Die Route führt hautsächlich auf Fahrradwegen und ruhigen Nebenstraßen über das Jugendfreizeitheim Heckerdamm, durch Kleingartenkolonien, zur Gedenkstätte Plötzensee, zur Jungfernheide, durch Siemensstadt und endet am wieder am Jakob-Kaiser Platz.
Der Treffpunkt, der Jakob Kaiser Platz hieß früher Siemens Platz und ist heute nach dem Widerstandskämpfer und CDU Politiker Jakob Kaiser benannt.
Gleich hier anschließend gibt es eine Spielfläche für ältere Kinder und Jugendliche. Zur Schaffung dieses Jugendgeländes hatte sich ein Runder Tisch aus Vertretern des Bezirksamtes, der Wohnungsbaugesellschaft, des Mieterbeirates, der Polizei und anderen gegründet. Die Gestaltung dieses Jugendgeländes erfolgte nach einem längeren Planungsprozess unter Beteiligung der Anwohner, Experten und vor allem der zukünftigen Nutzer. Ein Schwerpunkt wurde hierbei auf die Wünsche der Mädchen gelegt, da die sonstigen Spielflächen sich hauptsächlich an den Interessen der Jungen orientieren, wie man an den vielen Bolzplätzen sieht. Die offizielle Eröffnung erfolgte am 22. Juni 2002. Auf dem Gelände wird eine pädagogische Betreuung angeboten, die den Bauwagen auch für Aktivitäten bei schlechtem Wetter benutzen kann.
Unter anderem den Aktivitäten des Runden Tisches ist auch zu verdanken, dass an der sehr stark frequentierten Bushaltestelle hier eine öffentliche Toilette der Firma Wall errichtet wurde.
Zentrum Paul Hertz Siedlung
Die Paul-Hertz-Siedlung wurde 1960-65 nach Plänen von den Architekten Ebert, Weber und Gaulke auf ehemaligem Kleingartenland am Heckerdamm für die GEWOBAG errichtet. Paul Hertz war SPD Politiker und hat sich in der Nachkriegszeit wesentlich für den Wiederaufbau Westberlins eingesetzt. Die Siedlung galt als ein Musterbeispiel der damaligen Vorstellungen der Stadtplaner von der “aufgelockerten Stadt”. Das heißt: Die Häuser stehen nicht direkt an der Straße, sondern eher versteckt im Grünen.
In den Häusern gibt es mehr als 2.600 Wohnungen. Es sind überwiegend kleine Wohnungen zwischen 1 ½ und 3 Zimmern. Die durchschnittliche Wohnungsgröße beträgt 65 qm. Die Straßen hier in der Paul-Hertz-Siedlung wurden nach WWiderstandskämpfern benannt, weil sich in unmittelbarer Nähe die 1952 eingeweihte Gedenkstätte Plötzensee befindet. Die meisten der hier auf den Straßenschildern geehrten Widerstandskämpfer wurden in Plötzensee hingerichtet. Auch die Gebäude der evangelischen und katholischen Kirche erinnern an den Nationalsozialismus. Die 1966 eingeweihte Grundschule erhielt den Namen des Widerstandskämpfers Helmuth James von Moltke.
Weiter vorne auf der linken Seite werden sie, wenn wir weiter fahren als letztes Haus vor den Kleingartenkolonien den Jugendklub Heckerdamm sehen. Der Jugendclub liegt inmitten der Kolonie Zukunft. Das Haus wird von vielen Menschen und Gruppen genutzt. Das Gebäude wurde 1996 eröffnet und nach ökologischen Gesichtspunkten gebaut. In der Nachkriegszeit hatte eine Holzbaracke als Jugendheim gedient.
Anschließend beginnt das größte Kleingartengebiet unseres Bezirkes. Zur Kleingartenregion Charlottenburg Nord gehören 30 Kolonien mit über 2500 Parzellen. Die Namen der Kolonien deuten teilweise auf die ehemaligen Besitzer Degenhof, Familie Degen oder auf frühere Nutzungen Heideschlösschen war ein Restaurant auf der Kolonie Pferdemarkt war tatsächlich einen Pferdemarkt und auf der Kolonie Olympia gab es eine Radrennbahn, die hier um 1900 gebaut wurde, und zwar für die Olympischen Spiele, die 1916 in Berlin geplant waren und wegen des Ersten Weltkrieges jedoch ausfielen. Die Rennbahn wurde im Zweiten Weltkrieg durch ein abgestürztes Flugzeug teilweise zerstört und in den 50er Jahren abgetragen.
Justizvollzugsanstalt Plötzensee
Das Strafgefängnis Plötzensee wurde 1868-79 als Gefängnis vor den Toren Berlins erbaut. Auf 25 Hektar entstand ein Gebäudekomplex mit vielen Freiflächen für 1.200 Gefangene. Es ist eine der frühesten Berliner Gefängnisanlagen mit lockerer Bebauung: Torhaus, Gefängnistrakte, Beamtenwohnhäuser, Küchenbauten, Kessel- und Maschinenhausund einer Anstaltskirche im oberen Stock des Hauptgebäudes gehören dazu. Ein jüdischer Tempel wurde 1939 abgerissen. Teile des Gebäudekomplexes wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz.
1945 bestimmen die Alliierten, dass Plötzensee künftig als Jugendgefängnis fungieren soll. Der große Zellenbau wird nicht wieder aufgebaut, das Haus III abgerissen. Stattdessen entstehen Neubauten für jugendliche Strafgefangene. In Plötzensee befindet sich auch weiterhin ein Haftkrankenhaus.