Eröffnung der Ausstellung »Swinger« im Bärenzwinger

Pressemitteilung Nr. 211/2018 vom 09.05.2018

Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:

Am Freitag, 18. Mai 2018 eröffnet um 19 Uhr die Ausstellung »Swinger« mit künstlerischen Arbeiten von Kerstin Honeit und dem Duo Pätzug / Hertweck im Bärenzwinger. Der Abend beginnt mit einer Begrüßung der Fachbereichsleiterin für Kunst und Kultur, Dr. Ute Müller-Tischler und einer Einführung in die Ausstellung durch den Gastkurator und die Gastkuratorinnen Stefan Aue, Anne Hölck und Jessica Páez.

Die Architektur des Bärenzwingers konstruiert spezifische Realitäten: Bewegungen und Begegnungen von Bären und Menschen wurden durch Mechanismen perfekt reguliert: Gittersysteme bestimmten die Wege der Tiere, Pflegerinnen und Pfleger haben sie bedient und so die Szenerie in den Außengehegen für den Blick der Besucherinnen und Besucher aufrecht erhalten. Heute bilden diese Systeme wiederum die Kulisse für eine andere Inszenierung von Bewegung und eine neue Choreografie der Begegnung.

Inwieweit strukturieren Architekturen die Beziehung von Menschen, Tieren und Objekten? Wie wird Verhalten durch räumliche Strukturen geprägt und wie lassen sich diese festgeschriebenen Bedingungen aufbrechen und neu verhandeln?

In der Ausstellung »Swinger« geraten ehemalige Grenzziehungen in Bewegung. Die mechanisch animierte Installation »Pagodenwackeln« von Pätzug / Hertweck bewegt sich raumübergreifend durch das Innere und Äußere des Bärenzwingers und fordert eine Positionierung zum Raum und seinen Leerstellen heraus. In Kerstin Honeits Video-Arbeit »Panda Moonwalk or Why Meng Meng Walks Backwards« behaupten sich menschliche und nicht-menschliche Körper aktiv und widerständig im Kontext sozialer Missstände. Die Arbeiten berühren, überlagern, unterbrechen sich und beschreiben veränderbare Strukturen, sodass die Realitätskonstruktion des Bärenzwingers in sich zusammenfällt und sich in einem nie vollendenden Loop neu inszeniert.

Wir freuen uns sehr, dass Stefan Aue, Anne Hölck und Jessica Páez als Gastkurator und Gastkuratorinnen das fünfte Ausstellungsprojekt im Bärenzwinger kuratieren. Stefan Aue konzipiert und realisiert thematische Projekte zwischen Wissenschaft und Kunst und ist derzeit am Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin tätig. Anne Hölck ist freie Szenografin an verschiedenen Theatern und kuratiert Ausstellungsprojekte im Feld der Human-Animal Studies. Jessica Páez arbeitet als freie Produzentin und Dramaturgin für Theater- und Kunstprojekte und ist seit 2015 Projektkoordinatorin am Haus der Kulturen der Welt (HKW). Als kuratorisches Team verbindet sie das gemeinsame Interesse an künstlerischer Wissensproduktion und ihrer Präsentation.


Seit September 2017 ist das ehemalige Bärengehege der Berliner Stadtbären als Kulturort für ortsspezifische zeitgenössische Kunst in Berlin-Mitte geöffnet. Das zweijährige Ausstellungsprogramm gliedert sich in drei thematische Schwerpunkte: »Spuren des Animalischen« befasste sich mit der spürbaren Absenz/Präsenz der Bären. Der zweite Schritt reflektiert die dem Bärenzwinger eigenen »Architekturen der Segregation«. Schließlich entwickelt »Projektionen der Ununterscheidbarkeit« Ideen zukünftiger Szenarien für den Bärenzwinger.

Weitere Informationen zur Ausstellung und den Künstlerinnen und Künstlern finden Sie unter: www.baerenzwinger.berlin

Das Projekt wird ermöglicht durch die spatenübergreifende Förderung und den Fonds für Ausstellungsvergütung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Ausstellung »Swinger«: 19.05. bis 01.07.2018
Bärenzwinger, Im Köllnischen Park, 10179 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 12 – 18 Uhr | Der Eintritt ist frei.

Der Bärenzwinger ist barrierefrei erreichbar. Gäste mit Kommunikations- bzw. Assistenzhilfebedarf melden diesen bitte unter der Rufnummer (030) 9018 37461 oder per E-Mail an: info@baerenzwinger.berlin

Medienkontakt: #kulturmitte
Bezirksamt Mitte, Fachbereich Kunst und Kultur: Evelyn Gregel, Tel. (030) 9018 37461