116. Kiezspaziergang am 13.8.2011

Vom Ernst-Reuter-Platz zum Breitscheidplatz

Start am Ernst-Reuter-Platz, Foto: KHMM

Start am Ernst-Reuter-Platz, Foto: KHMM

Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen

Treffpunkt: U-Bahn-Ausgang Ernst-Reuterplatz an der Hardenbergstraße Ecke Schillerstraße

Sehr geehrte Damen und Herren!
Herzlich willkommen zu unserem 116. Kiezspaziergang. Gleich zu Beginn werden wir das Renaissance-Theater besuchen, danach zum Steinplatz gehen und von dort über den Savignyplatz zum Breitscheidplatz. Denn ein Highlight in diesem Kudamm-Jubiläumsjahr ist das Sommerfest der AG City bis morgen auf dem Breitscheidplatz. Dazu wurden einige Partnerboulevards eingeladen. Und das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Außerdem ist heute der 50. Jahrestag des Mauerbaues. Charlottenburg und Wilmersdorf hatten zwar keine direkte Berührung mit der Mauer, aber am Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus auf dem Steinplatz erinnern wir an diesem Tag traditionell mit einer Kranzniederlegung an den Mauerbau. Diese Gedenkstätte wollen wir deshalb heute besuchen.
Bevor wir beginnen möchte ich Ihnen den Treffpunkt für den nächsten Kiezspaziergang mitteilen. Es wird der letzte Kiezspaziergang vor der Berliner Wahl sein, und es wird mein letzter Kiezspaziergang sein. Im Oktober wird meine Kollegin, Sozialstadträtin Martina Schmiedhofer, den Kiezspaziergang übernehmen, denn im Oktober werden die jetzigen Bezirksamtsmitglieder noch im Amt sein. Ob die Tradition der Kiezspaziergänge auch vom neuen Bezirksamt weitergeführt wird, das wird der neue Bezirksbürgermeister oder die neue Bezirksbürgermeisterin entscheiden.
Am Sonnabend, dem 10. September, um 14.00 Uhr werde ich also zum letzten Mal einen Kiezspaziergang durchführen. Wir starten auf dem Theodor-Heuss-Platz und werden durch Westend spazieren. Unser Ziel wird das Seifenkistenrennen auf dem Kaiserdamm sein, das an diesem Wochenende von der Interessengemeinschaft der Einzelhändler am Kaiserdamm veranstaltet wird. Sie hat 2006 mit dieser liebenswerten Tradition wieder begonnen, und in diesem Jahr finden hier sogar die 63. Deutsche Meisterschaft und die 13. Europameisterschaft im Seifenkistenrennen statt.

Ernst-Reuter-Platz
Der Ernst-Reuter-Platz ist historisch und modern zugleich. Wohl nirgends sonst in Berlin ist so sehr die Nachkriegszeit präsent wie hier. Schon der Name “Ernst-Reuter-Platz”, und natürlich auch die Straße des 17. Juni erinnern an die Nachkriegszeit und an die 1950er Jahre. Bis 1953 hieß dieser Platz “Am Knie”. Schriftlich ist diese Bezeichnung erstmals auf einem Berliner Stadtplan von 1901 aufgetaucht, aber vermutlich nannte man diesen Platz schon lange vorher so.
Die Hauptverbindung vom Berliner Stadtschloss zum Schloss Charlottenburg über die Charlottenburger Chaussee, heute Straße des 17. Juni, und die Berliner Straße, heute Otto-Suhr-Allee, macht hier einen Knick, bildet also ein Knie. Ein weiteres Knie kam dann durch den Straßenzug Hardenbergstraße – Bismarckstraße hinzu.
Umbenannt wurde der Platz am 1. Oktober 1953, zwei Tage nach dem Tod des ersten Regierenden Bürgermeisters von West-Berlin. Dieser Platz hat sein Gesicht nach dem Zweiten Weltkrieg so radikal verändert wie kaum ein anderer. Nur sehr wenig erinnert noch an die Bebauung vor dem Krieg.
Der Ernst-Reuter-Platz selbst wurde nach Planungen des Architekten Bernhard Hermkes Ende der 50er Jahre angelegt und ist ein typisches Beispiel für die städtebaulichen Vorstellungen von der autogerechten Stadt, wie sie von den 50er bis zu den 70er Jahren vorherrschte. Der Platz wurde mit 180 Metern Durchmesser zum größten Rundplatz Berlins. Zuletzt wurde 1960 die Mittelinsel mit Wasserspielen und Hauptfontäne durch Werner Düttmann gestaltet. Zur Mittelinsel führt ein Fußgängertunnel.
Um den Platz herum entstanden seit 1954 nach dem städtebaulichen Entwurf Bernhard Hermkes innerhalb von 20 Jahren Hochhäuser mit Verwaltungseinrichtungen von Telefunken, Osram, IBM und anderen Firmen und Hochschulgebäude der Technischen Universität, die später auch das Telefunken-Hochhaus bezogen hat. Alle Gebäude stehen unter Denkmalschutz.
Das Haus hier am Ernst-Reuter-Platz Nr.2 wurde 1960/61 von Rolf Gutbrod und Hermann Kiess für IBM erbaut. Heute gibt es hier unter anderem Geschäftsräume der Firma Hochtief.

Das 22stöckige, 80 Meter hohe Haus am Ernst-Reuter-Platz Nr.7 wurde 1958-60 von Paul Schwebes und Hans Schoszberger als erstes Berliner Gebäude mit mehr als 20 Stockwerken gebaut. Bekannt wurde es als Telefunken-Hochhaus bzw. als “Haus der Elektrizität”. Am 25. August 1967 startete in diesem Haus der damalige Vizekanzler Willy Brandt anlässlich der Internationalen Funkausstellung das Farbfernsehen. Später wurde das Haus von der Technischen Universität Berlin übernommen. Inzwischen betreibt sie hier gemeinsam mit der Deutschen Telekom eine Forschungseinrichtung.
Das 9stöckige Bürohaus am Ernst-Reuter-Platz Nr. 8 wurde 1956/57 von Bernhard Hermkes für die Verwaltung der Osram GmbH errichtet. Heute leuchtet der Schriftzug Teles vom Dach. Für die Rasterfassade in den Farben rot und weiß wurden Stahlbetonstützen mit kleinformatigen Travertinplatten verwendet. In dem Gebäude befand sich einst Osrams “Lichtmuseum”, in dem die Entwicklungsgeschichte der elektrischen Glühlampe dokumentiert wurde. Später bezog die Eternit Hauptverwaltung das Gebäude. Seit 2009 hat die Teles Group hier ihren Sitz. Sie wurde 1983 von Prof. Sigram Schindler in enger Cooperation mit der TU Berlin als Teles GmbH gegründet.
Schindler war an der TU bis 1998 Professor für Telekommunikation. 1997 wählte ihn das Manager Magazin zum High-Tech-Manager des Jahres. Die Firma Teles ist heute ein deutscher Konzern, der Infrastruktur-Systeme für Telekommunikationsnetze entwickelt und Internet-Dienste vermarktet. Man könnte sagen: Teles sorgt dafür, dass wir im Internet surfen können. Dazu passt die Firma Gravis, die als Deutschlands größter Apple-Händler seit Anfang 2007 in dem zweistöckigen Nebengebäude ihr Berliner Hauptgeschäft betreibt, den sogenannten Apple-Flagship-Store.
Das Büro- und Geschäftshaus der Firma Pepper daneben am Ernst-Reuter-Platz 9-10 wurde 1963 von Sobotka & Müller gebaut. Darin ist seit 2002 die SRH Hochschule Berlin untergebracht, eine private, staatlich anerkannte Fachhochschule. Hier werden staatlich anerkannte Bachelor-Studiengänge der Fachrichtungen “Wirtschaft – Business Administration” und “Informations- und Kommunikationsmanagement” angeboten, die jeweils nach drei Jahren mit einem Bachelor of Arts (B.A.) abschließen. Der Wirtschaftsstudiengang kann sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache, der Masterstudiengang nur in englischer Sprache studiert werden.
Das Architekturgebäude der Technischen Universität wurde 1963-68 von Bernhard Hermkes gebaut, der dazugehörige Flachbau von Hans Scharoun. Davor wurde 1963 die Skulptur “Flamme” von Bernhard Heiliger aufgestellt. Sie ist dem Andenken Ernst Reuters gewidmet. Das Gebäude wurde von 1991 bis 93 asbestsaniert, und die Fassade wurde vollständig erneuert.
Gegenüber, zwischen Hardenbergstraße und Straße des 17. Juni wurde das Hochhaus für Bergbau und Hüttenwesen der TU-Berlin 1954-59 von Willy Kreuer als 10-geschossiger Rasterbau mit blauer Glasfassade errichtet, mit niedrigen Anbauten daneben. Das Gebäude wurde zum Vorbild für spätere Institutsbauten in Deutschland. Es wurde in den letzten Jahren umfassend und denkmalgerecht saniert. Hinter der Bushaltestelle steht die Skulptur “Kristalline Form – Wachsende Flügel” von Karl Hartung.
Die Technische Universität kam vor rund 130 Jahren nach Charlottenburg. Gemeinsam mit der Universität der Künste hat sie Charlottenburg zur Universitätsstadt gemacht und den heutigen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zum bedeutenden Berliner Wissenschaftsstandort

Ehemaliges Institut für Kirchenmusik, Foto: KHMM

Ehemaliges Institut für Kirchenmusik, Foto: KHMM

Hardenbergstr. 41: Ehemaliges Institut für Kirchenmusik
Neben dem Hochhaus für Berg- und Hüttenwesen, an der Hardenbergstaße 41, sehen wir ein aus der Vorkriegsbebauung erhaltenes Haus, das ehemalige Institut für Kirchenmusik.
Es wurde 1902 bis 1903 von den Architekten Adams und Mebes in neoromanischem Stil aus rotem Sandstein errichtet. Heute ist es der Sitz der Fakultät Musik der Universität der Künste, des Staats- und Domchors und des ökumenischen Instituts für Kirchenmusik.

Schillerstr. 125-127: Schiller-Gymnasium
Das Schiller-Gymnasium befindet sich in einem Gebäude, das 1911 bis 1913 als Leibniz-Oberschule errichtet wurde, und zwar von Heinrich Seeling, der auch den Erweiterungsbau des Rathauses Charlottenburg gebaut hat, in dem heute die Stadtbibliothek untergebracht ist.
Das im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstörte Schulhaus wurde nicht vollständig wiederhergestellt, die Turnhalle 1959 durch einen Neubau ersetzt. Das Schulgebäude mit fünf Geschossen ist teilweise mit Muschelkalk und in der Erdgeschosszone mit Granitquadern verkleidet. Der Mauerwerksbau ist reich geschmückt.
Die Bildhauerarbeiten stammen von Johannes Hinrichsen und Ludwig Isenbeck. Die kleinsprossigen Fenster erstrecken sich im Bereich der Aula über zwei Etagen. Ein Gesims mit durchgehendem Balkon und schmiedeeisernem Gitter betont das oberste Geschoss.
Nach 1945 wurde der Schulkomplex hier an der Schillerstraße 125-127 zunächst unter der Bezeichnung “Vereinigte Oberschulen” geführt und umfasste neben der Schiller- auch die Moltke-, Siemens- und Kaiser-Friedrich-Schule.
Der 1954 bis 1957 für die Max-Liebermann-Oberschule angebaute Trakt gehört heute ebenfalls zum Schillergymnasium.

Haus Hardenberg
Ein besonders schönes Gebäude entstand in den 1950er Jahren hier an der Schillerstraße Ecke Hardenbergstraße: Paul Schwebes baute das Haus Hardenberg 1955-56 auf einem trapezförmigen Grundriss als 7stöckigen Bau für die Buchhandlung Kiepert. Durch Fenster und Brüstungsbänder in schwarzem Opakglas mit schmalen Messingprofilen wird die Fassade horizontal gegliedert. Die Ecken sind dynamisch abgerundet.
Ein dünnes, weit überstehendes Flugdach schließt das Haus ab, das an die Geschäftshausarchitektur der 1920er Jahre erinnert. Es wurde nach der Insolvenz der Buchhandlung Kiepert im Jahr 2002 durch die Firma Hühne Immobilien renoviert und modernisiert. Es gilt als eines der schönsten Gebäude aus den 50er Jahren in Deutschland.
Vor allem morgens und abends, wenn es von innen leuchtet, strahlt es eine schlichte Eleganz aus. Das Haus wurde nach der Restaurierung am 3.11. 2003 wieder eröffnet mit der Buchhandlung Lehmann in drei Etagen; kurz danach folgte die Versandfirma Manufactum mit einem Warenhaus auf zwei Etagen, wenig später das Lebensmittelgeschäft brot & butter und Balzac Coffee.

Knesebeckstr. 100: Entenbrunnen
Bevor wir das Renaissance-Theater besuchen, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf den Entenbrunnen lenken, der vor dem Theater steht. Er wurde 1911 von August Gaul geschaffen. Wer beim letzten Kiezspaziergang im Juli dabei war, kann sich vielleicht noch an den Entenkükenbrunnen am Kurfürstendamm Ecke Leibnizstraße erinnern, der ebenfalls von August Gaul stammt.
Den Entenkükenbrunnen hat er für die Privatvilla von Max Cassirer geschaffen. Und auch dieser Entenbrunnen wurde von Max Cassirer gestiftet.
Der 1857 geborene Max Cassirer stammt aus einer jüdischen Unternehmerfamilie aus Schlesien.
Die Söhne von zwei Brüdern von Max Cassirer, Bruno und Paul Cassirer wurden in den 1920er Jahren Berlins bedeutendste Galeristen, die vor allem die Maler der Berliner Secession förderten.
Der Vater von Max Cassirer war Holzfabrikant. Er selbst studierte Medizin, gründete aber ebenfalls zunächst eine Holz-Export-Firma, später Zellstoff- und Papierfabriken. 1887 kam er nach Charlottenburg, wo er sich in der Kommunalpolitik, in der Kultur, Wissenschaft und Bildung und im sozialen Bereich engagierte.
1893 wurde er parteiloses Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und 1909 Stadtrat von Charlottenburg. 1920 verlieh ihm die Stadt Charlottenburg für seine Verdienste die Ehrenbürgerwürde. Nach der Eingliederung Charlottenburgs in die neue Stadtgemeinde Groß-Berlin wurde Max Cassirer im Juni 1920 Mitglied der neugegründeten Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Charlottenburg.
1928 wurde er Ehrensenator der Technischen Hochschule Charlottenburg. Nach 1933 verlor er einen Großteil seines Vermögens. Sein Aktienkapital ging an die Siemenstochter Elektro-Licht- und Kraftanlagen AG Berlin. 1938 wurde auch sein restliches Vermögen “arisiert” und er zum Verkauf der Villa gezwungen.
Im Dezember 1938 gelang es ihm zu emigrieren. Zuerst floh er zu seiner Tochter in die Schweiz. 1939 reiste er nach Großbritannien, wo er bis zu seinem Lebensende lebte. Im Jahr 1941 wurde er ausgebürgert und sein restliches Vermögen eingezogen. Er verlor Bankguthaben von mehreren Hunderttausend Reichsmark, seine Kunstsammlung wurde versteigert oder beschlagnahmt. Max Cassirer starb zwei Jahre später im walisischen Exil.

Knesebeckstr. 100: Stolperstein
Wie Sie wissen hat der Bildhauer Gunter Demnig 1996 in Köln die ersten Stolpersteine verlegt, die im Gehweg vor dem früheren Wohnort an Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen erinnern. Inzwischen wurden in Berlin rund 3.000 Stolpersteine verlegt, davon bei uns in Charlottenburg-Wilmersdorf bereits mehr als 1.200.
Der Stolperstein für Tatjana Barbakoff wurde im Mai dieses Jahres vor dem Renaissance-Theater verlegt. Tatjana Barbakoff wurde in Lettland geboren. Ihre Mutter war chinesischer Herkunft, ihr Vater war ein Russe jüdischer Herkunft. Die Tochter tanzte bereits im Alter von 10 Jahren.
1918 ging sie nach Deutschland und trat mit russischen und chinesischen Tänzen auf. Ab 1921 trat sie in Soloaufführungen mit malerischen Kostümen in größeren Häusern des In- und Auslandes auf. Sie wurde vom Publikum verehrt, von den Kritikern gefeiert und von Künstlern portraitiert. Eine Verbindung zum Renaissance-Theater ist allerdings bisher nicht belegt.
Anlässlich eines Auftrittes in Paris am 9. Mai 1933 konnte sie mit allen Kostümen von Berlin nach Paris ausreisen. In Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz konnte sie noch eine Zeit lang auftreten. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Frankreich wurde sie am 10. Mai 1940 interniert. Im Juni kam sie wieder frei. Nach dem Rückzug der italienischen Truppen von der Côte d’Azur kam sie nach Nizza zurück, wo sie von der Gestapo aufgegriffen wurde. Am 3. Februar kam sie mit dem Konvoi 67 nach Auschwitz, wo sie am 6. Februar 1944 in der Gaskammer ermordet wurde.

Gundula Reinig vor dem Renaissance-Theater, Foto: KHMM

Gundula Reinig vor dem Renaissance-Theater, Foto: KHMM

Renaissance-Theater
Ich freue mich sehr darüber, dass wir heute das Renaissance-Theater besichtigen dürfen. Die Stellvertretende Intendantin und Chefdramaturgin Gundula Reinig wird uns ihr Haus vorstellen. Vielen Dank dafür.
Das Gebäude wurde 1901/02 von Reimer & Körte als Vereinshaus für den Akademischen Verein Motiv errichtet. 1919 baute Otto Berlich es zu dem Kino “Terra-Theater” um. Das Renaissance-Theater wurde 1922 gegründet und am 28. Oktober im Kinosaal unter der Direktion von Theodor Tagger mit “Miß Sarah Sampson” von Lessing eröffnet. 1926/27 wurde es von Oskar Kaufmann im Auftrag von Theodor Tagger zu einem Theater umgebaut. Theodor Tagger schrieb unter dem Pseudonym Ferinand Bruckner selbst erfolgreiche Theaterstücke. Die Intarsien aus verschiedenen Hölzern, Perlmutt, Schildpatt, Achat und Zinnleisten und Wandmalerein des sehr intim und kostbar gestalteten Inneren stammen von César Klein. Rangbrüstungen und Paneele wurden aus Rosenholz befertigt. Man bezeichnete diese deutsche Variante des Art Déco als ‘expressionistisches Rokoko’. Das Renaissance-Theater ist das einzige vollständig erhaltene Art Déco Theater Europas.

Im Theater, Foto: KHMM

Im Theater, Foto: KHMM

Während des Krieges diente es zeitweise dem Schiller Theater als Kleines Haus. Nach Kriegsschäden wurde es vereinfacht instand gesetzt und bereits im Juni 1946 mit “Fräulein Julie” von Strindberg wieder eröffnet. 1985 wurde der Kaufmann-Bau weitgehend wieder hergestellt. Hella Santarossa entwarf die den Außenbau prägenden blauen Glasfenster. Gespielt wird anspruchsvoller Boulevard und ambitioniertes Schauspielertheater. Populär wurde die Vortragsreihe “Berliner Lektionen”.

Knesebeckstraße
Die Knesebeckstraße wurde 1866 nach dem preußischen Generalfeldmarschall Karl Friedrich Freiher von dem Knesebeck benannt, der von 1768 bis 1848 lebte. 1806 rette er bei Auerstedt den preußischen König Friedrich Wilhelm III vor französischer Gefangennahme. Die Knesebeckstraße ist eine der interessantesten Querstraßen des Kurfürstendammes mit vielen originellen Geschäften, Restaurants und Hotels.

Goethestraße
Die Goethestraße wurde im gleichen Jahr wie die parallel verlaufende Schillerstraße 1872 nach Johann Wolfgang von Goethe benannt.

Goethestr. 2-3: Ehemaliges Postamt
Das Postdienstgebäude Goethestraße 3 mit dem ehemaligen Rohrpostamt Nr. 26 wurde 1881 von Wilhelm Tuckermann errichtet. Es folgten Umbauten 1903 und 1927. Das Postgebäude Goethestraße 2, mit dem ehemaligem Fernmeldeamt Steinplatz wurde 1901/02 ebenfalls von Tuckermann gebaut, der Erweiterungsbau Knesebeckstraße 95 1928 von Arnold Kayser.
Die Gebäude beherbergten bis zum Auszug der Post am 11. Oktober 2010 die Zustellungsstelle für den gesamten Bereich Charlottenburg sowie die Verwaltung der Filialen Berlin-Brandenburg und den einzigen Philatelie-Shop Berlins. Seither steht das Gebäude leer. Die Philatelie ist jetzt in der Filiale Joachimstaler Str. 41 erreichbar.
Hier ist inzwischen Spirit Yoga eingezogen. Die Firma Spirit Yoga hat Patricia Thielemann 2004 hier in Berlin gegründet, nachdem sie zehn Jahre lang als Yogalehrerin in Los Angeles gearbeitet hatte.
Gegenüber, im Haus Goethestraße 85 hat das Schweizer Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos seinen Berliner Sitz. Die 1959 in Basel gegründete Prognos AG ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen Europas.
Daneben, im Haus Goethestraße 87 bezieht sich der Hotelkonzern Arcona auf Goethe. “Das Wohngedicht Berlin” heißt das Appartementhaus, für das mit dem Satz geworben wird: “Inspiriert durch Johann Wolfgang von Goethe und seine Farbenlehre, begeistern die großzügig geschnittenen Studios durch ein harmonisches Farb-Ensemble und bieten eine kreativ inspirierende Art des Wohnens auf Zeit.

Steinplatz, Foto: KHMM

Steinplatz, Foto: KHMM

Steinplatz
Der Steinplatz ist seit 1885 ein kleiner Schmuckplatz gegenüber dem Hauptgebäude der Universität der Künste, benannt nach Heinrich Friedrich Karl Freiherrn vom und zum Stein. Der preußische Staatsmann leitete ab 1807 mit der Gesetzgebung zur Bauernbefreiung die nach ihm und Hardenberg benannten Reformen in Preußen ein. Der Platz wurde 1950 durch Joachim Kaiser neu gestaltet mit Gehölzrahmen und Blumenrabatten.
1987 wurde auf dem Platz eine Büste des Freiherrn vom und zum Stein aufgestellt.
Sie war ein Geschenk des Deutschen Städtetags zur 750-Jahr-Feier Berlins. Ost-Berlin erhielt das gleiche Geschenk. Deshalb befindet sich eine Kopie der Büste im Berliner Rathaus.

Hardenbergstr. 11: Hoechst-Geschäftshaus
Das Verwaltungsgebäude der Farbwerke Hoechst wurde von den Architekten Hans Geber und Otto Risse entworfen und im Mai 1955 fertig gestellt. Der Bau aus Stahlbeton mit tragenden Mauerwerkpfeilern ist im Erdgeschoss mit Muschelkalk, in den Obergeschossen mit Trosselfels verkleidet: Das 6. Obergeschoss ist zurückgesetzt. Das Firmenzeichen an der Fassade ist weithin sichtbar. Das sich in die Höhe schraubende Haupttreppenhaus gilt als Meisterwerk der 50er-Jahre-Architektur. Das Haus steht im scharfen Kontrast zum wilhelminischen Hauptgebäude der Universität der Künste.

Universität der Künste, Foto: KHMM

Universität der Künste, Foto: KHMM

Hardenbergstraße 33: Universität der Künste
Das Hauptgebäude der Universität der Künste wurde 1898-1902 von Kayser & von Großheim als neobarocker schlossartiger Bau um ursprünglich vier Innenhöfe errichtet.
Im hinteren Teil gruppieren sich die Ateliers um einen großen Garten. Unmittelbar danach ab 1902 errichtete Ludwig Hoffmann Erweiterungsbauten für weitere Ateliers. Nach Kriegsschäden kam es bis in die 1970er Jahre zu teilweise vereinfachten Wiederaufbauten und Erweiterungsbauten. Der Konzertsaal neben dem Hauptgebäude an der Hardenbergstraße 33 wurde von 1953 bis 1955 von Paul Baumgarten auf dem Gelände der zerstörten Musikhochschule errichtet.
Links am Hauptgebäude der Udk wurde der Prometheus-Brunnen aus Sandstein in die Fassade integriert. Der Brunnen wurde 1901 von Emil Hundrieser geschaffen. Auf einem rund eineinhalb Meter hohen Sockel steht eine 3,5 Meter hohe Figurengruppe: In der Mitte ein an den Oberarmen an den Fels geschmiedeter Prometheus als älterer Mann mit langem Bart; weil er das Feuer für die Menschen gestohlen hatte, wurde er von den Göttern gestraft; neben ihm der Adler, der von seiner Leber frisst, links zwei nackte Frauen. Die knieende versucht, Prometheus zu befreien. Die andere hat den Kopf in Trauer auf ihre Hand gestützt. Prometheus hat den Menschen nicht nur das Feuer, sondern auch die Kultur gebracht. Deshalb wurde er von der Universität der Künste ausgewählt.

Gedenkstein, Foto: KHMM

Gedenkstein, Foto: KHMM

Steinplatz: Gedenksteine
1951 wurde rechts, an der nordwestlichen Platzecke, ein Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus errichtet. Seither wurden und werden vom Bezirksamt an entsprechenden Gedenktagen Kränze zur Erinnerung an die Opfer der SED-Diktatur niedergelegt, also vor allem am 17. Juni und am 13. August, dem Tag des Mauerbaus vor 50 Jahren.

1953 errichtete der Bund der Verfolgten des Naziregimes in symmetrischer Anordnung zu diesem Gedenkstein links an der südöstlichen Ecke einen Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus. Er wurde gefügt aus Muschelkalkquader-Steinen der zerstörten Synagoge in der Fasanenstraße mit der Inschrift: “1933-1945 / Den Opfern des Nationalsozialismus”; darüber ein dem Dreieckszeichen der KZ-Häftlinge nachgebildetes Zeichen mit den stilisierten, wie Flammen wirkenden Buchstaben “KZ”. Es war das früheste West-Berliner Denkmal für NS-Opfer.

Hotel am Steinplatz, Foto: KHMM

Hotel am Steinplatz, Foto: KHMM

Steinplatz 4: Hotel am Steinplatz
Das Jugendstilgebäude wurde 1908 von August Endell gebaut, dem Architekten der Hackeschen Höfe. 1913 eröffnete Max Zellermayer hier das “Hotel am Steinplatz”. Es war ähnlich luxuriös wie das größere Adlon. Zu den Stammgästen zählten in den 1920er Jahren vor allem russische Adelige, die wegen der Oktoberrevolution aus ihrer Heimat geflohen waren und nach dem Zweiten Weltkrieg Prominente wie Yehudi Menuhin, Romy Schneider und Günter Grass. In den 1970er Jahren wurde das Haus zum Seniorenheim, später stand es zehn Jahre lang leer und verfiel. Der Eigentümer, ein Geschäftsmann aus Eberswalde, lässt es jetzt von der Architektin Claudia Dressler restaurieren und modernisieren. Im nächsten Jahr soll es als Fünf-Sterne-Hotel mit 85 Zimmern eröffnet werden, mit Spa im Dachgeschoss, einem Wintergarten im Innenhof und gehobener Gastronomie im Erdgeschoss.

Steinplatz 3, Foto: KHMM

Steinplatz 3, Foto: KHMM

Steinplatz 3: Gedenktafel für Bernhard Weiß
Die Berliner Gedenktafel, eine Porzellantafel der KPM für Bernhard Weiß am Haus Steinplatz 3 wurde am 11. Juli 2008 enthüllt. Sie enthält folgenden Text:
“In diesem Haus lebte bis zum März 1933
BERNHARD WEISS 30.7.1880 – 29.7.1951
Jurist, Polizeivizepräsident in Berlin von 1927 bis 1932
Als Jude und Demokrat vom NS-Regime verfolgt
mußte er nach der Erstürmung seiner Wohnung durch die SA
über Prag ins Londoner Exil fliehen
Kurz vor Wiedererlangung der ihm von den Nationalsozialisten
aberkannten deutschen Staatsbürgerschaft
starb Bernhard Weiß in London”
Am ehemaligen Polizeipräsidium Charlottenburg am Kaiserdamm 1 wurde am 1. November 2010 ebenfalls eine Gedenktafel für Bernhard Weiß enthüllt. Dort heißt es:
“Bernhard Weiß
1880 Berlin – 1951 London
Polizeivizepräsident in Berlin
von 1927 bis 1932
Preußischer Jude – Kämpferischer Demokrat
In diesem Polizeigebäude wohnte
Dr. Bernhard Weiß während seiner Amtszeit.
Er gehörte zu den Wenigen, die sich dem
aufkommenden Nationalsozialismus
mit rückhaltlosem Einsatz entgegenstellten.”
Nach dem Abitur im Jahr 1900 studierte Bernhard Weiß Rechtswissenschaften in Berlin, München, Freiburg und Würzburg und schloss das Studium mit der Promotion ab. 1904/1905 absolvierte er eine militärische Ausbildung zum Reserveoffizier.
Im Ersten Weltkrieg stieg er zum Rittmeister auf und wurde mit dem Eisernen Kreuz zweiter und erster Klasse ausgezeichnet.
Im Sommer 1918 wurde er als Stellvertretender Leiter der Kriminalpolizei in Berlin in den Polizeidienst aufgenommen, 1925 wurde er Chef der Kriminalpolizei und 1927 Vizepolizeipräsident.
Weiß, der Mitglied der DDP war, griff als Beamter der Republik gegen Rechtsbrüche systematisch durch. Er wurde Opfer regelmäßiger Diffamierungskampagnen der aufkommenden NSDAP unter dem Berliner Gauleiter Joseph Goebbels, der Weiß wegen seiner jüdischen Herkunft stets als “Isidor Weiß” bezeichnete. Besonders in Goebbels Hetzpostille “Der Angriff” war Weiß ständig Gegenstand antisemitisch motivierter Diffamierungen in Texten und Karikaturen. Mit Weiß hatte Goebbels einen Feind gefunden, der seiner Nazi-Ideologie entsprach: ein Bürger jüdischer Herkunft und Repräsentant der Republik, im Nazijargon “Vertreter des Systems”. Weiß führte gegen Goebbels mehr als 60 erfolgreich verlaufende Prozesse. Als Vizepolizeipräsident bekämpfte Weiß die Pöbeltruppen der SA und gleichermaßen die Kampfformationen der Kommunisten, die der Weimarer Republik ebenfalls feindselig gegenüberstanden.
In der Berliner Bevölkerung und in der Polizei war Weiß sehr populär und geachtet. Liebevoll-despektierlich nannten sie ihn “Vipoprä”.
Nach dem “Preußenschlag” Papens 1932 verlor Weiß – wie die gesamte Regierung Preußens – sein Amt. Nach kurzer Haft wurde er freigelassen und lebte bis zum März 1933 in Berlin. Als die Nazis ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hatten, ermöglichten ihm Kollegen die Flucht. Weiß floh 1933 über Prag nach London, wo er 1951 kurz nach der Wiedererlangung seiner deutschen Staatsbürgerschaft starb.

Carmerstraße
Die Carmerstraße wurde 1892 nach dem preußischen Juristen und Minister Johann-Heinrich Casimir Graf von Carmer benannt, der von 1720 bis 1801 lebte. Er war Justizminister und sorgte dafür, dass 1794 das “Allgemeine Landrecht” als erstes preußisches Gesetzbuch in Kraft treten konnte.

Carmerstraße 18, Foto: KHMM

Carmerstraße 18, Foto: KHMM

Carmerstr. 18: Stolperstein
Der Stolperstein für Margarethe Schwarzstein wurde am 08.06.2009 verlegt:
HIER WOHNTE
MARGARETHE SCHWARZSTEIN GEB. ISAAC JG. 1886
VOR DEPORTATION FLUCHT IN DEN TOD 19.1.1942
Carmerstr. 2: Cotton Club Berlin
Der Cotton-Club-Berlin wirbt damit, dass man hier nicht nur tanzen, sondern auch miteinander ins Gespräch kommen kann. Das Haus wurde 1899 bis 1900 von Joseph Bering gebaut.

Carmerstr. 3: Apothekerhaus Berlin
Hier ist der Sitz des Berliner Apotheker-Vereins e.V. Die Villa wurde 1890 bis 1891 von Reimer und Körte gebaut.

Carmerstr. 12: Gedenktafel, Stolperstein
Das Haus wurde 1955-56 von Kurt Kurfiss als Vereinshaus für den Akademischen Verein Hütte gebaut. Diese Gemeinschaft von Studierenden und ehemaligen Studierenden der Berliner und Karlsruher Hochschulen wurde 1846 in Berlin gegründet wurde. Der Verein setzt sich für das Ansehen der Ingenieurwissenschaften ein.

Die Berliner Gedenktafel, eine Porzellantafel der KPM für Anna und Otto von Gierke wurde 1993 hier enthüllt:
“Ehemaliges Wohnhaus der Familie Gierke
OTTO VON GIERKE
11.1.1841 – 10.10.1921
Bedeutender Rechthistoriker, schrieb
“Das Deutsche Genossenschaftsrecht”
ANNA VON GIERKE
14.3.1874-3.4.1943
Leiterin der Ausbildungsstätte “Jugendheim e. V.” (1898-1933)
Mitglied der Weimarer Naionalversammlung 1919/20”

Anna von Gierke organisierte ab 1907 die Schulspeisung in Charlottenburg. Sie hatte während der NS-Zeit enge Verbindung zur Bekennenden Kirche. Nach ihr wurden die Gierkezeile und der Gierkeplatz benannt.

Vor dem Haus Carmerstraße 12 wurde am 17.07.2007 der Stolperstein für Elisabeth von Thadden verlegt.
HIER WOHNTE
ELISABETH VON THADDEN
JG. 1890 VERHAFTET 13.01.1944 ‘WEHRKRAFTZERSETZUNG’
GEFÄNGNIS PLÖTZENSEE HINGERICHTET 8.9.1944
Elisabeth von Thadden wurde am 29. Juli 1890 in Mohrungen in Ostpreußen geboren. Sie gründete 1927 das Evangelische Landerziehungsheim für Mädchen Schloss Wieblingen, wo sie seit 1941 wegen ihrer anti-nationalsozialistischen Haltung als Mitglied der Bekennenden Kirche nicht mehr tätig sein durfte. Von dem Gestapo-Spitzel Dr. Paul Reckzeh wurde sie denunziert und am 13. Januar 1944 verhaftet. Am 1. Juli 1944 wurde sie vom Volksgerichtshof unter seinem Präsident Roland Freisler wegen “Wehrkraftzersetzung”, “versuchten Hochverrats” und “Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt und am 8. September 1944 in Berlin-Plötzensee durch das Fallbeil hingerichtet. Der Spitzel Dr. Paul Reckzeh, der später auch für den Staatssicherheitsdienst der DDR tätig war, ist von keinem deutschen Gericht zur Rechenschaft gezogen worden, er starb 1998 in Hamburg.

Carmerstr. 10: Stolperstein
Vor dem Haus Carmerstraße 10 wurden am 17.03.2011 die Stolpersteine für Charlotte und Elsbeth Friedländer verlegt. Beide wurden 1941 in Minsk ermordet.

Carmerstr. 9: Dicke Wirtin
Seit mehr als 80 Jahren sorgt hier die Dicke Wirtin für ihre Gäste und für den legendären Ruf des Savignyplatzes.

Savignyplatz, Foto: KHMM

Savignyplatz, Foto: KHMM

Savignyplatz
Für viele ist der Savignyplatz das eigentliche Zentrum Charlottenburgs. Hier im Umkreis gibt es jede Menge Restaurants, Bars, Cafés, Jazzclubs, Kinos und Buchläden.
Der Platz wurde 1887 benannt nach dem Juristen Friedrich Karl von Savigny, der von 1779 bis 1861 lebte. 1896 wurde der S-Bahnhof Savignyplatz eröffnet, und er wurde zum Ausgangspunkt für eine starke Bautätigkeit, wie bereits zuvor schon die Bahnhöfe Zoologischer Garten seit 1882 und Charlottenburg am Stuttgarter Platz seit 1890.
Dieses Stadtviertel entstand also kurz vor dem Beginn des 20. Jahrhunderts als Teil der westlichen City rund um den Kurfürstendamm
1926/27 wurde der Platz von dem Städtischen Gartenbaudirektor Erwin Barth mit Sitzlauben und Staudenrabatten umgestaltet. Barth war nicht nur ein engagierter Verfechter städtischer Grünanlagen, sondern auch besonders sozial engagiert.
Sein Credo lautete: “Wenn irgendwo eine reiche Ausstattung der Plätze mit verschwenderischer Blumenfülle, mit Brunnen und dergleichen angebracht ist, so ist es da, wo Leute wohnen, die sich keine eigenen Gärten leisten können.”
Er gestaltete viele Plätze in Charlottenburg und den Volkspark Jungfernheide. Nach zahlreichen zwischenzeitlichen Veränderungen wurde der Savignyplatz 1987 für das Stadtjubiläum Berlins nach den Plänen Erwin Barths wiederhergestellt.
Die zwei spiegelgleichen Bronzeskulpturen “Knabe mit Ziege” wurden 1928 von August Kraus geschaffen. Sie wurden 1955 neu aufgestellt, wobei nur eine Figur erhalten war, die andere ist ein Nachguss. Die Skulpturen zeigen jeweils auf einem ein Meter hohen Backsteinsockel einen nackten Knaben, der eine störrische Ziege am Halsband zerrt.

Savignyplatz 5: Gedenktafel für George Grosz
Die Bronzetafel für George Grosz wurde bereits am 6.12.1977 an dem Haus Savignyplatz 5 angebracht. Hier ist Grosz pfeiferauchend bei der Arbeit mit den für seine Zeichnungen typischen Figuren eingraviert. Die Tafel enthält folgenden Text:
In diesem Hause starb
GEORGE GROSZ
Zeichner und Maler
1893 – 1959
George Grosz wurde 1893 als Georg Ehrenfried Groß in Berlin geboren. Als Kriegsgegner wollte er seit seinen Erlebnissen im Ersten Weltkrieg keinen deutschen Namen mehr tragen und nannte sich deshalb 1916 George Grosz. Nach dem Krieg wurde er in den 1920er Jahren bekannt durch gesellschaftskritische Gemälde und Zeichnungen, die sich durch zum Teil äußerst drastische und provokative Darstellungen und häufig durch politische Aussagen auszeichnen. Typische Motive sind die Großstadt und die Klassengegensätze, die sich in ihr zeigen.
In seinen Karikaturen verspottet Grosz die herrschenden Kreise der Weimarer Republik und kritisiert insbesondere Wirtschaft, Politik, Militär und Kirche. Dabei kam er einige Male in Konflikt mit der Justiz.
Von 1928 bis zu seiner Emigration 1933 lebte George Grosz in der Trautenaustraße 12. Auch dort erinnert eine Gedenktafel an ihn, auf der es unter anderem heißt: “Maler und Graphiker. Bedeutender Satiriker, kämpfte gegen Militarismus, Obrigkeitsstaat und Untertanenmentalität. Seine Bilder wurden von den Nationalsozialisten als “entartete Kunst” verboten. Emigration 1933, seit 1938 amerikanischer Staatsbürger.”
1959 kehrte Grosz mit seiner Frau aus den USA nach Deutschland zurück, wo er wenig später im Juli hier nach einem Treppensturz in Folge von Trunkenheit starb. Sein Grab ist auf dem Friedhof Heerstraße.

Savignyplatz 4: Stolpersteine
2007 wurden hier zwei Stolpersteine für Erna Jacobi und Martha Treitel verlegt. Erna Jacobi wählte den Freitod, Martha Treitel wurde in Theresienstadt ermordet. Am 7. Juni 2011 wurden unter Beteiligung von rund 30 Angehörigen und Freunden aus Neuseeland, Australien, Israel sowie Deutschland weitere vier Stolpersteine für Julius, Siegbert, Hanna Renate und Lieselotte Wenik verlegt, die in Auschwitz und Riga ermordet wurden.

Savignyplatz 3: C. Adolph Eisenwaren
Das Geschäft für Eisen- und Haushaltswaren, Bühnenbedarf und Schlüsseldienst wurde 1898 gegründet. Diese traditionelle Eisenwarenhandlung mit der Originaleinrichtung aus der Gründungszeit, einer raumhohen Schrankwand mit unzähligen Schubladen zum Aufbewahren der Schrauben, Muttern, Krampen, Dübel usw. ist ein Paradies für jeden, der auch beim Kauf nur einer einzelnen Schraube kompetent beraten werden möchte.

Kantstraße
Die Kantstraße wurde 1887 nach dem Philosophen Immanuel Kant benannt.

Kantstr. 148: Schwarzes Café
Das Schwarze Café wurde 1977 im Zusammenhang mit dem im Januar 1978 an der TU veranstalteten Tunix-Kongress von Holger Klotzbach eröffnet. Er war damals Mitglied der “3 Tornados” und später Gründer der “Bar jeder Vernunft”. Das Café wurde zum legendären Treffpunkt der Spontibewegung. Marianne Rosenberg hat eine wehmütige Ballade mit dem Titel “Im Schwarzen Café” geschrieben und auf ihrem Jazzalbum “I’m a Woman” interpretiert.

Stilwerk, Foto: KHMM

Stilwerk, Foto: KHMM

Kantstr. 17-20 (Ecke Uhlandstraße): Stilwerk
Das Stilwerk wurde 1998/99 von den Architekten Novotny und Mähner aus Mailand gebaut. Das Geschäftshaus enthält auf 20.000 Quadratmetern verschiedene Einrichtungs- und Designergeschäfte von gehobenem Standard. Der Neubau wurde an Stelle des ehemals hier befindlichen Hauptverwaltungsgebäudes der Dresdner Bank errichtet. Die Tresoranlagen der Bank im Untergeschoss mussten erhalten bleiben, weil die Laufzeit der Schließfächer noch nicht abgelaufen war. Aus statischen Gründen musste darüber das gläserne, abgerundete Eingangsfoyer an einer Brückenkonstruktion auf zwei seitwärts gebauten Säulen aufgehängt werden.

Kantstr. 152: Paris Bar
Das französisches Bistro “Paris Bar” wurde um 1950 von einem ehemaligen französischen Besatzungssoldaten gegründet. Sie hat sich zum “Wohnzimmer” zahlreicher prominenter Schauspieler und Künstler entwickelt. Vor allem zur Berlinale und beim Theatertreffen ist sie traditionell “zentraler” Künstlertreffpunkt. An den Wänden gibt es eine dicht gehängte Sammlung von Fotografien, Zeichnungen und Gemälden. 2001 eröffnete direkt daneben eine Filiale, aus der inzwischen das Wiener Beisl wurde.

Kantstr. 152 Bronzetafel für Carl von Ossietzky
Im Oktober 1959 wurde anlässlich des 70. Geburtstages des Friedensnobelpreisträgers Carl von Ossietzky eine Bronzetafel an dem Haus Kantstraße 152 enthüllt:
IN.DIESEM.HAUS.WIRKTE
NOBELPEISTRAEGER
CARL.VON.OSSIETZKY
VON.1927.BIS.1933
ALS HERAUSGEBER
DER “WELTBÜHNE”
FUER.RECHT.FREIHEIT
FRIEDEN.UND
VOELKERVERSTAENDIGUNG
Am 1. April 1927 zog hier die Redaktion der Weltbühne ein. 1933 nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden einige Mitarbeiter verhaftet, andere emigrierten. Das 1891 erbaute Vorderhaus wurde in den letzten Kriegsjahren fast völlig zerstört. In den 50er Jahren wurde die Ruine abgerissen und ein Neubau errichtet.
In der Weltbühne schrieben Autoren wie Carl von Ossietzky, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Martin Buber, Ernst Toller und Walter Mehring kritisch über Militarismus und Rechtsextremismus in der Weimarer Republik. Nach dem Tod von Siegfried Jacobsohn 1926 übernahm Carl von Ossietzky die Redaktion. Ende 1931 wurde er zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt wegen Artikeln, die sich kritisch mit der Reichswehr auseinandergesetzt hatten.
Nach seiner Entlassung am 22. Dezember 1932 nahm Ossietzky seine Redaktionsgeschäfte hier in der Kantstraße wieder auf. Auch nach Hitlers Machtübernahme lehnte er eine Emigration ab. Nach dem Reichstagsbrand wurde er am 28. Februar 1933 verhaftet und am 6. April in das KZ Sonnenburg bei Küstrin gebracht.
Viele Emigranten, darunter Willy Brandt in Skandinavien, setzten sich dafür ein, Carl von Ossietzky den Friedensnobelpreis zu verleihen, was vor allem Göring mit allen Mitteln verhindern wollte.
Schließlich erhielt Ossietzky am 23. November 1936 den Preis für 1935 zugesprochen. Göring erlaubte seine Ausreise zur feierlichen Verleihung nicht. Am 4. Mai 1938 starb Ossietzky in der Privatklinik Nordend an den Folgen schwerer Misshandlungen während seiner Haft.

Kantstr. 153: Gedenktafel für Rudolf Diesel
Die Gedenktafel für Rudolf Diesel wurde 1988 angebracht:
“In diesem Hause wohnte und arbeitete
von 1893 bis 1894
RUDOLF DIESEL
18.3.1858-29.9.1913
Ingenieur und Erfinder des
Diesel-Motors”

Delphi Filmpalast, Foto: KHMM

Delphi Filmpalast, Foto: KHMM

Kantstr. 12a: Delphi Filmpalast am Zoo
Das Delphi wurde 1927/28 von Bernhard Sehring als Tanzlokal “Delphi-Palais” errichtet. Nach starker Kriegszerstörung gestaltete Walter Jonigkeit 1948/49 das Haus zu einem Kino mit ca. 1200 Plätzen um und nannte es Delphi Filmpalast am Zoo.
Der 1907 geborene Walter Jonigkeit leitete das Kino bis zu seinem Tod im Alter von 102 Jahren am 25.12.2009 gemeinsam mit seinen Partnern Georg Kloster und Claus Boje.
1998 wurden die bei einer äußeren Grundrenovierung ausgegrabenen Säulen und andere Stücke aus Zeit des Tanzlokals von Bernhard Sehring wieder aufgestellt. Zur Kantstraße hin werben große handgemalte Filmplakate für das Programm und direkt im Anbau hat man Zugang zu dem Jazzkeller Quasimodo und dem gleichnamigen Café. Von dem Theatergarten an der Kantstraße Ecke Fasanenstraße betrat man ursprünglich das Theater des Westens über die “Kaisertreppe”.

Kantstr. 12a: Vaganten Bühne
Die 1949 von Horst Behrend als Wanderschauspielgruppe mit christlich orientiertem Repertoire gegründete Vaganten Bühne etablierte sich 1956 als Kellertheater in den ehemaligen Kühlräumen des Delphi-Palastes.
Im Spielplan sind überwiegend zeitgenössische Stücke und Klassische Moderne. Schüler und Studenten machen etwa die Hälfte des Publikums aus. Seit 1979 leitet der Sohn des Theatergründers, Regisseur Rainer Behrend, gemeinsam mit seinem Bruder Jens-Peter Behrend das Theater.

Theater des Westens, Foto: KHMM

Theater des Westens, Foto: KHMM

Kantstr. 12: Theater des Westens
Bernhard Sehring baute 1895-97 das Theater des Westens. Seine Architektur ist eine Mischung verschiedenster Baustiele mit altdeutschem Fachwerk, märkischer Backsteingotik und Jugendstil. Seine Geschichte ist ebenso bunt wie sein Äußeres: Es firmierte unter anderem unter den Namen “Goethe-Theater” und “Große Volksoper”. In einer Nische steht die Figurengruppe “Berlin und Charlottenburg”. Natürlich werden beide Städte von Frauen verkörpert.
Am 1.10.1896 wurde das Theater mit dem Märchenspiel “1001 Nacht” von Holger Drachmann eröffnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg startete hier bereits am 15.6.1945 die “Städtische Oper” mit “Fidelio” den Opernbetrieb.
Nachdem 1961 die Oper als “Deutsche Oper Berlin” in ihr neues Haus an der Bismarckstraße gezogen war, eröffnete am 1.10.1961 Intendant Hans Wolffer das Theater des Westens als Musical- und Operettentheater mit der deutschsprachigen Erstaufführung von “My Fair Lady”. Das Erfolgsstück wurde zwei Jahre gespielt und machte die Gattung Musical in Deutschland populär.
In der Folge gastierten Johannes Heesters in der “Lustigen Witwe”, Zahrah Leander und Marika Rökk im “Land des Lächelns”, Freddy Quinn in “Heimweh nach St. Pauli” und Vico Torriani im “Weißen Rössl”. Am 30.12.1978 wurde das Haus nach einem Konkurs unter der Intendanz von Karl Vibach mit dem Musical “Cabaret” wiedereröffnet. Im Herbst 1980 fand hier die deutsche Erstaufführung des Musicals “A Chorus Line” statt.
Von 1984 bis 1999 leitete der Tänzer, Sänger, Regisseur und Choreograph Helmut Baumann das Haus. Er gab seinen Einstand als Regisseur und Hauptdarsteller am 23.10.1985 mit “Ein Käfig voller Narren”. Es wurde ein triumphaler Erfolg: Zehn Jahre lang wurde das Stück immer wieder in den Spielplan aufgenommen. 2002 verkaufte der Senat das Theater an den privaten Musical-Konzern Stage Holding.
Nach Umbauten war am 26.9.2003 die Premiere des Musicals “Les Misérables”. Danach gab es “3 Musketiere”, “Aida – Das Musical”, “Tanz der Vampire”, “Elisabeth”, “Der Schuh des Manitu” und seit dem 21. Oktober 2010 “We Will Rock You” von Ben Elton über die Rockgruppe Queen.

Kantstr. 155: KapHag-Hochhaus
1992-95 baute Josef Paul Kleihues das KapHag-Hochhaus, ein elfgeschossiges 54 m hohes Bürohaus mit angegliedertem fünfgeschossigen Trakt als Firmenzentrale der KapHag Immobilien GmbH, die Büro- und Geschäftshäuser und Gewerbezentren entwickelt und verwaltet. Es war einer der ersten Büroneubauten der 90er Jahre in der City West. Das große beweglich gelagerte Windsegel setzt ein markantes Zeichen. Das Haus wurde 1994 mit dem Preis des Bundes Deutscher Architekten ausgezeichnet.
Ursprünglich war das Haus um ein Drittel höher geplant, was aber am Einspruch des Bezirkes Charlottenburg scheiterte.
Es gibt Pläne, das Gebäude um sechs Etagen aufzustocken und dann die ursprünglich geplante Höhe von 72 Metern zu erreichen. Das Dachsegel soll dabei erhalten bleiben.
Die Skulptur “Der gestürzte Krieger” wurde von Markus Lüpertz geschaffen und 1995 von der Kap Hag für die Berlinsche Galerie gestiftet und auf dem Kantdreieck aufgestellt.

Zoofenster, Foto: KHMM

Zoofenster, Foto: KHMM

Kantstr. 2: Zoofenster
Bereits 1991 entwarf der britische Architekt Richard Rogers auf dem 2400 qm großen Grundstück diagonal gegenüber dem Bahnhof Zoo einen Hochhausbau für den Getränkekonzern Brau und Brunnen; der Plan wurde abgelöst von einem Entwurf des Frankfurter Architekten Christoph Mäckler für ein 118 Meter hohes Haus mit 37 Stockwerken. 1995 erfolgte der Abriss der alten Gebäude mit Ausnahme des damaligen Teppich-Kibek-Hauses; der erste Spatenstich folgte im Oktober 1999. 14 Monate später hoben Bagger eine Baugrube aus und beseitigten die letzten Reste des Teppich-Kibek-Hauses, aber danach tat sich nichts mehr.
Ende 2004 ließ das Bezirksamt die Baulücke durch Riesenposter mit Bezirksmotiven und Werbung verhüllen. Im November 2007 erwarb ein Investor aus Dubai das Grundstück.
Anfang Juli 2008 war Baubeginn. Kernstück des 118 Meter hohen Hochauses mit 31 Etagen wird das Hotel Waldorf Astoria der Hilton Gruppe.
Im Januar des nächsten Jahres wird das Luxus-Hotel mit einer Sonnenterrasse, 232 Zimmern und Suiten, einer Präsidentensuite in der 31. Etage, Spa, Pool, Sauna, Eisbrunnen, einem Ballsaal, einem Romanischen Café, American Bar und französischem Sternekoch eröffnet. Dank einem im Badezimmerspiegel eingebauten Bildschirm werden Sie dort sogar beim Zähneputzen fernsehen oder im Internet surfen können.

Ehemaliges Schimmelpfeng-Haus
Hier überbrückte bis vor kurzem noch das Schimmelpfeng-Haus die Kantstraße. Es wurde 1957-60 von Gustav Sobotka und Franz Heinrich Müller gebaut und schloss die Kantstraße wie ein Riegel gegenüber der Gedächtniskirche ab. Benannt wurde der Gebäudekomplex nach dem Inkasso-Unternehmen Schimmelpfeng, das 1872 in Frankfurt/M. gegründet wurde, bald nach Berlin umzog und schließlich hier am Breitscheidplatz residierte. Das Geschäftshaus hatte 9 Etagen. Inzwischen wurde es abgerissen. An seiner Stelle soll ein Hochhaus errichtet werden, das mit 119 Metern und 33 Geschossen noch um einen Meter höher sein soll als das Zoofenster.
Die Pläne für den Turm aus Glas hat der Architekt Christoph Langhof bereits in den 1990er Jahren entwickelt. Die Baugenehmigung liegt ebenfalls vor. Und inzwischen scheint es auch mit der Finanzierung voranzugehen

Breitscheidplatz
Der Breitscheidplatz ist in diesem Jahr das Zentrum des Jubiläums zum 125. Geburtstag des Boulevards. Seit einer Woche veranstaltet die AG City hier ihr Sommerfest Summer in the City. Zum Jubiläum des Kurfürstendamms gratulieren internationale Partnerboulevards wie die Petrovka in Moskau, Regent Street, Oxford Street und Bond Street in London, Wangfujing in Peking, Times Square und Fifth Avenue in New York und die Champs-Élysées in Paris. Außerdem gibt es eine Piazza Italia und ein Wiener Viertel.
Noch bis morgen präsentieren sich die Prachtstraßen auf dem Breitscheidplatz in einem landestypischen Ambiente und bieten Spezialitäten und Kunsthandwerk ihrer Heimat an. Der Eintritt ist frei.
Schon vor 10 Jahren am 18.9.2001 wurde die Boulevardpartnerschaft des Kurfürstendammes mit der Pekinger Haupteinkaufsmeile Wangfujing besiegelt und am 24.3.2004 diejenige mit den Pariser Champs-Elysées. Die Absichtserklärung zur Bildung einer Boulevard-Partnerschaft der weltweit bekannten Einkaufsstraßen wurde schließlich am 13.9.2010 bei einem Treffen der Vertreter von 15 Boulevards aus 10 Ländern in Peking unterzeichnet.