung dieses Instrumentes beteiligen. Seit Sommer 2007 ist das Sprachlerntagebuch auch Grundlage
für die Arbeit der kommunalen Tagespflege. Im März 2008 ist das Gesetz zur vorschulischen
Sprachförderung in Kraft getreten. Bei allen Kindern, die im Folgejahr
schulpflichtig werden, wird bis zum 31.05. ein Sprachstandsfeststellungstest
durchgeführt. Kinder, deren Sprachkenntnisse nicht für eine erfolgreiche
Teilnahme am Unterricht ausreichen, müssen im letzten Jahr vor der Einschulung
eine Kindertageseinrichtung besuchen. Die Erzieherinnen und Erzieher legen hier
einen besonderen Schwerpunkt auf den Spracherwerb der Kinder. Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit Gezielte Förderung sprachlicher Kompetenzen ist in den
Alltag der Jugendfreizeiteinrichtungen integriert. Konzeptionell ist die
Sprachförderung in den Einrichtungskonzepten verankert; es existieren
entsprechende bezirkliche Standards. Alle Maßnahmen und Projekte sind auf die
aktive Einbeziehung der Zielgruppe gerichtet. Neben der Erweiterung
persönlicher sprachlicher Kompetenzen zielen die Maßnahmen auf die Integration
und gesellschaftliche Teilhabe des angesprochenen Personenkreises. Im Rahmen
des § 11 des KJHG werden in allen Jugendfreizeiteinrichtungen offene- und
Gruppenangebote für Kinder von 6 – 18 Jahren vorgehalten, die u.a. die
sprachliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen fördern. Zu dem bieten alle
Einrichtungen Hausaufgabenhilfe und –betreuung als verlässliches Angebot.
In den Einrichtungskonzepten spiegelt sich dies in der Angebotsstruktur wider. Abgesprochene Regelungen und Maßnahmen eröffnen den
Nutzerinnen und Nutzern ein angstfreies Kommunikationsfeld und „learning
by doing“ durch sprachliche Vorbilder. Die breite Palette des
Experimentierfeldes „Förderung-Sprache“ in Wort und Schrift, wird
innerhalb der Jugendfreizeiteinrichtungen gefüllt durch Sprachspiele, Theaterarbeit
und Computerrecherchen für schulische Inhalte. Zusätzlich initiierte Projekte wie zum Beispiel das
„Vorleseprojekt“ der mobilen Jugendarbeit (Outreach-Team),
unterstützen im besonderen Maße die Verbesserung der sprachlichen Kompetenzen.
Den Gender Mainstreaming-Ansatz umsetzend, wird die Teilnahme von Mädchen und
Jungen an einem Vorlesewettbewerb angestrebt. Nach Abschluss der begleitenden
Seminare und Bestätigung der Fähigkeiten durch eine Jury, werden sie als Team
in Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäusern und Nachbarschaftstreffpunkten
zum Vorlesen eingesetzt. In den Einrichtungen Burg, VD 13, Menzendorf in der Region
Friedenau stehen für die Sprachförderung und Verbesserung der Kommunikation
Kinder und Jugendlicher mit Migrationshintergrund Pädagogen und Pädagoginnen
zur Verfügung, die ebenfalls aus Migrantenfamilien stammen und zweisprachig
aufgewachsen sind. Das Kinder- und Jugendzentrum VD 13 bietet vertiefte
integrative Lern- und Schularbeitshilfe für Grund- und Oberschüler in Gruppen
an. Die Zielsetzungen erfolgen über Zielvereinbarungen, die Finanzierung der
Angebote über Mittel der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in der Region
Friedenau. Innerhalb des § 13 (1) des SGB VIII bieten einzelne
Jugendeinrichtungen eine gezielte Nachhilfe und Prüfungsvorbereitung an. Erziehungs- und Familienberatung Im Rahmen des Kon-Lab-Programms* bietet eine Mitarbeiterin
der EFB für Erzieherinnen und Erzieher sowie Tagespflegeeltern einen Kurs
„Sprachförderung im Vorschulalter“ im Tempelhofer Forum an. Das
Programm wird in mehreren Einrichtungen des Bezirkes praktiziert. * Kon-Lab steht für ,Konstanzer Labor‘ und ist ein
Sprachförderprogramm für Kinder von 0 – 6 Jahren, das von Prof. Dr. Zvi
Penner (Uni Konstanz) entwickelt wurde. Kon-Lab eignet sich zur Förderung von
Kindern mit Sprachentwicklungsverzögerungen und Kindern, deren Muttersprache
nicht Deutsch ist. Ehrenamtliche Helfer/innen Im gesamten Bezirk sind ehrenamtliche Kräfte in der
ehrenamtlichen sozial- und schulpädagogischen Betreuungsarbeit tätig. Dieser
Betreuungsauftrag schließt die regelmäßige Schul- und Sprachförderung ein. Angebote freier Träger im Bezirk Tempelhof-Schöneberg Die Angebote der freien Träger im Bezirk zum Thema
Sprachförderung und Integration von Migrantinnen und Migranten sind sehr
vielfältig. Die nachfolgende Benennung von Angeboten freier Träger im Bezirk
Tempelhof-Schöneberg ist deshalb nicht abschließend, sondern beispielhaft zu
verstehen. Regelmäßige Deutschkurse für Frauen und Männer finden u.a.
im Nachbarschaftstreff Steinmetzstraße 68, im Familienzentrum Kurmärkische Str.
1 – 2, im PallasT und dem Treff 62 statt. Über die speziellen Sprachkurse
hinaus werden über Projektförderung weitere Kurse für Kinder und Jugendliche
aber auch für Erwachsene (insbesondere für Familien) angeboten. Im Mittelpunkt
der Förderung stehen hier neben der Stärkung sozialer Kompetenzen, besonders
die Verbesserung der deutschen Sprache. Unter anderem sind zu nennen: ·
Starke
Eltern – starke Kinder (Jugendwohnen im Kiez) ·
Dikussionsrunden
zu Erziehungsfragen (Nachbarschaftstreff Steinmetz 68) ·
Mutter-Kind-Gruppen
(Familienzentrum Kurmärkische Straße) ·
Singen,
spielen, bewegen (Familienzentrum Kurmärkische Straße) ·
Alphabetisierungskurse
(Familienzentrum Kurmärkische Straße) Das Nachbarschaftsheim Schöneberg bietet in den
Einrichtungen Kidöb (türkisch) und Al Nadl (arabisch) Schularbeitshilfe,
Sprach- und Alphabetisierungskurse für Frauen, Kinder und Jugendliche mit
entsprechendem Migrationshintergrund an. Die Füreinander Leben gGmbH, Ev. Flüchtlingsseelsorge und
Migrationsdienste der Diakonie Tempelhof-Schöneberg bieten Sprachförderkurse
für Neuzuwanderer und ihre Familien in Lichtenrade und Marienfelde. Bis vor
einem Jahr hielt die Ev. Kirche Lichtenrade in Kooperation mit Füreinander
Leben gGmbH ein Angebot zur Sprachförderung vor, das mangels weiterer
Finanzierung nicht fortgeführt werden konnte. Füreinander Leben gGmbhH bietet
spezielle Beratung für Migrantinnen und Migranten im Alter zwischen 16 und 27
Jahren an. Auch das NusZ ufa-Fabrik bietet kostenlos in verschiedenen
Einrichtungen im Bezirk Kurse Orientierungs- und Sprachtraining für
Migrantinnen an. Die Ziele und Kurse sind Sprachtraining, gesellschaftliche
Integration in Bezug auf die Heranführung an Leben und Zusammenleben in
Deutschland, berufliche Integration mit der Vorbereitung auf den deutschen
Arbeitsmarkt und moderne Kommunikationstechnologien kennen zu lernen. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Stadtbezirk | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Sitzungsteilnehmer | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |