Auszug - Hilfe für Obdachlose und Vorbereitung auf die Kältehilfe (20 Minuten)
Herr Lüthke begrüßt die anwesenden Gäste. Herr BzStR von Dassel berichtet, dass im vergangenen Winter von einem Bedarf in Höhe von 600 ständigen Plätzen ausgegangen worden sei. Trotz des relativ milden Winters, habe es eine überproportionale Inanspruchnahme der zentralen Einrichtungen der Kältehilfe gegeben. Momentan verfüge das Land Berlin über rund 500 feste Plätze. Die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales gehe von einem Bedarf von 700 Plätzen aus. Das Bezirksamt habe momentan zwei Initiativen gestartet:
Frau Holzinger prognostiziert, dass in dieser Saison möglicherweise Menschen abgewiesen werden müssten. Die Entwicklungen seien beunruhigend. Auf Nachfrage von Herrn Lüthke führt sie aus, dass im vergangenen Jahr die Einrichtung auch von Familien aufge- sucht worden sei. Die Familien hätte man in gesonderten Zimmern unterbracht und einen Kontakt im Aufenthaltsraum vermieden. Dies sei jedoch nur eine Notlösung. Herr Markowsky berichtet, dass Kinder in Obdachlosigkeit ein besonders schweres Problem darstellten. Der Berliner Senat habe in den letzten Jahren versäumt, dem entgegenzusteuern. Den Bedarf von 700 Plätzen halte er für nicht ausreichend. Herr BD Lötzer (Die Linke) fragt nach, ob es vor diesem Hintergrund eine Notreserve für Familien mit Kindern gebe. Herr BzStR von Dassel weist darauf hin, dass die Schaffung von Plätzen nicht die alleinige Aufgabe des Bezirksamts Mitte sei. Man befinde sich mit vielen Hostel-, Hotel- und Ferienwohnungsbesitzern in Gesprächen, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Bei Buchung von Zimmern behalte man sich vor, dort auch Menschen unterzubringen, die nicht Geflüchtete sind. Die Grundbereitschaft sei vorhanden. Herr Krull ergänzt, dass sich die Notunterbringung in Pensionen immer schwieriger gestalten würde, da oft keine Unterkunftsplätze mehr vorhanden seien. Eine Unterbringung dauere oft Wochen, obwohl sie nach den gesetzlichen Regelungen sofort erfolgen müsste. Frau Holzinger weist darauf hin, dass es sich um ein Immobilienproblem handele. Es gebe viele Träger, die Angebote auf Grund von mangelnden Immobilien nicht durchführen könnten. Ferner sei zu beobachten, dass viele Anbieter der Wohnungslosenhilfe auf Grund der besseren Finanzierung zur Flüchtlingshilfe wechseln würden. Abschließend folgt eine Prognose, wie sich die Zahl der Wohnungslosen bis 2018 entwickeln werde. Das Zahlenmaterial wird den Ausschussmitgliedern im Nachgang zur Verfügung gestellt. Herr BzStR von Dassel teilt mit, dass man Gutscheine für Hostels sowohl an Obdachlose als auch an Flüchtlinge ausgebe, jedoch ohne die Gewissheit, dass diese eingelöst werden können. Dies sei ein unhaltbarer Zustand. Er bemühe sich daher, feste Kontingente in Hostels, Hotels etc. zu buchen, um freie Plätze gewährleisten zu können. Das Thema wird in der nächsten Sitzung vertieft.
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