Drucksache - 0216/3  

 
 
Betreff: Tätigkeitsbericht 2006 der Abt. Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr 
   
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Beratungsfolge:

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Vorlage zur Kenntnisnahme vom 13.07.2007

Inhaltsverzeichnis

                                                   Inhaltsverzeichnis

Vorwort

 

Plan- und Leitstelle                                                                                                       3

Zentrale Dienste Personal und Organisation                                                                           10

 

BEREICH SOZIALES                                                                                                             10

 

Kosten- Leistungsrechnung und Controlling                                                                     10

 

Fachbereich 1 -  Bereich Fallmanagement                                                                                  11

Bereich Hilfe in Einrichtungen                                                                                                                12

Bereich Hilfe zur Pflege                                                                                                                13

Fachbereich 2-  Materielle Leistungen für Personen über 65 und Erwerbsunfähige, Asylbewerber und Wohnungslose                                                                                                                                     14

Fachbereich 3-   Rechts-, Kosteneinziehung- und Unterhaltsstelle                                                 15

Fachbereich 4 -   Soziale Dienste                                                                                                       16

Fachbereich 5 -  Betreuungsbehörde                                                                                                31

 

BEREICH GESUNDHEIT                                                                                                       32

 

Fachbereich Gesundheitsschutz                                                                                       32

 

Kosten- Leistungsrechnung                                                                                      33

Infektionsschutz                                                                                                                                    35

Amts- und vertrauensärztlicher Dienst                                                                                     42

Sozialpsychiatrischer Dienst                                                                                                                  43

Zahnärztlicher Dienst                                                                                                                             47

 

Fachbereich Sozialmedizinische Angebote                                                                   71

 

Sozialmedizinischer Dienst für Eheberatung, Familienplanung und Schwangerschaft                         71

Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten                                                                 76

Aids-Beratung                                                                                                                                        81

Bereich Umwelt, Natur und Verkehr                                                                              85

Fachbereich Umwelt - Bodenschutz                                                                                                86

 

Gewässerschutz                                                                                                                                    87

Immissionsschutz/ Abfallbeseitigung                                                                                                                   88

Fachbereich Naturschutz -Landschaftsplanung                                                                                 90 Naturschutz - Baumschutz                                                                                                                   92

Artenschutz ( International )                                                                                                                              93

Fachbereich Verkehr / Straßenverkehrsbehörde                                                              96

Vorwort

 

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

vor Ihnen liegt ein umfassender Bericht über die Arbeit der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr. Innerhalb des Bezirksamtes sind wir der wichtigste Anlaufpunkt für Menschen, die aufgrund ökonomischer und/oder sozialer Probleme der kommunalen Hilfe bedürfen. Es sind Menschen, die durch Krankheit, Behinderung oder altersbedingte Pflegebedürftigkeit Hilfe zur Meisterung ihres Lebens benötigen. Unter ihnen auch solche, die am niedrigsten Ende der gesellschaftlichen Hierarchie stehen, wie schwer alkoholabhängige und wohnsitzlose Menschen. Die Arbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird durch die permanenten Personaleinsparungen deutlich schwerer. 

 

Dennoch gibt es positive Aspekte unserer Arbeit. So ist ein stetiger Ansporn das große Engagement von über 400 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die verantwortliche Aufgaben im Bezirk selbstständig übernehmen, z.B. in den 4 Seniorenclubs, in der Gartenarbeitsschule, bei Besuchsdiensten in Heimen und im Kiez. Um den Bereich des bürgerschaftlichen Engagements zu würdigen, wurde auch 2006 wieder der Ehrenamtstag am Karl-August-Platz ausgerichtet, auf dem auch die jährlichen Ehrenamtspreise vergeben wurden.   

 

Mit der letzten Wahl wurde der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst in das Gesundheitsamt eingegliedert. Es ist gelungen, eine regionalisierte Arbeitsstruktur zu erhalten und die Erstbesuche neu geborener Kinder zu intensivieren, um präventiv gegen Vernachlässigung und Misshandlung wirken zu können. Wie in anderen Gesundheitsämtern, hat der Kinderschutz derzeit hohe Priorität. Der zahnärztliche Dienst nimmt seine prophylaktischen Aufgaben sehr ernst und hat neben den Reihenuntersuchungen – deren Ergebnisse sie im Bericht nachlesen können - einen “Schnupperzahnarztbesuch” für Kitakinder ins Programm aufgenommen. Dabei können diese spielerisch den Umgang mit einer Zahnarztbehandlung üben. Der Dienst nimmt weiterhin jede Gelegenheit wahr, um sich mit seinen ansprechenden kindgerechten Angeboten auf öffentlichen Festen zu präsentieren.

 

Die Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten und AIDS arbeitet einerseits schwerpunktmäßig mit Frauen und Männern, die in der Prostitution tätig sind und mit Menschen, die bereits von AIDS betroffen sind oder nur zu  ihrer eigenen Sicherheit einen Test durchführen lassen wollen. Die Mitarbeiterinnen arbeiten in der AG “Gesunder Kunde” mit, die sich zur Aufgabe macht, Freier anzusprechen und auf einen gesundheitsfördernden Kontakt zu verpflichten. Dies erfolgt auch in wirkungsvollen Öffentlichkeitsaktionen, bei denen Teams, in bunte “Großkondome” verkleidet, z.B. bei Sport- und Messeveranstaltungen männliche Besucher ansprechen. Diese Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit erfreut sich großer Resonanz.

 

Das Amt für Umwelt, Natur und Verkehr wurde mit der Wahl personell und fachlich verstärkt. Die untere Straßenverkehrsbehörde liegt nun komplett beim Umweltamt und ist auch für die befristeten Anordnungen nach der Straßenverkehrsordnungen und für die betrieblichen Ausnahmegenehmigungen von der Parkraumbewirtschaftung zuständig. Die geplante  Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung in der Innenstadt hat sehr viel öffentliche Aufmerksamkeit erfahren, sodass der Bürgerkontakt weiterhin sehr intensiv ist. Dies gilt auch für kleinteiligere Maßnahmen wie Einführungen von Tempo 30-Zonen oder die Aufhebung von Einbahnstraßenregelungen. Ein weiterer Focus der Arbeit liegt auf der Erweiterung von Fahrradangebotsstreifen und der Sanierung von Gewässern im Bezirk.

 

Dies waren nur einige Stichpunkte der Arbeit 2006. Ich wünsche dem arbeitsaufwändig hergestellten Bericht viele interessierte Leserinnen und Leser und etliche neugierige Nachfragen.

 

 

Martina Schmiedhofer

 

 

Plan- und Leitstelle

 

Personalsituation und administrative Aufgaben

 

Die Plan-und Leitstelle kann auf ein arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr 2006 zurückblicken. Ausweislich der Daten der Kosten- Leistungsrechnung konnte, über alle Produkte gerechnet, im Landesvergleich ein sehr positives Ergebnis erzielt werden und somit ein Beitrag zur Konsolidierung des Abteilungshaushaltes geleistet werden. Der Personalbestand blieb im Verhältnis zum Vorjahr unverändert. Somit konnten die Aufgabenstellungen in den Fachgebieten der Plan- und Leitstelle in Kontinuität und gewohnter Qualität bearbeitet werden. Als besonders gewinnbringend kann die teamorientierte Arbeitsstruktur in der Stelle angesehen werden. Die Bearbeitung kleinerer und größerer Projekte in optional zusammengestellten multiprofessionellen Arbeitgruppen hat sich bewährt. Mit In-Kraft-Treten des Gesundheitsdienstreformgesetzes ist das Gesundheitsdienst-Gesetz (GDG) geändert worden und hat, summarisch betrachtet, das Aufgabenprofil der Plan-und Leitstellen geschärft und den zeitgemäßen Gegebenheiten angepasst, ohne die Kern-kompetenzen aufzugeben. Im Vordergrund stehen Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination. Auch im Jahr 2006 wurden Nachwuchskräfte in der Plan- und Leitstelle ausgebildet. Damit konnte der Ausbildungsauftrag des Bezirksamtes unterstützt und Ressourcen gewonnen werden.

 

Die Anfragen von Bürgerinnen, Bürgern und Institutionen zu unterschiedlichsten, oft auch nicht fachbezogenen Themen, blieben auf dem Niveau des Vorjahres. Die Internet-präsentation der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr hat sich als guter Werbeträger für die Angebote unserer Stelle erwiesen.

 

Sozialplanung

 

Der Betreuung der Patientenfürsprecher/innen und sachkundigen Personen, die in den Krankenhäusern des Bezirks ehrenamtlich tätig sind, blieb unverändert relevant. Die Zusammenarbeit zwischen dem Bezirk und den ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern konnte weiter ausgebaut und vertieft werden. Am Stand unserer Abteilung beim Fest der Nationen wurden viele Fragen interessierter Besucherinnen und Besucher beantwortet, Kontakte zu Institutionen oder Behörden vermittelt und ein Teil des Arbeitsspektrums präsentiert. Vertreterinnen und Vertreter der Plan-und Leitstelle konnten ihre Erfahrung und ihr Wissen in das abteilungsübergreifend arbeitende Projekt “Mierendorffplatz”, sowie in ein Projekt der Humboldt-Universität zur Evaluierung des Umfeldes des Bahnhof Zoo einbringen. Beide Projekte sind noch nicht abgeschlossen. Auch bei den Bestrebungen zur Interkulturellen Öffnung des Bezirksamtes und bei der Auswahl förderungswürdiger ehrenamtlicher Initiativen und Projekte wurde wieder engagiert mitgewirkt.

 

Zu anderen Aktivitäten und Projektarbeiten wird im weiteren Verlauf des Berichtes Bezug genommen.

 

Die für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Plan- und Leitstelle obligatorische Teilnahme an bezirksübergreifenden oder bezirksbezogenen Arbeitsgruppen, Veranstaltungen und Fortbildungsangeboten hat neben fachlichen Aspekten auch den positiven Effekt des Ausbaus der Kontakte zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anderer Dienststellen, Projekte und Träger gebracht. Die dadurch bewirkte nachhaltige Stärkung der Netzstrukturen hat einen sehr positiven Einfluss auf die gesamte Arbeit der Plan- und Leitstelle.

 

Weitere im Jahr 2006 bearbeitete Themen aus dem Bereich der Sozialplanung mit engem Bezug zur Sozialberichterstattung sind unter der Rubrik Gesundheit- und Sozialberichter-stattung beschrieben.

 

 

Psychiatriekoordination

 

Im Rahmen der  für den Zeitraum 2004-2006 berlinweit vereinbarten trägerbezogenen Budgets erfolgte auch in 2006 eine regelmäßige Kontrolle der aktuellen Budgetauslastung bei den Trägern im entgeltfinanzierten Bereich der psychiatrischen Pflichtversorgung. Von den Trägern wurden dem Psychiatriekoordinator monatlich die aktuellen Budgetdaten mitgeteilt und von diesem unmittelbar in das System eingepflegt. Gleichzeitig wurde vom Psychiatrie­koordinator monatlich für jeden Träger ein Budgetreport erstellt und dem Träger mitgeteilt. Der regelmäßig erforderliche Abgleich mit den Trägern und die damit verbundene Fehlersuche und –beseitigung erwies sich als ausgesprochen komplex und zeitintensiv.

 

Ende 2006 erfolgte eine positive Bewertung des Budgetzeitraumes 2004-2006 durch die Kommission 75. Im Ergebnis dessen wurde mit Beschluss Nr. 4/2006 der “Berliner Vertragskommission Soziales (“KO75”) vom 12.09.2006 für die Jahre 2007-2009 im entgeltfinanzierten psychiatrischen Versorgungsbereich erneut ein trägerbezogenes Budget vereinbart. Die Kontrolle über die Einhaltung dieses Budgets obliegt weiterhin dem bezirklichen Psychiatriekoordinator. Das dazu erforderliche webbasierte Budgetkontroll­programm wurde geringfügig modifiziert.

 

Die unter der Federführung des Psychiatriekoordinators durchgeführte Arbeitsgemeinschaft “Strukturen” befasste sich 2006 mit strukturell-inhaltlichen Fragen der psychiatrischen Versorgung der beiden Versorgungsbereiche des Bezirks. Wesentliche Schwerpunktthemen der Arbeitsgruppen waren:

 

Ø      Vertrauens- und Beschwerdestelle im ambulant komplementären Bereich

Ø      Darstellung der Situation im Betreuten Wohnen des Bezirks

Ø      Transferprodukte im Zuwendungsbereich

Ø      Zusammenarbeit mit den Fallmanagerinnen aus dem Bereich SGB XII

Ø      Dokumentation bei den Versorgungsträgern

Ø      Umgang mit dem Behandlungs- und Rehabilitationsplan

Ø      Arbeit und Beschäftigung für Menschen unter 25 J.

Ø      Kooperation mit der Jugendhilfe

Ø      Stand Auslastung im Rahmen des trägerbezogenen Budgets

Ø      Vorbereitung Fachgespräch zum Thema Versorgung von psychisch erkrankten jungen Erwachsenen

Ø      Umgang mit Freihaltepauschalen

Ø      Konzept einer TWG für Menschen mit chron. Alkoholabhängigkeit

Ø      Anmeldesituation in den Steuerungsgremien

Ø      Berichte “Binger Club” und  “Treffpunkt Charlottenburg”

 

Innerhalb der monatlich stattfindenden Sitzungen des PsAG-Vorstandes, der sich aus

12 Vertretern der beiden Versorgungsregionen und dem Psychiatriekoordinator zusammensetzt, wurden die gleichfalls monatlich erfolgenden Treffen der Psychosozialen Arbeitsgemein-schaft, die PsAG-Plenen, sowohl vor- als auch nachbereitet.

 

Weitere Themen der Sitzung des PsAG-Vorstandes waren u.a.:

 

Ø      Vertrauens- und Beschwerdestelle im ambulant komplementären Bereich

Ø      Konzeption des William-Booth-Hauses

Ø      Zusammenarbeit mit dem Fallmanagement nach SGB XII

 

Der zur fachlichen Beratung der Stadträtin gemäß § 5 GDG einberufene Psychiatriebeirat, dessen Geschäftsführung per Gesetz beim Psychiatriekoordinator liegt, tagte im Jahr 2006 zweimal zu den Themen: “Anwohner-Reaktion auf den geplanten Umzug des stationären Versorgungsangebots der GPVA gGmbH in die Landhausstraße” sowie “Neue Versorgungs-konzepte in der Psychiatrie – Krisenpension”.

Mit Ablauf der Legislaturperiode beendete der Psychiatriebeirat seine Arbeit und wird in der neuen Legislaturperiode in veränderter Besetzung seine Arbeit wieder aufnehmen.

 

Im Jahr 2006 setzte der Psychiatriekoordinator als Vertreter aller Berliner Psychiatriekoordi-natoren seine Arbeit in dem für die Senatsverwaltung gemäß § 6 PsychKG als Beratungs-instrument tagenden Landespsychiatriebeirat fort.

 

Eine wesentliche Säule im Rahmen der Pflichtversorgung bildet die Arbeit der bezirklichen Steuerungsrunden. Dem Prinzip der Sektorisierung folgend, arbeiteten auch 2006 in Verfahrensverantwortung des Psychiatriekoordinators im Bezirk insgesamt zwei Steuerungsrunden. Die Arbeitsgruppen, deren Sitzungen zweimal monatlich stattfinden, sind die verbindlichen Belegungsgremien für alle Plätze der regionalen Pflichtversorgung im Betreuten Wohnen und in Tagesstätten in den Bereichen Allgemeinpsychiatrie, Sucht und Gerontopsychiatrie.

In der für die Versorgungsregion Charlottenburg zuständigen AG “Aufnahme” wurde für insgesamt 72 Klienten und in der Steuerungsrunde Wilmersdorf für 54 Klienten eine Perspektive erarbeitet.

 

Im Jahr 2006 wurden 2 Arbeitstreffen zum Thema Zusammenarbeit mit dem Fall-management durchgeführt.

 

Auch im Jahr 2005 erfolgte auf der Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung zwischen den Berliner Bezirken gemäß §§ 23 und 44 LHO die finanzielle Förderung des Berliner Krisendienstes (BKD) durch den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Hierbei wurden in 2006 sieben Projekte  gefördert. Die mit Beendigung der Modellphase unter der Federführung des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf eingerichtete “Bezirks-AG Krisendienst”, als eine Arbeitsgruppe der in Berlin für Gesundheit zuständigen Stadträtinnen und Stadträte und der bezirklichen Psychiatrie­koordinatoren, setzte ihre Arbeit in 2006 fort. In Vorbereitung auf die Fußball-WM befasste sich die Arbeitsgruppe mit dem Konzept des Berliner Krisendienstes bei Großschadens­ereignissen.

 

Im Jahr 2006 fanden 2 Sitzungen des Regionalgremiums Krisendienst der Region West statt. In diesem Gremium erfolgte ein regelmäßiger Austausch zwischen den Psychiatrie-koordinatoren der Region West, Vertretern des Krisendienstes und der Sozialpsychiatrischen Dienste zur laufenden Krisenarbeit im Sinne einer externen Qualitätssicherung und -kontrolle.

 

Der Psychiatriewegweiser Charlottenburg-Wilmersdorf  erschien in 3. aktualisierter Auflage. Er gibt einen Überblick über die Angebote der psychiatrischen Versorgung im Bezirk.

 

Ein regelmäßiger fachlicher Austausch zwischen Psychiatriekoordination und dem SpD als psychiatrischen Fachdienst wurde durch die Teilnahme des Psychiatriekoordinators an Team-Sitzungen des SpD sicher gestellt.

 

Im Zusammenhang mit der Qualitätssicherungsvereinbarung nach § 75 SGB XII wurden die  Sachberichte der 33 tagessatzfinanzierten Projekte im Bezirk ausgewertet und anschließend vereinbarungsgemäß an SenGesSozV weitergeleitet.

 

2006 erfolgte der Umzug der Kontakt- und Beratungsstelle “Binger Club” in die Güntzelstr.4.

 

Im Rahmen der fachlich-inhaltlichen Zuständigkeit der Psychiatriekoordination für die zuwendungsfinanzierten Projekte erfolgte als qualitätssichernde Maßnahme die Prüfung der  18 Sachberichte aus dem Vorjahr. Die Mengen für die im Januar 2005 im Rahmen der Kosten-Leistungsrechnung für die zuwendungs­finanzierten Projekte eingeführten Transferprodukte wurden durch den Psychiatriekoordinator monatlich abgefragt und erfasst.

 

2006 wurde damit begonnen, Gender Mainstreaming im Psychiatriebereich einzuführen. Schwerpunkt ist hierbei der zuwendungsfinanzierte Bereich, insbesondere die Kontakt- und Beratungsstellen. Die Träger wurden im Zuwendungsbescheid 2006 dazu verpflichtet, sämtliche Datenerhebungen differenziert nach Frauen und Männern vorzunehmen. Im November 2006 wurde mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Bereich Kontakt- und Beratungsstellen für psychisch Kranke sowie zwei Suchtberatungsstellen ein externer Fortbildungs- und Planungsworkshop zum Thema Einführung des GM und die Erarbeitung eines Maßnahmenplanes durchgeführt.

 

Der überbezirkliche Austausch zwischen den bezirklichen Psychiatriekoordinatoren und dem Psychiatriebereich bei der Senatsverwaltung wurde auch 2006 durch regelmäßige Treffen der Psychiatriekoordinatoren beim Landesbeauftragten für Psychiatrie sicher gestellt. Ebenfalls erfolgte eine Beteiligung an verschiedenen berlinweiten Arbeitsgruppen zu psychiatrierelevanten Themen.

 

Zusammen mit der Drogenkoordination wurden regelmäßige Kooperationstreffen mit dem Zuwendungsempfänger Fixpunkt e.V. durchgeführt.

 

Die Vertrauens- und Beschwerdestelle Psychiatrie nahm 2006 ihre Arbeit im Nachbar-   schaftshaus am Lietzensee auf. Mit dieser Beschwerdestelle sollen Betroffene, die außerhalb des stationären Bereiches versorgt werden, eine Anlaufstelle im Bezirk erhalten, in der ihre Beschwerden, Anregungen und Fragen entgegengenommen werden können. Anders als bei den Patientenfürsprechern im Krankenhaus, gibt es für Vertrauens- und Beschwerdestellen im ambulant-komplementären Bereich bislang noch keine gesetzliche Grundlage. Aus diesem Grund wird diese Stelle vorerst auf der Basis einer Kooperationsvereinbarung zwischen den an der Pflichtversorgung im ambulant-komplementären Bereich beteiligten regionalen Versorgungs­trägern des Bezirks über ein Umlageverfahren finanziert. Unter Beteiligung des Psychiatriekoordinators wurde die Arbeit der Stelle, die aus personellen Gründen im Verlaufe des Jahres teilweise neubesetzt wurde, regelmäßig begleitet.

 

Förderung des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements

 

Zur Förderung des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements wurde auch 2006 wieder ein “Tag des Ehrenamtes” organisiert. In Kooperation mit unserem Nachbarbezirk Mitte organisierten wir eine runde Veranstaltung. Aus der Reihe der rund 100 Standnehmer gab es zufriedene Rückmeldungen. Prominente Unterstützung erfuhren wir von dem Schauspieler Tilo Prückner. Das künstlerische Rahmenprogramm gestaltete wie in jedem Jahr die Siemens Big Band. Ein erfahrener Moderator führte ehrenamtlich durch das Programm. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Preisträgerinnen und Preisträger des bezirklichen Ehrenamtspreises,  einer weiteren Säule in der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, der im Mai ausgelobt wurde. Die eingereichten Vorschläge wurden von einer Jury bewertet und zur Auszeichnung vorgeschlagen. Die Preisträger wurden durch das Preisgeld, ausführliche Pressearbeit und bei der öffentlichen Preisverleihung im Bühnenprogramm gewürdigt.

 

In unserem Bezirk engagieren sich viele Frauen ehrenamtlich für hilfebedürftige Menschen. Diese Frauen bekamen anlässlich des Weltfrauentages am 8. März die Gelegenheit, sich einige Wohlfühlstunden bei Sport und Wellness zu gönnen und so auch mal an sich selbst zu denken. Ich konnte mehrere  Betriebe gewinnen, uns Gutscheine für den Besuch ihrer Sport- und Wellness-Anlagen zur Verfügung zu stellen.

 

Eine Pressemitteilung und die Kooperation mit der Koordinatorin der Sozialkommission brachte die Gutscheine an die Frau. 

 

 

 

Planung, Initiierung, Steuerung und Durchführung von Projekten

 

Ohne Rauch geht’s auch!

Das besondere Anliegen unserer Abteilung ist es, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu fördern, z.B. auch durch gezielte Kampagnen zum Nichtrauchen. So haben wir Unternehmen aus dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf mit einem Presse-Aufruf gebeten, sich an einer Fotokampagne zum Weltnichtrauchertag am 31.05.2006 und der Eventwoche   (12.–21.05.2006) der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz zum Nichtrauchen zu beteiligen. Wenn in einem Unternehmen das Nichtrauchen gemäß unserem Motto “Ohne Rauch geht’s auch” positiv bewertet wurde, konnte uns ein Foto zugeschickt werden, auf dem alle Beschäftigten zu sehen waren, die sich dieser Meinung anschließen konnten. Firmenname oder  Firmenlogo sollten auf dem Foto gut zu sehen sein. Die Belegschaft der schnellsten Unternehmen, die uns die ersten Fotos sendeten, wurden mit einer fernöstlichen Wellnessübung am Arbeitsplatz unter der fachkundigen Anleitung eines erfahrenen Trainers erfrischt. Mit dieser von den Krankenkassen unterstützten Kampagne konnten wir öffentlich zeigen, dass Nichtrauchen in vielen Unternehmen unseres Bezirks als selbstverständlich angesehen und mit Gesundheit, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit verbunden wird.

 

Drogen- und Suchtkoordination

 

Die Arbeit im Sachgebiet Drogen- und Suchtkoordination wurde im Jahr 2006 überwiegend von den nachfolgend beschriebenen Themenkreisen bestimmt.

 

Der von der Drogen- und Suchtkoordinatorin der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr geleitete Präventionsrat in Charlottenburg-Nord (AG U 7) hat sehr erfolgreich gearbeitet und konnte die Ergebnisse der Arbeit im Rahmen der Veranstaltung “Drogen-prävention in Charlottenburg-Nord”, die im Jugendclub am Heckerdamm unter großer Beteiligung aller in Charlottenburg-Nord im Rahmen der Prävention tätigen Einrichtungen, Verbände, Dienststellen anderer Behörden, sowie von Vertretern der Bezirksverordneten-versammlung und der in der Region gelegenen Schulen präsentieren. Als Fazit bleibt festzustellen: für eine gute Präventionsarbeit werden sozialorientierte Netzwerke gebraucht; in die alle beteiligten Organisationen ihre Kompetenz einbringen, sich gegenseitig ergänzen und dadurch eine gute Basis für die Arbeit vor Ort bieten. Die bisher geleistete Arbeit zeigt Erfolg. Die Situation in Charlottenburg-Nord hat sich gebessert.

 

Zu den wichtigsten Fortschritten gehören

 

1.      Die Übersetzung eines Flyers zum Umgang mit den Auswirkungen des Drogenkonsums    in verschiedene Sprachen und dessen Verteilung an die Bürgerinnen und Bürger in der Region und in anderen Teilen des Bezirks.

2.      Die gute Zusammenarbeit mit den Ordnungs- und Sicherheitsdiensten (Polizei / Wohnungsbaugesellschaft).

3.      Die Sensibilisierung der Gewerbetreibenden und jugendlichen Heranwachsenden für die Themen Alkohol und Nikotin.

4.      Die Weiterführung von Peerschulungen in den Oberschulen und von Peereinsätzen in den Grundschulen als effektiver Ansatz in der Suchtpräventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen.

 

Zur Umsetzung des Konzepts zur Einrichtung mobiler und stationärer Drogenkonsumräume im Land Berlin wurde zur Förderung des direkten Informationsflusses und Erfahrungsaus-tausches regelmäßig an den Informationsrunden der Kooperationspartner teilgenommen.

Der Baustein “Drogenkonsumräume” wurde im Rahmen des Vernetzungs- und Kooperationsprozesses  in die ambulante Drogenhilfe der Suchthilferegion 2 (Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau) eingebunden.

 

Angesichts mehrerer bezirklicher Drogenschwerpunkte wurde Ende des Jahres 2005 ein neues Konzept der aufsuchenden Drogenhilfe im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf entwickelt und von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen. Die aufsuchende Drogenhilfe wurde 2006 mit Street- und U-Bahn-Working, deutlicher Verlängerung der Öffnungszeiten des Charlottenburg-Wilmersdorfer Präventionsmobils und des Drogenkonsummobils  sowie der Intensivierung der nachgehenden Sozialarbeit ausgebaut.

 

Im Rahmen der Projektbetreuung für das Charlottenburger-Wilmersdorfer Präventionsmobil, bzw. für die bereits oben erwähnte Erweiterung der mobilen Drogenhilfe wurden regelmäßige Beiratstreffen mit dem Träger abgehalten.

 

Zur Weiterentwicklung der Suchtprävention und -intervention innerhalb der Suchthilfere-  gion 2 sind in den maßgeblichen Gremien Strategien und Maßnahmen u. a. mit den Mit-arbeiterinnen der Landesfachstelle für Suchtprävention diskutiert worden. Beim 1. Landesforum zum Thema: “Runder Tisch Suchtprävention Berlin” stand das Ziel, die gesamtstädtische Wirkung von Suchtprävention zu stärken im Vordergrund. Bei der Fachtagung “Forum Drogenpolitik” ging es vorrangig um die Dokumentation in der Drogen- und Suchthilfe in Berlin.

 

Die Leitlinien zur Suchtprävention im Land Berlin wurden von Vertreter/-innen der Senatsverwaltung GSV / BJS und der Bezirke entwickelt und in der zweiten Hälfte des Jahres 2006 beschlossen. An diesem Prozess war die Drogen- und Suchtkoordinatorin unserer Abteilung aktiv beteiligt.

 

Am zweijährigen Projekt der Waldoberschule “Gesund und fit in die Zukunft” wurde von Seiten der Plan- und Leitstelle erfolgreich und zielführend mitgearbeitet.

 

Im Rahmen der Zusammenarbeit und zur logistischen Unterstützung des Projekts konnten Fachleute für Vorträge und Workshops zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung gewonnen werden.

 

Auf gleiche Weise wurden Projekte anderer Oberschulen unterstützt.

 

Der Förderung des Nichtrauchens kam im Jahr 2006 wieder eine besondere Bedeutung zu.

 

Besonders ansprechend für Charlottenburg-Wilmersdorfer Kinder und Jugendliche bis        21 Jahre war der von der Plan- und Leitstelle veranstaltete Ideenwettbewerb zum Thema “Rauchfrei: der Genuss von Freiheit und Entspannung”. Die eingesandten Beiträge wurden nach Abschluss des Wettbewerbs in einer Ausstellung im Rathaus Charlottenburg allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern gezeigt.

 

Es wurde ein extra Rauchfreikurs für Schülerinnen, Schüler und Jugendliche organisiert.

 

Für Raucherinnen und Raucher aus unserem Bezirk wurden sechs Raucherentwöhnungs-kurse veranstaltet, die allesamt ausgebucht waren. Die Leiterin der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr lud auch 2006 nachhaltig rauchfrei gebliebene Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kurse zu einem Essen ein, um mit ihnen zusammen die gewonnene Freiheit zu feiern und die Motivation zu stärken.

 

Im Rahmen des landesweiten Aktionsprogramms “Berlin qualmfrei” wurde im Rahmen der Steuerungsgruppe aktiv mitgearbeitet.

 

Außerdem ist folgendes zu berichten:

 

Der Bezirk ist auch im Jahre 2006 seiner übernommenen Verantwortung im Rahmen der Mitgliedschaft im Gesunde Städte-Netzwerk gerecht geworden. Der alle vier Jahre zu erstellende Erfahrungs- und Rechenschaftsbericht wurde allen Mitgliedskommunen auf der jährlichen Mitgliederversammlung, diesmal in Lübeck, zur Verfügung gestellt.

 

Der ständige Arbeitskreis des Regionalverbundes der Berliner Bezirke im Gesunde Städte-Netzwerk wurde zusammen mit der Vertreterin der Initiativen / Selbsthilfe  aus dem Nachbarschaftshaus am Lietzensee regelmäßig besucht.

 

Im Rahmen der Förderung ehrenamtlicher Arbeit und der Gesundheitsförderung wurde aktiv an der Organisation und Durchführung des “Tag  des Ehrenamtes” mitgewirkt.

 

Die obligatorische Teilnahme an Treffen der Kontaktlehrer/-innen der Charlottenburg-Wilmersdorfer Oberschulen, bezirks- oder landesweit organisierten Arbeitsgruppen sowie an Fachtagungen und anderen Veranstaltungen im Bezirk und im Land Berlin nahm wie immer einen festen Platz im Arbeitsalltag ein.

 

Perspektive für das Jahr 2007

 

Der Drogen- und Suchtkoordinatorin der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr ist an einem weiteren Ausbau der Drogenhilfemöglichkeiten und der einschlägigen Projektarbeit sehr gelegen. Dazu gehören auch die Weiterentwicklung der Möglichkeiten zum risikoarmen Drogenkonsum (safer use) unter Aufsicht von medizinischem und sozialpädagogischem Fachpersonal in mobilen (flexibel an unterschiedlichen Standorten) und stationären Einrichtungen sowie der Ausbau von Kooperationsbeziehungen im Drogen-, Sucht- und Präventionsbereich.

 

Der Diskussionsprozess mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern freier Träger der Drogenhilfe und des Jobcenters über  das Vermittlungshemmnis “Sucht” soll mit dem Ziel weiter geführt werden, die Beschäftigungsaufnahme für Suchtkranke zu erleichtern. Auch im Jahr 2007 sollen das Nichtrauchen aktiv gefördert und die Vernetzung und Kooperationsbeziehungen auf Bezirks- und Landesebene weiter entwickelt werden. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Alkoholprävention und die Beachtung des Jugendschutzgesetzes bezüglich des Umganges mit Tabak und Alkohol sein. Ein besonderes Augenmerk gilt der Scientology Organisation, hier insbesondere der Unterbindung der Weiterverbreitung der Broschüren der Organisation zu Drogenfragen.

 

Altenhilfekoordination und Planung

 

Vor allem auf dem Gebiet der Altenhilfe wurden Anfragen von Bürgern, Einrichtungen, anderen Behörden usw. beantwortet. Waren es bislang meist telefonische Ersuchen der Bürger, so sind es mittlerweile immer häufiger e-mails. So wenden sich z.B. Angehörige von alten Bürgern des Bezirks aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland hierher.

 

Teilnahme an Sitzungen diverser Gruppen, an Tagungen oder sonstigen Veranstaltungen, teils regelmäßig (v.a. Arbeitskreis Altersfragen, mit Vertretern von einschlägigen Einrichtungen im Bezirk, in der bezirklichen Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände, Seniorenvertretung). 

 

Erstellung von Übersichten und Faltblättern zum Aufgabengebiet. Kontakt mit den Initiatoren neuer Wohnformen, Unterstützung ihrer Projekte.

 

Bereich Gesundheits- und Sozialberichterstattung

 

Einen Schwerpunkt der Arbeit im Bereich Gesundheits- und Sozialberichterstattung bildete wie in den Vorjahren die Auswertung und Aufbereitung soziodemografischer Daten. Dies konnte für vielfältige Zwecke genutzt werden. Unter anderem wurde zu dem Thema der soziodemografischen Lage beim Runden Tisch mit den Vertretern von Sozialverbänden (Mai 2006) sowie in der AG Mierendorffplatz ausführlich referiert. Auch standen die Daten zur Konzipierung des Neuzuschnitts der Zuständigkeitsbereiche in der stationären und teilstationären psychiatrischen Pflichtversorgung sowie zur Beantwortung diverser abteilungsinterner und -externer Anfragen zur Verfügung.

 

Zum Jahresende hin wurde ein großer Teil der Gesundheitsdaten (Themenbereich Mortalität) zusammengetragen und aktualisiert.

 

Ein weiterer Schwerpunkt lag im Jahre 2006 in der Erarbeitung einer neuen räumlichen Gliederung für den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, eine Aufgabe, die sich aus dem Senatsbeschluss zur Harmonisierung von Planungsräumen ergeben hatte und zu deren Zweck sich eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der Abteilungen Bau, Jugend und Soziales bildete. Ziel war es, Raumstrukturen zu entwickeln, die mehr lebensweltlich orientiert sind als bereits bestehende Systeme wie z.B. das Verkehrszellensystem. Kenntnisse aus dem Bereich Soziales und Gesundheit konnten nutzbringend in die Arbeitsgruppe eingebracht werden. Der Zuschnitt lebensweltlich orientierter Räume (LOR) in Charlottenburg-Wilmersdorf wurde von den federführenden Institutionen – Statistisches Landesamt und Senatsverwaltung für Stadtentwicklung – angenommen.

 

Zentrale Dienste Personal und Organisation

 

Durch die vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf beschlossene neue Geschäftsverteilung vom 1. November 2006 haben die zentralen Dienste Personal einen Zuwachs von 77 zu betreuenden Beschäftigten aus den Abt. Jug (Jugendgesundheitsdienst 63), Bau (Grünplanung 8) und Bü (untere Straßenverkehrsbehörde 6) kompensiert.

 

In 2006 war im Rahmen der Option 2007 eine besonders hohe Einsparung von 34,36 Stellen zu erbringen.

 

Der Bereich Organisation ist seit Januar 2006 nicht mehr ausschließlich für das Amt Soziales zuständig sondern darüber hinaus für das Gesundheitsamt und den Bereich Umwelt und Verkehr, somit also federführend für die gesamte Abteilung.

 

Ferner werden im Bereich Organisation Aufgaben des Arbeitsschutzes wahrgenommen.

 

Wieder wurden neben den originären Aufgaben zahlreiche Umzüge geplant und umgesetzt. Nach der Wahl im September 2006 mussten die neuen Strukturen innerhalb der Abteilung umgesetzt werden. Neben weiteren Umzügen und sonstigen organisatorischen Angelegenheiten wurden die Ämter neu strukturiert und neue Geschäftszeichen mussten vergeben werden. Das interne Telefonverzeichnis musste neu gestaltet werden.

 

Weiterhin wurde das Ziel verfolgt im DG Fehrbelliner Platz ausreichend Keller zu bekommen. Dies erfolgte sehr schleppend und ist noch lange nicht abgeschlossen, es konnten aber trotzdem zwei weitere Keller zur Verfügung gestellt werden. Dies hatte zahlreiche organisatorische Maßnahmen und Sortierarbeiten zur Folge.

 

Im DG Fehrbelliner Platz wurden nach langen Verhandlungen Besucherstühle in den Flurbereichen installiert und im 4. OG wurde ein behindertengerechtes WC gebaut.

 

Bereich Soziales

 

Kosten- und Leistungsrechnung/ Controlling

 

Zu den spezifischen Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung gehören – neben Sonderaufgaben  und dem schwerpunktmäßig sich entwickelnden Amtscontrolling – die Überwachung und Bearbeitung der Kostenrechnungsdaten der 5 Fachbereiche sowie des Jobcenters (ArGe).  Eine vornehmliche Aufgabe bleibt weiterhin, in Abstimmung mit der Amtsleitung und den Fachbereichsleiter/innen unsere Arbeitsgruppen bei der eigenverantwortlichen Umsetzung vor Ort zu beraten und zu unterstützen.

Auch in 2006 erstreckten sich unsere Bemühungen auf weitere Verbesserungen der Validität aller Kostenrechnungsdaten in Berlin, insbesondere bei den internen Verrechnungen, aber auch erneut im Bereich der Infrastrukturkosten in unserem Hause. Der erreichte Stand unserer Datenqualität zum Ende des Jahres ist insgesamt als gut zu bezeichnen.

 

Das wichtigste Instrument unseres operativen Amtscontrollings ist das Berichtswesen, dessen Ziel es ist, die Entscheidungsträger/innen zeitnah mit relevanten Informationen zur Steuerung und Planung zu versorgen. Die hauptsächlichen Aufgaben – neben bereits erwähnten Maßnahmen – sind:

 

-          Erstellung von quartalsmäßigen Produktberichten mit Abweichungsanalysen. Intensive Besprechung dieser Berichte mit dem Amtsleiter sowie mit der Abteilungsleiterin. Übergabe der Berichte an alle Fachbereichsleiter/innen, Gruppenleiter/innen und Sachbearbeiter Kostenrechnung des Amtes Soziales sowie Durchführung von entsprechenden Rücksprachen je nach Notwendigkeit.

 

-          Monatliche Erstellung und Auswertung vordefinierter Business- Objects- Standardberichte  (sogenannte BO- Berichte ), wie zum Beispiel  “Stellenanteilsbericht”, “Produktbericht”, “Verrechnungsbeleg”, “Infrastrukturkostenträger-Bericht”, sowie des neuen Berichtssystems “Profiskal DRS 5.1.6 ”. Gegebenenfalls intensive Rücksprachen mit anderen Ämtern unseres Hauses sowie mit übrigen Behörden der Berliner Verwaltung.

 

-          Monatliche Auswertung von berlinweiten Vergleichsberichten, die die Senatsverwaltung für Finanzen aufgrund der Dateneingabe aller Sozialämter herausgibt. Folgende Berichtstypen werden von uns genutzt: Produktvergleich, Kostenartengruppenvergleich, Produktkennzahlenvergleich, Zeitreihenvergleich, Bezirkskennzahlenvergleich, Analyse über die Personal-Sachkosten.

 

Fachbereich 1

 

Eingliederungshilfe und Pflegeleistungen

 

Im  Fachbereich 1 sind drei Arbeitsgruppen beschäftigt. In den “Hilfen in Einrichtungen” werden vollstationär untergebrachte pflegebedürftige und/oder behinderte Menschen betreut. Die Arbeitsgruppe “Hilfe zur Pflege” gewährt Sozialhilfeleistungen oder Leistungen nach dem

(Berliner) Landespflegegeldgesetz für pflegebedürftige Menschen, die noch im häuslichen Bereich oder in Wohngemeinschaften versorgt werden können. Die Arbeitsgruppe “Fallmanagement” erbringt Leistungen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen nach dem SGB XII.

 

Bereich Fallmanagement

 

Für den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wurde die Zielvereinbarung zur Einführung eines Fallmanagements für behinderte Menschen nach einem entsprechenden Bezirksamtsbeschluss mit Wirkung zum 1.1.2006 unterzeichnet.

 

Für die Bezirke, die die Zielvereinbarung unterzeichnen gilt ab 2006 der in der Vergangenheit im Rahmen der Kosten-Leistungsrechnung ermittelte Median zuzüglich einem Fallmanagement-Zuschlag von 10,27 Euro, sofern sie Einsparungen bei den Maßnahmekosten bewirkt haben.

 

Auch im Jahre 2006 wurden die Mitarbeiter/innen für die Ausübung des Fallmanagements umfangreich geschult und standen für den Dienstbetrieb nur eingeschränkt zur Verfügung.

 

Im Bereich Fallmanagement werden ca. 1050 behinderte Menschen mit ca. 1700 Maßnahmen betreut (Werkstätten, betreute Wohnformen, Heimunterbringungen, Suchtbehandlungen, Einzelfallhilfen, Tagesstätten, Fördergruppen, Beförderungen etc.). Ferner werden bei entsprechender Bedürftigkeit Leistungen für den Lebensunterhalt und für zusätzliche Pflege gewährt.

 

Zum 01.07.2006 wurden im Land Berlin die Zuständigkeitsregelungen verändert. Behinderte Menschen, die in betreuten nichtstationären Wohnformen leben, werden nun sozialhilferechtlich in ihrem Wohnbezirk betreut. Heimbewohner hingegen werden noch immer von dem Bezirk betreut, in dem sie vor der ersten Heimunterbringung gelebt haben. 

 

Zum 01.08.2006 musste der gesamte Fallbestand rückwirkend zum 01.01.2006 erneut in eine veränderte Datenverarbeitung eingegeben werden. Dadurch soll u.a. eine differenzierte Auswertung möglich werden, in  welcher  Höhe hier zur Zeit Ausgaben für die verschiedenen Eingliederungshilfemaßnahmen getätigt werden und in welcher Höhe dies andere Bezirke verbuchen. Ferner soll damit der Datenabgleich im Sinne der Zielvereinbarung zum Fallmanagement gesichert werden, wonach ab 2007 jeweils 2 % der Vorjahresausgaben eingespart werden sollen. Anfang 2007 hat die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales erstmals die Datenbasis für 2005 bekannt gegeben und wird nun ermitteln, ob die Einsparquote 2006 ( 1% ) erreicht wurde.  Die Datenbasis für den Steuerungszeitraum wurde demnach erst nach Ablauf des zu steuernden Zeitraumes bekannt.

 

Zur Maßnahmenverteilung hier einige interessante Zahlen:

 

Vollstationär untergebrachte geistig oder körperlich behinderte Menschen             167

Geistig oder körperlich behinderte Menschen in betreuten Wohnformen                115

Geistig oder körperlich behinderte Menschen in Werkstätten für beh. Menschen  212

Geistig oder körperlich behinderte Menschen in Fördergruppen                                93

Seelisch behinderte Menschen in betreuten Wohnformen                                       379

Seelisch behinderte Menschen in Werkstätten für beh. Menschen                           67

Seelisch behinderte Menschen in Tagesstätten                                                        92

Einzelfallhilfen für behinderte Menschen                                                                     98

Psychosoziale Betreuung für Drogensubstituierte                                                      61      

 

Bereich Hilfe in Einrichtungen

 

Im Jahr 2006 wurden hier knapp 1300 vollstationär untergebrachte pflegebedürftige Menschen betreut, davon knapp 1100 im Rahmen der Hilfen zur Pflege und 200 im Rahmen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen. Bei den knapp 1100 pflegebedürftigen Menschen ergibt sich folgende Zuordnung zu den verschiedenen Pflegestufen:

 

Pflegestufe 0               120

Pflegestufe 1               265

Pflegestufe 2               391

Pflegestufe 3               305

 

Für 1300 betreute Personen mussten die Zahlungen für die Heime erneut in eine weiterent- wickelte Datenverarbeitung eingegeben werden. Seit der Gesetzesreform zum 01.01.2005 werden die in einem vollstationären Wohnheim entstehenden Betreuungskosten nicht mehr als Gesamtleistung der Hilfen in besonderen Lebenslagen übernommen. Die entstehenden Kosten teilen sich auf in einen Anteil Hilfe zum Lebensunterhalt und einen Anteil Betreuungskosten. Der Anteil der Hilfe zum Lebensunterhalt ist für Personen ab 65 im Vierten Kapitel des Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch ( SGB XII ) als Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung geregelt. Die Datenverarbeitung hatte bis Mitte 2006 nur unzureichende Möglichkeiten geboten, diese Regelung umzusetzen. Daher mussten zum 1.8.2006 nach Einführung der verbesserten Datenverarbeitung die Fälle rückwirkend zum 1.1.2006 neu eingegeben werden.

 

Auch im Jahre 2006 wurden in großem Umfang und mit großem Arbeitsaufwand Darlehen für  die Zuzahlungskosten für Medikamente und Arztbesuche gewährt  und anschließend das Jahr über in kleinen Teilbeträgen verrechnet.

 

Die Tätigkeit in diesem Bereich wird zunehmend von Fragen der Kosten- und Leistungsrechnung geprägt. Dabei ist zum Beispiel zu klären, weshalb die durchschnittlichen Aufwendungen bei der Unterbringung in einem Pflegeheim bei vorausgesetzter Pflegestufe 3 in diesem Bezirk höher sind als im Berliner Durchschnitt. Hier hat eine Analyse der Kostendifferenzierung ergeben, dass bei Heimen im ehemaligen Westgebiet der Stadt die anerkannten Investitionskosten im Entgeltanteil höher ausfallen als im ehemaligen Ostteil der Stadt. Da die Entgelte von der Hauptverwaltung festgelegt werden gibt es hier keine Ausgabensteuerungsmöglichkeiten.

 

Um derartige Vergleiche überhaupt durchführen zu können, ist eine überaus korrekte Eingabe der Daten in die Datenverarbeitung notwendig. Leider weist das System diverse Fehlerquellen auf und es wird häufig eine aufwändige Nachkorrektur erforderlich. Im Rahmen der Ausgabensteuerung wurden im Jahre 2006 sogenannte Bruttofälle in Nettofälle umgewandelt. Dabei wurden übergeleitete Renten, die als Einnahmen verbucht wurden, wieder freigegeben und statt dessen ausgabensenkend bei der Maßnahme angerechnet. Diese aufwändige Umstellung war nur deshalb erforderlich, weil die Kosten- und Leistungsrechnung lediglich die Ausgaben- und nicht die Einnahmeseite betrachtet. Aufgrund der Kosten- und Leistungsrechnung mussten ferner Personaleinsparungen vorgenommen werden, da der Bezirk bei der Erbringung einer Dienstleistung teilweise mehr Kosten verursacht als der Durchschnitt der anderen Bezirke (auch hier gibt es ein West- Ost-Gefälle).

 

Bereich Hilfe zur Pflege

 

Hier wurden ca. 2000 pflegebedürftige Menschen betreut, bei denen ambulante häusliche Pflege erforderlich ist. Ca. 540  Bürger/innen erhalten lediglich ein Pflegegeld nach dem Landespflegegeldgesetz.

 

Bei der Gewährung von ambulanten und teilstationären Hilfen ergibt sich folgende Zuordnung zu den verschiedenen Pflegestufen:

 

Pflegestufe 0               758

Pflegestufe 1               347

Pflegestufe 2               264

Pflegestufe 3                 83

 

Auch hier wird die Tätigkeit zunehmend durch Fragen der Kosten- und Leistungsrechnung geprägt. Sind die Bürger/innen unseres Bezirkes besonders pflegebedürftig? Werden die Bürger/innen in anderen Bezirken häufiger durch Familienangehörige mitbetreut, so dass die Kosten für Pflegeverbände dort geringer ausfallen? Wird der Pflegebedarf hier großzügiger bemessen?

 

Diese Fragen werden uns vermehrt auch im Jahre 2007 beschäftigen.

 

 

Fachbereich 2

 

Materielle Leistungen für Personen über 65 und Erwerbsunfähige, Asylbewerber und Wohnungslose

 

Der Fachbereich 2 besteht aus drei Arbeitsgruppen, wobei zwei dieser Gruppen - Soz 120 und Soz 122 - die folgenden Aufgaben insbesondere nach dem SGB XII wahrnehmen :

 

Hilfen zum Lebensunterhalt

Grundsicherung für über 65jährige und dauerhaft voll Erwerbsgeminderte

Hilfen bei Krankheit

Übernahme von Bestattungskosten

Leistungen nach dem Beruflichen Rehabilitierungsgesetz

Hilfen zum Lebensunterhalt für Minderjährige in Verwandtenpflege

 

Der dritten Gruppe - Soz 124 - sind die Aufgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zugewiesen, weiter die Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten nach dem Achten Kapitel, die Hilfen zum Lebensunterhalt in Sonderfällen nach § 34 SGB XII und die Leistungen nach § 28 Abs. 3 PsychKG.

 

In den Gruppen Soz 120 und 122 waren (Stand 04.12.2006) 3700 laufende Vorgänge zu bearbeiten, wobei an dieser Stelle angemerkt werden soll, dass die Vielzahl arbeitsaufwändiger Ablehnungen von Leistungsanträgen in dem Dialogsystem Prosoz nicht erfasst und auch in dem System der Kosten - und Leistungsrechnung nicht abgebildet wird. Dies gilt im Übrigen für alle Leistungsbereiche.

 

Für die Bearbeitung der genannten Vorgänge standen im Jahr 2005 noch 23 Stellen zur Verfügung, so dass dem Schlüssel von 1:130 des Modellsozialamtes 2005 entsprochen werden konnte.

 

Der Fachbereich 2 war im Jahr 2006 überproportional von Personaleinsparungen betroffen. In der Zeit vom 01.01. bis 01.08.2006 wurden insgesamt sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingespart, darunter eine Sachgebietsleiterstelle. Die durchschnittliche Fallzahl bezogen auf eine(n) vollbeschäftigte(n) Beamtin/Beamten erhöhte sich auf 188.

 

Zwei Sachgebiete wurden und werden von Beamtinnen zur Anstellung geführt, d.h. es fehlt an einer auf Dauer angelegten hinreichenden Personalausstattung.

 

Erneut betont werden soll, dass die Aufgaben in den Gruppen Soz 120 und 122 unverändert zu etwa 68 % von Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern des mittleren Dienstes bzw. vergleichbaren Angestellten wahrgenommen werden.

 

In der Asylbewerberleistungsstelle der Gruppe Soz 124 wurden (Stand 04.12.2006) 429 Bedarfsgemeinschaften (nicht Personen) betreut, in dem Bereich Soziale Wohnhilfe 213 Einzelpersonen.

 

Bei einer aus den Vorgaben des Modellsozialamtes 2005 einen Mittelwert bildenden Fallzahl von 1 : 110 war für das Jahr 2006 eine ausreichende personelle Ausstattung gegeben.

 

Die Zahl der Anträge auf Hilfen zum Lebensunterhalt in Sonderfällen (Miet- und Energiekostenrückstände) lag im Jahr 2006 bei 373. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Leistungsstelle Soziale Wohnhilfe wurde in 247 Fällen die Übernahme derartiger Schulden nach § 34 SGB XII bewilligt. In 126 Fällen mussten entsprechende Anträge zurückgewiesen werden.

 

Die Anzahl der Anträge auf Übernahme von Bestattungskosten nach § 74 SGB XII lag bei 42, lediglich in zwei Fällen musste eine Kostenübernahme abgelehnt werden.

 

Im Bereich der Hilfen zum Lebensunterhalt bzw. Grundsicherung nach dem SGB XII stieg die Anzahl der laufenden Leistungsvorgänge im Jahr 2006 monatlich um etwa 3 v.H., eine im Übrigen als dauerhaft einzuschätzende Tendenz. Ursächlich sind hier die Altersstruktur des Bezirks, die ‘eingefrorenen‘ Renten bei Steigerung der allgemeinen Lebenshaltungskosten und die Tendenz des JobCenters, Menschen mit auch vorübergehend eingeschränkter Arbeits- oder Erwerbsfähigkeit allzu schnell an das Sozialamt zu verweisen.

 

Hervorzuheben sind für den Fachbereich 2 eine sehr hohe Publikumsintensität als Konsequenz alters- und krankheitsbedingter sowie sprachlicher Verständigungsprobleme ebenso wie zum Beispiel häufig fehlender Bereitschaft oder Befähigung, ein Konto zu führen. So müssen in der Leistungsstelle AsylbewerberleistungsG / Soziale Wohnhilfe wöchentlich drei Sprechtage angeboten werden.

 

Fachbereich 3

 

Rechts-, Kosteneinziehung- und Unterhaltsstelle

 

Der Fachbereich 3 ist zuständig für Verwaltungsstreitsachen, Unterhaltsklagen, Kostener­stattung zwischen den Sozialhilfeträgern sowie für Kosteneinziehung, Nachlass und Unter­halt aus übergegangenem Recht.

 

Die Rechtsstelle hatte im Jahr 2006 138 neue Sozialgerichtsverfahren zu bearbeiten zuzüglich zu einem Bestand von 504 Verwaltungs- und Sozialgerichtsstreitverfahren. Es wurden im Jahr 2006 162 Fälle erledigt, sodass am 31.12.2006 noch 480 laufende Klagefälle bestanden.

 

Bei Unterhaltsklagen waren im Jahr 2006 2 neue Klagen zu bearbeiten zuzüglich zu einem Bestand von 8 Klagen. Es wurden 6 Unterhaltsklagen erledigt und es bestanden am 31.12.2006 noch 4 laufende Klagen.

 

Die Rechtsstelle wirkte bei der Bearbeitung von 72 neuen Widersprüchen der Kosteneinziehungs- und Unterhaltsstelle mit. Abgeschlossen wurden aus den Vorjahren und 2006 insgesamt 84 Widersprüche.

 

Im Bereich der Kostenerstattung zwischen den Sozialhilfeträgern gemäß §§ 103, 107 und       108 BSHG und §§ 106 und 108 SGB XII sank die Anzahl der Fälle. So war ein Bestand am 31.12.2005 von 288 Fällen zu verzeichnen, und es gab im Jahr 2006 14 Zugänge. Es wurden 87 Fälle erledigt. Zum 31.12.2006 waren 215 Fälle noch nicht abgeschlossen.

 

In den Kosteneinziehungs- und den Nachlassfällen konnte wieder ein großer Teil der Vorgänge abgeschlossen werden. In Sachen der Rückforderung von zu Unrecht gewährter Sozial­hilfe, von Darlehen, Kostenersatz von Hilfeempfängern und Erben bestanden am 31.12.2005 5.027 Fälle und am 31.12.2006 6.006 Fälle. Durch die Übernahme der Altakten aus dem ehemaligen Fachbereich 1 war ein erheblicher Zuwachs an Akten in der Kosteneinziehung zu verzeichnen.

 

Im Bereich Unterhalt als Ersatz für geleistete Sozialhilfe (Unterhalt für Eltern, volljährige Kinder, Ehegattenunterhalt und Unterhalt für minderjährige Kinder) gab es einen Be­stand am 31.12.2005 von 4.250 Fällen. Dieser verringerte sich bis zum 31.12.2006 auf 3.072 Fälle.

 

 

 

 

Fachbereich 4

 

Soziale Dienste

 

Seit 02.05.05 sind im Fachbereich 4 alle Sozialen Dienste des Amtes für Soziales zusammengefasst. Hier werden behinderte und pflegebedürftige Menschen, Erwerbsfähige und Nichterwerbsfähige, Personen über 65 und Personen mit Problemen der Wohnraumsicherung sozialpädagogisch betreut.

 

Die Fachstelle “Soziale Wohnhilfe” wurde organisatorisch getrennt. Die sozialpädagogische Beratung und die Stelle “Verwaltung der Einrichtungen” gehören zum Fachbereich 4, die materiellen Hilfen werden im Fachbereich 2 gewährt.

 

Die Konzentration aller Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter des Amtes für Soziales  in einem Fachbereich hat zu einer deutlichen Verringerung von Schnittstellen geführt, Zuständigkeitsfragen und Absprachen zwischen den einzelnen Beratungsstellen können schnell geklärt und entschieden werden, personelle Engpässe besser ausgeglichen und auf Veränderungen von Arbeitsschwerpunkten im Rahmen des Personalmanagements so weit möglich, schnell reagiert werden.

 

Beratungsstelle für Menschen ab 65 Jahre, auf Dauer Erwerbsunfähige und behinderte und krebskranke Menschen

 

Auch in diesem Berichtszeitraum führte der krankheitsbedingte längere Ausfall von Mitarbeitern/innen zu einer Fortdauer der höheren Arbeitsbelastung für die anderen Sozialarbeiter/innen. Mit der Einführung des Sozialgesetzbuch – Zwölftes Buch – ( SGB XII) zum 01.01.2005 entfiel der Anspruch auf einmalige Beihilfen. Hier konnte in begründeten Einzelfällen durch die Inanspruchnahme von Stiftungsmitteln eine soziale Härte vermieden werden und den Betroffenen geholfen werden.

 

Im Berichtszeitraum wurde zu 183 Anfragen aus den Leistungsstellen (Grundsicherung) zur Zumutbarkeit von Aufforderungen zu einem Wohnungswechsel aufgrund zu hoher und damit unangemessener Mietkosten durch den Sozialdienst Stellung genommen. Aus den Rückläufen ergab sich, dass aufgrund der sozialpädagogischen Stellungnahmen in der Regel auf die Forderungen nach einer Senkung der Wohnkosten durch Umzug in eine kostengünstigere Wohnung verzichtet wurde.

 

Das individuelle Beratungs- und Betreuungsangebot war im Berichtszeitraum im wesentlichen unverändert. Es wurden 1213 (1296) Behinderte, 222 (330) Krebskranke, 924 (844) Menschen über 65 Jahre und 3 (6) Aidskranke (Altfälle) betreut, davon insgesamt 257 Rollstuhlfahrer/innen. Von den insgesamt 2362 (2476) betreuten Personen waren 605 (534) Neuzugänge, davon 295 (226) behinderte Menschen, 50 (115) krebskranke Menschen und 260 (191) Senioren und Seniorinnen.

 

Der Anteil der Altersgruppe der 65- bis 80-jährigen Menschen war hierbei am stärksten ver-treten (siehe auch nachstehende Tabelle):

 

Altersgruppe

Behinderte

Krebskranke

Senioren

Gesamt

65 bis 80 Jahre

436

104

518

1058

80 Jahre bis unter 90 Jahre

269

  41

221

  516

Über 90 Jahre

126

    2

  83

  211

Die Verschiebung der Zahlen (- bei Krebskranken, + bei Senioren) beruht auf einer Änderung der Zählweise zum Jahresende. Berücksichtigt wurden nur noch krebskranke Menschen, die sich im Stadium der Heilungsbewährung (5 Jahre) befunden haben.

 

Schwerpunkt der Arbeit war unverändert die Organisation der ambulanten Versorgung älter-

er, behinderte und kranker Menschen in der eigenen Wohnung in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen, Angehörigen, Sozialstationen und privaten Pflegeanbietern, Sachbearbeiter/innen und den Pflegekassen. Die Anzahl hoch verschuldeter oder in verwahrlosten Wohnungen lebender älterer Menschen ist unverändert hoch. Es müssen weiter häufiger Anträge beim Amtsgericht auf Einleitung von Betreuung gestellt werden.

 

Produktzahlen

 

Seit Januar 2003 wird überwiegend nur noch ein Produkt aus dem Bereich Soziales gebucht, da der weitaus größere Anteil des Leistungsumfanges in diesem Produkt enthalten ist. Be­zugsgröße ist die Anzahl der betreuten Personen im Monat.

 

 

Produkt

 

Anzahl 2006

 

2005

 

Sozialpädagogische Beratung behinderter, pflegebedürftiger und kranker Menschen

 

 

8973

 

8654

 

Ab 5/2005 wird das Produkt geschlechtsspezifisch nach dem Gender Mainstreaming erhoben. Danach wurden im Berichtszeitraum bezogen auf das Produkt “Sozialpädagogische Beratung behinderter, pflegebedürftiger und kranker Menschen” insgesamt 2310 Klienten männlichen Geschlechts und 6663 Klienten weiblichen Geschlechts beraten.

 

Gruppenarbeit

 

Es wurden 3 Aktivitätengruppen für Krebskranke und 1 Gruppe für zum Teil Schwerstbehin­derte angeboten, die allerdings wegen der reduzierten Personalressourcen nur noch spora­disch von Sozialarbeiter/innen betreut werden können.  Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Gruppenteilnehmerinnen und der damit verbundenen Einschränkungen wurde die Gruppenbetreuung im Einvernehmen mit den Teilnehmerinnen zum Jahresende eingestellt.

 

Gremienarbeit

 

Die Beratungsstelle war regelmäßig bei den Sitzungen folgender Gremien vertreten:

 

·         Gerontopsychiatrisch-Geriatrischer Verbund Charlottenburg-Wilmersdorf

·         Seniorenvertretung Charlottenburg-Wilmersdorf

·         Wilmersdorfer Seniorenstiftung

·         Psychoonkologischer Arbeitskreis

 

Altenpflegepraktikanten

 

Im Berichtszeitraum wurden 9 Praktikanten beschäftigt, davon 2 in den Seniorenwohnhäusern, 3 in den Seniorenclubs und 6 in den Seniorenheimen der  Wilmersdorfer Seniorenstiftung. Der Rückgang  der Praktikanten/innen liegt zum einen an der geänderten Ausbildungsordnung, zum anderen  an dem eingeschränkteren Angebot an Ausbildungsplätzen.

 

Zivildienstleistende

 

Für die Beratungsstelle sind insgesamt 3 Zivildienststellen vom Bundesamt für den Zivildienst anerkannt. Die Zivildienstleistenden werden im “Mobilen sozialen Hilfsdienst “ eingesetzt, d.h. sie übernehmen Besorgungsgänge für oder mit den Klienten/innen, übernehmen Schiebedienste für Rollstuhlfahrer/innen, Lesen Sehbehinderten vor, d.h. sie werden dort eingesetzt, wo unterschwelliger Hilfebedarf besteht und wo noch keine Pflegefachkräfte erforderlich sind. Die Dienstzeit beträgt 9 Monate.

 

Im Berichtszeitraum waren 6 Zivildienstleistende bei 41 Klienten/innen eingesetzt, die im wöchentlichen Turnus ihr Stammklientel besucht und versorgt haben.

 

Ausblick auf 2007

 

Mit Einführung des Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst (Gesundheitsdienst-Gesetz – GDG) werden u.a. für die bezirklichen Beratungsstellen für behinderte und krebskranke Menschen in den Gesundheitsämtern einheitliche Strukturen gefordert. Dies hat zur Folge, dass der bisher beim Amt Soziales angesiedelte Sozialdienst zum 01.01.2007 unter Beibehaltung der bisherigen Aufgaben in das Gesundheitsamt verlagert wird.

 

Schuldnerberatung

 

Unverändert findet einmal wöchentlich eine Abendsprechstunde statt, die von einem Mitar­beiter der Verbraucherzentrale und einem Sozialarbeiter unserer Beratungsstelle durchge­führt wird. Es hat sich herausgestellt, dass nur ein Teil der Betroffenen für eine Insolvenzberatung durch AMOS in Frage kommt, so dass die Schuldnerberatung in ihrer bisherigen Form un­verändert erforderlich ist und nachgefragt wird.

 

Im Berichtszeitraum haben 277 Personen die Schuldnerberatung aufgesucht, es fanden 288 Beratungen statt.

 

Seniorenwohnhausberatung/Informationen zu Seniorenheimen

 

Uns standen für die Versorgung von Menschen ab 50 Jahren im Jahr 2006 noch 20 Seniorenwohnhäuser zur Verfügung - in 13 Häusern ist das Land Berlin Generalmieter und wir sind somit auch der Vermieter, in den anderen Häusern haben wir das Belegrecht. Dies sind die Häuser Schlangenbader-/Wiesbadener-/Rudolf-Mosse-Straße (DEGEWO), Wilhelmsaue und Barstraße (GEHAG), ferner die Häuser Heckerdamm 228, Roscherstr. 14-15, Schillerstr. 26 a und die Pestalozzistr. 91 (Wilmersdorfer Seniorenstiftung).

 

Einen noch immer bestehenden, relativ hohe Leerstand haben wir am Heckerdamm 228 (hier hat sich der Aufwand mit Umbau/Pflegedienst noch nicht ansatzweise ausgezahlt) und der Mollwitzstr. 6-10 (Kündigung zu Ende 2006), stark schwankend ist die Auslastung des SWH Hertha-/Hubertusallee.

 

Eine Steigerung der verantwortbaren Vermietungen ist hier auch in diesem Jahr fehlgeschlagen. Hauptgründe sind zum Teil unattraktive Lagen, welche dann oft zwangsläufig das “Niveau” der Mieter bestimmen; zum anderen sind die Mieten relativ hoch, so dass selbst dringend suchende Interessenten regelrecht verschreckt werden. Wenn man dann noch in Relation setzt, was für die Miete geboten wird, erklärt sich vieles von selber.

 

Der Arbeitsaufwand für die einzelnen Bewerber ist im Durchschnitt unverhältnismäßig hoch, da es sich nur selten um “Selbstzahler” handelt und wir weiter steigend mit den Sozial-/Grundsicherungsämtern und den JobCentern zu tun haben, was den Zeitaufwand nicht unbedingt minimiert. Weiterhin lässt sich festhalten, das bei den hier vorliegenden Bewerbungen auch in 2006 zunehmend Betreuer, Ämter, Mietrückstände, Räumungen, Mittellosigkeit und andere Probleme abzuklären/involviert waren.

 

Die starke Zunahme der Problemfälle ist auch darin zu ersehen, dass bei uns noch mehr als in den zurückliegenden Jahren Interessenten für Wohnungen vorstellig werden, bei denen es aber erst gar nicht zu einer Bewerbung kommt. Wir können schon im Vorfeld klären, dass wir nicht an diese Personen vermieten werden oder wenn wir die Möglichkeiten unserer Häuser darlegen, erlischt oftmals das Interesse der Selbstzahler und diese suchen sich anderweitig Wohnraum - wir “bearbeiten” diese Personen, was sehr zeitaufwendig ist, sich aber nicht in der Zahl der tatsächlichen Bewerbungen niederschlägt. Die eigentliche Zahl der Mietinteressenten ist in 2006 noch wesentlich höher gewesen, als die Zahl der tatsächlich aufgenommenen Bewerbungen! Es ist zur Zeit ein starker Anstieg von “alten Senioren” ohne Familie bzw. Trennungen von Paaren zu verzeichnen, welche sich nach Wohnmöglichkeiten erkundigen.

 

2006 haben wir:          295 Bewerbungen neu aufgenommen (zzgl. 21 aus der Ablage “reakti-

viert”)

185 Seniorenwohnungen vergeben

170 Bewerbungen in die Ablage verbracht

209 Freimeldungen sind im Jahr 2005 bei uns eingegangen.

 

Im Jahr 2006 haben sich ca. 450 Interessenten mit Fragen zu Seniorenheimen bzw. Betreutem Wohnen bei uns gemeldet und zielgerichtet nach diesen Wohnformen gefragt. Ein Teil wurde telefonisch beraten, der Großteil kam persönlich zu uns und es wurden ca. 400 Personen auf dem Postweg mit Informationsmaterial versorgt. Die Aktualisierung der Broschüren Pflege- / bzw. Wohneinrichtungen ist aus zeitlichen Gründen lediglich telefonisch erfolgt, die Ergebnisse wurden aber umgehend in den täglichen Dienstablauf übernommen.

 

Bei Soz 1415 wurden im Jahr 2006 3 Auszubildende (Kauffrauen für Bürokommunikation bzw. Verwaltungsfachangestellter) und eine Berufspraktikantin betreut.

 

Veranstaltungen und Gruppenangebote für Senioren/Seniorenclubs (Seniorenprogramm)

 

Sozialkommissionen/Sondersozialkommissionen

 

Es gab 53 Neuaufnahmen in den ehrenamtlichen Dienst.

Im Berichtszeitraum waren in 37 Sozialkommissionen und 21 Sondersozialkommissionen insgesamt 293 ( 153/140 ) ehrenamtliche Mitarbeiter/innen tätig.

 

Es gab 54 Neuaufnahmen in den Ehrenamtlichen Dienst.

 

Zu den Sondersozialkommissionen gehören:

“Besuchsdienst”

“Cafeteria Hohenstein”

“Cafeteria Koenigsallee”

“Einzelfallbetreuung und Ges”

“Freiwilligenagentur Charlottenburg-Wilmersdorf”

“FreiwilligenInitiative in Schulen”

“Grüner Lernort-Gartenarbeitsschule”

“Heimausleihe”

“Integration Charlottenburg Nord”

“Jugend kocht für Senioren”

“Krankenhausbesuchsdienst”

“Nachbarschaftstreff  Herbartstraße”

“Nachbarschaftstreff Reichweindamm”

“Schiedsamt”

“Seniorenclub Grunewald”

“Seniorensport”

“Seniorenvertretung”

“Seniorenwohnhäuser”

 

Besonders hervorzuheben ist  der personelle Ausbau der Sondersozialkommission Integration Charlottenburg-Nord .

 

Jubiläumsehrungen

 

            Geburtstagsehrungen

 

7249    Personen wurden anlässlich ihres Geburtstages ermittelt.

    12    Personen waren 100 Jahre und älter.

134        Personen haben Geldzuwendungen zum Geburtstag erhalten.

 

Ehejubiläen

 

            9 Paare feierten goldene Hochzeit

            9 Paare feierten diamantene Hochzeit

            7 Paare feierten eiserne Hochzeit

            2 Paare feierten Gnadenhochzeit

             

Zum Jahresabschluss wurde am 4. und 5. Dezember 227 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sozial –und Sondersozialkommissionen für ihr ehrenamtliches Engagement gedankt.

 

Im Rahmen dieser Veranstaltung sprachen Frau Bezirksbürgermeisterin Thiemen und Bezirksstadtrat Naumann 16 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen für ihr jahrelanges ehrenamtliches Engagement ihren besonderen Dank aus und ehrten sie mit Urkunden, Anstecknadeln, Präsenten und Blumen.

 

Geehrt wurden

 4 Personen für 10 Jahre

             5 Personen für 15 Jahre

             2 Personen für 20 Jahre

             1 Person für 25 Jahre

             2 Personen für 30 Jahre

             2 Personen für 35 Jahre für ihr ehrenamtliches Engagement in unserem Bezirk.

 

Feiwilligen/Agentur

 

Die FreiwilligenAgentur Charlottenburg- Wilmersdorf vermittelte 2006 insgesamt 64 Personen in die ehrenamtliche Arbeit bei freien Trägern im Bezirk. Insgesamt kooperiert die FreiwilligenAgentur mit insgesamt 90 freien Trägern.

 

Fahrbarer und stationärer Mittagstisch

 

Für 83 Teilnehmer am fahrbaren Mittagstisch wurden pro Monat (mal 30 Tage) 2490 Mahlzeiten bezahlt. Das sind im Jahr 29.880 Mahlzeiten.

 

Es wurden insgesamt 53.342,58 für den fahrbaren Mittagstisch ausgegeben, das ergibt 53.342,58 € :29.880 Mahlzeiten = 1,79 € Durchschnittsbetrag pro Mahlzeit.

 

Im Rahmen des stationären Mittagstisches (Sparkassenmittagstisch) wurden an 9 Personen ca.2160 Mahlzeiten ausgegeben ( 9 Personen x 20 Mahlzeiten x 12 Monate).

 

Öffentlichkeitsarbeit

 

1 Seniorenratgeber mit einer Auflage von 25000 Exemplaren (Euramedia Werbung Berlin)

6 Seniorenmonatsprogramme (für jeweils 2 Monate),  Auflage je 4500-5200 Exemplare.

 

Freie Gruppen/kulturelle Betreuung

 

Außerhalb der bezirklichen Einrichtungen (Seniorenfreizeitstätten) trafen sich wöchentlich zum Seniorensport

2           Wandergruppen          mit        70 Teilnehmer/innen

4           Kegelgruppen              mit        52 Teilnehmer/innen

1           Badmintongruppe       mit        40 Teilnehmer/innen

3           Tischtennisgruppen    mit      148 Teilnehmer/innen

1           Bowlinggruppe            mit        82 Teilnehmer/innen

1           Schwimmgruppe        mit        56 Teilnehmer/innen

 

weitere organisierte Veranstaltungen außerhalb der bezirklichen Einrichtungen

 

  2        internationale Varieté- Nachmittage in der Urania      für  1822 Personen

  1        Variete zum Tee im Wintergarten                              für      40 Personen

11        Busausflüge                                                                für    539 Personen

  4        Schiffsausflüge                                                           für    392 Personen

  1        Schiffsausflug für Schwerstbehinderte                      für    175 Personen

  4        Konzerte                                                                     für    150 Personen

  4        Theateraufführungen                                                  für    204 Personen

 

Alle Veranstaltungen außerhalb der Clubangebote, insbesondere die Seniorensportangebote, wurden von Insgesamt 30713 Personen genutzt.

 

Gruppen/Veranstaltungen/kulturelle Betreuung
innerhalb der bezirklichen Einrichtungen (Seniorenfreizeitstätten)

 

1. Besucherzahlen in den Seniorenfreizeitstätten im Jahr 2006

 

Freizeitstätte:

Platzzahl

Besucherzahl

Besucherzahl

 

 

Pro Monat (durchschn.)

insg. 2006

 

Bundesallee

 

102

 

2435

 

29226

Cunostraße

100

2415

28981

Herthastraße

120

1933

23919

Mollwitzstraße

210

2097

25171

 

 

 

107297

 

2. Regelmäßige Gruppen in den Freizeitstätten

 

Bundesallee                35

Cunostraße                48

Herthastraße               70

Mollwitzstraße             50

 

3. Veranstaltungen in den Seniorenfreizeitstätten im Jahr 2006 an Beispielen

 

In den vier Seniorenfreizeitstätten in Charlottenburg-Wilmersdorf sind bereits seit Jahren Mitarbeiter/Innen und Besucher/Innen mit Migrationshintergrund selbstverständlich angesprochen und beteiligt. Ein Schwerpunkt der Clubarbeit war und ist die interkulturelle Öffnung, was sich in den nachfolgend dargestellten Angeboten wiederspiegelt.

 

Der Seniorenclub in der Mollwitzstraße 9-10 ist räumlich nah verbunden mit einem stark von Migranten bewohnten Stadtteil. Hier trifft sich seit 1994 wöchentlich eine Gruppe türkischstämmiger Frauen zu den unterschiedlichsten Aktivitäten: Informationsveranstaltungen zu sozialen, rechtlichen, gesundheitlichen u.a. Themen, Theater- und Museumsbesuchen, Stadtbesichtigungen, Städtereisen auch ins Ausland.

 

In 2006 Reise nach

·         Tunesien (Januar)

·         Hamburg (Februar)

·         Warnemünde

·         Wannsee

·         Draisinefahrt in Zossen

·         Besuch der Therme in Templin

·         Besuch der Therme in Bad Saarow

·         Königswusterhausen

Es wurde gemeinsam (auch mit deutschen Clubbesuchern) gegrillt, Ramadanende gefeiert und ein Winterfest begangen.

 

Aber der Schwerpunkt liegt in den stundenlangen Gesprächen bei selbstgekochten Speisen mit anschließendem Tanz (auch bei Livemusik). Die “Sultaninen vom Schloß” (der Treffpunkt befindet sich direkt am Schloss Charlottenburg) laden die übrigen ClubbesucherInnen regelmäßig zu den selbst organisierten Festen anlässlich der moslemischen Feiertage ein. Die Gruppenstärke zählt ca. 60 Personen, die jedoch nicht immer alle anwesend sind. Teilnehmerinnen haben einen Chor gebildet, der binnen kurzer Zeit mit anspruchsvoller türkischer Folklore und teilweise Klassik auch im Rahmen unseres Seniorenprogramms auftritt. Beide Gruppen werden von türkischstämmigen Honorarkräften geleitet. Aus der Gruppe konnten auch ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen für die Gästebetreuung gewonnen werden.

 

Die Sprachkurse “Deutsch für Polinen” sind gut nachgefragt. Seit Januar 2007 bieten wir auch einen Vertiefungskurs mit dem Schwerpunkt “Altenpflege” an.

 

Die Mandala-Gruppe erstellt auch Exotisches, hat erneut seit Februar 2007 eine Ausstellung dort.

 

Auch die Seidenmalgruppe und die Gruppe “Musik mit Herz” befassen sich mit internationalem Design und Musik.

 

Die Malgruppe, die den Buddy-Bären für Trento bemalte, machte im Sommer eine Reise nach Trento. Der letzte Buddy-Bär ging nach Split.

 

Im Sommer wurde anlässlich der Vernissage der beeindruckenden Ausstellung “Wir sind Berliner” ein großes “Migranten”-Sommerfest gefeiert. Für die Ausstellung wurden Gäste, Ehrenamtliche und Honorarkräfte (24 Personen aus 17 Nationen) in den Clubs zu ihrem Leben befragt. Dank vieler privater Fotos konnte eine schöne Ausstellung erarbeitet werden. Die Befragten planten ein Sommerfest und organisierten internationales Essen, Modenschau, Musik etc.

 

Es werden in der Mollwitzstraße wie auch in den Clubs Bundesallee und Cunostraße Bauchtanzgruppen angeboten. Seit 2007 gibt es im SC Herthastraße nicht mehr die Qui-Gong-Gruppen, dafür aber Yoga und Line Dance, angeleitet durch ein chinesisches Ehepaar. Der Sprachkurs Chinesisch verändert ab sofort seinen Schwerpunkt auf die Vorbereitung einer Chinareise.

 

Eine türkische Dame leitet seit einigen Wochen in einem anderen Club (Cunostraße) das Angebot  “multinationale Frauen” , die sich mit den soziokulturellen Einflüssen anderer Ethnien/Nationalitäten in und auf Berlin auseinandersetzt. In diesem Rahmen gab es im Seniorenclub Cunostraße ein typisch türkisches Frühstück mit einer anschließenden Information über die Situation der hier lebenden Türken von dem Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde zu Berlin, Herrn Celal Altun. Eine türkischstämmige Malerin hatte eindrucksvolle Ölbilder zur Dekoration beigesteuert.

 

Die Gruppe “multinationale Frauen” hat sich mangels Nachfrage aufgelöst. Anstelle dessen beschäftigt sich die seit Sommer 2006 eingerichtete Gruppe “Exkursionen” intensiv mit dem Thema Ägypten (die große Ausstellung im Martin-Gropius-Bau wurde im Sommer besucht) und plant eine Ausstellung dazu.

 

In der vorgenannten Begegnungsstätte wird einmal im Monat ein mehrgängiges Menü angeboten. Auch im vergangenen Jahr wurde “international” gekocht – Tisch- und Raumdekoration und das Begleitprogramm (Musik, Lesungen) wurden auf das jeweilige Herkunftsland abgestimmt. Die Leiterin der Gruppe “Wollmäuse” unterstützt weiter mit dem Erlös von Basarverkäufen ein Waisenhaus in Kalkutta.

 

Einige unserer ehrenamtlichen und hauptamtlichen MitarbeiterInnen kommen ursprünglich aus folgenden Staaten: Äthiopien (Mollwitzstraße), Argentinien (Bundesallee), Chile (Herthastraße), China (Herthastraße), Frankreich (Mollwitzstraße), Großbritannien (Mollwitzstraße), Sri Lanka (Cunostraße), Indien (Cunostraße), Iran (Mollwitzstraße), Italien (Mollwitzstraße), Japan (Mollwitzstraße), Österreich (Mollwitzstraße), Polen (Mollwitzstraße), Portugal (Mollwitzstraße), Russland (Herthastraße), Schweiz (Herthastraße), (Cunostraße), Türkei (Cunostraße, Bundesallee, Mollwitzstraße,), Ukraine (Mollwitzstraße) und den USA (Bundesallee, Cunostraße, Mollwitzstraße).

 

Unsere Sprachkurse in Chinesisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch (hauptsächlich Herthastraße aber auch Cunostraße und Bundesallee) und Deutsch für Polinnen (Mollwitzstraße) können daher oft von MuttersprachlerInnen durchgeführt bzw. von Muttersprachlern unterstützt werden.

 

Ein denkwürdiges Singen des Kanons “Bruder Jakob” in 17 Sprachen war das Highlight beim Sprachenfest im SC Herthastraße im Spätsommer 2006. Alle Sprachgruppen hatten sich in irgendeiner Form dargestellt. Die dortige Spanisch-Gruppe fährt nach Valencia und plant anschließen eine Info-Veranstaltung darüber.

 

Sogar die Computergruppen agieren worldwide durch das Erstellen einer homepage mit Verbindung über google.

 

Der Literaturkurs beschäftigt sich mit europäischen Texten, ebenso der Kunstkurs: europäisch Malerei steht im Mittelpunkt des Interesses.

 

Die Fahrradgruppe plant eine Reise nach Polen.

 

Viele unserer Angebote dienen der Kräftigung und Stärkung der Muskulatur und der Körperbeweglichkeit. Stark repräsentiert sind hierbei die fernöstlichen Sportarten wie Yoga, Xiang Gong und T´ai Chi Kineo.

 

Auch die bei uns angeleiteten Stepptanzgruppen genießen allgemeine Anerkennung und öffentlichen Applaus.

 

In allen Seniorenfreizeitstätten spielen Musik und Tanz eine große Rolle. Großen Anklang finden Interpreten, die Musik aus dem südeuropäischen und/oder lateinamerikanischen Raum beherrschen. Besonders im Seniorenclub in der Herthastraße werden hervorragende Musiker mit beeindruckenden Ausbildungsgängen engagiert, die ihren Schwerpunkt auf osteuropäische Klassik gelegt haben.

 

Wir achten sehr darauf, dass möglichst oft junge Menschen mit Migrationshintergrund ihre Praktika oder beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen in unseren Einrichtungen ableisten. Wir machten bisher nur gute Erfahrungen mit den zukünftigen KollegInnen aus Afrika, Amerika, Asien und Europa und unsere Gäste/GruppenteilnehmerInnen, die häufig selbst ausländische Pässe besitzen, sind d´accord.

 

Unsere Festivitäten sollen zukünftig auch auf die Feiertage anderer Religionen Bezug nehmen unter Beteiligung der jeweiligen Gruppierungen. Weiterhin sind wir dabei, weiterführende Kontakte zu Migranten aus den ehemaligen GUS-Staaten aufzubauen.

 

Die bislang erfolgreichen Gruppenangebote wurden aufrecht erhalten.

 

Die PC-Akteure im Seniorenclub Herthastraße bieten ebenfalls zusätzliches:  die PC-Gruppenangebote wurden erweitert durch Möglichkeiten zur Erarbeitung von Websites und digitaler Fotobearbeitung. Ein junger Ehrenamtlicher bietet Handyberatung an, die gut nachgefragt ist. Regelmäßig sind an den Wochenenden ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Anbieter von Getränken und (selbstgebackenem) Kuchen. Erweitert wurde das Angebot an Mittagessen.

 

Die sonstige Programmvielfalt ist nachzulesen im monatlich erscheinenden Seniorenprogramm und umfasst Dia- und Filmvorträge, Informationsveranstaltungen zu sozialen Themenstellungen, Foto- und Bilderausstellungen, Konzerte, Aufführungen von Laienspielgruppen, Faschings- Frühlings- Sommer- und Herbstfeste, Advents-Weihnachtsfeiern, Silvestertanz, Frühstücke mit Clubleitern und anschließender Veranstaltung, Modeschauen, meditative Tagesausklänge, diverse Veranstaltungen der Seniorenvertretung (Dienstagsforum), Basaren, Trödel und den wöchentlichen Veranstaltungen der festen Gruppen.

 

Der alljährliche Malwettbewerb fand wie immer im SC Herthastraße seine Heimstatt. Erste-Hilfe-Kurse für ehrenamtliche Mitarbeiter/innen verliefen sehr erfolgreich.

 

Ohne sie und die Zivildienstleistenden und Praktikanten wäre das Clubleben nicht aufrecht zu erhalten. Den ca. 120 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen (Gästebetreuer und Gruppenleiter) in den Seniorenfreizeitstätten dankte Frau Schmiedhofer mit einem Essen, einer “kulturellen Einlage” und einer Verlosung am 10.November im Festsaal des Rathauses Charlottenburg. Ein besonderer Dank galt den Damen und Herren, die nicht nur fünf Jahre, sondern bereits seit 10, 15, 20 und sogar 30 Jahren die Clubarbeit bereichern.

 

Seniorenvertretung

 

Am 27.11.2006 wurden die in der Wahl vom 17.11.2006 vorgeschlagenen Personen zur Seniorenvertretung Charlottenburg- Wilmersdorf von Bezirksstadträtin Schmiedhofer berufen. 146 Wahlberechtigte gaben ihre Stimmen für insgesamt 45 Kandidaten ab; 17 wurden nach Höhe der Stimmabgabe in die Seniorenvertretung berufen. Rechtsgrundlage ist das Gesetz zur Stärkung der Mitwirkungsrechte der Seniorinnen und Senioren am gesellschaftlichen Leben im Land Berlin (Berliner Seniorenmitwirkungsgesetz – BerlSenG)

 

 

 

 

Sozialdienst für Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe

 

1.                  Einleitung

 

Im Zuge der Einführung des Sozialamtes 2005 entstand der Fachbereich 4, in dem alle Sozialen Dienste der Abteilung Soziales unter einer gemeinsamen Leitung zusammengefasst wurden. Die Sozialarbeiterinnen des ehemaligen Allgemeinen Sozialen Dienstes und der späteren Sozialen Dienste für Erwerbsfähige fusionierten mit dem Sozialdienst der Wohnhilfe. Es entstand innerhalb des neuen Fachbereiches 4 die Arbeitsgruppe Sozialdienst für Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe. Das Jahr 2006 war für die MitarbeiterInnen dieser Arbeitsgruppe dadurch geprägt auf die gesetzlichen Änderungen des SGB II insbesondere des § 22, zu reagieren. Seit Mitte des Jahres 2006 ist es erforderlich unter 25 Jährige hinsichtlich eines Umzugwunsches zu prüfen und eine entsprechende sozialpädagogische Stellungnahme an das JobCenter zu fertigen.

 

2.                  Personalsituation

 

In der Arbeitsgruppe Sozialdienst für Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe wurde die Anzahl der Mitarbeiterinnen reduziert. Bis zum Ende des Jahres 2006 waren nachstehend aufgeführte MitarbeiterInnen beschäftigt:

 

 

10        SozialarbeiterInnen für die zuvor beschriebenen Aufgaben

1          Sozialarbeiterin angesiedelt in der Schuldnerberatungsstelle des Bezirks

1                    Pädagogin mit der Hälfte eines ganzen Stellenanteiles für die Kältehilfe

1          2 Sozialpädagoginnen mit jeweils der Hälfte der regelmäßigen Arbeitszeit zur Betreuung des Probewohnprojektes

½         Sozialarbeiter zur Betreuung der bezirkseigenen Heime

2          Verwaltungskräfte

1          Gruppenleitung

 

3.                  Bericht aus dem Aufgabengebiet des Sozialdienstes für Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe

 

3.1              Psychosoziale Beratung und Betreuung für Erwerbsfähige

 

Die Rechtsgrundlage ergibt sich aus §§ 15 und 16 Abs. 2 SGB II und bedingt demzufolge eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Sozialdienst und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Leistung, Vermittlung, Fallmanagement) des JobCenters.

 

Die SozialdienstmitarbeiterInnen stellen durch Gespräche Betreuungsbedarfe fest und vermitteln ggf. zu anderen Fachdiensten und/oder Beratungsstellen. Die Aufgaben des Sozialdienstes für Erwerbsfähige beinhalten Beratung und Betreuung zu allgemeinen Fragen sowie zu Leistungsansprüchen beim Sozialamt, dem JobCenter und bei der Arbeitsagentur. Bei finanziellen Problemen wird eine Konsumberatung angeboten. In Krisen und schwierigen persönlichen Lebenssituationen wird Beratung und Betreuung geleistet und je nach Erforderlichkeit weiterreichende Hilfen eingeleitet. Ein Schwerpunkt der Arbeit bildet das Fertigen von Stellungnahmen als Grundlage zur Entscheidung der Leistungsgewährung im JobCenter. Bei den gesetzlich vorgeschriebenen Eingliederungsvereinbarungen muss der Sozialdienst beteiligt werden. Hierzu werden bei Bedarf Fallkonferenzen initiiert und durchgeführt. Es wurde in 2006 8874 mal psychosoziale Beratung nach § 16 Abs. 2 SGB II durchgeführt. Bei 586 unter 25 Jährigen wurde die Erforderlichkeit eines Umzuges geprüft und eine entsprechende Stellungnahme abgegeben.

 

Die Aufgaben des Sozialdienstes der Sozialen Wohnhilfe beinhalten Prüfung, Beratung und Betreuung:

 

     bei Energie- und Mietrückständen (ggf. mit finanziellen Hilfen)

     zum Wohnungserhalt

     bei Wohnungslosigkeit

     Vermittlung in betreute Wohnsituationen

     Vermittlung in Wohnungen des Geschützten Marktsegments

     Vermittlung in Wohnungen mit bezirklichem Belegrecht

     Vermittlung in kurzfristige Unterkünfte bei Wohnungslosigkeit

 

Drohender Wohnungsverlust durch (fristlose) Kündigungen, Räumungsklagen und Zwangsräumungen

 

Das Amtsgericht Charlottenburg teilt alle Räumungsklagen, die Gerichtsvollzieher teilen die Zwangsräumungen und Vermieter bzw. Betroffene (fristlose) Kündigungen von Wohnraum mit.

 

Diese Daten werden von zwei Verwaltungskräften in einer Datenbank erfasst; weitere ggf. andere Zuständigkeiten werden ermittelt und entsprechend weiter geleitet. Ein schriftliches Beratungsangebot wird von den Verwaltungskräften unter Hinweis auf die zuständige SozialarbeiterIn an alle betroffenen BürgerInnen aus Charlottenburg-Wilmersdorf gesandt.

 

2006

Anzahl

SWH

Jug

SpD

Kündigungen

112

104

5

3

Räumungsklagen

1012

634

332

46

Zwangsräumungen

609

356

204

49

Gesamt:

1733

1094

541

98

 

Insgesamt wurde 981 Bürgerinnen und Bürger zu Anträgen auf Kostenübernahme von Miet- und/oder Energieschulden beraten, bei Bedarf betreut, entsprechende Stellungnahmen gefertigt sowie erforderliche Hilfen eingeleitet.

 

Unterbringungen nach dem ASOG

 

293 Mal wurden Wohnungslose von den SozialarbeiterInnen erstmals in einer Einrichtung für Wohnungslose untergebracht. 699 Verlängerungen wurden befürwortet.

 

Belegrechtswohnungen

 

Insgesamt konnten von 60 Wohnungsangeboten der DEGEWO 10 Wohnungen erfolgreich vermittelt werden.

 

 

 

 

Unterbringungen nach §§ 67, 68 SGB XII

 

Die §§ 67 und 68 SGB XII bilden die Grundlage für Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten. Gemeint sind hierbei insbesondere Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen, denen eine Integration in die gewöhnliche Gesellschaft ermöglicht werden soll. Die Hilfe ist bedarfsgerecht mit einem Leistungstypenmodell möglich und wird durch freie Träger umgesetzt. Die Prüfung, Feststellung sowie die Überwachung der Hilfeleistungen ist Aufgabe des Sozialdienstes für Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe.

 

Maßnahmen nach §§ 67, 68 SGB XII 2006

Leistungstyp

P

W

M

V

W

M

WuW Wohnungserlangung Wohnungserhalt

30

8

22

33

11

22

BEW Betreutes Einzelwohnen

151

44

107

238

75

163

BGW Betreutes Gruppenwohnen

38

9

29

44

9

35

BGW Drogen nach abgeschlossener Therapie

9

3

6

6

2

4

ÜWH Übergangswohnhaus

79

15

64

59

15

44

Krankenstation

11

3

8

3

0

3

Kriseneinrichtung

14

4

10

4

1

3

Gesamt:

332

86

246

387

113

274

            P = Person, V = Verlängerung, W = weiblich, M = männlich

Es ist davon auszugehen, dass für jede Maßnahme sowie jede Verlängerung mehrere Gesprächstermine erforderlich sind. Es wird für jeden Antragsteller eine Hilfebedarfsfeststellung erarbeitet. Der Maßnahmeverlauf wird anhand eines Gesamtplanes überprüft und überwacht. In der Regel finden Fallkonferenzen statt. Die Bearbeitung dieser Maßnahmen ist daher sehr zeitintensiv.

 

3.3.            Probewohnprojekt Güntzelstraße

 

Das Probewohnprojekt in der Güntzelstraße/Konstanzer Straße wird von
2 Mitarbeiterinnen mit jeweils der Hälfte der regulären Arbeitszeit betreut. Ziel des Projektes ist, Menschen aus dem Bezirk, die in ihren Wohnverhältnissen gescheitert sind, eine Möglichkeit zu geben, das Wohnen zu trainieren, um nach maximal zwei Jahren in der Lage zu sein, erstmals oder erneut selbständig alleine leben zu können. 2006 konnte das Projekt nach der Baumaßnahme wieder aufleben. Im Aufnahmeverfahren waren 43 KlientInnen. Aus der Zeit vor der Baumaßnahme wurden 11 Personen übernommen. Im Berichtszeitraum zogen insgesamt 20 Personen ein, und 9 aus. Der Anteil der Frauen liegt bei  ca. 10 Prozent.

 

3.4.            Kältehilfe

 

Angebote der Kältehilfe insgesamt

 

Im Jahr 2006 arbeiteten im Rahmen der bezirklichen Kältehilfe insgesamt 12 Kältehilfeprojekte, davon im I. Quartal 12 Projekte, im II. und III. Quartal jeweils 7 Projekte und im IV. Quartal 11 Projekte.

 

Die Einrichtungen der Kältehilfe waren im Jahr 2006 insgesamt 10.438 Stunden für Besucher geöffnet, während der Kälteperiode waren es 6.172 Stunden.

 

Die Angebote der Kältehilfe wurden im Jahr 2006 bei rund 114.000 Besuchen in Anspruch genommen. Dabei wurden rund 87.500 Mahlzeiten ausgereicht und mehr als 50.000 mal die Angebote zur Körperhygiene (u.a. Duschen, Wäsche waschen, trocknen) in Anspruch genommen.

 

Die Angebote der Kältehilfe wurden überwiegend (80 bis 90%) von Männern genutzt. Der Anteil der Frauen hat zugenommen.

 

Die Kältehilfeprojekte wurden umgesetzt von:

 

Berliner Stadtmission, GeBeWoPro gGmbH, Evangelischer Kirchenkreis Charlottenburg, Caritas, AWO, Malteser, Kirchengemeinde St. Marien, Vater Unser Kirchengemeinde, Freikirchliche Gemeinde Heiligkreuz

 

Tagesstätten

 

Zum Kältehilfeangebot des Bezirkes gehören zwei Tagesstätten. Eine dieser Tagesstätten betreute das Hygieneprojekt am Bahnhof Zoo. Die Einrichtungen waren ganzjährig an jeweils 6 Tagen in der Woche geöffnet, das Hygieneprojekt an 7 Tagen. Die Tagesstätten, inklusive der Sonderprojekte, waren 2006 insgesamt 6.255,5 Stunden für die Besucherinnen und Besucher geöffnet. 22.919 Besuche wurden im Berichtszeitraum in den Tagesstätten registriert, und es wurden dort etwa 23.950 Mahlzeiten ausgegeben. Das Angebot des Hygieneprojekts am Bahnhof Zoo (Toilette, Duschen, Wäsche waschen) wurde durchschnittlich täglich von 75 Personen, insgesamt ca. 27.375 mal wahrgenommen. Etwa 30% derer, die dieses Angebot nutzten waren unter 27 Jahre, 10% über 65 Jahre alt. Etwa 20% der Nutzer waren Frauen, der Anteil der Ausländer lag bei ca. 40%.

 

Wärmestuben

 

Im Bezirk waren zwei Wärmestuben ganzjährig, während des I. Quartals insgesamt vier und während des IV. Quartals drei geöffnet. Insgesamt waren die Wärmestuben 1.997 Stunden für ihre Besucherinnen und Besucher geöffnet. 23.186 Besucher wurden 2006 in den Wärmestuben registriert, 24.368 Mahlzeiten wurden ausgegeben. Der Anteil der Frauen lag zwischen 10 und 15 %. Insgesamt waren 44 Helferinnen und Helfer in den Wärmestuben tätig.

 

Nachtcafè/Notübernachtung

 

Die drei Nachtcafès/Notübernachtungen waren während der Kälteperiode 116 Nächte, d.h. 1.204,5 Stunden geöffnet. Die Kapazität der Schlafplätze lag insgesamt bei 95. In den Einrichtungen wurden 2006 2.719 Übernachtungsgäste registriert. Die     Übernachtung von Frauen war eher die Ausnahme, sie lag bei ca. 6 %. An die Übernachtungsgäste sind insgesamt 5.244 Mahlzeiten (Abendessen und Frühstück) ausgegeben worden. Für die Übernachtungsgäste sorgten insgesamt und umschichtig  84 Helferinnen und Helfer.

 

Suppenküchen

 

Im Bezirk standen Hilfesuchenden während der Kälteperiode drei und davon zwei Suppenküchen ganzjährig zur Verfügung. Geöffnet hatten die Suppenküchen an 3, 4 bzw. 5 Tagen in der Woche. In den Suppenküchen wurden insgesamt rund 40.000 BesucherInnen registriert und dementsprechend viele Essen ausgegeben. In einer der Suppenküchen nutzten bis zu 1.100 Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit zu Duschen oder Wäsche zu waschen. 10 bis 25% der Besucher waren Frauen.      80% bis 95% der Besucher waren der Altersgruppe der 27- bis 65jährigen zuzuordnen. Der Anteil der Kinder/Jugendlichen bis 18 Jahre lag maximal bei 2%. In den Suppenküchen engagierten sich insgesamt 67 Personen.

 

 

 

3.5.            Schuldnerberatung

 

Eine Mitarbeiterin leistet in der bezirklichen Schulnerberatungsstelle des Diakonischen Werks professionelle Beratung und Entschuldung. Insgesamt wurden im Jahr 2006 von ihr 771 SchuldnerInnen beraten.

 

 

3.6.            Praktikantenamt

 

Das Praktikantenamt wird von einer Mitarbeiterin zusätzlich zu ihrer gewöhnlichen Tätigkeit geleistet. Insgesamt gingen schriftlich 11 Bewerbungen für ein Praktikum ein. Es fanden 6 persönliche Gespräche mit den Bewerberinnen statt. Es gehen mehr Bewerbungen ein als Bewerber ihr Praktikum tatsächlich beginnen. Dies liegt daran, dass die Studierenden sich in der Regel bei mehreren Praktikumsstellen bewerben. Während der Praktikumszeit finden wenigstens 2 Gespräche mit dem Sozialarbeiterpraktikanten statt. Die Evangelische Fachhochschule Berlin lädt regelmäßig 1 mal im Jahr zu einem Treffen/Informationsaustausch der PraxisanleiterInnen, an dem auch die PraktikantenkoordinatorInnen teilnehmen. Es findet ein regelmäßiges Werben für die Bereitschaft zur Praktikantenausbildung bei den KollegInnen statt. Im Berichtszeitraum wurden im Sozialarbeiterbereich 3 Praktikantinnen (1 im Sozialdienst für Erwerbsfähige und Sozialdienst Soziale Wohnhilfe, 2 im Seniorenbereich) beschäftigt. Zwei Praktikantinnen wurden an den Bereich Gesundheit vermittelt.

 

 

Verwaltung der Einrichtungen, Notunterbringung

   

1.      Wohnheimunterkünfte Forckenbeckstraße 16 für alleinstehende Männer und Paare in Wohn- und Wirtschaftsgemeinschaft.

 

Im Berichtszeitraum standen 23 Wohneinheiten zur Verfügung. Durchschnittlich haben 23 Personen im Heim gewohnt. Stand am 30.12.2005 23 alleinstehende Männer + ein Paar in Wohngemeinschaft. Es gab 10 Auszüge, 9 Neuaufnahmen und 14 Notübernachtungen (bis 3 Tage).

 

2.      Wohnheimunterkünfte Forckenbeckstraße 17 für Familien und Alleinerziehende mit Kindern

 

Im Berichtszeitraum standen 27 Wohneinheiten zur Verfügung. Durchschnittlich haben 64 Personen im Heim gewohnt. Stand am 30.12.2005= 24 Erwachsene und 30 Kinder. Insgesamt 7 Neuaufnahmen (Haushalte), 2 Familien wurden kurzfristig nach Zwangsräumungen aufgenommen. 6 Familien konnte eine Wohnung vermittelt werden.

 

3.      Aufnahmeheim Heiligendammer Straße 24 für alleinstehende Frauen und Mütter mit Kindern

 

Im Berichtszeitraum standen 11 Zimmer mit 24 Bettplätzen zur Verfügung. Durchschnittlich haben 10 Personen im Heim gewohnt. Stand 30.12.2005 8 Personen. Es gab 16 Auszüge, 9 Neuaufnahmen mit 8 Kindern und 18 Notaufnahmen.

 

4.      Probewohnen in der Güntzelstraße 4 und Konstanzer Straße 36

 

In der Güntzelstraße 4 stehen 48 Appartements zur Verfügung. Am 30.12.2005 waren wegen des ökologischen Umbaus keine Bewohner im Haus. Auch die von Pinel gemieteten Räume waren unbewohnt.

 

In der Konstanzer Straße gibt es 24 abgeschlossene Wohneinheiten, davon sind mit dem Personenkreis für Probewohnen 14 Wohnungen belegt.

 

Viele der Bewohner lebten vorher in betreuten Wohnheimen, gewerblichen Unterkünften, Wohngemeinschaften oder in sogenannten 72er Einrichtungen. Die Kosten in den vorherigen Unterkünften mit dem reinen Nutzungsentgelt des Probewohnens gegenübergestellt, ergaben für das Jahr 2005 Einsparungen in Höhe von ca. 11.204.36 €.

 

 

5.      Renovierungs- und Baumaßnahmen, Raumausstattungen, Anschaffungen und Einnahmen.

   

Forckenbeckstraße  16

Forckenbeckstraße  17

Heiligendammer Str. 24

Güntzelstraße 4

Konstanzer Str. 36

 

In allen Häusern erfolgten Renovierungs- und Verschönerungsmaßnahmen. Die Güntzel-

straße  4 wird mit Fördermitteln ökologisch grundlegend verbessert.

 

 

Die Einnahmen aus dem Nutzungsentgelt in unseren Einrichtungen: 63.392.37 €.

2005 gab es mehr Selbstzahler.

Einnahmen aus Gebühren für die Nutzung von Waschmaschinen und Trockner: 2.278.00 €.

 

6.      Personenunterbringung in gewerblichen Einrichtungen

 

Insgesamt wurden 395 Personen mit Wohnraum versorgt. Von den 395 Personen waren 294 Männer, 57 Frauen und 43 Kinder.

 

Der durchschnittliche Tagessatz lag bei 12.24 € pro Person.

 

Nach dem Asylbewerberleistungsgesetz wurden aus dem  ehemaligen Jugoslawien 10 Personen untergebracht und 110 sonstige Ausländer, zusammen 120.

 

 

7.  Dienstfahrten 2005 mit dem Ford Transit B-6297

 

Insgesamt wurden 180 Auftragsfahrten mit 6635 km durchgeführt.

 

8.      Wohnungsvermittlung der Fachstelle Soziale Wohnhilfe über das Geschützte Marktsegment

 

In dem o.a. Berichtszeitraum konnten 87 Mietverträge über das Geschützte Marktsegment abgeschlossen werden.

 

Dabei wurden 131 Personen mit Wohnraum versorgt, die sich wie folgt aufgliedern:

 

63 Personen waren Single Haushalte.10 Wohnungen gingen an Zwei-Personen-Haushalte. Ebenfalls 10 Wohnungen konnten für Drei-Personen-Haushalte vermittelt werden.

 

Zwei Familien mit vier Personen und  zwei Familien mit fünf Personen konnten eine neue Wohnung beziehen.

 

Die 87 Mietverträge wurden mit 13 verschiedenen Wohnungsunternehmen abgeschlossen.

Mit 24 Mietverträgen haben bei der GEWOBAG die meisten Bewerber eine Wohnung erhalten. Es folgt die GSW mit 15 Verträgen, die WIR und Stadt und Land mit je 10 Verträgen. Je 5 neue Wohnungen gab es bei der DEGEWO, IHZ und HOWOGE.

 

Mit der GeSoBau und KÖWOGE  wurden 4 und mit der WIP 2 Verträge geschlossen. 1 Vertrag kam mit der WB Friedrichshain und der HWQ zustande. 68 weitere  Haushalte konnten sich durch Eigeninitiative und unserer Mithilfe selbst mit Wohnraum versorgen.

 

71 von uns angeforderte Wohnungsangebote mussten zurückgegeben werden, weil sich Bewerber nicht gemeldet haben, die Wohnungen in schlechtem Zustand waren und nicht vermietet werden konnten oder weil die Wohnungsunternehmen die angebotenen Wohnungen an andere M-Bewerber oder eigene Bewerber weitergegeben haben. Unsere Wohnungsbewerber wurden nicht mehr berücksichtigt, weil die Meldefrist überschritten war (14 Tage).

 

Zum 31.Dezember 2005 lagen insgesamt Wohnungsgesuche über das Geschützte Marktsegment von 256 Haushalten mit 421 Personen vor.

 

Heimbegehung und Kontrolle der gewerblichen Obdachloseneinrichtungen

 

Im Jahre 2005 hielt der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf 518 Wohnplätze in 10 Einrichtungen für Obdachlose bereit.

 

Durch Tagessatzverhandlungen mit den einzelnen Betreibern konnte der durchschnittliche Tagessatz auf 12,24 Euro ausgehandelt werden. Damit liegt der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf  unter dem durchschnittlichen Tagessatz aller Bezirke.

 

Die Einrichtungen wurden in der Regel alle 2 – 3 Monate besichtigt. Zusätzlich erfolgen unangemeldete Kontrollen und Besuche bei Beschwerden und Beanstandungen.

 

In einigen Einrichtungen musste kurzzeitig ein Belegungsstopp ausgesprochen werden, weil z.B. die Räume in einem nicht bewohnbaren Zustand waren und renoviert werden mussten bzw. weil in einer Unterkunft eine teilweise Insolvenz angemeldet wurde und die Eigentumslage geklärt werden musste.

 

An den Sitzungen der bezirklichen Heimbegeher und der AG Qualität zur Unterstützung des Steuerungsausschusses wurde regelmäßig teilgenommen.

 

Fachbereich 5

 

Betreuungsbehörde

 

Die Betreuungsbehörde des Bezirks gliedert sich in zwei Bereiche. Zum einen werden von der Behörde selbst Betreuungen geführt (Bereich behördliche Betreuungen-Amtsbetreuungen), wobei die Amtsbetreuerinnen/Amtsbetreuer vom Vormundschaftsgericht bestellt werden. Zum anderen nimmt die Betreuungsbehörde –Vormundschaftsgerichtshilfe -Aufgaben nach dem Betreuungsgesetz wahr. Hierzu gehören insbesondere die Auswahl und Eignungsprüfung der Berufsbetreuer und ehrenamtlichen Betreuer in vorbereitender Amtshilfe für die Gerichte, Vorführungen zu Gerichten oder Gutachtern, Beglaubigungen von Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen sowie Beratungen und Unterstützungen von Privat-,Vereins- und Berufsbetreuern.

 

Im Jahresverlauf ist ein geringer relativer Rückgang der Gesamtbetreuungszahl durch Todesfälle und Umzüge festzustellen. Aufgrund der hohen Altersstruktur kam es im letzten Jahr zu überdurchschnittlich vielen Todesfällen (ca. 14 % der Gesamtfälle), die fast vollständig durch einen überdurchschnittlichen Zugang an neuen Betreuungen ausgeglichen wurden. Der Arbeitsaufwand für die Mitarbeiter der Betreuungsbehörde ist durch diese Entwicklung deutlich gestiegen, obwohl sich die Gesamtzahl der Betreuungen im Bezirk nicht erhöht hat.

 

1. Behördliche Betreuungen

 

Bestand an laufenden Betreuungen am 31.12.2006                                        251  (260)

(in Klammern Zahlen des Vorjahres)

 

Bei den behördlichen Betreuungen (Amtsbetreuungen) handelt es sich um Betreuungen, die von Amtsbetreuern der Betreuungsbehörde Charlottenburg-Wilmersdorf geführt werden.

 

2. Vormundschaftsgerichtshilfe

 

Bestand an laufenden Betreuungen am 31.12.2006                                     3949 (3989)

Die Zahl gliedert sich wie folgt:

Betreuung durch Familienangehörige, Lebensgefährten                                          1038 (1092)

Betreuung durch ehrenamtliche Betreuer, Personen aus dem Bekanntenkreis       206    (232)

Betreuung durch Vereinsbetreuer                                                                              102    (113)

Betreuung durch Rechtsanwälte                                                                               1012    (961)

Betreuung durch Berufsbetreuer                                                                               1323 (1290)

Betreuung durch Amtsbetreuer*                                                                                 268    (301)

 

*Bei den Betreuungen durch Amtsbetreuer handelt es sich um Betreuungen, die von allen Berliner Betreuungsbehörden für in Charlottenburg-Wilmersdorf wohnhafte Betreute geführt werden.

 

Betreuungen gesamt im Bezirk                                                                                  3949 (3989)

 

Bereich Gesundheit

 

Fachbereich Gesundheitsschutz

 

Die wichtigste strukturelle Veränderung für das Gesundheitsamt ist die Wiedereingliederung des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes (mit Ausnahme des Kinder- und Jugend-psy­chiatrischen Dienstes) in die Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr als Folge der Neustrukturierung des Bezirksamtes nach den Wahlen zur Bezirks-verordnetenver­sammlung.

 

Der Teiltätigkeitsbericht für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst für das Berichtsjahr 2006 wird im Tätigkeitsbericht der Abt. Jugend berücksichtigt.

 

Amtsarztbereich

 

·         Organisation

 

Gesundheitsdienst-Reformgesetz

 

Arbeitsschwerpunkt im Amtsarztbereich bildeten die mit den strukturellen Veränderungen verbundenen organisatorischen Aufgaben und die Umsetzung der Vorgaben des neuen Ge­setzes zur Reform des Öffentlichen Gesundheitswesens (GDG-Gesetz), das am 01. Juli 2006 in Kraft getreten ist. Im Vordergrund standen und stehen dabei die Lösung der perso­nalwirtschaftlichen Probleme.

 

Fußball-Weltmeisterschaft

 

Es bedurfte einer intensiven Vorbereitung und einer Vielzahl von organisatorischen Maß­nahmen als Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft. Dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf kam als Austragungsort von sechs WM-Spielen im Olympiastadion eine beson­dere Bedeutung zu. Die Vorbereitung umfasste zum einen den Katastrophenschutz und da­mit verbunden den Aufbau funktionierender Strukturen zur reibungslosen Zusammenarbeit der beteiligten Behörden im Falle eines terroristischen Anschlages. Durch die hohe mediale und internationale Aufmerksamkeit wird die Attraktivität einer solchen Veranstaltung für bio­terroristische Anschläge oder für Trittbrettfahrer gesteigert.

 

Zum anderen waren die Anforderungen an den Infektionsschutz im Hinblick auf evtl. Aus­bruchsereignisse während der FIFA-WM noch höher zu bewerten als bei anderen Großver­anstaltungen, da sich für die Dauer von insgesamt 33 Tagen eine Vielzahl von Besuchern in Berlin aufhielt, die zum Teil aus Regionen kamen, in denen es ein anderes Erregerspektrum gibt. (Siehe Tätigkeitsbericht Sachgebiet Infektionsschutz)

 

Im Vordergrund standen daher die Intensivierung des Infektionsschutzes und der Lebens­mittelsicherheit sowie der Schutz gegen mögliche Terroranschläge.

 

Beispielhaft aufgeführte Vorsorgemaßnahmen des Gesundheitsamtes:

 

·         Kommunikation (u.a. mit den Kunden wie bspw. dem FIFA-Arzt)

·         Sicherstellung der telefonischen Erreichbarkeit der verschiedenen Funktionsträger

·         personelle Vorsorgemaßnahmen (Urlaubssperren, Vorbereitung der Stabsarbeit)

·         Bildung eines Teams bestehend aus elf Personen

·         Information der Aufnahmekrankenhäuser

·         Einrichtung eines Lagezentrums (mit Hotline, Fax, etc.)

·         Vorbereitung eines besonderen Meldeverfahrens beim Auftreten meldepflichtiger Krank­heitserreger oder ungewöhnlicher Erkrankungen

·         Durchführung von Telefonkonferenzen zu Verfahrensfragen mit den Amtsärztinnen

      und Amtsärzten der anderen Austragungsorte

 

Influenzapandemie

 

Im Land Berlin wurde den Bezirken im November 2005 von der Senatsverwaltung für Ge­sundheit, Soziales und Verbraucherschutz ein erster Entwurf des Berliner Pandemieplanes vorgelegt.

 

Nach Vorlage des Planes haben die Amtsärzte als Vorbereitung auf eine Pandemie eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Gesundheitsamtes Charlottenburg-Wilmersdorf gebildet. In dieser wird die Umsetzung der Vorschläge des Pandemieplanes auf Bezirksebene diskutiert.

Zusätzlich wurden alle ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung über die Inhalte des Pandemieplanes aufgeklärt und mit den zu erwartenden Aufgaben im Falle einer Pandemie vertraut gemacht.

 

Das Gesundheitsamt hat außerdem eine Informationsveranstaltung zum Thema Pandemie­planung für die bezirklichen Aufnahmekrankenhäuser (St. Gertrauden-Krankenhaus, Martin-Luther-Krankenhaus, DRK-Kliniken Westend) durchgeführt, deren Aufgaben bei einer Pan­demie erläutert und auf die erforderliche Erstellung krankenhausspezifischer Pandemiepläne hingewiesen.

 

Auch alle übrigen Krankenhäuser in Charlottenburg-Wilmersdorf  wurden in schriftlicher Form über die Pandemieplanung und die zu erwartenden Aufgaben informiert .

 

 

Kosten- Leistungsrechnung

 

Im Rahmen der Kosten-Leistungsrechnung ist die Amtsärztin als Produktmentorin für den Bereich Gesundheitsschutz zuständig. Die Arbeit der Produktmentorengruppen besteht u.a. in der Neustrukturierung des jährlich fortzuschreibenden Produktkatalogs mit dem Ziel der Konkretisierung der in den Produkten definierten Leistungen, Bezugsgrößen und Zielindika­toren jeweils auch im Hinblick auf die durch den RdB beauftragte größtmögliche Reduzie­rung der Anzahl der Produkte des Gesundheitswesens.

 

Der Bereich Gesundheitsschutz umfasst die Produktgruppen “Gesundheitshilfe im Bereich sexuell übertragbarer Krankheiten”, “Prävention und Bekämpfung der Tuberkulose”, sowie “Seuchenschutz, Hygieneüberwachung und Umweltmedizin”.

 

Die Analyse der Kosten-Leistungsrechnung als finanzielle Grundlage des Gesundheitsamtes beansprucht eine fortlaufende Überprüfung und Analyse der Daten, so dass eventuell erfor­derliche Gegenregulierungen zeitnah erfolgen können. Die Datenbasis konnte weiterhin ver­bessert werden. In Abstimmungsgesprächen mit den einzelnen Sachgebieten des Gesund­heitsamtes konnten auch im Berichtsjahr Unplausibilitäten im Buchungsverhalten der Mitar­beiter/innen geklärt und ausgeräumt werden.

 

Erneut wurde besonderes Augenmerk auf die Kontierung von Sachkosten jedweder Art und die Plausibilität und Rechtmäßigkeit der internen Verrechnungen gerichtet. Nach einer Viel­zahl an diesbezüglichen Korrekturen konnte eine bessere Kostentransparenz erreicht wer­den.

 

Ordnungsbehördliche Bestattungen

 

Die Anzahl der erteilten ordnungsbehördlichen Bestattungsaufträge war mit 240 im Be­richtsjahr gegenüber 220 im Jahr 2005 leicht erhöht. Konstant hingegen ist der Verwaltungs­aufwand, da in fast jedem Bestattungsfall ein Kosteneinziehungsverfahren durchgeführt wer­den muss.

 

Haushaltsbereich

 

Die dem Gesundheitsamt zur Verfügung stehenden Selbstbewirtschaftungsmittel wurden wie folgt verausgabt:

 

Sammelstiftung Kreuzberg

 

Verwendungszweck

 

 

Betrag

4110-54094-200

 

 

2.600,00 €

Bhf-Zoo "Die Hardenberger"

 

 

 

SB-Mittel für Gruppenaktionen

 

   200,00 €

 

SB-Mittel für päd. Hilfsmittel

 

1.600,00 €

 

SB-Mittel für Hygieneartikel

 

   200,00 €

2.600,00 €

SB-Mittel für Handgeld

 

   600,00 €

 

 
Leon-Jessel-Stiftung

 

Verwendungszweck

 

 

Betrag

4110-54094-205

 

 

6.978,30 €

Binger Club

 

 

 

SB-Mittel für Gruppenarbeit

 

3.500,00 €

 

SB-Mittel für Fahrt zur Little-King-Ranch

   563,00 €

5.504,30 €

FU Pferdeprojekt

 

   541,30 €

 

Weihnachtsfeier

 

   900,00 €

 

für Sozialarbeiter/innen zur Weiterzahlung an würdige Hilfebedürftige

 

SB-Mittel Kontaktgelder

 

 

1.474,00 €

Infektionsschutz

 

Meldepflichtige Infektionskrankheiten

 

Das Gesundheitsamt hat im System der Überwachung der meldepflichtigen übertragbare Krankheiten nach dem Infektionsschutzgesetz zwei Rollen:

 

Einerseits werden Ermittlungen bei den Erkrankten vorgenommen, um Ansteckungswege zu ermitteln und Maßnahmen zu ergreifen, die eine Weiterverbreitung der Krankheit verhindern.

 

Andererseits werden die Meldungen - ergänzt durch die Ermittlungsergebnisse - elektronisch an die Landesbehörde ( LAGeSo - Landesamt für Gesundheit und Soziales - ) weitergeleitet und im  Robert Koch-Institut für ganz Deutschland zusammengeführt und ausgewertet.

 

Die Meldungen erreichen uns in der Mehrzahl der Fälle aus den Laboren (Erregernachweis). In sehr viel selteneren Fällen erreichen uns Erkrankungsmeldungen von den Krankenhäu­sern, niedergelassenen Ärzten, Angehörigen von Heil- und Pflegeberufen, Pflegeeinrichtun­gen, Justizvollzugsanstalten u.Ä.m.

 

Gesamtzahl der gemeldeten Erkrankungen

 

Für das Jahr 2006 wurden insgesamt 1.656 Erkrankungen gemeldet.

 

Den Hauptanteil bildeten mit 1.074 Meldungen die meldepflichtigen infektiösen Durchfaller­krankungen (Infektiöse Gastroenteritiden). Diese waren in 558 Fällen durch Viren, vor allem Noroviren (410), verursacht. In 449 Fällen waren Bakterien, hauptsächlich Campylobacter

(245 Fälle) und Salmonellen (166 Fälle) die Erkrankungsursache. Infektionen mit Parasiten wie Giardia Lamblia und Cryptosporidien führten bei 67 Fällen zu einer infektiösen Gastroenteritis.

 

Gemeldet wurden ferner 202 Virushepatitis C-Fälle, von diesen wiederum waren 120 Perso­nen Virusträger, also dauerhaft ansteckende Personen. Für die Virushepatitis B erfolgten 58 Meldungen, davon 45 Virusträger. Für die Virusträger beider Erkrankungen, die über Blut- bzw. Sexualkontakte übertragbar sind, erfolgte eine besonders intensive Beratung zur Ver­meidung einer Weiterverbreitung, da der Krankheitsverlauf häufig chronisch ist und zu Le­berzirrhose oder Leberzellkarzinom führen kann. Für die wesentlich weniger gefährliche He­patitis A wurden nur sechs Fälle gemeldet, die Virushepatitis E nur einmal.

 

Masernfälle als Einzelerkrankung wurden wie auch die wegen der hohen Sterblichkeit bzw. Defektheilungen gefürchtete Meningokokkenmeningitis zweimal gemeldet.

 

Schulen und KITAs haben uns von den in den Einrichtungen betreuten Kindern 151 Schar­lachfälle, 24 Erkrankungen an Windpocken und zwei Krätzeerkrankungen gemeldet.

 

Ausbrüche

 

Besonderes Augenmerk legt das Infektionsschutzgesetz auf die Bedrohung der Gesundheit der Bevölkerung durch das gehäufte Auftreten von Erkrankungen, auch als Epidemie oder Ausbruch bezeichnet. Im Infektionsschutzgesetz wird der Begriff (Krankheits-) Ausbruch dann verwendet, wenn zwei oder mehr gleichartige Erkrankungen auftreten, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird, d.h. wenn die Erkran­kungen in einer räumlichen oder zeitlichen Beziehung miteinander stehen. Hierfür besteht eine Meldepflicht.

 

Dem Gesundheitsamt wurden 115 Ausbrüche an infektiöser Gastroenteritis mit insgesamt 458 Erkrankten gemeldet. Viren (Noroviren und Rotaviren) waren bei 345 Personen die Er­krankungsursache, Bakterien wie Campylobacter und Salmonellen bei  57 Personen.

 

8 Ausbrüche waren durch Parasiten ( Giardia Lamblia ) bedingt. Die viralen Ausbrüche wer­den von Mensch zu Mensch übertragen, wobei die Nichtbeachtung der Händehygiene eine wichtige Rolle spielt. Auffällig waren Infektionen mit Giardia Lamblia bei Männern, die Sex mit Männern hatten.

 

Die meisten Ausbrüche gab es in Privathaushalten bzw. auf privaten Feiern (46). In Kran­kenhäusern (35) und in Pflegeheimen (20) gab es wie auch in den Jahren davor durch Noro­viren bedingte Ausbrüche, wobei zwischen 2 und 17 (Krankenhaus) bzw. 2 und 56 Patienten oder Bewohner (Pflegeheim) betroffen waren.

 

Diese gesundheitlich relevanten Einrichtungen arbeiten prinzipiell sehr intensiv mit dem Ge­sundheitsamt zusammen, um derartige Ausbruchsgeschehen möglichst schnell durch inten­sivierte Hygienemaßnahmen in der Ausbreitung zu begrenzen.

 

Ein anderer Fokus bei der Einleitung und Überwachung intensiver Bekämpfungsmaßnahmen sind Gemeinschaftseinrichtungen. Hier wurden zehn Ausbrüche beobachtet, davon vier in Schulen. Bei einem Ausbruch war bei acht Schülern die Erkrankung an Paratyphus die Aus­bruchsursache. Sechs Ausbrüche ereigneten sich in Kindertagesstätten (Noro- bzw. Rotavi­ren), wobei zwischen 2-16 Erkrankte/pro Ausbruch gemeldet wurden.

 

Die Anzahl lebensmittelassoziierter Ausbrüche ist geringer, da es nur selten gelingt, den Er­reger im Lebensmittel nachzuweisen. Das Gesundheitsamt erfasste 3 Ausbrüche, deren Ur­sache ein Restaurantbesuch war. Bei einem Ausbruch waren 8 Personen an Salmonelle­nenteritis erkrankt, nachdem sie in einem Restaurant Sushi gegessen hatten.

 

Bei Teilnehmern einer Großveranstaltung (Hallenhandballturnier) im Bezirk gab es einen Ausbruch, der zur Erkrankung von über 30 Personen in ganz Deutschland führte. Ursache waren Salmonellen in der Puddingfüllung von Eclairs.

 

Eine Masernerkrankung im Bezirk wurde einem Ausbruchsgeschehen in Nordrhein-Westfa­len zugeordnet. Dort ereignete sich ein großer Masernausbruch mit mehr als 1.700 Erkrank­ten. Die Auswertung der Vorkommnisse ergab, dass die überwiegende Zahl der Kinder und Jugendlichen nicht oder nicht ausreichend gegen Masern geimpft waren.

 

Bei 23 Influenza-Ausbrüchen erkrankten insgesamt 55 Personen.

 

 

 

Infektionshygienische Überwachung von Einrichtungen nach § 36 IfSG

 

Gesundheitsrelevante Einrichtungen

 

Nach dem IfSG ist das Gesundheitsamt verpflichtet, gesundheitsrelevante Einrichtungen zu überwachen. Dementsprechend wurden alle 18 Krankenhäuser, alle bekannten Einrichtun­gen zum ambulanten Operieren (20), Kosmetikstudios, die Permanent Make-up anbieten sowie Piercing- und Tattoo-Studios (11) besichtigt.

 

Krankenhäuser und ambulante Operationseinrichtungen sind gesetzlich zur besonderen Be­achtung der Hygiene durch Bereitstellen von Hygienefachpersonal, Hygienepläne und Aus­wertung der Anzahl und der Ursache der Infektionen, die durch ärztliche Tätigkeit hervorge­rufen wurden, verpflichtet. Das Gesundheitsamt kontrolliert die Einhaltung dieser Vorschrif­ten und überzeugt sich durch Besichtigungen davon, dass eine Umsetzung in den Alltag er­folgt.

 

Kosmetik-, Piercing- und Tattoo-Studios sind Einrichtungen, in denen es bei Tätigkeiten am Menschen durch Blut zur Übertragung von Krankheitserregern von Mensch zu Mensch kommen kann. Daher werden die Betreiber intensiv über die Infektionsmöglichkeiten und deren Verhinderung sowohl durch Vermeidung von direkten Übertragungsmöglichkeiten von Mensch zu Mensch als auch über Arbeitsmaterialien informiert. Dies beinhaltet auch die Auf­klärung über die korrekte Aufbereitung der verwendeten Instrumente und Materialien.

Im Zentrum der Beratungen steht die Gesundheit der Kunden und der Mitarbeiter. Auf eine sachgerechte Ausstattung der Studios wird hingewirkt.

 

Gemeinschaftseinrichtungen

 

Bei den Begehungen der Einrichtungen unter infektionshygienischen Gesichtspunkten wer­den auch Unfallgefahren beachtet und angesprochen. Es wurden 193 Kindertagesstätten, 61 Schulen, 32 Alten- und Pflegeheime und 15 Obdachlosen- oder Asylantenheime besichtigt und entsprechende Berichte an die Einrichtungsleitungen verfasst.

 

Stellungnahmen/Einsätze in Amtshilfe

 

Die Mitarbeiter des Bereiches Infektionsschutz und Umweltmedizin wurden für die Abteilung Wirtschaft 39 mal, für das Landesjugendamt 25 mal, für die Abteilung Bauwesen 10 mal und für das Landesamt für Gesundheit und Soziales 7 mal in Amtshilfe tätig.

 

·         Ortshygiene

 

Ratten-/Schädlingsbekämpfung

 

Im Berichtsjahr wurden 699 Ermittlungen wegen Rattenbefalls durchgeführt und abgeschlos­sen. In 590 Fällen wurde Rattenbefall festgestellt. In 248 Fällen wurden die zur Bekämpfung Pflichtigen (Eigentümer/Hausverwaltung) vom Gesundheitsamt aufgefordert, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Ferner wurden in diversen Fällen Auflagen zur Beseitigung von Rattensicherungsmängeln erteilt.

 

In 60 Fällen beauftragten die Pflichtigen von sich aus einen Schädlingsbekämpfer und über­sandten nur die Tilgungsbescheinigung.

 

In 135 Fällen wurden die  Berliner Wasserbetriebe (BWB) als Pflichtige zur Durchführung von Rattenbekämpfungsmaßnahmen im Kanalisationsbereich beauftragt.

 

In 147 Fällen war der Kostenträger das Gesundheitsamt, da es sich um öffentliches Stra­ßenland, Grünanlagen oder bezirkseigene Gebäude handelte.

 

Die Anzahl der Ermittlungen und telefonischen Beratungen zu “sonstigen tierischen Schäd­lingen” (Mäuse, Schaben, Ameisen etc.) betrug 167.

 

Kopflausnachschau

 

Die Kopflausnachschau war früher in Tempelhof-Schöneberg zentralisiert. Sie wird jedoch wegen der hohen Nachfrage aus der Bevölkerung für Charlottenburg-Wilmersdorf wieder angeboten. 1.990 Personen - in der weit überwiegenden Zahl Kinder - wurden auf Kopflaus­befall untersucht. Behandlungen können nicht vorgenommen werden.

 

 

 

·         Leichen- und Bestattungswesen

 

Das Gesundheitsamt kontrolliert die Leichenschauscheine auf Vollständigkeit der medizini­schen Angaben und auf Widersprüchlichkeiten und leitet Durchschläge unter Wahrung der Vertraulichkeit an das Statistische Landesamt oder bei Bedarf (Feuerbestattung) an das Krematorium weiter. Es wurden 2.698 Leichenschauscheine überprüft und 2 Genehmigun­gen zur Exhumierung erteilt.

 

·         Umweltmedizin

 

Umweltmedizinische Beratungsstelle

 

Der umweltbezogene Gesundheitsschutz beinhaltet zum einen die ärztliche/nichtärztliche Beratung für Bürgerinnen und Bürger bei Verdacht auf gesundheitliche Belas­tung/Beeinträchtigung durch Umweltnoxen und zum anderen Stellungnahmen, Information und Beratung für Personengruppen, Institutionen und Ämter zu allgemeinen umweltmedizini­schen Themen im Sinne der Prävention.

 

Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 851 Beratungen, Untersuchungen und Stellungnah­men durchgeführt bzw. erstellt. Ein gewichtiger Arbeitsschwerpunkt war die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern zur Gesundheitsgefährdung bei Schimmelpilzen im Innenraum.

Weitere Beratungsthemen waren Emissionen aus Bau- und Renovierungsmaterialen, Raum­ausstattungsgegenständen und Feinstaub in Schulräumen. An das Bundesinstitut für Risiko­bewertung erfolgten 4 Meldungen gem. §16 e Chemikaliengesetz.

 

Aufgrund von Bürgerbeschwerden wurden 22 Ortstermine wegen Schimmelpilzbefalls und 30 Ortstermine wegen Geruchsbelästigungen (evtl. Schadstoffbelastungen) im häuslichen Bereich durchgeführt.

 

·         Kontrolle der Wasserqualität

 

Badebecken

 

Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes kontrollieren, ob die Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser so durchgeführt wird, dass jederzeit in allen Beckenbereichen die mikro­biologischen und chemischen Grenz- und Richtwerte eingehalten werden. Hierzu werden die Schwimmbäder und deren technische Einrichtungen besichtigt - teilweise auch mehrfach - und die Betriebstagebücher eingesehen. Weiterhin werden Wasserproben veranlasst bzw. aktuelle Befunde eingesehen, oder das Badebeckenwasser wird von den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes beprobt.

 

Im Bezirk gibt es 54 private Bäder (Hallen- und Freibäder) mit insgesamt 39 Schwimmbe­cken, 21 Tauchbecken und 13 sonstigen Becken in Hotels, Krankenhäusern, Clubs und Saunabetrieben.

 

Als Sommerbäder gelten im Bezirk 3 Bäder (davon 1 im privaten Betrieb). Diese werden prinzipiell das erste Mal pro Jahr schon vor Saisonbeginn begangen, um die vorliegenden Mängel bis zur Aufnahme des Badebetriebes abzuarbeiten. Danach folgen Überprüfungen im laufenden Betrieb.

 

Besonderes Augenmerk der Gesundheitsaufseher liegt weiterhin bei den 5 Hallenbädern mit 10 Schwimmbecken der Berliner Bäderbetriebe (BBB) und den 4 behindertengerechten Bä­dern in Schulen oder Behindertenbetreuungseinrichtungen.

 

Ingesamt erfolgten 167 Begehungen. Dabei wurden 48 mal Wasserproben gezogen und der Untersuchung zugeführt. Die Betreiber wurden jeweils ausführlich beraten, mit welchen Maßnahmen (und in welchem Umfang) Mängel der Wasserqualität beseitigt werden können.

 

Die von den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes festgestellten baulichen und Hygienemän­gel wurden nach schriftlicher Aufforderung durch die privaten Betreiber beseitigt. Die von den Berliner Bäderbetrieben (BBB) betriebenen Einrichtungen bedürfen teilweise grundlegender Renovierungsmaßnahmen.

 

Badegewässer

 

Die Badeverordnung vom Mai 2001 weist im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf 4 Badege­wässer aus (sog. EU-Badestellen):

 

·         das Freibad Jungfernheide

·         den Teufelssee

·         an der Unterhavel den Bereich am Grunewaldturm und

·         an der Radfahrerwiese

 

Gleichzeitig ist festgelegt, dass an allen anderen Gewässern ein generelles Badeverbot be­steht.

 

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales veranlasst regelmäßig labortechnische Unter­suchungen des Oberflächenwassers der EU-Badegewässer zur Bestimmung der mikrobiolo­gischen Wasserqualität.

 

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen ergaben erwartungsgemäß zu Beginn der Badesai­son in den Monaten Mai bis Juli gute bis sehr gute Werte für die Wasserqualität. Erst nach Starkregenfällen nach den langen Wärmeperioden wurden kurzfristig aufgrund der Ein­schwemmungen angestiegene mikrobiologische Belastungen festgestellt. Die veranlassten Nachuntersuchungen ergaben wieder normalisierte Ergebnisse, so dass keine Badeverbote verhängt werden mussten.

 

In den Monaten August und September führte die Belastung der Badegewässer durch Al­genblüten zur Verminderung der Sichttiefen zunächst im Bereich der Unterhavel, später kurzfristig auch im Freibad Jungfernheide. Es musste deswegen aber kein Badeverbot ver­hängt werden, da die Belastungen weit unter den Grenzwerten blieben. In diesem Zusam­menhang wird besonders auf die Belastung durch Mirkrocystin geachtet, einem von Blaual­gen produzierten lebertoxischen Gift.

 

Die Beurteilung der Wasserqualität für alle Berliner Badegewässer ist jederzeit beim Lan­desamt für Gesundheit und Soziales im Internet einzusehen.

 

·         Trinkwasser

 

Trinkwasseruntersuchungen in Hausinstallationen

 

Probenahmen von Trinkwasser dürfen nach der Trinkwasserverordnung nur von speziell geschulten Mitarbeitern des Gesundheitsamtes durchgeführt werden.

 

Es wurden sechs Ortstermine mit Probennahme in Hausinstallationen zur Untersuchung auf Schadstoffe (z.B. Blei, Kupfer, Nickel) durchgeführt. Dabei wurde in einer Probe für das ge­sundheitlich bedeutsame Blei eine Grenzwertüberschreitung festgestellt, die zur Entfernung der Bleileitungen führte.

 

Dem Gesundheitsamt wurden positive Laborbefunde für Legionellen (mittlere Kontamination) vorgelegt, die im Rahmen von Eigenkontrollen des Trinkwassers nachgewiesen worden wa­ren. Dies betraf ein Krankenhaus und sechs Seniorenheime. Die zu ergreifenden Maßnah­men wurden abgestimmt und waren erfolgreich.

 

Im Zusammenhang mit gemeldeten Erkrankungsfällen an Legionellose (davon ein Todesfall) wurden die Beprobung des Trinkwasserversorgungssystems in mehreren Mehrfamilienhäu­sern und - falls erforderlich - Maßnahmen zur Sanierung angeordnet.

 

Das Gesundheitsamt erreichten zehn Erkrankungsmeldungen aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland, da eine Ansteckung mit einem Hotelaufenthalt im Bezirk in wahr­scheinlichem Zusammenhang stand. Daraufhin wurden die Trinkwasserversorgungssysteme der zehn angegebenen Hotels untersucht und ggf. entsprechende Maßnahmen veranlasst.

 

Auch bei Neueinrichtungen eines Seniorenheimes, einer Behinderteneinrichtung und einer Arztpraxis (Endoskopie) wurden mittlere Kontaminationen mit Legionellen festgestellt und die notwendigen Maßnahmen zur Sanierung veranlasst.

 

Trinkwasseruntersuchung im Rahmen des Screeningprogramms “Wasser für die Öf­fentlichkeit” gem. §§ 18, 19 Trinkwasserverordnung

 

Für das stichprobenartige Überwachungsprogramm wurden im Berichtsjahr  für unseren Be­zirk 10 Schulen ausgewählt. In diesen wurde das Trinkwasser auf die Parameter Antimon, Arsen, Benzoapyren, Blei, Cadmium, Kupfer Nickel Nitrit, Nitrat, PAK, Trihalogene und Vinyl­chlorid überprüft.

 

In 5 Schulen wurden im Stagnationswasser geringfügige Überschreitungen der Parameter Nickel und Kupfer nachgewiesen. Die Schulen wurden entsprechend informiert, der Ausbau der nickelhaltigen Armaturen und die Vermeidung des Gebrauchs von Stagnationswasser zur Vermeidung einer unnötigen Aufnahme von Kupferionen angeraten.

 

Überwachung des Rohrnetzes der Berliner Wasserbetriebe

 

Die Berliner Wasserbetriebe überwachen laufend die Wasserqualität im Rohrnetz. Es wur­den 218 Proben untersucht und die Analyseergebnisse dem Gesundheitsamt elektronisch zur Überprüfung übermittelt. Im Berichtsjahr kam es in einem Fall zu Grenzwertüberschrei­tungen, so dass das Gesundheitsamt für die betroffenen Nutzer/innen ein zeitbegrenztes Abkochgebot aussprach.

 

Das Gesundheitsamt nimmt pro Jahr zusätzlich 3 amtliche Proben aus dem Rohrnetz. Die Ergebnisse waren ohne Beanstandungen.

 

Erstellung von Maßnahmeplänen bei Teil-/Totalausfall der öffentlichen Wasserversor­gung

 

Um für einen Teil-/Totalausfall der öffentlichen Wasserversorgung vorzusorgen, sieht die neue Trinkwasserverordnung vor, dass das Gesundheitsamt Maßnahmepläne vorhält. In enger Zusammenarbeit mit den Berliner Wasserbetrieben wurde ein solcher Plan erstellt. Er bedarf der laufenden Aktualisierung.

 

Fahrgastschiffe

 

Gemäß Trinkwasserverordnung wurden von den Betreibern die Ergebnisse von Trinkwas­seruntersuchungen aus Wassertanks von 9 Fahrgastschiffen und 2 Frachtschiffen vorgelegt. In einem Fall wurde eine geringfügige bakteriologische Überschreitung festgestellt. Die Nachbeprobungen, die nach Umsetzung der vom Gesundheitsamt angeordneten Maßnah­men erfolgten, wiesen einwandfreie Werte auf.

 

Straßenbrunnen

 

Im Bezirk sind zur Notwasserversorgung 236 Straßenbrunnen installiert, von denen 72 auf definierte chemische und mikrobiologische Parameter überprüft wurden. Im Ergebnis wiesen 20 Brunnen Grenzwertüberschreitungen auf. 14 Brunnen waren chemisch und 6 Brunnen mikrobiologisch belastet. Zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung wurden diese Brunnen gesperrt und mit Warnhinweisen ( “Kein Trinkwasser” ) versehen.

 

Untersuchung von Eigenwasserversorgungsanlagen

 

Die einzige Eigenwasserversorgungsanlage für Trinkwasser im Bezirk zeigte bei den Was­seruntersuchungen keine Auffälligkeiten.

 

Überwachung von nicht ortsfesten Trinkwasserversorgungsanlagen

 

Nach der Trinkwasserverordnung benötigen Verkaufswagen und -stände auf Märkten und Straßenfesten, in denen Speisen/Getränke mit Wasser zubereitet werden, Geschirr/Besteck und Hände gewaschen werden, Wasser in Trinkwasserqualität.

 

Um dieser Zielsetzung gerecht zu werden, dürfen zur Trinkwasserversorgung auf öffentli­chen Plätzen nur Schläuche zum Einsatz kommen, die über eine Zulassung nach sog. KTW (Kat. A)-Kriterien des Umweltbundesamtes und nach DVGW-Arbeitsblatt 270 verfügen. In 2006 wurden die Schlauchleitungen verstärkt auf Weihnachtsmärkten überprüft, wobei im Vorfeld mit einem Merkblatt auf die Erfordernisse hingewiesen wurde.

 

·         Lebensmittelpersonal-Beratung

 

Das Infektionsschutzgesetz regelt in den §§ 42 und 43, dass automatisch ein gesetzliches Tätigkeitsverbot in Kraft tritt, wenn Personen, die im Lebensmittelbereich tätig sind, be­stimmte Krankheitssymptome aufweisen.

 

Hierzu erfolgt eine Erstbelehrung für alle Personen, bei denen zu befürchten ist, sie könnten über bestimme Lebensmittel Infektionskrankheiten bei ihrer täglichen Arbeit  übertragen. Gleichzeitig wurde mit der Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahre 2001 auch die Verpflichtung der Arbeitgeber zur regelmäßigen Folgebelehrung eingeführt.

 

Die notwendigen Erstbelehrungen des Gesundheitsamtes erfolgen in schriftlicher und münd­licher Form und werden durch eine entsprechende Bescheinigung bestätigt. Im Berichtszeit­raum wurden 16.258 Erstbelehrungsbescheinigungen und 60 Ersatzbescheinigungen aus­gestellt, also insgesamt 16.318 Bescheinigungen.

 

Aufgrund der Regelungen der Verordnung über die Erhebung von Gebühren im Gesund­heits- und Sozialwesen wurden davon insgesamt 2.315 Belehrungsbescheinigungen gebüh­renfrei ausgestellt.

 

Das Gesundheitsamt hat insgesamt 50 Meldungen durch die Mitarbeiter/innen des Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamtes wegen fehlender Erstbelehrung und/oder fehlender Doku­mentation der letzten Folgebelehrung erhalten. Es wurden 29 Ordnungswidrigkeitenverfah­ren eingeleitet. In 21 Fällen wurde kein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, da die Unterlagen von den Betroffenen unverzüglich im Gesundheitsamt vorgelegt werden konnten.

 

 

Fußballweltmeisterschaft

 

Täglich, auch Samstags, waren Meldungen über meldepflichtige und andere als relevant eingestufte Erkrankungen und Berichte über sonstige Besonderheiten an die Landesbehörde abzugeben, die dann an das Robert-Koch-Institut weitergeleitet wurden (erweiterte Surveil­lance). Besondere Vorkommnisse, die unter den Meldetatbestand fielen, sind nicht einge­treten.

 

Schon vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft wurden alle Cateringfirmen bzw. Standmieter im Olympiastadion, in der Waldbühne, in der Wilmersdorfer Straße, auf dem Mercedesge­lände am Salzufer sowie auf dem Breitscheidplatz über die gesetzlichen Vorschriften, dass Mitarbeiter die Erstbelehrungsbescheinigungen und die Nachweise der Folgebelehrungen durch den Arbeitgeber gemäß § 43 IfSG prinzipiell vor Ort mit sich führen müssen, informiert.

 

Im Verlauf der Fußball-WM wurden 4.400 Personen kontrolliert. Auch die Schlauchleitungen für Trinkwasser wurden geprüft, wobei im Vorfeld mit einem Merkblatt auf die Erfordernisse hingewiesen wurde.

 

Amts- und vertrauensärztlicher Dienst

 

Die Anzahl der Untersuchungen auf Dienstfähigkeit liegt im Vergleich zu 2005 im Rahmen der üblichen Schwankungsbreite.

 

Aufgrund der Sparmaßnahmen ist die Anzahl der Verbeamtungen und Einstellungen im Ver­gleich zu 2005 gleichbleibend niedrig.

 

Die Anzahl der Untersuchungen auf Bildschirmtauglichkeit ist aufgrund des 3-Jahres-Turnus 2006 rückläufig.

 

Durch vermehrte Untersuchungsaufträge bezüglich des ernährungsbedingten Mehrbedarfs ist die Anzahl der Untersuchungen für das Sozialamt angestiegen.

 

 

Auftrags-Statistik

 

2005

2006

 

 

 

 

 

 

Dienstfähigkeiten

 

   622

   718

 

 

 

 

 

 

Arbeitsfähigkeiten

 

   185

   184

 

 

 

 

 

 

Verbeamtungen

 

   396

   312

 

 

 

 

 

 

Einstellungen

 

   349

   298

 

 

 

 

 

 

Dienstunfallfolgen

 

     68

     76

 

 

 

 

 

 

Kuren

 

   362

   426

 

 

 

 

 

 

Bildschirmtauglichkeiten

 

   478

   272

 

 

 

 

 

 

Sonstige Aufträge

 

   365

   319

 

 

 

 

 

 

Sozialämter/LaGeSo/ZAA/Jug

 

1.537

1.905

 

 

 

 

 

 

Pflegegutachten

 

0

0

 

 

 

 

 

 

Summe

 

4.362

4.510

 

 

 

 

 

 

 

·         Beratungsstelle für Behinderte und pflegebedürftige Personen

 

Im Berichtsjahr waren in der Beratungsstelle eine Ärztin (Stellenanteil 0,5), eine Arzthelferin (Stellenanteil 1,0) und zwei Krankenschwestern (Stellenanteil zusammen 1,5) tätig.

 

Jahresstatistik

 

Betreute Personen

           

insgesamt

Behinderte

Krebskranke

Aidskranke

Sonstige

Gesamtzahl der Betreuten im Berichtsjahr

 

548

 

232

 

21

 

2

 

106

 

davon 0 bis unter 6 Jahren

 

    3

 

    3

 

 

 

 

6 bis unter 18 Jahren

 

  12

 

  11

 

 

 

    1

 

18 bis unter 65 Jahren

 

206

 

121

 

  9

 

2

 

  74

 

65 Jahre und älter

 

140

 

  97

 

12

 

 

  31

 

darunter  Rollstuhlfahrer

 

  58

 

  58

 

 

 

 

 

die (oben enthaltenden) Neuzugänge im Berichtsjahr

wurden vermittelt durch

 

187

 

andere Abt. des BA

 

  95

 

niedergelassene Ärzte

 

 

 

Selbstmeldungen/Angehörige

 

  11

 

Sozialstationen/Krankenhäuser

 

    3

 

Sonstige

 

  78

 

Sozialpsychiatrischer Dienst

 

Dem Sozialpsychiatrischen Dienst ist nach dem GDG die Aufgabe zugewiesen, Beratung und Betreuung von psychisch Kranken und Behinderten einschließlich der Abhängigkeits­kranken zu gewährleisten und deren Behandlung sicherzustellen. Nach wie vor besteht ein regionaler gemeindepsychiatrischer Versorgungsauftrag für den zu betreuenden Personen­kreis.

 

Um dem Versorgungsauftrag und der individuellen Betreuung der Betroffenen gerecht zu werden, ist der Sozialpsychiatrische Dienst auf die berufsübergreifende Zusammensetzung und Arbeitsweise seines Teams, bestehend aus Ärztinnen/Ärzten, Sozialarbeiterinnen/So-zialarbeitern und Verwaltungsmitarbeiterinnen/Verwaltungsmitarbeitern angewiesen.

 

Kennzeichnend für die Arbeit ist die ambulant aufsuchende Tätigkeit aller Berufsgruppen und die Einbeziehung des sozialen Umfeldes bei der Problembewältigung. Bei der Klientel han­delt es sich überwiegend um Menschen mit chronischem Krankheitsverlauf und einer viel­schichtigen Problematik, die sich häufig nicht ohne fachliche Hilfe in das Versorgungs- und Behandlungssystem der Krankenkassen einbeziehen lassen.

 

Bei den ersten Kontakten ist das Erkennen und Diagnostizieren der psychischen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten entscheidend, weil sich daraus das weitere Vorgehen unserer Tätigkeit ableitet.

 

Aufgrund veränderter statistischer Erfassung unter Heranziehung des fortgeschriebenen Berliner Produktkatalogs für die öffentliche Verwaltung ist die Vorlage von Vergleichszahlen aus den letzten Jahren nur eingeschränkt möglich. Die früheren Einzelprodukte “Psychoso­ziale Betreuung”, “Einleitung, Vermittlung, Organisation von Hilfen” sowie “Ärztliche, sozial­pädagogische, psychologische Beratung” wurden im Jahr 2004 zu dem neuen Produkt 78716 “Psychosoziale Betreuung und Hilfevermittlung” im Sinne einer jährlichen Fallpau­schale zusammengefasst. Somit ist ein Vergleich nur mit dem Vorjahr möglich. Erstmals ab 1.7.2006 wurden die Zahlen auch nach Geschlechtern getrennt erhoben und gesondert aus­gewiesen (Gender- Mainstreaming).

 

Folgende Leistungen wurden erbracht:

 

1.      Psychosoziale Betreuung und Hilfevermittlung

 

2006                     3.431 Kontakte  (Fallpauschalen)

2005                     3.204 Kontakte  (Fallpauschalen)

2004                                         2.757 Kontakte  (Fallpauschalen)

 

2.      Krisenintervention einschließlich Unterbringungen/Einweisungen (ab 2000)

 

2006                        975

2005                     1.570

2004                     1.604

       2003                     1.067

       2002                        750

2001                                               821

2000                                               886

 

3.      Fachspezifische Stellungnahmen und Gutachten (intern)

 

2006                     2.743

2005                     2.795

2004                     3.236

       2003                     3.232

       2002                     3.124

       2001                     3.120

       2000                     3.467

1999                                         2.745

 

4.      Fachspezifische Stellungnahmen und Gutachten (extern)

 

       2006                         13

2005                                             15                                                                            

2004                         37

 

 

¨       Schwerpunktaufgaben

 

Ø      Vorbeugende, begleitende und nachgehende Beratung und Betreuung

 

Bekannt wird der größte Teil der Klientel durch Kontaktpersonen wie Angehörige, Nachbarn, Hausverwaltungen, Sozialstationen, Arbeitgeber oder auch durch Anfragen/Hinweise der Sozialhilfeleistungsstellen; ferner auch durch Einsatzberichte der Polizei und Informationen der Kliniken im Zusammenhang mit geplanten Entlassungen aus stationärer Behandlung.

 

Die Kontaktaufnahme versteht sich zunächst als offenes Angebot zur Beratung und beglei­tender Hilfestellung in kurz- oder mittelfristiger Sicht, bei Bedarf wiederholend. Anknüpfend an die Kontaktaufnahme werden u.a. auch therapeutisch orientierte Einzelgespräche bei allen Berufsgruppen angeboten.

 

Eine Sozialarbeiterin  leistete mit einer halben Stelle die Verbindungsarbeit zur Kontaktstelle der Pinel-Gesellschaft e.V., die sich bis zum Auszug des Sozialpsychiatrischen Dienstes am gemeinsamen Standort in der Binger Straße befand und die im Juni 2006 in ihre neuen Räume in der Güntzelstraße umgezogen ist. Mit dem Ausscheiden der Sozialarbeiterin aus dem Arbeitsverhältnis zum Jahresende wurde diese Form der Zusammenarbeit beendet.

 

Nach wie vor besteht eine gute Vernetzung zwischen dem Sozialpsychiatrischen Dienst und dem Standort West des Berliner Krisendienstes, da ein Arzt und eine Sozialarbeiterin dort als Honorarkräfte tätig sind. Auch im Fachbeirat vertreten zwei Mitarbeiter den Sozialpsychiatri­schen Dienst.

 

Ø      Vermittlung in ambulante, komplementäre und stationäre Hilfen

 

Dieser Aufgabenbereich setzt einen aktuellen und umfassenden Überblick über die ver­schiedenen Versorgungsangebote voraus sowie entwickelte Kooperationsformen mit ver­schiedenen Leistungsträgern im Bereich des Betreuten Wohnens, der Tagesstätten, der Kli­niken, der Suchtberatungsstellen, der Sozialstationen und der einzelnen Heimträger.

 

Die Teilnahme und Mitarbeit in Gremien/Fachgruppen der gemeindepsychiatrischen Versor­gung findet regelmäßig statt (PSAG-Plenum, Vorstand und Fachgruppen, Gerontopsychiatri­scher Verbund).

 

Noch getrennt für Charlottenburg und Wilmersdorf wird von Mitarbeitern des Sozialpsychiat­rischen Dienstes das Steuerungsgremium Psychiatrie für die Leistungstypen “Betreutes Wohnen” und “Beschäftigungstagesstätten” organisiert: Es werden die Anmeldungen entge­gen genommen und geprüft und die jeweils zweimal monatlich stattfindende Sitzung (also vier Sitzungen monatlich) vorbereitet.

 

Im Bereich Wilmersdorf gab es monatliche Fachtreffen mit den Ärzten, Sozialarbeiter/Innen und den Mitarbeiter/Innen des Pflegedienstes der Gemeindepsychiatrischen Klinik Eibenhof.

 

Ø      Krisenintervention einschließlich Unterbringung nach dem PsychKG und ärztlicher

Wochenendbereitschaftsdienst

 

Die Präsenz für Kriseneinsätze (Arzt/Ärztin und Sozialarbeiter/In) ist auf die Zeiten Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr und Freitag von 8.00 bis 14.00 Uhr festgesetzt. Seit September 2006 ist am Freitag bis 16.00 Uhr eine entsprechende personelle Besetzung vor­zuhalten. An Wochenenden und Feiertagen wird der ärztliche Bereitschaftsdienst für Unter­bringungen nach dem PsychKG im Wechsel übernommen.

 

 

Im Anschluss an die Dienstzeiten des Sozialpsychiatrischen Dienstes wird der Berliner Kri­sendienst, Region West, von 16.00 - 24.00 Uhr tätig. Ein zentraler Nachtdienst ist ansprech­bar von 00.00 bis 08.00 Uhr. An Wochenenden und Feiertagen sind die regionalen Krisen­dienste rund um die Uhr besetzt, d.h. nachts wiederum mit einem zentralen Angebot.

 

Für den Bereich Wilmersdorf gibt es seit 1997 die Gemeindepsychiatrische Klinik Eibenhof mit angeschlossener Tagesklinik, die aus unserer Sicht trotz der im Berliner Vergleich nied­rigsten Bettenmessziffer ihren Versorgungsauftrag gut erfüllt.

 

Die Aufnahmeverpflichtung für Patienten aus dem ehemaligen Bezirk Charlottenburg ist am 01.03.2001 von der psychiatrischen Abteilung des Max-Bürger-Zentrums in Spandau auf die Nervenklinik der FU (Klinikum Benjamin-Franklin, Standort Eschenallee) übergegangen. Ab 1.5.2007 wird der neue Standort des GPVA in der Landhausstraße die Aufnahmeverpflich­tung auch für einen Teil des ehemaligen Charlottenburg übernehmen.

 

Unterbringungen nach PsychKG

Unterbringungen nach

Betreuungsgesetz

Jahr

Wilm.

Charl.

gesamt

Wilm.

Charl.

gesamt

2006

 

 

147

 

 

5

2005

 

 

184

 

 

12

2004

62

82

144

1

13

14

2003

56

114

170

1

13

14

2002

69

102

171

2

15

17

2001

88

124

212

2

19

21

2000

102

109

211

7

19

26

1999

 

82

162

2

9

11

1998

69

77

146

3

13

16

1997

93

121

214

3

18

21

 

Ø      Abgabe von gutachtlichen Stellungnahmen für den Sozialhilfeträger, für den Amts- und

vertrauensärztlichen Dienst und für Gerichte

 

Die Begutachtungen und Stellungnahmen binden nach wie vor einen erheblichen Teil der ärztlichen, psychologischen und sozialpädagogischen Kapazitäten. Sie sind jedoch als Ent­scheidungshilfe in den meisten Fällen unentbehrlich.

 

Mit dem Inkrafttreten des SGB II  und des SGB XII  entfallen einige Aufgaben, wie z.B. die Begutachtung der Arbeitsfähigkeit von Sozialhilfeempfängern.

 

Für den Bereich der Eingliederungshilfe und der Hilfe zur Pflege wurden im Zusammenhang mit der Umsetzung der §§ 93 ff BSHG verschiedene standardisierte Verfahren eingeführt:

 

·         im Rahmen der Hilfen für psychisch Kranke gemäß § 53 SGB XII  im Bereich Wohnen und Beschäftigung der Berliner Behandlungs- und Rehabilitationsplan mit 12 Hilfebe­darfsgruppen bei 3 Leistungsbereichen

 

·         bei Hilfen für geistig Behinderte der HMB-Erhebungsbogen mit 5 Hilfebedarfsgruppen

 

·         für den Bereich der substituierten Drogenabhängigen ein Hilfeplan differenziert in 5 Leistungsbereiche

 

Für die Hilfe zur Pflege erfolgt die Erfassung der notwendigen Leistungskomplexe in Form eines Modulbogens.

 

Mit der Einführung des Fallmanagements zum 1.7.2005 erfolgte vor allem im Bereich Ein­gliederungshilfe eine erhebliche Verschiebung der Akzente, die auch 2006 keineswegs zu einer Entlastung des Sozialpsychiatrischen Dienstes führte. Die vorgeschlagene Tandem-Funktion der beiden Fachstellen erfordert ein hohes Maß an Abstimmung mit zahlreichen Helferkonferenzen, wobei die endgültige Form der Zusammenarbeit unter Berücksichtigung der AV-EH und der Rahmengeschäftsordnung der Steuerungsgremien Psychiatrie noch zu finden ist.

 
Zahnärztlicher Dienst

 

Der Zahnärztliche Dienst bilanziert seine Tätigkeit berlinweit schuljahresweise. Daher bezie­hen sich die nachfolgenden Werte auf das Schuljahr 2005/2006.

 

¨       Jugendzahnpflege

 

Der Zahnärztliche Dienst hat die Aufgabe, die zahngesundheitlichen Verhältnisse der Kinder und Jugendlichen des Bezirkes umfassend zu betrachten, zu dokumentieren, zu bewerten und die dazu notwendigen Planungen zu erstellen. Zu diesem Zweck führt er regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen vom Kleinkindalter an durch.

 

Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist es, Zahnschäden sowie Zahn- und Kieferfehlstellungen frühzeitig zu diagnostizieren und die betreffenden Kinder einer Behandlung zuzuleiten sowie alle Kinder mit erhöhtem Karies-Risiko zu ermitteln und sie an spezifische Programme für diese Gruppen zu verweisen.

 

Die Befunddokumentation und Auswertung erfolgt EDV-gestützt. Damit können epidemiolo­gische Aussagen auf der Basis international üblicher Indices gemacht und nationale wie in­ternationale Vergleiche angestellt werden. Darüber hinaus werden der differenzierte kiefer­orthopädische Befund sowie der Zahnfleischzustand aufgezeichnet und im Bedarfsfall Son­derbefunde.

 

Untersucht wurden insgesamt 20.275 Kinder. Diese verteilen sich auf die Einrichtungen:

 

 

Kitas

Grundschulen

Sonderschulen

Oberschulen

 

Untersuchte

3.896

11.032

1.056

4.291

 

 

Der Zahnstatus stellt sich folgendermaßen dar:

 

% der Unter­suchten

Kitas

Grundschulen

Sonderschulen

Oberschulen

kariesfrei

72

42

24

43

behandlungs-bedürftig

22

37

48

26

saniert

6

21

28

21

erhöhtes Ka­ries-Risiko

17

15

20

-


Abb. 1: Zahnstatus der untersuchten Kinder in den verschiedenen Einrichtungsarten

             Angaben in %

 

Zum Vergleich werden die Berliner Durchschnittswerte den Bezirkswerten gegenüber ge­stellt:

 

 

Kita

 

Grundschule

Sonderschule

Oberschule

%

Ch-W

Berlin

Ch-W

Berlin

Ch-W

Berlin

Ch-W

Berlin

kariesfrei

72

 

70

42

41

24

32

43

46

behandlungs-bedürftig

22

 

23

37

34

48

38

26

19

saniert

6

7

21

25

28

27

21

35


erhöhtes

Karies-Risiko

17

16

15

11

20

9

-

 

 

 

Die Entwicklung der Zahngesundheit im Bezirk während der letzten 9 Schuljahre wird am Beispiel des Anteils kariesfreier Kinder in % dargestellt:

 

 

96/97

97/98

98/99

99/00

00/01

01/02

02/03

03/04

04/05

05/06

Kita

68,6

68,3

72,2

69,3

68,1

68,7

70,7

70,2

68,5

71,5

Schule insgesamt

29,1

31,8

35,4

36

41,3

41,2

42,3

44,7

39,3

40,9

 

Die grafische Darstellung dieser Entwicklung ergibt folgendes Bild:

 


 Abb. 2: Anteil kariesfreier Kinder in %

 

 

Um den Betreuungsbedarf der einzelnen Einrichtungen zu ermitteln und die Ressourcen des Zahnärztlichen Dienstes bedarfsgerecht einzusetzen, wurden Ranglisten für die einzelnen Parameter der Vorsorgeuntersuchung sowie eine zusammenfassende Rangliste aller Para­meter erstellt. Für jede Kita und jede Schule ist somit ersichtlich, welchen Rangplatz sie bei jedem Kriterium im bezirklichen Vergleich einnimmt (siehe Anlage Ranglisten).

 

Der Anteil der kariesfreien 5-jährigen ist ein international übliches Vergleichskriterium. Die WHO gibt als Richtziel für das Jahr 2000 den Wert von mindestens 50% an. Der Bezirks­durchschnitt liegt bei 58 %, aber man beachte die große Spanne von 16-100%

(Tabellen 3 und 8).

 

Große Spannweiten zeigen sich auch bei allen Parametern im Bereich der Grund- und Son­derschulen. So liegt der Anteil der kariesfreien Erstklässler zwischen 17 % und 68 %

(Tabelle 7).

 

In der Rangliste des Anteils der Kinder an Grund- und Sonderschulen mit erhöhtem Karies-Risiko (Tabelle 6)  variieren die Werte von 4-32% bei einem Mittelwert von 15%. Ein erhöh­tes Kariesrisiko liegt vor, wenn ein Kind mehr kariesgeschädigte Zähne hat als der Alters­durchschnitt.

 

Wenn sich am Verhalten der Familie nichts Grundsätzliches ändert (Zähneputzen durch El­tern unterstützen, seltener Verwendung von Zucker, Einsatz von Fluoriden, Behandlung de­fekter Zähne), sind die negativen Folgen in der weiteren Gebissentwicklung vorgezeichnet.

 

Ein international übliches Messinstrument zur Beurteilung der Zahngesundheit ist der

DMF-T-Index (dmf-t für das Milchgebiss), der die Summe der kariösen, fehlenden und ge­füllten Zähne angibt.

 

Dabei bedeutet            D (d)    = decayed       (kariös)

                                    M (m)   = missing        (fehlend)  

                                    F  (f)    = filled              (gefüllt)

                                    T  (t)    = teeth             (Zähne)

 

Die WHO hat für das Jahr 2000 einen DMF-T-Grenzwert von 2 bei den 12-jährigen festgelegt und ihn für das Jahr 2020 auf 1 gesetzt. Der entsprechendenden Tabelle ist zu entnehmen, dass der 2000er Richtwert in Charlottenburg-Wilmersdorf deutlich unterschritten werden konnte. Jedoch zeigt die Auflistung auch, dass in einer Reihe von Schulen in den nächsten Jahren noch große Anstrengungen zu unternehmen sind, um den ersten WHO-Wert zu er­reichen, ihn in den nächsten Jahren zu unterschreiten und auf den 2020er Wert hinzustre­ben.

 

In Kenntnis dieser Zusammenhänge sind auch in Charlottenburg-Wilmersdorf Konzepte er­arbeitet und weiterentwickelt worden, um effektive Prophylaxeleistungen dorthin zu bringen, wo sie besonders benötigt werden, d.h. zu den stark von Karies betroffenen und gefährdeten Gruppen. Es gilt die sozial bedingte Ungleichheit auch in Bezug auf die Zahngesundheit zu verringern und damit die Chancen vor allem für die sozial benachteiligten Kinder zu verbes­sern.

 

Vor der Vorsorgeuntersuchung erhält jede Gruppe/Klasse eine theoretische Prophylaxein­formation und/oder eine theoretisch-praktische Prophylaxeübung. Diese beinhalten Gesprä­che z.B. über Fluoridierungsmaßnahmen, Versiegelungen, zahnfreundliche Süßwaren und Getränke, Zahnbürstenkunde u.v.m und eine praktische Zahnputzübung an der Zahnputz­zeile. Viele Schüler erhalten die Möglichkeit, ihre Zahnbeläge anzufärben, um gut geputzte Bereiche und individuelle Zahnputzschwachstellen zu erkennen. So wurden 23.820 Kinder erreicht, die z.T. mehrere Prophylaxe-Impulse erhielten.

 

In Schulen und Kitas mit erhöhtem zahnärztlichen Betreuungsbedarf läuft das bezirkliche Fluoridierungsprogramm in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft zur Verhü­tung von Zahnerkrankungen. Es nahmen 20 Schulen und  12 Kitas mit insgesamt 6.539 Kin­dern teil.

 

Ø      Fluoriderungsprogramm

 

Alle Teilnehmer erhielten 3 x im Jahr eine Touchierung der Zähne mit Fluoridlack bzw. bürs­teten eine Fluorid-Lösung selbständig ein.

 

Ø      Ferienprogramm

 

Während der Schulferien bietet der Zahnärztliche Dienst Kitagruppen ein besonderes Pro­gramm zum Kennenlernen eines zahnärztlichen Arbeitplatzes an. Die Kinder entdecken mit allen Sinnen die verschiedenen Geräte, Instrumente und Materialien, die zu zahnärztlichem Arbeiten gehören. 2 Gruppen mit 26 Kindern und 2 Tagesgroßpflegestellen mit 15 Kindern nahmen dieses Angebot wahr.

 

Ø      Arbeit mit Multiplikatoren

 

Von ebenso großer Wichtigkeit wie die Präventionsarbeit mit Kindern ist die Einbeziehung der verantwortlichen Eltern, Erzieher und Lehrer aus dem unmittelbarem Umfeld der unter­suchten Kinder, die als sogenannte Multiplikatoren in ihrer Vorbildfunktion wesentlich zum Erfolg oder Misserfolg der Prophylaxearbeit beitragen können.

 

So wurden mit 1.461 Eltern  Beratungsgespräche zu den Themen Behandlung und Präven­tion geführt. Mit 32 Schulleitungen fanden im Anschluss an die Vorsorgeuntersuchung Multi­plikatorengespräche statt. Jede Kita bekommt im Anschluss an die Vorsorgeuntersuchung eine Auswertung der Untersuchungsergebnisse mit einer Grafik zugeschickt.

 

Ø      Öffentlichkeitsarbeit

 

Ein wesentlicher Faktor zur Effizienzsteigerung der gruppenprophylaktischen Maßnahmen ist die Öffentlichkeitsarbeit. Außer der bereits erwähnten Arbeit mit den Multiplikatoren aus dem unmittelbaren Umfeld der untersuchten Kinder führte der Zahnärztliche Dienst weitere öffent­lichkeitswirksame Aktivitäten durch:

 

·         Familienberatung am Einschulungstag in 3 Grundschulen mit einem überdurchschnittlich    hohen Anteil an behandlungsbedürftigen Erstklässlern

 

·         für Bewohner des Kiezes Klausener Platz : Beratung der Mütter, Untersuchung der Kin­der und Instruktion der Mutter, wie sie ihrem Kind die Zähne putzt

 

·         Halten eines Vortrages zur Beratung von Schwangeren und Jungeltern auf der Baby­messe auf Einladung der Landesarbeitsgemeinschaft zur Verhütung von Zahnerkrank-

ungen (LAG)

 

·         Beteiligung am Kinderfest in der Jungfernheide am 1.Mai mit Infostand, Kariestunnel, Putzbrunnen und Torwandschießen sowie an 4 weiteren Kita- und Schulfesten

 

·         Informationsstand auf dem Spielplatz am Klausener Platz im Rahmen des Kiezprojektes

      der Zahnärztekammer Berlin; es erfolgte eine Unterstützung durch die LAG mit einer

      türkisch sprechenden Mitarbeiterin

 

·         Erstellung eines Infoblattes zum Thema “Soll Ihr Kind Löcher in die Zähne trinken?”

 

·         Erstellung eines Infoblattes “Eltern putzen Kinderzähne”

 

¨       Gutachtenwesen

 

Zu den Aufgaben des Zahnärztlichen Dienstes gehört die Anfertigung zahnärztlicher Gut­achten. Im Berichtsjahr wurden 116 Gutachten erstellt.

 

Die Gutachten werden durch den Träger der Sozialhilfe, das Landesversorgungsamt oder im Rahmen der über Beihilfe beantragten Leistungen für Zahnbehandlung und Zahnersatz im Rahmen der Amtshilfe vom Öffentlichen Gesundheitsdienst angefordert, z.B. vor Übernahme der Kosten für Zahnersatz, Parodontalbehandlung oder kieferorthopädische Behandlung.

 

Einem Antragsvolumen von 136.902,45 € standen Befürwortungen in Höhe von 69.117,94 € gegenüber.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tabelle 1

Anteil der behandlungsbedürftigen Kinder in %

 

Kita

b %

 

Kita

b %

 

Kita

b %

Richard-Wagner-Str.

42

 

Prager Str.

22

 

Bismarckallee 23

7

Rominter Allee

40

 

Pestalozzistr. 40

22

 

Preußenallee

7

Mierendorffstr.

36

 

Delbrückstr. 8

22

 

Württembergallee

6

Olbersstr. 15

34

 

Toeplerstr.

21

 

Wilhelmsaue 118

5

Mansfelder Str. 37

34

 

Schillerstr. 62

21

 

Maikäferpfad

5

Johann-Georg-Str. 8

34

 

Kastanienallee 4

21

 

Angerburger Allee

5

Haubachstr.

34

 

Herbartstr.

21

 

Elgersburger Str. 2

4

Niebuhrstr.

33

 

Binger Str. 73

21

 

Witzlebenstr.

2

Walter-Benjamin-Platz

32

 

Prinzregentenstr. 97

20

 

Homburger Str.

0

Spessartstr. 3

32

 

Länderallee

19

 

 

 

Schillerstr. 45

32

 

Spandauer Damm 220

18

 

Durchschnitt

22%

Schloßstr. 55

31

 

Münstersche Str. 8

18

 

 

 

Nordhauserstr.

31

 

Kaubstr.

18

 

 

 

Heckerdamm

30

 

Am Volkspark 41

18

 

 

 

Goethestr.

30

 

Leibnitzstr. 79

17

 

 

 

Düsseldorfer Str.

29

 

Eichenallee

17

 

 

 

Bernh.-Licht.-Ring.

29

 

Alt-Lietzow

16

 

 

 

Orber Str.

27

 

Delbrückstr. 33

15

 

 

 

Heydenstr.

27

 

Paulsborner Str. 86

14

 

 

 

Siegburger Str.

25

 

Kirchstr. 15/16

14

 

 

 

Livländische Str.

25

 

Ludwigkirchplatz 10

13

 

 

 

Warburgzeile

24

 

Glockenturmstr.

13

 

 

 

Knobelsdorffstr.

24

 

Pestalozzistr. 17

12

 

 

 

Klausenerplatz

24

 

Kuno-Fischer-Str.

11

 

 

 

Wilhelmsaue 122

23

 

Olbersstr. 38

10

 

 

 

Schlüterstr.

23

 

Koenigsallee 10a

10

 

 

 

Halemweg

23

 

Gierkeplatz

10

 

 

 

Schloßstr. 45

22

 

Lietzenburger Str. 39

9

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Untersuchungsergebnisse des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 05/06

 

 


 


Tabelle 2

Anteil der Kinder mit erhöhtem Karies-Risiko in %

 

 

Kita

R %

 

Kita

R %

 

Kita

R %

 

Richard-Wagner-Str.

37

 

Siegburger Str.

18

 

Bismarckallee 23

5

 

Rominter Allee

33

 

Spandauer Damm 220

18

 

Glockenturmstr.

5

 

Schloßstr. 55

31

 

Warburgzeile

18

 

Maikäferpfad

5

 

Niebuhrstr.

30

 

Delbrückstr. 8

17

 

Elgersburger Str. 2

4

 

Mierendorffstr.

28

 

Kirchstr. 15/16

17

 

Olbersstr. 38

4

 

Heckerdamm

27

 

Leibnitzstr. 79

17

 

Württembergallee

4

 

Haubachstr.

24

 

Klausenerplatz

16

 

Paulsborner Str. 86

3

 

Heydenstr.

24

 

Orber Str.

16

 

Witzlebenstr.

2

 

Knobelsdorffstr.

24

 

Kastanienallee 4

15

 

Preußenallee

2

 

Olbersstr. 15

24

 

Kaubstr.

15

 

Homburger Str.

0

 

Toeplerstr.

24

 

Livländische Str.

15

 

Wilhelmsaue 118

0

 

Goethestr.

23

 

Pestalozzistr. 17

15

 

 

 

 

Walter-Benjamin-Platz

23

 

Prager Str.

15

 

Durchschnitt

17%

 

Bernh.-Licht.-Str.

21

 

Prinzregentenstr. 97

15

 

 

 

 

Schillerstr. 62

21

 

Münstersche Str. 8

14

 

 

 

 

Düsseldorfer Str.

20

 

Eichenallee

11

 

 

 

 

Johann-Georg-Str. 8

20

 

Ludwigkirchplatz 10

11

 

 

 

 

Nordhauserstr.

20

 

Koenigsallee 10a

10

 

 

 

 

Pestalozzistr. 40

20

 

Delbrückstr. 33

9

 

 

 

 

Spessartstr. 3

20

 

Lietzenburger Str. 39

9

 

 

 

 

Halemweg

19

 

Mansfelder Str. 37

9

 

 

 

 

Schillerstr. 45

19

 

Am Volkspark 41

8

 

 

 

 

Schloßstr. 45

19

 

Herbartstr.

8

 

 

 

 

Wilhelmsaue 122

19

 

Kuno-Fischer-Str.

8

 

 

 

 

Alt-Lietzow

18

 

Binger Str. 73

6

 

 

 

 

Länderallee

18

 

Gierkeplatz

6

 

 

 

 

Schlüterstr.

18

 

Angerburger Allee

5

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Untersuchungsergebnisse des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 05/06

 

 

Tabelle 3

Anteil der kariesfreien 5jährigen in %

Kita

Kfrei 5jähr %

Kita

Kfrei 5jähr %

Kita

Kfrei 5jähr %

 

Richard-Wagner-Str

16

 

Livländische Str.

54

 

Witzlebenstr.

82

 

Schloßstr. 55

17

 

Schloßstr. 45

54

 

Lietzenburger Str. 39

85

 

Heydenstr.

32

 

Siegburger Str.

55

 

Herbartstr.

88

 

Schillerstr. 62

33

 

Delbrückstr. 8

56

 

Paulsborner Str. 86

88

 

Goethestr.

38

 

Kirchstr. 15/16

56

 

Wilhelmsaue 118

88

 

Johann-Georg-Str. 8

38

 

Prinzregentenstr. 97

57

 

Pestalozzistr. 17

91

 

Knobelsdorffstr.

38

 

Wilhelmsaue 122

58

 

Eichenallee

92

 

Klausenerplatz

40

 

Koenigsallee 10a

59

 

Angerburger Allee

100

 

Schlüterstr.

43

 

Mansfelder Str. 37

62

 

Elgersburger Str. 2

100

 

Kuno-Fischer-Str.

44

 

Bismarckallee 23

63

 

Homburger Str.

keine

 

Pestalozzistr. 40

44

 

Länderallee

63

 

Leibnitzstr. 79

keine

 

Spessartstr. 3

44

 

Am Volkspark 41

64

 

 

 

 

Olbersstr. 15

46

 

Düsseldorfer Str.

64

 

Durchschnitt

57%

 

Bernh.-Licht.-Ring

47

 

Ludwigkirchplatz 10

64

 

 

 

 

Warburgzeile

47

 

Binger Str. 73

65

 

 

 

 

Delbrückstr. 33

50

 

Walter-Benjamin-Platz

65

 

 

 

 

Halemweg

50

 

Niebuhrstr.

67

 

 

 

 

Haubachstr.

50

 

Rominter Allee

67

 

 

 

 

Heckerdamm

50

 

Münstersche Str. 8

68

 

 

 

 

Nordhauserstr.

50

 

Alt-Lietzow

69

 

 

 

 

Olbersstr. 38

50

 

Kaubstr.

70

 

 

 

 

Toeplerstr.

50

 

Glockenturmstr.

71

 

 

 

 

Mierendorffstr.

52

 

Spandauer Damm 220

71

 

 

 

 

Orber Str.

52

 

Württembergallee

73

 

 

 

 

Prager Str.

52

 

Preußenallee

76

 

 

 

 

Kastanienallee 4

53

 

Gierkeplatz

78

 

 

 

 

Schillerstr. 45

53

 

Maikäferpfad

78

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Untersuchungsergebnisse des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 05/06

 

 


Tabelle 4

Bezirks-rangplatz gemäß Be-treuungs-bedarf

Kita

Anteil der kariesfrei-en 5jähri-gen in %

Rangplatz gem. Betreu­ungsbedarf

Anteil der behand.- bed. Kin­der in %

Rangplatz gem. Be-treuungsbe-darf

Anteil der Kinder mit erhöh-tem Ka-rierisiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungsbe-darf

Summe der Rangplätze

Rangplatz im Vorjahr

1

Richard-Wagner-Str.

16

1

42

1

37

1

3

11

2

Schloßstr. 55

17

2

31

12

31

3

17

37

3

Olbersstr. 15

46

13

34

4

24

7

24

7

4

Johann-Georg-Str. 8

38

5

34

4

20

16

25

70

5

Haubachstr.

50

16

34

4

24

7

27

41

6

Heydenstr.

32

3

27

18

24

7

28

49

7

Goethestr.

38

5

30

14

23

12

31

17

7

Mierendorffstr.

52

23

36

3

28

5

31

5

9

Knobelsdorffstr.

38

5

24

22

24

7

34

2

10

Spessartstr. 3

44

10

32

9

20

16

35

18

11

Heckerdamm

50

16

30

14

27

6

36

9

12

Bernh.-Licht.-Str.

47

14

29

16

21

14

44

25

12

Nordhauserstr.

50

16

31

12

20

16

44

20

14

Rominter Allee

67

44

40

2

33

2

48

15

15

Schillerstr. 62

33

4

21

32

21

14

50

32

16

Pestalozzistr. 40

44

10

22

28

20

16

54

37

17

Toepler Str.

50

16

21

32

24

7

55

5

18

Niebuhrstr.

67

44

33

8

30

4

56

10

18

Schillerstr. 45

53

26

32

9

19

21

56

31

20

Schlüterstr.

43

9

23

25

18

25

59

40

21

Warburgzeile

47

14

24

22

18

25

61

43

22

Halemweg

50

16

23

25

19

21

62

26

23

Walter-Benjamin-Platz

65

42

32

9

23

12

63

20

24

Klausenerplatz

40

8

24

22

16

34

64

55

Bezirks-rangplatz gemäß Be-treuungs-bedarf

Kita

Anteil der kariesfrei-en 5jähri-gen in %

Rangplatz gem. Betreu­ungsbedarf

Anteil der behand.-bed. Kin­der in %

Rangplatz gem. Be-treuungsbe-darf

Anteil der Kinder mit erhöh-tem Ka-rierisiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungsbe-darf

Summe der Rangplätze

Rangplatz im Vorjahr

25

Düsseldorfer Str.

64

39

29

16

20

16

71

22

26

Orber Str.

52

23

27

18

16

34

75

24

26

Siegburger Str.

55

30

25

20

18

25

75

56

28

Schloßstr. 45

54

28

22

28

19

21

77

35

29

Wilhelmsaue 122

58

34

23

25

19

21

80

46

30

Livländische Str.

54

28

25

20

15

36

84

36

31

Mansfelder Str.

62

36

34

4

9

46

86

 

32

Prager Str.

52

23

22

28

15

36

87

12

33

Delbrückstr. 8

56

31

22

28

17

31

90

33

34

Kastanienallee 4

53

26

21

32

15

36

94

59

35

Länderallee

63

37

19

38

18

25

100

14

36

Prinzregentenstr.

57

33

20

37

15

36

106

62

37

Delbrückstr. 33

50

16

15

46

9

46

108

67

38

Kirchstr. 15/16

56

31

14

47

17

31

109

26

39

Kuno-Fischer-Str.

44

10

11

52

8

49

111

59

39

Leibnitzstr. 79

---

---

17

43

17

31

(111)

 

41

Spandauer Damm 220

71

49

18

39

18

25

113

 

42

Alt-Lietzow

69

47

16

45

18

25

117

42

43

Kaubstr.

70

48

18

39

15

36

123

57

44

Binger Str. 73

65

42

21

32

6

52

126

72

45

Am Volkspark 41

64

39

18

39

8

49

127

43

45

Münstersche Str. 8

68

46

18

39

14

42

127

34

45

Olbersstr. 38

50

16

10

53

4

58

127

49

48

Ludwigkirchplatz 10

64

39

13

49

11

43

131

66

49

Koenigsallee 10a

59

35

10

53

10

45

133

53

Bezirks-rangplatz gemäß Be-treuungs-bedarf

Kita

Anteil der kariesfrei-en 5jähri-gen in %

Rangplatz gem. Betreu­ungsbedarf

Anteil der behand.-bed. Kin­der in %

Rangplatz gem. Be-treuungsbe-darf

Anteil der Kinder mit erhöh-tem Ka-rierisiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungsbe-darf

Summe der Rangplätze

Rangplatz im Vorjahr

50

Herbartstr.

88

57

21

32

8

49

138

45

51

Eichenallee

92

61

17

43

11

43

147

48

51

Pestalozzistr. 17

91

60

12

51

15

36

147

70

53

Bismarckallee 23

63

37

7

57

5

54

148

52

54

Glockenturmstr.

71

49

13

49

5

54

152

65

55

Gierkeplatz

78

53

10

53

6

52

158

59

55

Lietzenburger Str. 39

85

56

9

56

9

46

158

39

57

Paulsborner Str. 86

88

57

14

47

3

61

165

63

58

Maikäferpfad

78

53

5

60

5

54

167

74

59

Würtembergallee

73

51

6

59

4

58

168

73

60

Preußenallee

76

52

7

57

2

62

171

51

61

Angerburger Allee

100

62

5

60

5

54

176

47

62

Wilhelmsaue 118

88

57

5

60

0

64

181

64

63

Witzlebenstr.

82

55

2

65

2

62

182

69

64

Elgersburger Str. 2

100

63

4

64

4

58

185

54

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 = Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Untersuchungsergebnisse des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 05/06

 

 

 

 


Tabelle 5

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der behandlungsbedürftigen Kindern in %

 

Peter-Jordan

60

 

Goerdeler

56

 

Talmund Tora

53

 

Finkenkrug

53

 

Nehring

52

 

Witzleben

50

 

Cauer

49

 

H.-Keller

49

 

Cäcilien

47

 

Eichendorff

47

 

Eos./Schinkel

47

 

Mierendorff

47

 

Moltke

45

 

Lietzensee

46

 

Reinfelder-Sonder

46

 

Arno-Fuchs

42

 

K.Heinroth

40

 

Eschke

40

 

Anni-Heuser

39

 

R.-Otto

38

 

St.Ludwig

37

 

Schweden

37

 

Alt-Schmargendorf

36

 

H.-Löns

36

 

Juan-Miro

36

 

Comenius-Sonder

36

 

Ch.-Dickens

35

 

Evangelische W

35

 

Habermann

35

 

Hebel

35

 

H.-Galinski

35

 

Halensee

34

 

Carl-Orff

31

 

B.-International

30

 

Schele

28

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der behandlungsbedürftigen Kindern in %

 

Nelson.Mandela

26

 

H.-Jesu

25

 

Judith-Kerr

25

 

Comenius

24

 

Wald

24

 

Reinfelder/Monte

21

 

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

Durchschnittswert aller untersuchten Grund- und Sonderschulen: 38%

 

 

 

 

Ergebnis der Untersuchung des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 05/06

 


 

Tabelle 6

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der Kinder mit erhöhtem K-Risiko in %

Goerdeler

32

P.-Jordan

30

Talmund Tora

29

Moltke

29

Eichendorff

26

Cauer

26

Nehring

24

Lietzensee

24

Finkenkrug

24

H.Keller

23

Schweden

21

Arno-Fuchs

21

Witzleben

19

Mierendorff

19

R.-Otto

18

Cäcilien

18

Eos./Schinkel

18

Reinfelder-Sonder

17

Juan-Miro

16

Comenius-Sonder

16

K.Heinroth

15

Eschke

14

H.-Löns

14

Hebel

13

Habermann

13

Anni-Heuser

13

Halensee

12

H.-Galinski

11

Alt-Schmargendorf

11

Evangelische W

10

Grund-/Sonderschulen

Anteil der Kinder mit erhöhtem K-Risiko in %

B.-International

10

St.Ludwig

9

Nelson-Mandela

9

Ch.-Dickens

9

Carl-Orff

9

Schele

8

Comenius

8

Wald

6

Judith-Kerr

6

H.-Jesu

4

Reinfelder/Monte

4

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

Durchschnittswert aller untersuchten Grund- und Sonderschulen: 15%

 

 

Ergebnis der Untersuchung des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 05/06


Tabelle 7

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der kariesfreien 1. Klässler in %

 

Comenius-Sonder

keine 1. Klassen

 

Arno-Fuchs

keine 1. Klassen

 

Talmund Tora

keine 1. Klassen

 

Schweden

keine 1. Klassen

 

Reinfelder-Sonder

17

 

Helen-Keller

19

 

Witzleben

20

 

Nehring

23

 

Mierendorff

28

 

Cauer

29

 

Peter-Jordan

32

 

Goerdeler

33

 

Eos./Schinkel

36

 

Habermann

37

 

Finkenkrug

37

 

Eichendorff

41

 

Lietzensee

41

 

Alt-Schmargendorf

42

 

Moltke

42

 

Eschke

42

 

K.Heinroth

45

 

Anni-Heuser

46

 

Schele

48

 

Cäcilien

50

 

Evangelische W

50

 

Carl-Orff

52

 

R.-Otto

52

 

H.-Galinski

53

 

H.-Löns

56

 

Hebel

57

 

Reinfelder/Monte

58

 


Grund-/Sonderschulen

Anteil der kariesfreien 1. Klässler in %

St.Ludwig

58

Ch.-Dickens

59

Comenius

59

Juan-Miro

59

Halensee

63

H.-Jesu

63

B.-International

65

Judith-Kerr

66

Nelson.Mandela

67

Wald

68

 

 

Durchschnittswert aller untersuchten Grund- und Sonderschulen: 49%

 

 

Ergebnis der Untersuchung des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 05/06

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tabelle 8

 

 

Grund-/Sonderschulen

Anteil der kariesfreien 5jährigen in %

Cäcilien

20

 

K.Heinroth

33

 

Eos./Schinkel

39

 

Goerdeler

40

 

Nehring

50

 

H.-Jesu

50

 

Eichendorff

52

 

Carl-Orff

57

 

Eschke

60

 

Hebel

62

 

Ch.-Dickens

67

 

B.-International

68

 

Halensee

69

 

Wald

72

 

Nelson.Mandela

80

 

Juan-Miro

81

 

Schele

100

 

Reinfelder/Monte

100

 

R.-Otto

100

 

Mierendorff

100

 

Judith-Kerr

100

 

H.-Galinski

---

 

Witzleben

---

 

Talmund Tora

---

 

St.Ludwig

---

 

Schweden

---

 

Reinfelder-Sonder

---

 

Peter-Jordan

---

 

Moltke

---

 

Lietzensee

---

 

 

Grund-/Sonderschulen

 

Anteil der kariesfreien 5jährigen in %

Habermann

---

 

H.-Löns

---

 

H.-Keller

---

 

Anni-Heuser

---

 

Alt-Schmargendorf

---

 

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

 

 

Durchschnittswert aller untersuchten Grund- und Sonderschulen: 63 %

 

 

Ergebnis der Untersuchung des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 05/06

 


Tabelle 9

 

Grund-/Sonderschulen

DMF-T der 12jährigen

Arno-Fuchs

2,63

H.-Galinski

2,59

Cauer

2,57

Goerdeler

2,45

Comenius-Sonder

2,25

Nehring

2,21

Eichendorff

2

Finkenkrug

2

Lietzensee

1,9

Reinfelder-Sonder

1,86

H.-Löns

1,76

Juan-Miro

1,76

Moltke

1,69

Mierendorff

1,68

K.Heinroth

1,59

Peter-Jordan

1,57

B.-International

1,45

Witzleben

1,41

Cäcilien

1,36

R.-Otto

1,29

H.-Keller

1,21

Eos./Schinkel

1,2

Hebel

1,14

St.Ludwig

1,06

Eschke

1

Nelson.Mandela

0,92

Ch.-Dickens

0,86

Halensee

0,83

Alt-Schmargendorf

0,79

Habermann

0,77

Comenius

0,76

Carl-Orff

0,73

Schele

0,25

Reinfelder/Monte

0,23

Judith-Kerr

0,22

Wald

0,2

H.-Jesu

0,13

Evangelische W

keine 12 jährigen

Anni-Heuser

keine 12 jährigen

Schweden

keine 12 jährigen

Talmund Tora

keine 12 jährigen

=Bereich Wilmersdorf

 

 

 

Durchschnittswert aller untersuchten Grund- und Sonderschulen: 1,48

 

 

Ergebnis der Untersuchung des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 05/06


 

Tabelle 10

 

 

Bezirks­rangplatz gemäß Betreuungs-bedarf

Schule

Anteil der Kinder mit erhöhtem K-Risiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der behand.-bed.Kin-der in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der kariesfrei-en 1.Klässler in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

DMF-T der 12jährigen

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Summe der Rang-plätze

Rang-platz         04/05

1

Talmund-Tora

29

3

53

3

-

-

-

-

fiktiv           12

2

Goerdeler

32

1

56

2

33

8

2,45

4

15

1

3

Cauer

26

5

49

7

29

6

2,57

3

21

4

4

Nehring

24

7

52

5

23

4

2,21

6

22

10

5

Peter-Jordan

30

2

60

1

32

7

1,57

16

26

2

6

Finkenkrug

24

7

53

3

37

10

2,00

7

27

6

7

Eichendorff

26

5

47

9

41

12

2,00

7

33

14

8

A.-Fuchs

21

11

42

15

-

-

2,63

1

fiktiv           35

14

9

H.-Keller

23

10

49

7

19

2

1,21

21

40

17

9

Witzleben

19

13

50

6

20

3

1,41

18

40

6

11

Lietzensee

24

7

46

13

41

12

1,90

9

41

12

11

Mierendorff

19

13

47

9

28

5

1,68

14

41

8

13

Reinfelder-Sonder

17

18

46

14

17

1

1,86

10

43

9

13

Moltke

29

3

45

13

42

14

1,69

13

43

5

Bezirks­rangplatz gemäß Betreuungs-bedarf

Schule

Anteil der Kinder mit erhöhtem K-Risiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der behand.-bed.Kin-der in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der kariesfrei-en 1.Klässler in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

DMF-T der 12jährigen

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Summe der Rang-plätze

Rang-platz         04/05

15

Eosander/ Sch

18

15

47

9

36

9

1,20

22

55

16

16

Schweden

21

11

37

20

-

-

-

-

fiktiv         62

17

Cäcilien

18

15

47

9

50

20

1,36

19

63

19

17

Comenius/ S

16

19

36

23

-

-

2,25

5

fiktiv        63

18

19

K.-Heinroth

15

21

40

17

45

17

1,59

15

70

21

20

R.-Otto

18

15

38

20

52

22

1,29

20

77

 

21

Eschke

14

22

40

17

42

14

1,00

25

78

3

22

Anni-Heuser

13

23

39

18

46

18

-

-

fiktiv         79

11

23

Galinski

11

28

35

27

53

24

2,59

2

81

28

23

H.-Löns

14

22

36

23

56

25

1,76

11

81

13

25

Juan-Miro-GS

16

19

36

23

59

29

1,76

11

82

23

26

Habermann

13

24

35

27

37

10

0,77

30

91

29

27

Alt-Schmargd.

11

28

36

23

42

14

0,79

29

94

24

28

Hebel

13

24

35

27

57

26

1,14

23

100

 

29

Evangelische-W

10

30

35

27

50

20

-

-

fiktiv     103

 

Bezirks­rangplatz gemäß Betreuungs-bedarf

Schule

Anteil der Kinder mit erhöhtem K-Risiko in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der behand.-bed.Kin-der in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Anteil der kariesfrei-en 1.Klässler in %

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

DMF-T der 12jährigen

Rangplatz gem. Be-treuungs-bedarf

Summe der Rang-plätze

Rang-platz         04/05

30

St. Ludwig

9

32

37

21

58

28

1,06

24

105

32

31

C.-Dickens

9

32

35

27

59

29

0,86

27

115

 

31

Berlin Internat.

10

30

30

34

65

34

1,45

17

115

 

33

C.-Orff

9

32

31

33

52

22

0,73

32

119

 

33

Halensee

12

27

34

32

63

32

0,83

28

119

 

35

Schele

8

36

28

35

48

19

0,25

33

123

25

36

Nelson-Man­dela

9

32

26

36

67

36

0,92

26

130

33

37

Comenius

8

36

24

39

59

29

0,76

31

135

30

38

Reinfelder/

Monte

4

40

21

41

58

27

0,23

34

142

 

39

Herz-Jesu

4

40

25

37

63

32

0,13

37

146

 

40

J.-Kerr

6

38

25

37

66

35

0,22

35

145

 

41

Wald

6

38

24

40

68

37

0,20

36

151

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durchschnitt

15

 

38

 

49

 

1,48

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Untersuchungsergebnisse des Zahnärztlichen Dienstes im Schuljahr 05/06

 

 

 

 

 

 

 


Fachbereich Sozialmedizinische Angebote

 

Sozialmedizinischer Dienst für Eheberatung, Familienplanung und Schwangerschaft

 

¨       Allgemeiner Teil

 

Die Aufgaben des Sozialmedizinischen Dienstes sind im Schwangeren- und Familienhilfeän­derungsgesetz vom 21.08.95 aufgeführt. Diese sind die Beratung zu Fragen der Sexualität, der Verhütung, der Schwangerschaft, der familienfördernden Leistungen und beim Schwan­gerschaftskonflikt. Seit Einführung des Arbeitslosengeldes II haben sich einige Gesetzes­grundlagen geändert, da sich die Leistungen aus dem bisherigen Bundessozialhilfegesetz ab 1.1.2004 aus dem Sozialgesetzbuch XII u.a. ableiten.

 

¨       Produkte

 

Alle Tätigkeiten in Bezug auf Klientinnen und Klienten sind in 3 Produkten zusammengefasst und werden von allen Berufsgruppen ausgeführt. Durchgeführt wurden ärztliche, psychologi­sche und psychosoziale Beratung und Diagnostik im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Schwangerschaftsverhütung, Beratung, psychosoziale Beratung, Betreuung und Ver­mittlung von Hilfen bei Problemen im Zusammenhang mit Beziehung/ Partnerschaft, Sexua­lität und Schwangerschaft, Betreuung von Praktikanten und Hospitanten, hier: Sozialarbei­terpraktikanten, sowie Fachberichte und Statistiken.

 

¨       Personalsituation

 

Im SMD gab es folgende Stellen:

 

·         2 Ärztinnen                        1,50     Stellen

·         3 Sozialarbeiterinnen        2,50     Stellen

·         2 Arzthelferinnen               1,50     Stellen

 

Ø Praktikantinnen

 

Im Berichtsjahr wurde eine Sozialarbeiterpraktikantin ausgebildet.

Die Praktikantinnen haben kein abgeschlossenes Fachhochschulstudium absolviert, sondern sind noch Studierende im 4./5. Semester mit entsprechend verminderten Kenntnissen und damit reduzierten Möglichkeiten, eigenverantwortlich Aufgaben zu übernehmen. 

 

Ø Ausbildung von Arzthelferinnen

 

Es wurde eine Arzthelferin ausgebildet. Das Ausbildungsverhältnis endete im Juni mit Beste­hen der Abschlussprüfung.

 

¨       Aufgabenbereiche

 

Ø      Ehe- und Sexualberatung

 

Die Ratsuchenden erfahren über das Bürgerbüro, über Mundpropaganda, über das Internet oder durch Information direkt in unserer Stelle  von diesem Angebot.

 

 

 

 

 

 

In die Beratung kommen Menschen in krisenhaften Lebenssituationen. Die Ursachen können sein:

 

·         drohende Trennung in der Partnerschaft/Ehe

·         bereits vollzogene Trennung

·         Krisen in der Partnerschaft

·         Störungen in der Sexualität

·         krisenhafte Verläufe in der Schwangerschaft

 

Neben den im SMD stattfindenden Paarberatungen werden Ratsuchende über Psychothera­pien als Krankenkassenleistung informiert und ggf. in der Wartezeit bis zum Therapiebeginn begleitet.

 

Ø      Familienplanung

 

Durch die Ärztinnen fanden im Jahr 2006 insgesamt 1.543 Beratungen zur Familienplanung statt, in 1.320 Fällen wurden dabei auch gynäkologische Untersuchungen im Rahmen der ärztlichen Sprechstunden durchgeführt. Fast ausschließlich handelt es sich um Verhütungs­fragen und die dazu erforderlichen Untersuchungen.

 

In unserer Dienststelle wird überwiegend die Spirale verordnet und gelegt, und zwar bei Frauen, die einen Anspruch auf kostenlose Verhütungsmittel nach § 49 SGB XII haben.

 

Für einen kleineren Teil der Patientinnen werden auch alle anderen Verhütungsmittel wie z.B. die Pille, Diaphragma, Portiokappe, Evra Pflaster, Nuvaring sowie hormonelle Langzeit­contrazeptiva wie die Dreimonatsspritze, Implanon, oder Mirena verordnet. Besonderes Au­genmerk wird auf die Beratung und Betreuung geistig oder körperlich behinderter Patientin­nen und die sie betreuenden Personen gelegt.

 

Im Rahmen der Familienplanung oder Schwangerschaftskonfliktberatung informieren wir

bei Bedarf über Sterilisation von Frauen und Männern.

 

In der Familienplanungssprechstunde der Sozialarbeiterinnen wird der Anspruch auf Kosten­übernahme von Contrazeptiva nach § 49 SGB XII geprüft und ggf. bewilligt. Nach einer Ein­kommensprüfung gemäß § 85 SGB XII 11. Kapitel  in Verbindung mit § 82 SGB XII 11. Ka­pitel bekommen die Frauen einen Stempel auf das Privatrezept und erhalten das Mittel kos­tenlos in der Apotheke. Kondome und Intrauterinpessare werden von uns bestellt; diese Mittel erhalten die Klienten und Klientinnen direkt bei uns. Für andere Mittel wird ein so ge­nanntes Sozialrezept ausgestellt.

 

Während vorgenannter Berechnungen ergeben sich nicht selten weitergehende Beratungen über alternative Verhütungsmittel, über den Verlauf und die Bearbeitung von davor liegenden Schwangerschaftsabbrüchen, über den Anspruch auf Arbeitslosengeld II, Wohngeld, andere Beratungsstellen, etc.

 

Ø      Schwangerschaftskonfliktberatung

 

Schwangerschaftskonfliktberatung gem. § 10 des Gesetzes zur Vermeidung und Bewälti­gung von Schwangerschaftskonflikten i.V.m. §219 StGB wird von einer Ärztin und den Sozi­alarbeiterinnen durchgeführt.

 

Die meisten Frauen, die die Beratung aufsuchen, haben ihre Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch getroffen, so dass es bei einem Beratungsgespräch bleibt. Nur wenige Frauen sind ambivalent in ihrer Entscheidung und kommen daher mehrfach zur Be­ratung. Diese Gespräche sind sehr zeitaufwändig.

 

Zum Teil wird erst in unserer Stelle die Schwangerschaft durch eine Ärztin festgestellt, bzw. die Schwangerschaftswoche geklärt. In einigen Fällen ist die Ausstellung einer ärztlichen Indikation nach §218 a  zum medizinisch indizierten Abbruch notwendig. Diese erfolgt teil­weise unter Hinzuziehung eines Psychiaters. Auch hier kommen die Frauen mehrmals zur Beratung.

 

Ca. 80 % der Gespräche - hier: nur die Erstgespräche - dauern länger als 30 Minuten, oft­mals eine Stunde lang. Bei ca. 30 % der Gespräche sind weitere Personen anwesend. Dies sind meistens die Ehemänner oder Freunde der Frauen ( circa 15 % ). Manchmal werden die Frauen auch von Freundinnen , Müttern oder Schwestern begleitet.

 

Bei speziellen Fragen werden wechselweise die Kolleginnen der anderen Berufsgruppen

- Ärztinnen / Sozialarbeiterinnen - hinzugezogen. Ca. 3,5 % der Beratungen werden mit Hilfe von Sprachmittlerinnen durchgeführt.

 

In der Beratung wird auch das Thema der Schwangerschaftsverhütung besprochen, um weitere ungewollte Schwangerschaften zu verhindern und auf das Angebot der Kostenüber­nahme von Verhütungsmitteln bzw. das kostenlose legen der Spirale im Rahmen des § 49 SGB XII hingewiesen.

 

Zahlreiche Frauen mit geringem Einkommen nutzen das Angebot nach dem Schwanger­schaftsabbruch. Durch die multiprofessionelle Besetzung der Beratungsstelle erfüllt sich hier der Auftrag des Gesetzgebebers, weitere ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, in besonderem Maße. Es wurden insgesamt 601 Beratungen durchgeführt.

 

Ø      Pränatale Beratung

 

Im Zusammenhang mit Pränataler Diagnostik bei erwünschten Schwangerschaften gab es im Berichtsjahr  insgesamt 80 Beratungen. Davon waren 35 Frauen / Paare, die eine Präna­tale Diagnostik mit “schlechter Nachricht” hinter sich hatten. Die Entscheidungsfindung für oder gegen weiteres Austragen der Schwangerschaft ist immer äußerst konfliktträchtig, und viele dieser Paare waren mehrmals in der Beratungsstelle.

 

Die Beratungen nehmen beide Partner in Anspruch, bis die Entscheidung über weiteres Austragen der Schwangerschaft oder deren Beendigung erfolgt ist. Dies gilt auch für die Nachberatungen. Etwa 10 % der Paare entschieden sich für das Austragen der Schwanger­schaft. Die Ausstellung einer medizinischen Indikation nach § 218 a StGB erfolgt durch eine Ärztin.

 

Ø      Sexualpädagogische Präventionsarbeit

 

Die sexualpädagogische Gruppenarbeit versteht sich als Ergänzung der schulischen und häuslichen Sexualaufklärung. Das Angebot richtet sich an Schulen und Jugendeinrichtun­gen.

 

Überwiegend arbeiten wir mit den Klassenstufen 7-10. Die Gruppenarbeit findet in den Be­ratungsräumen des Fachbereichs 2 und in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für se­xuell übertragbare Krankheiten und Aids statt. In der Regel werden die Gruppen von 2 Kolle­ginnen betreut. Im Berichtszeitraum nahmen 57 Schulklassen/  Jugendgruppen mit insge­samt 375 Schülerinnen und Schülern dieses Angebot wahr.

 

 

 

 

 

 

Themen sind:

 

·         Liebe und Beziehung

·         das erste Mal

·         Pubertät

·         sexuelle Orientierungen

·         Rollenbilder

·         Geschlechtskrankheiten

·         Normen, Werte und Tabus

·         gynäkologische Untersuchungen

·         sexuelle Diskriminierungen

 

Insbesondere im Hinblick auf die steigende Zahl von ungewünschten Schwangerschaften bei jungen Mädchen und einer Zunahme von sexuell übertragbaren Krankheiten ist das eine Aufgabe, die viel Zeit und Aufmerksamkeit verlangt.

 

Ø      Schwangerenberatung

 

¨       Ärztlicher Teil:

 

In der ärztlichen Sprechstunde wurden  98 nicht krankenversicherte Schwangere, davon 10 deutsche Frauen, versorgt. Im Berichtszeitraum hat sich der Anteil der deutschen Frauen in der Schwangerenberatung erhöht. Selbständig tätige Schwangere sind oftmals nicht kran­kenversichert.

 

Die Schwangerschaften nicht krankenversicherter Frauen sind aus verschiedenen Gründen häufig Risikoschwangerschaften: zum einen haben viele dieser Schwangeren rein körperli­che Probleme (wie z.B. Anämien und Infektionen), zum anderen kann sich eine angespannte sozial-psychische Situation negativ auf den Schwangerschaftsverlauf auswirken und z.B. Frühgeburtlichkeit nach sich ziehen.

 

Finanziell können sich die meisten dieser Schwangeren eine Schwangerenvorsorge durch niedergelassene Frauenärzte, die sie selbst bezahlen müssten, nicht leisten.

 

Bei uns hat sich folgendes Konzept zur Betreuung dieser Schwangeren bewährt:

 

·         jede Schwangere wird von einer Ärztin und einer Sozialarbeiterin gleichzeitig betreut

(s. entsprechenden Teil der Sozialarbeit); auch hier bewährt sich die Multiprofessionalität in einer Stelle

 

Die medizinische Versorgung wird in vielen Fällen ergänzt durch die kollegiale Hilfe nieder­gelassener Frauenärzte z.B. für spezielle Ultraschalluntersuchungen (die “normalen” Ultra­schalluntersuchungen sind bei uns möglich) oder auch durch die sehr bewährte, langjährige Zusammenarbeit mit der DRK-Frauenklinik Charlottenburg.

 

¨       Sozialarbeiterischer Teil:

 

Im Rahmen der sozialen Schwangerenberatung waren im Berichtszeitraum 1.092 Zugänge von Frauen (Deutsche: 613 / Ausländerrinnen: 479) und 262 Männern (Deutsche: 118/ Aus­länder : 144) zu verzeichnen. Insgesamt fanden 3.625 Beratungen statt.

 

 

 

 

 

Das Aufgabengebiet der Sozialarbeit umfasst:

 

·         Sozialtherapeutische und gesundheitspädagogische Beratungen werdender Mütter/Vä-ter, insbesondere auch Menschen aus sozialen Randgruppen

 

·         Beratung in wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen (Sozialgeld, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, Erziehungsgeld, Mutterschutzgesetz, RVO, Kindschafts­recht, Unterhaltsrecht, Ausländerrecht, Staatsangehörigkeitsrecht usw.)

 

·         Einleitung von finanziellen Hilfen nach dem SBG XII, AsylbLG oder aus Stiftungsmitteln

 

·         Zusammenarbeit mit anderen behördlichen Dienststellen sowie außerbehördlichen Ein­richtungen (Sozialamt, Jugendamt, Kliniken, Arztpraxen, Hebammen, Heime, Ausländer­behörde, Wohnungsbaugesellschaften)

 

Ein Teil der Frauen/Paare benötigte nur einmalige Beratung, andere suchten uns wiederholt auf oder wurden bis zur Geburt beraten und betreut.

 

Insbesondere auch minderjährige und junge schwangere Mädchen und Frauen erforderten eine intensive Betreuung. Andere schwangere Frauen leben unter äußerst schlechten sozi­alen Bedingungen. Wohnungsnot, Sucht - und Gewaltprobleme gehören oft zum Lebensall­tag.

 

Einen besonderen Schwerpunkt stellte die Beratung und Betreuung von nichtversicherten Schwangeren mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus dar (s. ärztlichen Teil). Diese Arbeit gestal­tete sich immer sehr zeitaufwendig und langandauernd intensiv. Neben der psychosozialen Betreuung der Schwangeren galt es, den Aufenthaltsstatus zu klären. Dies war in der Regel nur unter Einbeziehung weiterer Beratungsstellen (z.B. Büro der Ausländerbeauftragten) möglich. In vielen Fällen konnte im Laufe der Betreuung eine Klärung des Aufenthaltsstatus erreicht werden.

 

Teilweise konnten finanzielle Hilfen eingeleitet werden. Ansonsten stellten wir Sachspenden zur Verfügung, um eine minimale Ausstattung für das Neugeborene zu sichern.

 

In jedem Fall wurde bereits zum Ende der Schwangerschaft Kontakt zu den zuständigen Jugendgesundheitsdiensten hergestellt, um eine kontinuierliche Betreuung nach der Geburt zu gewährleisten.

 

Vielfach waren wir Anlaufstelle für Anträge bei der Stiftung “Hilfe für die Familie”. Insgesamt wurden 337 Stiftungsanträge aufgenommen, davon 15 Bezirksstiftungen.

 

Die medizinische und die sozialarbeiterische Betreuung kann oft nur mit Hilfe von Sprach­mittlern durchgeführt werden. Dies sind neben den hier tätigen Sprachmittlerinnen auch mit­gebrachte Verwandte , Nachbarn und Ehemänner. Die Verständigung ist sehr zeitintensiv.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

¨       Statistik

 

Eheberatung

 

 

 

davon

Beratungen

Beratungen

 

 

 

ausländ.

Ärztin

Sozialarbeiter

 

Zugänge

65

12

 

 

 

alle Beratungen

 

 

159

111

 

 

Familienplanung

 

 

 

davon ausländ.

Ärztin

davon Unters.

Sozialarbeiterin

 

 

 

 

 

 

Zugänge

2.927

1.061

 

 

 

alle Beratungen

 

 

1.543

1.320

4.887

 

Schwangerschaftskonfliktberatungen

 

 

 

davon aus­länd.

Ärztin

davon Unters.

Sozialarbeiterin

Zugänge

365

106

 

 

 

alle Beratungen

 

 

242

5

359

 

Schwangerenberatung

 

 

 

davon ausländ.

Ärztin

davon Unters.

Sozialarb.

Zugänge

1.354

623

 

 

 

alle Beratungen

 

 

722

472

3.625

 

Sexualpädagogische Gruppenarbeit

 

Gruppen 57

Teilnehmer 375

 

 

Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten

 

¨       Allgemeiner Teil

 

Inzwischen ist unser Standort in der Gierkezeile 7 bekannt und wird gut angenommen. Ein weiterer Rückgang der Besucherinnen konnte verhindert, bei den Besuchern konnte erneut ein Anstieg erreicht werden. Noch immer kommen Frauen häufiger auch ohne Beschwerden zur prophylaktischen Untersuchung in die Beratungsstelle, während Männer oft erst bei kon­kreten Beschwerden, oder wenn ihnen ein Ansteckungsrisiko bewusst ist, unsere Dienst­stelle aufsuchen.

 

 

 

 

 

 

 

 

¨       Personalsituation

 

·         1 Ärztin                                                                                                                              100%

·         1 Arzthelferin                                                                                                                     100%

·         1 Arzthelferin                                                                                                                       84%

·         1 Sozialarbeiterin, gleichzeitig Fachbereichsleitung                                                        100%

·         1 Sozialarbeiterin, gleichzeitig Sachbearbeitung Kostenrechnung                                  100%

·         1 Sozialarbeiterin                                                                                                              100%

·         1 Sozialarbeiterin/Streetwork in der Außenstelle Kohlrauschstr./Bahnhof Zoo     75%

·         3 Sozialarbeiterpraktikantinnen à 4 Monate

·         3 Sprachmittlerinnen mit je 14 Wochenstunden für die Sprachen Polnisch, Russisch, Uk­rainisch und Thailändisch

 

¨       Klientenstand 2006 ( ohne Außenstelle am Bahnhof Zoo )

 

Zu uns kommen immer noch vorwiegend Frauen, die Zahl der männlichen Besucher aber steigt. Der Anteil der Migrantinnen verblieb bei ca. 80 %, bei Männern lag dieser bei knapp 50 %.

 

Ein Großteil der Klientinnen arbeitet im Bereich der sexuellen Dienstleistungen. Die Zahlen in ( ) beziffern die Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen

 

Personendurchgang in den Sprechstunden (Anzahl MigrantInnen):

 

Männer:           204      (107)                davon Neuzugänge        96       (32)

Frauen:            678      (588)                davon Neuzugänge     174     (122)

 

Untersuchte Personen ( Anzahl MigrantInnen ):

 

Männer:           134       (82)                 davon wegen STD behandelt   46   (30)

Frauen:            504     (435)                 davon wegen STD behandelt 225 (199)

 

 

¨       Medizinische Tätigkeiten

 

·         Untersuchung, Beratung und ggf. Behandlung im STD-Bereich (Sexually Transmitted Diseases)

 

·         auf Wunsch unserer PatientInnen impfen wir bei entsprechendem Immunstatus gegen Hepatitis B; der Impfstoff wird rezeptiert und von den PatientInnen in der Apotheke ge­kauft

 

·         wir versuchen, unseren KlientInnen - sofern diese keine finanziellen Mittel und keine an­deren Anlaufstellen haben - medizinische Hilfe über die STDs hinaus zukommen zulas­sen, soweit dies im weitesten Sinne zur Prävention der STDs beiträgt; auf Wunsch kann anonym beraten werden

 

·         ein neues Beratungsfeld ist der Themenkomplex ‚HP-Virus-Infektionen‘ und die gegen HP-Viren gerichtete Impfung; seit September 2006 ist der erste Impfstoff gegen HP-Viren auf dem deutschen Markt zugelassen (Gardasil). Viele Frauen haben davon gelesen oder gehört und es besteht ein erheblicher Beratungsbedarf zu diesem Thema.

 

 

 

 

¨       Sozialarbeiterische Tätigkeiten (ohne Außenstelle am Bahnhof Zoo)

 

Ø      Präventionsmaßnahmen

 

·         174 Frauen und 96 Männer besuchten die Beratungsstelle im Jahr 2006 zum ersten Mal. Mit neuen Klientinnen und Klienten führen die Sozialarbeiterinnen ein Informationsge­spräch, in dem über verschiedene sexuell übertragbare Krankheiten, über deren Anste­ckungs- und Schutzmöglichkeiten informiert und Kondombenutzung geübt wird. Bei Be­darf/ auf Wunsch beraten wir in diesen Gesprächen auch zu Schwangerschaftsverhü­tung, -abbruch, Steuer für Prostituierte usw.

 

·         Gemeinsam mit einer Sozialarbeiterin aus dem Sozialmedizinischen Dienst konnten  wir   sexualpädagogische Gruppenarbeit für Schulklassen und Jugendgruppen anbieten. Im Berichtsjahr nahmen 13 Gruppen aus dem schulischen und 15 Gruppen aus dem außer­schulischen Bereich dieses Angebot wahr.

 

·         Im Oktober 2006 informierten wir zum ersten Mal auf der “YOU” - Europas größter Ju­gendmesse - Jugendliche über erste Liebe, Safer Sex, Verhütungsmittel aller Art usw. Gemeinsam mit 2 anderen Berliner Beratungsstellen waren wir dort 3 Tage mit einem ei­genen Informationsstand präsent. Der Stand war immer umlagert. Neben allgemeinen Informationen fanden auch Einzelberatungen statt. Noch immer kommen auf der Ju­gendmesse gewonnene Klientinnen zu uns ins Gesundheitsamt.

 

·         Bei Straßenfesten wie dem Verbraucherschutzfest am Kurfürstendamm oder dem Fest der Nationen am Prager Platz informierten wir die Allgemeinbevölkerung über sexuell übertragbare Krankheiten einschließlich HIV und unsere Beratungs- und Untersuchungs­angebote.

 

·         Ein Hauptschwerpunkt in der Präventionsarbeit waren im Berichtsjahr Aktionen im Rah­men unserer “AG Gesunder Kunde”. In dieser AG arbeiten Sozialarbeiterinnen unserer Beratungsstelle  mit  Mitarbeiterinnen von “Hydra e.V.”, der Agentur “highLights” und dem “Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen” zusammen.

 

Ziel dieser Aktion ist es, Männer zu erreichen, insbesondere Kunden von Prostituierten. Durch unsere Aktionen und die direkte Ansprache ermuntern wir sie, besonders bei Bor­dellbesuchen ein Kondom zu benutzen.

 

So besuchten wir in unseren  Ganzkörper-Kondom-Kostümen u.a. die Berlinale am Pots­damer Platz, wir waren am 2. Juni zum Internationalen Huren Tag am Hackeschen Markt, im Oktober auf der Venus Messe am Funkturm und am 1. Dezember zum Welt-Aids-Tag in vielen Kneipen und Lokalen.

 

Höhepunkt unserer Präventionsarbeit mit der “AG Gesunder Kunde” war 2006 die Fuß­ball-WM. Mit drei von einem Künstler speziell angefertigten Kondomkostümen waren wir bei allen 6 Spielen, die im Olympiastadion ausgetragen wurden, vor Ort.

 

Gemeinsam mit Kolleginnen aus Spandau, Schöneberg, Lichtenberg und Kreuzberg  verteilten wir 80.000 Kondome und Fair Play Karten mit dem Aufdruck “Sex mit Prostitu­ierten wird Dir mehr Freude und Spaß bereiten, wenn Du folgende Empfehlungen be­achtest.....”

 

Um die Fußballfans aus allen Teilen der Welt zu erreichen, verteilten wir die Fair Play Karten  auch in spanischer, polnischer, russischer, englischer, schwedischer, französi­scher und türkischer Sprache.

 

 

Presse aus aller Welt war an unseren Aktionen interessiert. Im Vorfeld führten wir zu den Themen “Fußball-WM und Prostitution”, “Prostitution und Frauenhandel”, “Prostitution - ein Beruf wie jeder andere?” bspw. Gespräche mit Journalisten französischer, mexikani­scher, deutscher und englischer Zeitschriften, wir gaben Journalisten aus Taiwan, Argen­tinien, Schweden, der Deutschen Welle in Afrika usw. Interviews und wurden von Fern­sehteams u.a. aus Deutschland, Thailand, Taiwan und aus dem arabischen Raum be­gleitet.

 

In unseren Kondomkostümen und mit den Postkarten waren wir für die Medien und für die Fans aus aller Welt ein beliebtes Fotomotiv. Auf diesem Weg erreichte unsere Prä­ventionsbotschaft über die Zeit der Fußball-WM viele Menschen. Die Reaktion auf unsere Aktionen war generell positiv.

 

·         Auf der Gesetzesgrundlage des Infektionsschutzgesetzes (§ 19 IfSG) besuchten die 3 Sozialarbeiterinnen zumeist gemeinsam mit einer Sprachmittlerin Bordelle, Bars und Sex-Kinos in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau.

 

Ohne den Bahnhof Zoo waren uns im Berichtsjahr 110 “Orte der Prostitution” bekannt, die zu den jeweiligen Arbeitszeiten - tagsüber, abends oder nachts - aufgesucht wurden. Wir zählten 46 sogenannte ‚Kontaktgänge‘. Neben dem Bekanntmachen unseres Ange­botes werden diese Besuche genutzt, um zu STD/HIV und Safer-Sex-Praktiken aufzuklä­ren. Kondome und Informationsmaterial werden ebenfalls verteilt.

 

·         Wie in den Jahren zuvor, verteilten wir vor Weihnachten in allen uns bekannten Prostitu­tionsbetrieben kleine Tütchen mit Kondomen, einer Visitenkarte unserer Beratungsstelle und einem Stück Schokolade. Die in den Prostitutionsbetrieben beschäftigten Frauen freuen sich über diese besondere Aufmerksamkeit. Sie ist zugleich ein Anknüpfungs­punkt für ein weiterführendes Gespräch.

 

 

¨       Psychosoziale Beratung

 

·         Die Beratung von Frauen, die Opfer von Menschenhandel wurden, bildete auch im Jahr 2006 einen Arbeitsschwerpunkt. Der Kooperationsvertrag, der die Zusammenarbeit zwi­schen Polizei und den Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel zum Wohl der Frauen regeln soll, wurde im Jahr 2003 unterschrieben.

 

Von den 6 Berliner STD - Beratungsstellen ist weiterhin nur unsere Beratungsstelle aktiv beteiligt. Das bedeutet für die Sozialarbeiterinnen der Beratungsstelle, dass sie jeweils freitags zwischen 9.00 und 15.00 Uhr in Rufbereitschaft für die Polizei sind, falls poten­zielle Zeuginnen in Menschenhandelsverfahren psychosoziale Unterstützung benötigen.

 

Hierbei handelt es sich als erste Hilfe um die Unterbringung der Frauen an einem siche­ren Ort. Manche der Frauen entscheiden sich relativ schnell gegen polizeiliche Verneh­mungen und benötigen Hilfe bei der Organisation der Rückkehr. Bei anderen Frauen, die sich für eine Aussage entscheiden und auch auf den Prozess in Berlin warten, entsteht dann eine Betreuung, die über Monate bis Jahre andauern kann.

 

·         Die Frauen, die selbständig unsere Beratungsangebote nutzen, sind weiterhin haupt­sächlich Migrantinnen, so dass meist mit Sprachmittlerin beraten wird. Durch das am 01.01.2002 in Kraft getretene Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostitu­ierten waren im Jahr 2006 vermehrt auch arbeitsrechtliche/steuerrechtliche Belange im Bereich Prostitutionsgewerbe Beratungsinhalte.

 

·         Ferner suchen und finden Frauen, die sexuelle oder häusliche Gewalt oder auch Verge­waltigung in der Prostitution erfahren haben, bei uns Beratung und Unterstützung.

 

·         Insbesondere bei den thailändischen Frauen, die unser Angebot noch aus ihrer Prostitu­tionszeit kennen, inzwischen aber ausgestiegen sind, bemühen wir uns, sie an die zu­ständigen Ämter/Beratungsstellen zu vermitteln und dort zu integrieren.

 

·         Wir zählten 1.539 Beratungen durch die Sozialarbeiterinnen. Hinzu kommen noch die Informationsgespräche für neue Besucherinnen und Besucher.

 

·         Die 3 Sozialarbeiterinnen machten 282 Hausbesuche und Begleitungen (Beratungen im Außendienst im gesamten Stadtgebiet).

 

 

¨       Sonstige Öffentlichkeits- und Gremienarbeit

 

·         Eine Sozialarbeiterin nahm ganzjährig am Fachbeirat  zur Reform des Öffentlichen Ge­sundheitsdienstes teil.

 

·         Die Beratungsstelle arbeitete auch im Jahr 2006 in der “AG Frauenhandel”, einem Zu­sammenschluss aller Projekte, die Opfer von Menschenhandel betreuen, mit.

 

·         Wir beteiligten uns an der “Berliner Fachkommission Frauenhandel”, die bei der Senats­verwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen angesiedelt ist.

 

·         Wir bewarben uns mit den Aktionen der “AG Gesunder Kunde” zur Freierarbeit um den Präventionspreis 2007.

 

·         Wir gaben den Medien 29 Interviews zur ‚Fußball-WM 2006 und Prostitution‘ und waren ab Sommer 2005 aktive Teilnehmerinnen am ‚Runden Tisch zur Fußball-WM 2006 und Prostitution‘, der Strategien gegen die vermutete hohe Zahl von Zwangsprostituierten entwickelte.

 

·         Im Museum der Arbeit in Hamburg sind seit November 2005 Fotos und Materialien unse­rer Berliner Präventionsarbeit ausgestellt.

 

Die Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten hat in der Kohlrauschstraße 15 eine Außenstelle:

 

¨       “Die Hardenberger”

 

Diese Außenstelle bietet ein offenes, suchtbegleitendes Kontakt- und Beratungsangebot für Minderjährige, Jugendliche und junge Erwachsene, deren Lebensmittelpunkt der Bahnhof Zoo und der Breitscheidplatz sind, und die trotz diverser Angebote in Zoonähe z. T. keine andere Anlaufstelle haben. 

 

In die Räume der Beratungsstelle kommen Straßenjugendliche, Menschen mit Drogenprob­lemen, Mädchen, Frauen und junge Männer, die auf dem Drogenstrich arbeiten, Menschen mit sozialen, psychosozialen, gesundheitlichen und materiellen Problemen und zunehmend junge Familien, die sich in materiellen Notlagen befinden.

 

Die Hilfesuchenden erhalten Beratung und Informationen zu allen ‚mitgebrachten‘ Problemen und Fragen, sowohl in den Sprechstunden (dienstags von 16.30 - 20.30 Uhr und mittwochs von 11.00 - 15.00 Uhr) als auch bei der Streetwork am Bahnhof Zoo. Oft ist Kriseninterven­tion und Vermittlung erforderlich. Das Kontaktangebot “Gesundes Frühstück” sowie das An­gebot der Dusche, Waschmaschine/Wäschetrockner und Kleiderkammer wird nach wie vor stark nachgefragt.

 

Die Arbeitsschwerpunkte der “Hardenberger” sind

 

·         Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten (incl. Hepatitis, HIV-Aids) sowie Beratung und Vermittlung bei allgemeinen gesundheitlichen Problemen

 

·         Vermittlung in Entgiftung, Therapie, in Wohnprojekte, zur Schuldnerberatung, zur Straf­fälligenhilfe

 

·         gelegentliche Begleitung zu Ämtern, Besuche in Haftanstalten und Krankenhäusern

 

Die Besucherinnen und Besucher können sich in der Beratungsstelle ausruhen, in der kalten Jahreszeit aufwärmen, reden, soziale Kontakte pflegen, duschen, Wäsche waschen, telefo­nieren, den Computer für das Schreiben von Bewerbungen, Anträgen, Lebensläufen usw. nutzen und die Kleiderkammer aufsuchen. Sie dürfen auch ihre Hunde und Ratten mitbrin­gen.

 

Zu den weiteren Aufgaben gehören die Vorbereitung und Durchführung des “AK - Zoo” (Ko­ordinierungsgremium für alle am Zoo tätigen Organisationen des Hilfenetzes), Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit mit Schülerinnen und Schülern, Studentinnen und Studenten sowie Praktikantenanleitung und Spendenaquise.

 

Im Sommer werden als zusätzliches Kontaktangebot ein bis zwei Sommerfeste mit Essen, Getränken, Sport und Spiel im Tiergarten und im Dezember eine festliche und sehr beliebte Weihnachtsfeier in der Beratungsstelle angeboten.

 

Dieses Angebot wird seit Oktober 2002 von einer mit 30 Wochenstunden tätigen Sozialar­beiterin des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf in enger Kooperation mit der “Tre­berhilfe Berlin e.V.” aufrechterhalten.

 

Die Sozialarbeiterin führte im Berichtsjahr 2.613 Beratungen durch und unternahm 179 Kontaktgänge am Bahnhof Zoo und Umgebung. Die Besucherzahlen der Beratungsstelle stiegen im Berichtszeitraum um ca. 10 %.

 

Aids-Beratung

 

¨       Einleitung

 

Der Standort Gierkezeile 7 ist als innerstädtische zentrale Anlaufstelle gut etabliert. Die Be­ratungsstelle wird atmosphärisch und in der Ausstattung als sehr angenehm bewertet, das Beratungsangebot wird als qualifiziert erlebt.

 

¨       Personal 2006

 

·         Die Ärztin/Psychologin arbeitet mit 50 % in der Aids-Beratung und ist zuständig für die Aufrechterhaltung der STD-Sprechstunden im Vertretungsfall. Mit weiteren 50 % ist sie im Sozialmedizinischen Dienst tätig.

 

·         Eine in Vollzeit tätige Sozialarbeiterin ist zugleich zuständig für die Praktikantenkoordina­tion für den Bereich der Fachhochschulen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik.

 

·         Eine Mitarbeiterin im Verwaltungs-/Schreib-/Anmeldedienst arbeitet mit der Hälfte der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit.

 

 

 

 

¨       Ein kurzer Überblick über HIV-Infektionen und Aids-Erkrankungen in Deutschland

 

Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts lebten Ende 2006 etwa 56.000 HIV-infizierte Menschen in Deutschland, davon ca. 47.000 Männer, 8.500 Frauen und 400 Kinder. Ca. 8.700 der 56.000 HIV-Infizierten sind an Aids erkrankt. Neu an Aids erkrankten im Jahr 2006 ca. 1.200 Personen, davon 975 Männer, 225 Frauen und 5 Kinder. An Aids starben im Be­richtszeitraum ca. 600 Menschen.

 

Die Zahl der Neuinfektionen stieg im Jahr 2006. Es wurden ca. 2.700 bestätigte positive HIV-Antikörpertests gezählt (2005: 2.490), davon ca. 2.200 Männer, 500 Frauen und 20 Kinder.

 

Die überwiegende Zahl der Neuinfektionen erfolgt bei Männern mit gleichgeschlechtlichen Sexualpartnern (MSM). Hier ist im Jahr 2006 ein deutlicher Anstieg - bezogen auf die pro­portionale Aufteilung der HIV-Erstmeldungen - mit 70 % (2005: 58 %) zu verzeichnen. Be­troffen sind alle Altersgruppen. Aber auch die Zahl der HIV-Erstdiagnosen bei Heterosexuel­len steigt erkennbar an mit 20 % (2005: 17 %), ebenfalls in allen Altersgruppen.

 

Diese Zunahme geht einher mit nachlassendem Schutzverhalten im Sexualkontakt, was sich durch Ergebnisse entsprechender Untersuchungen und Befragungen zum Kondomgebrauch belegen lässt. In welchem Kontext verstärkt Neuinfektionen stattfinden, lässt sich bisher noch nicht endgültig beantworten. Neuinfektionen scheinen jedoch verstärkt insbesondere durch frischinfizierte Personen weitergegeben zu werden, die entweder von ihrer Infektion noch nichts wissen oder die zwar über die Infektion informiert sind, jedoch weder eine anti­retrovirale Behandlung erhalten noch im wünschenswerten Maße ihr Sexualverhalten im Sinne der Vermeidung von Übertragungsrisiken verändert haben.

 

Aufgrund der steigenden HIV-Neuinfektionen sowie anderer sexuell übertragbarer Erkran­kungen insbesondere in der Gruppe der MSM wurden dem RKI Ende 2005 durch das Bun­desministerium für Gesundheit Mittel zur Durchführung einer Studie (KABaSTI) zur Verfü­gung gestellt, um Wissen, Einstellungen und Verhalten von homo- und bisexuellen Männern in Bezug auf sexuell übertragbare Infektionen zu erheben.

 

Es soll dadurch versucht werden, die HIV-Ausbreitungsdynamik bei MSM in Deutschland in den letzten Jahren zu erklären. Zusätzlich werden aus der Analyse Empfehlungen für eine Anpassung der Präventionsstrategien abgeleitet. Erste Ergebnisse liegen bereits vor (siehe: Epidemiologisches Bulletin vom 24.11.2006, Nr. 49, Seiten 417 - 420).

 

Die Mitarbeiterinnen der Aidsberatung und der STD-Beratungsstelle, die Gesundheitsämter Schöneberg und Kreuzberg sowie diverse HIV-Schwerpunktpraxen haben an der Studie mit­gearbeitet.

 

Die zweitgrößte Betroffenengruppe sind Personen, die aus Ländern mit einer hohen HIV-Prävalenz in der allgemeinen Bevölkerung stammen (13 %). Die Rate von Neuinfektionen bei i. v. Drogengebrauchern liegt bei 9 %.

 

Die Gesamtzahl der an das RKI berichteten, seit Beginn der Epidemie mit dem Vollbild Aids erkrankten Personen betrug Ende 2006  32.500, davon sind 26.000 Personen gestorben, d. h. in der Bundesrepublik leben ca. 6.500 an Aids Erkrankte, davon in Berlin ca. 2.250. Für das gesamte Jahr 2006 wurden ca. 1.200 neu diagnostizierte Aidsfälle erwartet.

 

 

 

 

 

 

 

Die Aids-Beratung hat folgende Schwerpunktaufgaben:

 

¨       Anonyme und kostenlose Durchführung des HIV-Antikörpertests nach eingehen­der Beratung sowie Befundmitteilung und sich daraus ergebender Folgeberatun­gen, ggf. Kriseninterventionen

 

Es werden zwei Sprechstunden in der Woche für den HIV-Test angeboten. Die Einführung einer Gebühr von 10 € für den HIV-Test (ausgenommen hiervon sind sozial schwache Per­sonen) seit Oktober 2004 führte nicht zu einem nennenswerten Rückgang der Anmeldungen. Knapp 60 % der Testwilligen konnten die Gebühr bezahlen. 

 

Im Jahr 2006 erfolgten 1.542 ausführliche Beratungen zum HIV-Test, 1.346 Blutentnahmen wurden durchgeführt, dabei wurden 15 Personen positiv getestet (ausschließlich Männer). 302 Beratungen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung und Intensität waren nach er­folgtem HIV-Test notwendig.

 

Die Gründe für die Teilnahme am Test sind unverändert: die große Mehrheit der Klienten

geht aus eigener Initiative zum Test (ca. 80 %), der kleinere Teil wird durch ärztlichen Rat oder die/den Partnerin/Partner motiviert.

 

Hauptmotive für den Test sind - geordnet nach Häufigkeit -:

 

·         Überprüfen des Serostatus - Übereinstimmung mit festem Partner/fester Partnerin, um auf den Kondomgebrauch verzichten zu können

 

·         Abklärung eines riskanten oder fraglich riskanten Sexualkontakts (ungeschützter Sex mit bekannt HIV-positiver Person, ungeschützter Sex mit einer Person, deren HIV-Status erst später bekannt wurde)

 

·         Abklärung mehrerer ungeschützter Sexualkontakte im Sinne einer “Bilanz”

 

·         Abklärung von körperlichen Symptomen, die auf eine mögliche HIV-Infektion hinweisen

 

·         irrationale Aids-Ängste; hierbei kommt der Testberatung die präventive Chance zu, eine angstneurotische Entwicklung frühzeitig zu erkennen und eine leidvolle wie kostspielige

Chronifizierung und Generalisierung aufzuhalten; Beratungen in diesem Kontext sind in der Regel sehr zeitaufwendig

 

Weiterhin werden regelmäßig HIV-Testberatungen in Kooperation mit Sprachmittlerinnen angeboten (Polnisch, Russisch, Thailändisch). Andere Sprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch werden von Mitarbeitern der Beratungsstelle abgedeckt.

 

Aufgrund der beschriebenen Situation - Ansteigen von HIV-Neuinfektionen und anderer se­xuell übertragbarer Erkrankungen - ergibt sich, dass die Aufrechterhaltung niedrigschwelliger HIV-AK-Testangebote in Verbindung mit einer kompetenten Beratung weiterhin dringend erforderlich ist.

 

¨       Übernahme primär präventiver Aufgaben, die auch den spezifischen Bedürfnissen des Stadtbezirks angepasst sind

 

Dazu gehören:

 

·         persönliche und telefonische Beratung von Ratsuchenden, aber auch die Beratung und

ggf. die Weitervermittlung von Menschen mit einer übersteigerten Angst vor Aids

 

·         persönliche Gespräche zur Stabilisierung von risikoarmem Verhalten

 

·         zielgruppenspezifische Informationsveranstaltungen für alle Altersgruppen, verschiedene Berufsgruppen und besondere Personengruppen mit unterschiedlichem Infektionsrisiko

 

¨       Persönliche Betreuung von Menschen mit HIV und Aids und deren Angehörigen einschließlich sozialrechtlicher Beratung

 

Im Jahr 2006 wurden 212 Personen sozialrechtlich und ärztlich betreut, davon

 

·         189 Männer (der größte Anteil:150 Männer im Alter zwischen 40 und 65 Jahren), davon

·         14 Migranten und

·         23 Frauen, davon

·         8 Migrantinnen

 

Betreut werden HIV-Positive und an Aids Erkrankte, die zur Regelung ihrer sozialen Angele­genheiten und der Krankheitsbewältigung die Beratungsstelle aufsuchen.

 

Das bedeutet:

 

·         Konkrete Hilfen bei der Einleitung von materiellen Hilfen

·         Hilfe bei der Beschaffung und Erhaltung von angemessenem Wohnraum

·         Vermittlung von ambulanten Versorgungsangeboten

·         Regelung von Schulden

·         Angehörigenberatung

·         Haus- und Krankenhausbesuche

·         stabilisierende Interventionen in akuten Krisensituationen

·         Sterbebegleitung

 

Im Berichtsjahr wurden 1.583 ärztliche, psychologische, psychosoziale Beratungen und Kri­seninterventionen durchgeführt. Die Zahl der ärztlichen und sozialpädagogischen Gutach­ten/Stellungnahmen betrug 223.

 

Bei der Behandlung einer HIV-Infektion sind in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt  worden. Nach wie vor erkranken und sterben weniger Menschen an Aids, wodurch sich die Zahl der lebenden HIV-Infizierten um etwa 1.000 pro Jahr erhöht.

 

Durch hinzukommende neu diagnostizierte HIV-Infektionen steigt die Zahl der zu versorgen­den Menschen mit HIV und Aids durch die längere Überlebenszeit. Derzeit ist noch nicht abschätzbar, wie lange durch die neuen therapeutischen Möglichkeiten der Krankheitsverlauf tatsächlich aufgehalten werden kann.

 

Menschen mit HIV und Aids leben phasenweise, häufig auch ausschließlich in einer von in­neren und äußeren Krisen gekennzeichneten chronischen Belastungssituation. Die ständige existenzielle Bedrohung durch Aids ( trotz therapeutischer Fortschritte ist die HIV-Infektion immer noch eine tödliche Erkrankung ), wechselnde Anforderungen durch den Infektions­verlauf und Verluste, die Kranke hinnehmen müssen - z.B. Verlust der körperlichen Integrität, Verlust von sozialen Bezügen - bringen oft übermächtige Gefühle von Orientierungs- und Haltlosigkeit mit sich.

 

Die Perspektive derjenigen Menschen, die durch ihre HIV-Infektion sozial abgestiegen sind, Empfänger von Harz IV sind, Grundsicherung und/oder Rente beziehen, ist deutlich defizitär. Die Autonomie dieses Personenkreises ist eingeschränkt. Die Betroffenen haben in der Re­gel keine eigene Arbeit, sie sind abhängig von sozialen Leistungen. Zudem lässt die Abhän­gigkeit von der Medikamenteneinnahme und deren Verträglichkeit zum Teil enorme Selbst­wertprobleme, Ängste und Depressionen entstehen.

 

Besonderheiten:

 

Die Künstlergruppe “Rosa Reiter”, die bereits seit 1993 die Räume der Aids-Beratung für wechselnde Ausstellungen ihrer Bilder und Skulpturen nutzt, stellte auch im Berichtsjahr Bil­der in der Gierkezeile aus. Dies trug ganz entscheidend zu einer ansprechenden Atmo­sphäre in den Räumen bei.

 

¨       Koordination aller bezirklichen Aktivitäten zum Thema Aids, sowie Vernetzung und

Kooperation mit allen in Berlin im Selbsthilfebereich arbeitenden Gruppen und

Vereinen zum Thema Aids

 

In folgenden Arbeitsgruppen ist die Aids-Beratung regelmäßig  vertreten:

 

·         Treffen der regionalen Beratungsstellen für sexuell übertragbare Krankheiten sowie Aids

·         AK der im Aidsbereich tätigen Institutionen (LaGeSo)

·         AK “Zielgruppenspezifische Konzepte und Materialien zur Sexualaufklärung”

·         AK Migration

 

Im Hinblick auf die geplante Zentralisierung unserer Beratungsstellen im Rahmen der Re­form des ÖGD waren die Mitarbeiterinnen im Jahr 2006 in vorbereitenden arbeitsintensiven Arbeitsgruppen eingebunden.

 

Bereich Umwelt, Natur und Verkehr

 

Vorbemerkungen

 

Fachbereich Umwelt

 

Bodenschutz

Schwerpunkte 2006

-          Anfragen nach Informationen zu Bodenbelastung und Altlasten.

-          Es wurden 323 Anfragen zu Grundstücken beantwortet. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 13%.

 

-          Historische Recherche, Ermittlung und Erfassung neuer Altlastenverdachtflächen. Es wurden weitere 33 Altlastenverdachtsflächen ermittelt, ins Bodenbelastungskataster auf­genommen und die Eigentümer informiert.

 

-          Schwerpunktmäßig wurden folgende Vorhaben und B-Pläne bearbeitet:

 

-          Stellungnahme im Zusammenhang mit der Überarbeitung der bezirklichen Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

 

-          B-Plan VII - 226 a

-          B-Plan VII – 280

-          B-Plan VII – 257

-          B-Plan IV-33B

-          B-Plan 4-21 Bahngelände Grunewald

 

Laufende Sanierungsverfahren:

Die CKW-Sanierung Olivaer Platz durch das Biostimulationsverfahren wurde eingestellt. Weitere Untersuchungen hatten als Ergebnis, dass der Schaden sich nach Süden fortsetzt. Ein Gutachten zur Einschätzung der Schadenssituation ergibt, dass der ehemalige Schaden durch den U-Bahnbau nach Süden verschleppt wurde und daher trotz Grundwasserfließrichtung Nordwest, der Schaden bisher im Süden noch nicht eingegrenzt werden konnte.

 

Es wurden die biologische Sanierung Sächsische Str. 43 mit ölkontaminiertem Boden unter einem Kellerraum betreut und die halbjährlichen Zwischenberichte bewertet.

 

Auf dem ehemaligen Gaswerksstandort Gaußstr. 11 wurde im Teilbereich Tanklager mit der Sanierung des Grundwassers begonnen

 

Abgeschlossene Sanierungen:

-          Ölkontamination im Keller Helmstedter Str. 22

-          Sanierung Ölunfall Hagenstr. 77 A

-          Rückbau Tankstellen in der Tiefgarage am Volkspark

 

Grundwassermonitoring

-          Grundwassermonitoring im Abstrom des Bahngeländes Westkreuz.

-          Grundwassermonitoring ehemaliges Gaswerk Gaußstr.

-          Untersuchungen zur Schadenseingrenzung in Boden und Grundwasser in der Wilmersdorfer Str. 113/114. Aufgrund der Statik kann kein Bodenaushub unter dem Gebäude im Keller vorgenommen werden. Es wurde daher ein Brunnen zur Überwachung im Schadenszentrum errichtet.

-          Bewertung der vom Senat in die Zuständigkeit des Bezirks übergebenen Fälle des Grundwassermonitorings zum Deponieüberwachungsprogramm

-          Laufendes Grundwassermonitoring für ein Grundstück im Gewerbegebiet Salzufer bezüglich CKW- und Arsenbelastung.

-          Laufendes Grundwassermonitoring für ein Grundstück am Kurfürstendamm bezüglich Mineralkohlenwasserstoff-Belastung.

 

Untersuchungen und Neubewertung

-          Untersuchung chemische Reinigung Kempinski

-          Untersuchung Xantener Str., ehemalige chemische Reinigung

-          Gutachten Koenigsallee 7 A, Trümmerschutt

-          Untersuchungen Heilbronner Str. 19, ehemalige Kfz-Werkstatt

-          Stichprobenartige Untersuchungen des Brunnenwassers in Kleingärten, die über Verdachtsflächen liegen

 

Sonstige Arbeiten im Bereich Bodenschutz

 

Fortführung der Arbeiten am  - auf dem Geo-Informations-System-basierenden - Umweltinformationssystem (UIS):

 

-          Weiterentwicklung der  benutzerfreundlichen Oberfläche unter YADE 5.2

-          Anbindung von weiteren Themenkarten (Parkraumbewirtschaftungs-Zonen)

-          Erarbeitung und Bereitstellung von Karten zu den bezirklichen Veranstaltungsorten im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft und INFO-Karten zu den Verkehrverbotszonen im Bereich des Olympiastadions

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gewässerschutz

 

Schwerpunkte 2006

 

VAwS (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe)

1177 Anlagen für wassergefährdende Stoffe wurden bearbeitet

 

117 Verwaltungs- und Ordnungswidrigkeitsverfahren wurden bearbeitet, davon 31 Bußgeldverfahren.

 

Heizöltanks in Kleingärten

 

Heizöltankanlagen sind nach Bundeskleingartengesetz nicht zulässig. Aufgrund des BVV-Beschlusses (822/2)  ist jedoch beabsichtigt, mängelfreie Anlagen für einen Zeitraum von 10 Jahren zu dul­den.

Gemeldet bzw. recherchiert wurden 2006 25 neue Lagerbehälter für Heizöl, die nun aufge­fordert werden ihre Anlagen zu prüfen.

Im Jahr 2006 wurden 20 Heizölanlagen in Kleingärten stillgelegt (insgesamt seit Beginn der Überprüfung 112 Stilllegungen), so dass zum Jahresende 2006 noch 321 Anlagen bestehen.

 

Indirekteinleiter-VO (Ind-VO)

4  387 wasserrechtliche Einleitgenehmigungen wurden bearbeitet

     Bearbeitung von ca. 25 Anzeigen von Amalgamabscheidern.

4 Ermittlungen und Überprüfung von Anlagen in den Branchen Kfz-Werkstätten, Tankstellen, Zahnärzte. Fortlaufende Überwachung der chemischen Reinigungen, Institute und Einrichtungen, die regelmäßig Abwasseruntersuchungen durchführen müssen.

4 Besichtigung und Überprüfung von ca. 38 Anlagen für fotografische Prozesse, ca. 40 Fettabscheideranlagen und ca. 20 Anlagen die nach ihrer Art geeignet wären, unter den Anhang 31 der Abwasserverordnung zu fallen.

4 Erfassung von ca. 100 neuen Anlagen

4 Umsetzung der neuen (2003) DIN -Vorschrift zur Dichtigkeitsprüfung von Abscheideran­lagen, Aufforderung zur Sanierung undichter Anlagen

 

Gewässeraufsicht

Bearbeitung von Bürgerbeschwerden zu Verschmutzungen in Seen

12 Erlaubnisse zur Benutzung eines Gewässers zweiter Ordnung wurden erteilt.

12 Genehmigungen für Anlagen an Gewässern zweiter Ordnung wurden erteilt.

 

Schwerpunkte 2006

4 Erarbeitung und Verhandlung der Finanzierung und der Kriterien/Parameter für die Ab­wassermengenerfassung und -analyse, die Reinigungsleistung und die Wasserqualität des Gewässers für den Betrieb der Bodenfilteranlage zur Reinigung der Straßenentwäs­serung für den Halensee mit den BWB und Senatsverwaltung

4 Durchführung des Projekts zur Verbesserung der Wasserqualität am Fennsee aus dem Umweltentlastungsprogramm: Ausschreibung und Beauftragung der Planungsleistung und Durchführung zur Teilentschlammung und Sedimentkonditionierung sowie Entkernung des unterirdischen Grobfilters durch die BWB, Kontrolle der Finanzen, Beantragung von Mittelverschiebung, Erstellung einer Internetpräsentation und Erstellung von Berichten

4 Mitarbeit in der AG 3 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung/BWB/Bezirke (Abwasser­einleitungen in Gewässer) als Vertretung für die Bezirke. Hier wird in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung und den BWB u.a. die Prioritätenliste für die Finanzmittelaufteilung für den Gewässerschutz bei Straßenabwas­sereinleitungen und die Begründung der not­wendigen Finanzmittelaufstockung erstellt.

4 Vorarbeiten zur Beantragung eines neuen UEP-Vorhabens am Hundekehlesee.

4 Entscheidungsfindung für die Wassertechnik der Kaskade am Lietzensee und Beauftragung eines halbjährigen Gewässeranalyse zur Beurteilung der Notwendigkeit weiterer Maßnahmen

4 Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung zur besseren Durchströmung und zusätzlichen Grundwassereinspeisung in den Jungfernheideteich zur Verbesserung der Wasserqualität im Badegewässer.

4 Überprüfung aller potentiellen Schadstoffeintragspfade in den Teufelssee mit dem Resultat einer Sickergrubensanierung und der Erteilung einer wasserrechtlichen Genehmigung mit der Auflage zur Erneuerung der Vorreinigung der Straßenabwassereinleitung von der Teufelsseechaussee

4 Quellenermittlung für die Wasserbelastung im Hundekehlensee und Umbau des Grobfil­ters zur Vorreinigung der Straßenabwassereinleitungen der BWB.

4 Ermittlung von Verschmutzungsquellen und Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten für die Badegewässerproblematik an Teufelssee und Jungfernheideteich mit u.a. LaGetSi, Sen­Stadt I E, SenStadt VIII E und dem Kompetenzzentrum Wasser.

4 Beurteilung der Voruntersuchungen und Lösungsansätze zum Sanierungsvorschlag der BWB für das Regenwassereinzugsgebiet Hubertussee, Talgraben, Forckenbeckbecken und Fennsee

4 Beauftragung einer Sofortlösung zum Schutz des Pumpwerks am Dianasee nach dem Fischsterben im Dianasee, Aufhebung der wasserrechtlichen Genehmigung der Senatsverwaltung auf der Grundlage der aktuellen Ereignisse und Verschärfung der Auflagen (Verkleinerung des Einzugsgebiets und Anschluss einer weiteren Einleitstelle an das Regenklärbecken (RKB), Optimierung der Fahrweise des RKB) in einer neuen Genehmigung.

 

Immissionsschutz / Abfallbeseitigung

 

Schwerpunkte 2006

Schallschutz

Bearbeitung der Beschwerden über Lärmbelästigungen mit eigenen Messungen und evtl.  Forderung von Sachverständigengutachten und Prüfung der Berichte.

Stellungnahmen insbesondere bezüglich des Lärmschutzes bei Nutzungsänderungen und Gaststätten.

Auflagen bei Ausnahmezulassungsverfahren nach der Lärmverordnung bzw. dem LImSchG für öffentliche Veranstaltungen.

Bearbeitung von folgenden großen Planungs- und Bauprojekten:

 

-          B-Pläne: 4-21, 1-44 (Aussichtsrad)

 

Luftreinhaltung

Überwachung des Krematorium Ruhleben:

-          Prüfung der Jahresauswertung

-          Betreuung der Funktionsprüfung und Emissionsmessungen 2006

 

Prüfung und Kontrolle der Lösemittelbilanzen und Reduzierungspläne von Betrieben, die der Lösemittelverordnung unterliegen.

 

Ermittlung der Anforderungen und Möglichkeiten zur Emissionsreduzierung bei einer Kaffee­rösterei.

 

Abfallvermeidung

Arbeiten zur Einführung der Handysammlung in den Rathäusern

Begehung von Bäckereien, um die Einhaltung der Gewerbeabfallverordnung zu kontrollieren

 

4Unterstützung des Mitarbeiters des Ingenieurbüros B&S.U. bei der Umsetzung des Pro­jektes der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung “Getrennte Sammlung von gebrauchten Verkaufsverpackungen in öffentlichen Einrichtungen” (Projektzeitraum 15.9.05–15.03.06).

 

4Weiterführen der Korksammlung in den Rathäusern des Bezirkes; im Jahr 2006 konnten 8 m3 Altkorken an die Diakonie Kork übergeben werden.

 

Schutz vor elektromagnetischer Strahlung

-          Prüfung der Standortbescheinigungen und Erfassung aller Mobilfunkanlagen im Bezirk (Neuanlagen und Änderun­gen) und grafischen Darstellung aller Sendeanlagen (Stand 12/06: 323 Anlagen) mit Sicherheitsabständen in einer Karte.

-          Bewertung von geplanten Standorten (Suchkreisen) nach den Anforderungen des Ge­sundheitsamtes bezüglich des Abstandes zu sensiblen Einrichtungen



Statistik der Beschwerden und Überwachungsmaßnahmen Immissionsschutz/Abfall

 

Beschwerden über Lärmbelästigungen

274

Beschwerden über Geruchsbelästigungen

34

Beschwerden über Abfallbeseitigung Bereich Gewerbe

01

Beschwerden Nichtbeachtung der VerpackungsVO

 

Beschwerden über private Abfallbeseitung

76

Beschwerden über Lichtbelästigungen

15

Beschwerden über Elektrosmog

04

Überwachungsmaßnahmen von Amts wegen gemäß § 52 BImSchG

72

Summe

 

Durchgeführte anlagenbezogene Ordnungswidrigkeitenverfahren nach der Lärmverordnung einschl. Schanklärm

213

Durchgeführte Ordnungswidrigkeitenverfahren
nach BImSchG / RVO

03

Genehmigungen und Ausnahmezulassung nach LImSchG + BImSchG

371

Stellungnahmen an das Wirtschaftsamt in Gaststättenangelegenheiten

109

Stellungnahmen an das BWA bezügl. Wohnungsaufsicht

03

Durchgeführte Schallpegelmessungen

55

Durchgeführte Lichtmessungen

6

Durchgeführte Raumluftmessungen

5

Verwaltungsgebühren für Genehmigungen

30.707 €

Verwaltungsgebühren für Messungen in VV nach BImschG

2.000 €

Festgesetzte Geldbußen und Verwarnungsgelder

7.880 €

 

 

Fallzahlen Kostenrechnung

 

Für die Kostenrechnung wurden die vom Amt zu erledigenden Aufgaben in Leistungen, die zu Produkten zusammengefasst sind, aufgeteilt. Interne Produkte führen zu Verrechnungen innerhalb der Verwaltung. Externe Produkte gehen nach “außen”, d. h. vor allem an Bürger und Gewerbetreibende.

In der unten aufgeführten Tabelle sind die Produkte dargestellt, auf die nur der Fachbereich Umwelt bucht. Standardprodukte der Berliner Verwaltung oder Produkte und Produkte, die von mehreren bebucht werden wie z.B. Gewässeraufsicht, wurden nicht berücksichtigt.

 

Beschreibung

Menge 2005

Menge

2006

Stellungnahmen zu Planungs- und Genehmigungsverfahren intern

401

238

Ordnungsaufgaben im Bereich des Bodenschutzes (Bewertung)

395

384

Ordnungsaufgaben im Bereich des Bodenschutzes (Sanierung)

90

116

Ausnahmezulassungen

355

390

Ordnungsaufgaben Anlagenüberwachung nach BImSchG und KrW-/AbfG

501

766

Ordnungsaufgaben im Bereich Abfall nicht anlagenbedingt

25

65

Bescheide zu Anträgen auf UIG

286

477

Maßnahmen/Projekte zur Förderung des Umweltschutzes (extern)

41

66

Ordnungsaufgaben bei VAwS-Anlagen

1648

1177

Ordnungsaufgaben nach der IndirekteinleiterVO und bei Abwasserbehandlungsanlagen

311

387

Gewässerschutz

200

 

352

 

Fachbereich Naturschutz

 

Landschaftsplanung

 

·         Änderung des Landschaftsplanes IX-L-1/1A Grunewaldseenkette

Ergebnis: Der Entwurf wird überarbeitet.

 

·         Erstellen der “Grundkarte” in YADE LPlan

-          Beschaffung der erforderlichen Informationen und Daten

-          Einarbeiten der Daten in das geographische Informationssystem YADE Lplan

Ergebnis: Die vorhandenen Daten wurden in die Grundkarte eingearbeitet. Weitere Daten werden beschafft. Die Karte wird sukzessive dem aktuellen Datenbestand angepasst.

 

Eingriffsbearbeitung

 

·         Naturschutzrechtliche Ersatzmaßnahme Schanzenwald

(Planung und Umsetzung der Maßnahme gemäß Vereinbarung zwischen Bezirksamt und DB Netz AG)

-          Fachliche Betreuung eines beauftragten Planungsbüros bei der Bearbeitung der Leistungsphasen 7 bis 9 HOAI

-          Vertreten der Belange der unteren Naturschutzbehörde im Rahmen der Realisierung des Projekts

Ergebnis: Die Maßnahme wird derzeit umgesetzt und bis Jahresmitte abgeschlossen.

 

·         Ruhlebener Schanzenwald – großer Schießplatz

-          Stellen eines Antrages auf Bewilligung von Mitteln aus dem Umweltentlastungsprogramm zur Abräumung der militärischen Altlasten und Renaturierung

-          Ausschreibung und Vergabe

-          Fachliche Betreuung eines beauftragten Planungsbüros bei der Bauüberwachung

-          Finanzielle Abwicklung des Projekts einschl. Verwendungsnachweis

Ergebnis: Die Arbeiten sind abgeschlossen; die Leistungen sind abgerechnet.

 

·         Naturschutzrechtliche Ersatzmaßnahme “Am Rupenhorn”

(Planung und Umsetzung der Maßnahme gemäß Vereinbarung zwischen Bezirksamt und DB Netz AG)

-          Fachliche Betreuung eines beauftragten Planungsbüros bei der Erarbeitung der Leistungsphasen 1 bis 6 HOAI

Ergebnis: Die Planungsphase ist abgeschlossen. Die Freigabe der Mittel durch das Eisenbahn-Bundesamt steht noch aus. Die Maßnahme wird voraussichtlich im Sommer 07 begonnen.

 

·         Erstellung eines Konzepts zur Umweltprüfung im B-Planverfahren

Ergebnis: Das Konzept liegt vor und wird angewandt.

 

·         Landschaftspflegerische Ersatzmaßnahme E1 “Grünzug Gervinusstraße”

Auf der Grundlage der zwischen der DB Netz AG und dem Bezirk geschlossenen Vereinbarung über die naturschutzrechtliche Ersatzmaßnahme E1 “Neugestaltung des Grünzuges Gervinusstraße” konnte nach dem Verkauf des Grundstücks durch die Vivico an die Deutsche Bahn und der anschließenden Übertragung des Grundstücks an das Land Berlin, mit der Leistungsphase 5-9 nach HOAI begonnen werden. Geplant war die landschaftsgärtnerischen Arbeiten bis Ende 2006 abzuschließen.

 

Mit Beginn der Erdarbeiten im Frühjahr 2006 wurde festgestellt, dass Bauschutt nahezu flächig auf dem gesamten Gelände zu finden war. Zur Weiterführung der landschaftsgärtnerischen Arbeiten hätte die Firma mit der Beseitigung des Bauschutts beauftragt werden müssen. Die dafür erforderlichen Mehrkosten in Höhe von ca. 60.000€ wurden aber vom Eisenbahnbundesamt in Bonn nicht bereitgestellt. Insofern konnten die landschaftsgärtnerischen Arbeiten im Jahr 2006 nicht weitergeführt werden. Neuer avisierter Fertigstellungstermin ist nun Ende 2007.

 

·         Grunderneuerung S-Bahnlinie S7

Planungsabschnitt 2:östl. Wielandstr.- Bf. Westkreuz

Antrag auf ergänzende Planfeststellung – landschaftspflegerischer Begleitplan

 

Auf der Grundlage des BVV- Beschlusses (Drucksache Nr. 1815/2) vom 23.03.2006 und einem Abstimmungsgespräch mit Vertretern der DB Projektbau GmbH, konnte im Mai 2006 eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus 5 Mitgliedern der Bürgerinitiative Stuttgarter Platz und einem Landschaftsplanungsbüro mit der Entwurfsplanung für den Stuttgarter Platz durch den Bezirk beauftragt werden. Abgabetermin war für Ende des Jahres vorgesehen.

 

Landschaftsplanerische Konzepte

 

·         Auswertung der Verkehrsunfälle mit Radfahrerbeteiligung im Rahmen der AG “Fahr-Rat”

-          Beschaffung der relevanten Unfalldaten

-          Erarbeitung eines Konzepts zur Auswertung der Daten

-          Anleitung von Mitarbeitern der Beschäftigungsgesellschaft agens e.V. bei der Erabeitung einer entsprechenden Fachkarte in YADE sowie einer Präsentation der Daten.

 

Stellungnahmen im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens

Es wurde zu 31 Verfahren Stellung genommen.

 

Stellungnahmen im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens

Es wurde zu 3 Verfahren Stellung genommen.

 

Untere Denkmalschutzbehörde

 

Gartendenkmalpflegerische Wiederherstellung des ehemaligen Dernburgplatzes

 

Bei der Wiederherstellung des Platzbereiches im Frühjahr 2006 wurden u.a. die von E. Barth konzipierten äußeren Erschließungswege wieder als Hohlwege mit ca. 1.00m hohen Rasenböschungen angelegt und die Böschungskrone mit Rhododendron bepflanzt.

Die Kosten der landschaftsgärtnerischen Arbeiten betrugen ca. 60.000 € und wurden aus der Ausgleichsabgabe finanziert.

 

Die Internetpräsentation der öffentlichen Gartendenkmale wurde um folgende Anlagen ergänzt:

 

-          Ernst-Reuter-Platz

-          Friedhof Grunewald

-          Friedhof Wilmersdorf

-          Heidelberger Platz

-          Kissinger Platz

-          Olympiaanlage

-          Sommergarten am Funkturm

-          Volkspark Wilmersdorf

 

Naturschutz

 

Schwerpunkte 2006

Erteilung von 26 Ausnahmegenehmigungen nach § 3 der LSG VO Grunewald und deren Kontrolle; 13 Anträge wurden aus naturschutzrechtlicher Sicht nicht genehmigt.

 

Stellungnahmen und Mitwirkung zu geplanten Veranstaltungen und Maßnahmen im LSG und in Naturschutzgebieten (NSG).

 

Überwachung von Veranstaltungen und Maßnahmen aufgrund einer Befreiung SenStadt im LSG, z.B. Sammeln/Zählen von Tier- und Pflanzenarten zu Forschungszwecken, Verlegung von Versorgungsleitungen sowie Arbeiten an Trinkwasserbrunnen.

 

Insgesamt wurden 78 Kontrollgänge im LSG und 12 Kontrollgänge im NSG durchgeführt.

Beratung anderer Naturschutzbehörden in Rechts- und Verfahrensfragen.

 

Befreiung zur Fällung der Blutbuche (Naturdenkmal) im Ruhwaldpark.

 

 

Baumschutz

 

Schwerpunkte 2006

-          Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten

-          Stellungnahmen zu Bauvorhaben

-          Kontrolle der Ersatzpflanzungen

-          Beratung von Architekten und Bauherrn im Vorfeld von Bauvorhaben

 

Die Anzahl der Vorgänge hat sich im Jahre 2006 um 11% erhöht und erreicht somit fast das Ergebnis von 2004. Eine Steigerung ist auch bei allen anderen Fallzahlen zu erkennen. Lediglich beim Wert der Ersatzpflanzung scheint ein negatives Ergebnis erreicht worden zu sein. Dieses Ergebnis beruht allerdings auf der Tatsache, dass in den Bescheiden seit April 2006 auf Grund des OVG-Urteils 11B 12.05 zwar eine Ersatzpflanzung festgesetzt werden konnte, die Berechnung der Höhe der Ersatzpflanzung allerdings ausgesetzt werden musste. Diese Daten fließen erst im Jahr 2007 oder 2008 in die Berechnung ein. 

Deutlich ist auch, dass sich die Stellungnahmen zu Bauvorhaben nahezu verdoppelt haben.

Trotz der erhöhten Anzahl von Anträgen konnte die Wartezeit für die Antragsteller gering gehalten werden.

 

Fallzahlen für das Jahr 2006 im Vergleich zum Jahr 2005

 

Anträge auf Ausnahmegenehmigungen

710

+11%

Zur Fällung freigegebene Bäume

1083

+16 %

Für Rückschnitt freigegebene Bäume

660

+48 %

Versagungen

149

+69 %

Anzahl der Bäume, für die eine Ersatzpflanzung festgesetzt wurde

303

+7 %

Wert der Ersatzpflanzung insgesamt

171.872 €

-41%

Festgesetzte Ausgleichsabgabe insgesamt

2.851 €

 

Bearbeitung von Bauanträgen

60

+94%

 

Es wurden gegen 38 Personen Bußgeldverfahren eingeleitet, 23 Verfahren wurden mit einem Bußgeldbescheid abgeschlossen. Insgesamt wurden Bußgelder in Höhe von 12.900,00 € verhängt. In zwei Fällen wurden die Betroffenen lediglich verwarnt.

 

Im Jahr 2006 wurden ferner sechs Widerspruchsverfahren abschließend bearbeitet (bei fünf Verfahren erfolgte eine Abhilfe nach Verhandlung).

 

Artenschutz ( International )

 

Schwerpunkte im Jahr 2006

-          Kontrollen von Messen

-          Ausbau des Kontaktes zu anderen Ämtern und Behörden, insbesondere zum Landeskriminalamt mit dem Ziel einer besseren und effektiveren Zusammenarbeit

-          Weiterbildung der Mitarbeiter insbesondere auf dem Gebiet TCM (Traditionelle Chinesische Medizin)

 

Neben 335 An- und Abmeldungen im Artenschutzregister und der Ausstellung von 139 Nachzuchtbescheinigungen konzentrierte sich das Umweltamt im wesentlichen auf die artenschutzrechtlichen Kontrollen von Messen, Holzanbietern und Secondhandläden. Der intensive Kontakt zur Messeleitung der Messe Berlin GmbH und die immer wiederkehrenden Kontrollen haben dazu geführt, dass Verstöße gegen das Artenschutzrecht auf den Messen unter dem Funkturm selten geworden sind. Lediglich geringe Verstöße, die durch ein Gespräch vor Ort geheilt werden konnten, wurden im Jahre 2006 festgestellt. Verkauf von Stör-Kaviar fand überhaupt nicht mehr statt. Auch gibt es auf der nun bereits dreimal im Jahr stattfindenden Reptilienbörse deutlich weniger Verstöße als in den Anfangsjahren dieser wohl größten Reptilienbörse in Berlin. Aber auch hier konnten viele Probleme durch eingehende Beratung und Nachkontrollen geheilt werden. Eine Vogelbörse an gleicher Stelle konnte sich nicht etablieren.

 

Obwohl es sich bei den artenschutzrechtlichen Bestimmungen um Europäisches Recht bzw. Bundesrecht handelt, zeigte sich bei allen Kontrollen, dass die Vorschriften in einigen Bundesländern/Unteren Naturschutzbehörden, insbesondere hinsichtlich der Legalitätsnachweisführung zum grundsätzlichen Besitzverbot (z.T. Vermarktungsverbot), sehr lax gehandhabt werden.

 

Im Hinblick auf die Straftatbestände im BNatSchG bei gewerbs- und gewohnheitsmäßigem Handel mit geschützten Exemplaren ist es deshalb notwendig, bei den Kontrollen in ausführlichen Gesprächen auf die artenschutzrechtlichen Bestimmungen hinzuweisen.

 

Es gab im Jahr 2006 insgesamt:

  77     Beschlagnahmen von Exemplaren

          (z.B. Handtaschen, Gürtel, Holzstiele)

  35     Beschlagnahmen von lebenden Tieren (Pflanzen)

          (z.B. Würgeschlangen, Schildkröten, Echsen, Vögel, Alpenveilchen)

272    Handelskontrollen

  66    Halterkontrollen

 

Freilandartenschutz

 

Im Jahr 2006 wurde schwerpunktmäßig an folgenden Maßnahmen des Arten- und Biotop-schutzes gearbeitet:  

 

Maßnahmen zum Amphibienschutz

Im Zusammenhang mit möglicherweise durch Autoverkehr/Fußgänger bedrohten Fröschen und Kröten (sog. Krötenregen) wurden 3 Ortsbesichtigungen durchgeführt. 

 

Maßnahmen zum Gebäudebrüterschutz

Durch eigene Erhebungen im Zuge von Ortsbesichtigungen wurden in diesem Jahr weitere ca. 110 neue Gebäudebrüter-Standorte erfasst oder bekannte Standorte bestätigt. Damit sind jetzt über 1100 überprüfte Gebäudebrüter-Standorte (Nist-, Brut-, Wohn- oder Zufluchtstätten) im Bezirk bekannt.

 

40x wurden diese eigenen Beobachtungen und/oder Hinweise aus der Bevölkerung, den verantwortlichen Hausverwaltungen/Hauseigentümern schriftlich mitgeteilt und die Rechtslage erläutert, die bei möglichen Veränderungen am Gebäude zu beachten sind. 6x wurden die Betroffenen mündlich/telefonisch aufgeklärt.

 

In 30 Fällen wurden von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als Oberster Naturschutzbehörde Befreiungen zum Entfernen von ca. 250–300 Gebäudebrüter-Lebensstätten erteilt. Betroffen waren überwiegend Haussperlings- und Mauersegler-Lebensstätten, aber auch Turmfalken- und Hornissen-Lebensstätten. Ferner wurden Befreiungen für die Entfernung von Fassadenbewuchs (Efeu, Knöterich) erteilt. 28 dieser Befreiungen gehen auf aktuelle oder ältere, vorangegangene Informationsschreiben (s.o.) des Umweltamtes zurück.  

 

4x hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eigene Informationsschreiben an betroffene Hausverwaltungen/Hauseigentümer verschickt und diese über die Rechtslage aufgeklärt.   

 

Das Umweltamt hat 3x Informationsmaterial zur Gebäudebrüterthematik an Architekten verschickt.  

 

In einer Pressemitteilung wurde, wie in den Jahren zuvor, auf mögliche Konflikte mit dem Artenschutz bei Bauarbeiten aufmerksam gemacht.

 

Im Zusammenhang mit Gebäudebrütern wurden über 180 Ortsbesichtigungen durchgeführt, um zu klären, ob

-          deren Lebensstätten durch Bauvorhaben (Informationen von der Bauaufsicht) bedroht waren

-          bei nicht beantragten Befreiungen, die vorkommenden Lebensstätten von den Bauvorhaben (Dach- und Fassadenarbeiten) – wie von den Bauherrn beteuert – wirklich nicht beeinträchtigt bzw. nach Abschluss der Bauarbeiten erhalten wurden

-          bei erteilten Befreiungen (Hausabbrüchen, Dach- und Fassadenarbeiten), die darin enthaltenen Auflagen während der Bauphase beachtet wurden, der geforderte ökologische Ausgleich (Nistkästen, -bausteine) geleistet bzw. dieser nach erfolgter Anbringung auch angenommen wurde.

 

In einem Fall wurden unwissentlich illegal Gebäudebrüter-Lebensstätten beseitigt. Nach einer schriftlichen Aufforderung wurde zeitnah ein ökologischer Ausgleich in Form von Nistkästen geschaffen und der Gebäudebrüterstandort dadurch erhalten.    

 

Maßnahmen zum Vogelschutz: Mitarbeiter des Umweltamtes haben im Zusammenhang mit der Beseitigung bzw. dem Rückschnitt von Bäumen, Fassadenbewuchs, Hecken, Sträuchern ca. 20 Ortsbesichtigungen durchgeführt und/oder Informationsgespräche geführt bzw. Informationsschreiben verschickt.

 

Umsetzung von Stockentenbruten: Die Arbeit des Naturschutzbundes Berlin, Projekt Wildtierpflege, wurde erneut finanziell unterstützt.

 

Maßnahmen zum Schutz von Insekten/Hymenopteren

 

Im Zusammenhang mit Bienen, Hornissen, Hummeln und Wespen wurde Informationsmaterial verschickt oder telefonisch an Experten verwiesen. 

 

Maßnahmen zum Schutz von Eichhörnchen

Zum Schutz von sog. Eichhörnchenkobeln wurden 3 Ortsbesichtigungen durchgeführt und ein Informationsschreiben an die betroffene Hausverwaltung verschickt.   

 

Bürgerberatung

Die Mitarbeiter gaben Auskunft oder vermittelten Experten bei Fragen oder auftretenden Problemen im Zusammenhang mit

-          bedrohten Igeln (Beseitigung von Laubhaufen, Gefährdung durch einen Brunnen),

-          dem Vorkommen der Herkulesstaude,

-          der Anbringung von Nistkästen für Gebäudebrüter,

-          der Pflanzung von Fassadenbewuchs,

-          der Störung von Schwänen in Parkanlagen,

-          der Vogelgrippe,

-          Mardern,

-          Spechten, die Schäden in Wärmedämmungen verursachen,

-          Vögeln, die von Katzen gejagt oder von Laubsaugern bedroht werden.

 

Bußgeldverfahren

Es wurden insgesamt gegen vier Betroffene Bußgeldverfahren eingeleitet, die - auch nach Einsprüchen (im Rahmen des Bußgeldverfahrens) - eingestellt wurden.

 

Sportbootsteganlagen

 

Schwerpunkte in 2006

-          Gewässerbegehungen zur Feststellung illegaler Steganlagen

-          Fotografische Dokumentation aller Steganlagen von der Wasserseite auf den Seen Herthasee, Hubertussee, Koenigssee und Dianasee

-          Kontrolle vorhandener Steganlagen am Halensee

-          Erteilen von Genehmigungen auf der Grundlage § 62ff BWG

 

Gewässeraufsicht für Gewässer 2. Ordnung und weitere Aufgaben

 

Schwerpunkte im Jahr 2006

-          Das Wassertouristisches Leitsystem wurde seiner Bestimmung übergeben

-          Vorbereitung wasserbehördlicher Anordnungen an der Grunewaldseenkette.

Grundlagengespräche mit der für die bezirkseigenen Seen zuständigen Gewässerunterhaltung

 

Fachbereich Verkehr / Straßenverkehrsbehörde

 

Der Fachbereich Verkehr beinhaltet die Straßenverkehrsbehörde, die im Zuge der Abschichtung straßenverkehrsbehördlicher Aufgaben auf die Bezirke zum 01.09.2004 gebildet wurde. Die Fachbereichsleitung ist verantwortlich für die Anleitung der Mitarbeiter der Straßenverkehrsbehörde, des weiteren für die Bearbeitung von Widersprüchen, Entscheidung in schwierigen Einzelfällen, BVV-Angelegenheiten und verkehrliche Stellungnahmen.

 

Der Fachbereich Verkehr vertritt die Interessen der Bürgerinnen und Bürger gegenüber der BVG, der S-Bahn und der Deutschen Bahn. Er setzt sich ein für mehr Sicherheit im Straßenverkehr und betreut die Jugendverkehrsschulen des Bezirks.

 

In diesem Zusammenhang sind auch eine große Anzahl von BVV-Beschlüssen, -Anfragen und Eingaben zu bearbeiten. Durch einen kleinen Bereich mit nur fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der größte Teil der gesamten BVV-Angelegenheiten der Abteilung zu erledigen.

 

Im Zuge der Neuzusammensetzung des Bezirksamtes nach der Wahl 2006 wurden die Kernaufgaben der bezirklichen Straßenverkehrbehörde im Fachbereich Verkehr zusammengefasst. Zu den Aufgaben der Straßenverkehrsbehörde gehören sämtliche dauerhaften und vorübergehenden Maßnahmen (mit Ausnahme von Maßnahmen im Zusammenhang mit Veranstaltungen) zur Verkehrsregelung und -lenkung des ruhenden und fließenden Verkehrs im Nebenstraßennetz und sämtliche Maßnahmen des ruhenden Verkehrs im Hauptstraßennetz.

 

Der Bereich Straßenverkehrsbehörde gliedert sich in 3 Arbeitsgruppen:

 

1.      Arbeitsbereich dauerhafte Maßnahmen

 

Planungen und Einrichtungen von:

·         Parkraumbewirtschaftungsmaßnahmen,

·         Verkehrsberuhigungsmaßnahmen (Tempo 30-Zonen, Fußgängerzonen),

·         Radverkehrsanlagen (Radfahrstreifen, Schutzstreifen),

·         Zulassen des Radfahrens entgegen der Fahrtrichtung in Einbahnstraßen,

·         Entscheidungen aus städtebaulichen Gründen im untergeordneten Straßennetz,

·         Verkehrsbeschränkungen aus Gründen des Biotopschutzes, Gewässerschutzes

 

Prüfung und Genehmigung von Anträgen auf Ausnahmegenehmigungen, u. a.:

·         vom Nacht-, Sonn- und Feiertagsfahrverbot,

·         vom Ferienreiseverbot,

·         von der Benutzung gesperrter Straßen,

·         von der Helm- und Gurttragepflicht.

 

Prüfung und Genehmigung von Parkerleichterungen für außergewöhnlich gehbehinderte Personen und Blinde, u. a. die:

·         Einrichtung von Schwerbehindertenparkplätzen und

·         Erteilung von Schwerbehindertenparkausweisen.

 

In 2006 wurden 314 Ausnahmegenehmigungen von den Vorschriften der StVO erteilt. Es wurden ca. 100 Behindertenparkausweise ausgestellt und 55 Behindertenparkplätze angeordnet, sowie 63 abgeordnet. Da sie nicht mehr benötigt wurden, konnte der Parkraum der Allgemeinheit wieder zur Verfügung gestellt werden.

 

2.      Arbeitsbereich vorübergehende straßenverkehrsbehördlichen Maßnahmen

·         Straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen im Zusammenhang mit Baustellen

·         Anordnung von vorübergehenden Haltverboten für Lieferzwecke, Umzüge u.ä.

·         Straßenverkehrsrechtliche Anordnungen sind zur Sicherung von Arbeitsstellen im Straßenraum und werden notwendig, wenn Straßen ganz- oder halbseitig für den Verkehr gesperrt werden müssen (Aufstellung von Baukränen, Containern etc.).

3.      Ausnahmegenehmigung Parkraumbewirtschaftung

·         Erteilung von Ausnahmegenehmigungen für Betriebe und Einrichtungen für parkraumbewirtschaftete Bereiche. 2006 wurden ca. 6500 Anträge auf im Rahmen der parkraumbewirtschafteten Gebiete bearbeitet.

 

Von besonderer Bedeutung im Jahr 2006 waren:

 

Parkraumbewirtschaftungsmaßnahmen

·         Parkraumbewirtschaftung westliche Ausdehnung - Durchführung von 4 Anwohnerinformationsveranstaltungen.

·         Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung in der Prager Str. und der Trautenaustr. nach Durchführung einer Anwohnerinformationsveranstaltung.

·         Veränderung der Beschilderung am Hohenzollerndamm, zonenübergreifendes Parken dort möglich.

 

Radfahrangebotsstreifen

·         Anordnung Fahrradangebotsstreifen Wintersteinstraße

 

Zulassen des Radfahrens

·         In der Fußgängerzone Wilmersdorfer Str.

 

Fußgängerüberwege

·         Sophie-Charlotte-Straße (2)

·         Lentzeallee

·         Harbigstraße

 

Tempo 30

·         Durchgehend Tempo 30 in der Gervinusstraße

·         Einbeziehung der Eichkampstraße in die Tempo 30-Zone

-         

Insgesamt wurden 2006 53 BVV - Beschlüsse, 27 Schriftliche Anfragen, 18 Bürgeranfragen 8 Mündliche Anfragen, 2 Große Anfragen und 15 Eingaben an den BVV-Ausschuss für Eingaben und Beschwerden erledigt.

 

Im Rahmen der verkehrlichen Zuständigkeiten wurden 15 Stellungnahmen zu Bauvorhaben und Verkehrsgutachten abgegeben.

 

Der Fachbereich Verkehr erfreut sich mit seinen Aufgaben einer hohen Beachtung durch die Bevölkerung. Insgesamt wurden 2006 160 Bürgerschreiben beantwortet, die Anregungen, Fragen oder Beschwerden über verkehrliche Situationen enthielten.

 

 

Jugendverkehrsschulen

 

Trotz des weitgehenden Abzuges der Polizei ist es gelungen, die Jugendverkehrsschulen für den Verkehrsunterricht der Schulen im Schulbetrieb organisatorisch sicherzustellen. Seit 2006 ist die Nutzung der Jugendverkehrsschulen auch in den Nachmittagsstunden und in den Ferien mit pädagogischer Betreuung gewährleistet. Gemeinsam mit dem Träger Agens wurde ein umfangreiches Betreuungskonzept entwickelt. Die Angebote waren neben der Vorbereitung auf die Fahrradprüfung auch Mobilitätsschulungen oder Fahrradreparaturkurse.

 

 

 


 

 
 

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