Herr BzStR von Dassel kann nachvollziehen, warum heute so
viele interessierte Senioren/innen anwesend sind und dass sie empört darüber
sind, was sich das Bezirksamt bezüglich der finanzierten Seniorenfreizeiteinrichtungen
ausgedacht hat. Er betont, dass jetzt alle Bezirksstadträte in allen
Fachausschüssen verkünden werden, das, was in diesem Bereich, aber auch in
anderen Bereichen passiert im Rahmen der Haushaltsplanaufstellung 2010/1011
empörenswert sei und ist im einen oder anderen Bereich auch skandalös. Keinem
Stadtrat ist es leicht gefallen. Es ist aber notwendig, diesen Anforderungen
zu genügen, denn sie haben die klare Aufgabe, die ein Konsolidierungsbezirk
leisten muss (Mitte ist ein Konsolidierungsbezirk) und sie brauchen
Sonderregelungen vom Senat, um überhaupt einen Bezirkshaushalt aufstellen zu
können.
Herrn von Dassel sei bekannt, dass der Betrag, den das Bezirksamt Mitte
insgesamt noch für seine Seniorenfreizeiteinrichtungen ausgibt, sehr gering
ist. Vergleicht man von den 107 Mio. €, die das LuV Soziales allein an
Transfermittel zur Verfügung hat (für Grundsicherung, Hilfe zur Pflege,
Fallmanagement), dann ist das, was das BA für die
Seniorenfreizeiteinrichtungen ausgibt, weniger als ein halbes Prozent. Er
kann deshalb nachvollziehen, wenn gesagt wird, dass wegen eines halben
Prozents Einsparung hier so ein Theater gemacht wird. Der Senat verpflichtet
das BA gesetzliche Pflichtleistungen in Gänze zu erfüllen und dazu gehören
Bereiche, wie die Grundsicherung. Man muss sich mit allem kritisch
auseinander setzen, was wünschenswert, was sozial sinnvoll ist, aber was
keine gesetzliche Grundlage hat und deswegen ist in einigen Bezirken schon
lange und auch in Mitte noch einmal stark der Diskussion unterzogen worden.
Vor diesem Hintergrund bittet Herr von Dassel die Einsparvorschläge des
Bezirksamtes Mitte zu sehen. Trotz des finanziellen Drucks glaubt er, dass es
gelungen sei, eine nennenswerte Summe an Einsparpotenzial aufzuzeigen ohne den
Kern der Seniorenfreizeiteinrichtungen und der Angebote, die es dort für
ältere Menschen gibt, anzutasten. Herr von Dassel wird die Einzelfälle
anschließend vorstellen. Er weist darauf hin, dass es in der heutigen
Diskussion um die Einrichtungen geht, die vom Bezirk noch direkt über die
Betriebskosten oder die Mietkosten finanziert werden oder in einem Fall auch
über Zuwendungen. Er betont, dass es aber weitere zahlreiche Einrichtungen
gibt, die der Bezirk Mitte gar nicht mehr oder über die zur Verfügungstellung
von Mitgliedern der Sozialkommission, die in diesen Einrichtungen zum Teil
sehr engagiert arbeiten, finanzieren kann.
Herr von Dassel teilt weiter mit, dass er den Ausschussmitgliedern einen
Überblick über die vorhandenen Einrichtungen gegeben hat. Es sind die Objekte
ins Auge gefallen, wo Mitte Mietobjekte hat und es sehr hohe Mietkosten gibt.
Das BA könnte hier durch einfache Kündigen eines Mietvertrages
Kosteneinsparung erzielen.
Anschließend fragt Herr von Dassel die Ausschussmitglieder, ob gewünscht
wird, dass jede einzelne Einrichtung erläutert wird. Dem wird so zugestimmt.
Zur Almstadtstraße 55 teilt er mit: Das BA bezahlt dort im
Rahmen einer Uraltvereinbarung vor der Bezirksfusion die Freizeiträume eines
privatrechtlichen Trägers. Die Summe beträgt pro Quadratmeter fast 10,00 €
pro Monat. Die Besucher/innenprognose ist unter 3.000. Weiterhin wird
mitgeteilt, dass die Senioreneinrichtung nicht behindertengerecht sei. Das
Bezirksamt meint, dass das Angebot in keiner weise für die Senioren/innen in
der Umgebung attraktiv sei. Herr von Dassel hat hier den Eindruck, dass ein
privatrechtlicher Träger subventioniert wird. Für diese Subvention hat das BA
angesichts der großen Haushaltsprobleme keine Möglichkeiten mehr und deshalb
schlägt das Bezirksamt Mitte vor, diesen Mietvertrag zum nächstmöglichen
Zeitpunkt zu kündigen. Das BA würde so langfristig damit 41 Tsd. € im Jahr
sparen.
Frau BV Dr. Reuter (Die Linke) findet die Vorgehensweise
gut, dass die einzelnen Einrichtungen erläutert werden und dass über
Mietverhältnisse gesprochen wird. Sie fragt, ob man Druck auf den Vermieter
ausüben könnte, die Miete zu senken. Weiterhin fragt sie Herrn von Dassel,
wie er das Klientel dort vor Ort sieht. Sind es Bewohner/innen oder sind es
Menschen, die von weither kommen. Herr von Dassel meint, dass es sich um
Bewohner/innen der Einrichtung handelt. Die Ausstrahlung nach außen hatte er
gerade beschrieben. Es liegt sehr wenig Bereitschaft vor, diese Einrichtung
nach außen zu repräsentieren. Herr von Dassel betont, dass man sich
angesichts der mieseren Haushaltslage entschlossen hat, diese Einrichtung
nicht mehr zu finanzieren, auch möchte man nicht darüber nachdenken, ob die
Miete eventuell gesenkt werden könnte.
Herr von Dassel teilt mit, dass er vorab der
Seniorenvertretung Mitte, den seniorenpolitischen Sprecher/innen der
Fraktionen und den Trägern schriftlich über das Vorhaben informierte. Auch
hatte er dargelegt, welche Alternativen es geben könnte. Er hatte auch darum
gebeten, dass man sich an einen Tisch setzt um zu überlegen, wie man jetzt
zukünftig möglichst produktiv mit der neuen Situation umgeht. Er betont, dass
die einzelnen Träger dieses heute nicht nebenbei erfahren, sondern sie wurden
vorab schriftlich darüber informiert.
Zur Gartenstraße 6 teilt Herr von Dassel mit, dass diese
Einrichtung eine Einrichtung des Sozialwerks des Demokratischen Frauenbundes
sei und mit ca. 5.000 Besuchern im Jahr durchschnittlich besucht wird. Die
Einrichtung sei keine besonders teure Einrichtung (ca. 14 Tsd. Mietkosten im
Jahr). Die Einrichtung befindet sich in unmittelbarer Nähe von der größeren
und mehr Publikumszuspruch ausgestatteten Einrichtung Torstraße 203 bis 205
gelegen. Da diese zwei Einrichtungen 300 m voneinander entfernt sind, muss
eine Einrichtung in Zukunft aufgegeben werden. Der Standort Gartenstraße soll
deshalb als Immobilie aufgegeben werden. Das Angebot in der Torstraße 203 bis
205 soll weiter geführt werden. Herr von Dassel teilt weiter mit, dass beide
Träger informiert wurden. Der Träger in der Torstraße hat seine Bereitschaft
signalisiert, nicht nur die Angebote aus der Gartenstraße aufzunehmen,
sondern sich über eine gemeinsame Trägerschaft Gedanken zu machen, so dass
beide Konzepte gleichberechtigt in der Torstraße eine Zukunft finden können.
Unter dieser Prämisse hält das Bezirksamt Mitte die Aufgabe der Gartenstraße
für vertretbar.
Herr BV Reschke (CDU) möchte wissen, ob die
Mietkostensenkung beeinflusst werden, in dem man deutlich mehr Flächen
benötigt oder verspricht sich das Bezirksamt eher einen Vorteil mit dem
Vermieter zu verhandeln. Herr von Dassel teilt mit, dass das BA nicht mehr
Flächen in der Torstraße haben möchte. Dort befinden sich 280 qm. Er betont,
dass alle räumlich noch Kapazitäten haben in der Richtung, dass viele
Seniorenfreizeitstätten in ihrem Kernangebot oft von 10.00 Uhr bis 15.30
Uhr/16.00 Uhr geöffnet haben. Wenn es mehr Angebote gibt, könnte man über
eine Ausweitung der Öffnungszeiten nachdenken. Der Mietpreis mit 8,00 € pro
Quadratmeter in der Torstraße ist akzeptabel. Allerdings hat das Bezirksamt
Mitte den baulichen Zustand schon lange beklagt. Deshalb wurde der
Mietvertrag für diese Einrichtung in Absprache mit der Volkssolidarität
gekündigt in der Hoffnung, dass aus dieser Kündigung die Bereitschaft wächst,
entweder mit der Miete ein wenig herunter zu gehen oder die dringend
erforderliche Sanierung durchzuführen. Herr von Dassel erinnert daran, dass
vor einem Jahr die baulichen Mängel dargestellt wurden. Die WBM hat sich in
diesem einen Jahr gar nicht bemüht. Nach Eingang der Kündigung wurden die zu
erledigenden Arbeiten in Augenschein genommen.
Der Vorsitzende, Herr Allendorf, fragt, ob es eine
Einigung zwischen den beiden Trägern gibt. Herr von Dassel hat beide Träger
nach der Sommerpause eingeladen. Es soll gemeinsam überlegt werden, wie eine
gemeinsame Trägerschaft aussehen könnte. Erste positive Signale sind
vorhanden.
Die Grüntaler Straße 21 stellt für das Bezirksamt Mitte
ein besonderes Problem dar. Der Träger Selbsthilfe im Vorruhestand
bewirtschaftet und erhält das Erdgeschoss. Das Jugendamt ist in der 1. bis 4.
Etage untergebracht. Das Bezirksamt Mitte hatte insgesamt beschlossen, seine
Immobilien möglichst zu komprimieren. ¾ des Verlustes in der Budgetierung
rührt aus zu vielen Flächen. Das Jugendamt teilte mit, dass sie
schnellstmöglich ausziehen möchten. Das Gebäude soll dann an den
Liegenschaftsfonds zum Verkauf angeboten werden. Das BA stellt sich jetzt die
Frage, was mit der Seniorenfreizeitstätte geschehen soll. Angedacht ist, ob
in der benachbarten Schule geeignete Räume zur Verfügung stehen könnten. Das
Jugendamt hat signalisiert, dass sie in die Willy-Brandt-Oberschule umziehen
möchten. Das Bezirksamt muss nun schauen, ob es geeignete Räume dort gibt.
Weiterhin hat sich Herr von Dassel an alle Wohnungsbauunternehmen (privat und
öffentlich) gewandt und gefragt, ob sie irgendwo geeignete
Erdgeschosswohnungen zur Verfügung stellen könnten, die sich nicht
anderweitig vermieten lassen und die sie dem BA Mitte kostenlos oder für die
Bewirtschaftungskosten zur Verfügung stellen könnten. Herr von Dassel erhofft
sich das auch für die Grüntaler Straße 21. Er sagt zu, die Öffentlichkeit und
den Ausschuss kontinuierlich über den Fortgang zu informieren.
Frau BD Westphal (CDU) meint, wenn Ersatz geschaffen wird,
entstehen trotzdem Kosten. Sie fragt, wie diese gedeckt werden. Herr von
Dassel meint, dass das BA dann verhandeln muss. Bei Objekten, die
Bezirkseigentum sind (wie z. B. eine Schule) werden die
Bewirtschaftungskosten (für Heizung, Wasser, Strom) auf jeden Fall deutlich
geringer als die sogenannten kalkulatorischen Kosten, die der Bezirk hat,
wenn der Bezirk das Gebäude nur teilweise bewirtschaftet.
Der Vorsitzende, Herr Allendorf, kann sich vorstellen,
dass Schule, Jugend und Senioren/innen in einem Gebäude zusammen
untergebracht werden könnten.
Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) erinnert sich an einen
Beschluss der BVV, in dem man insbesondere Schulräume für soziokulturelle
Einrichtungen nutzt, weil sonst die Gefahr besteht, dass aufgrund der großen
Räume noch mehr Schulen geschlossen werden müssen.
Der Vorsitzende, Herr Allendorf, stimmt Frau
Schauer-Oldenburg im Punkt des Beschlusses zu, bemerkt aber, dass er Bedenken
habe, wenn drei Gruppen in einem Gebäude sind.
Der Vorsitzende, Herr Allendorf, stimmt Frau
Schauer-Oldenburg zu, bemerkt aber, dass er Bedenken habe, wenn drei Gruppen
in einem Gebäude sind.
Frau Schauer-Oldenburg ist zuversichtlich und meint, dass
das ginge. Sie spricht anschließend das Kreativhaus an. Dieses Haus beherbergt
mehrere Generationen. Man habe eine Chance, Geld vom Bund zu bekommen.
Zur Otawistraße 46 teilt Herr von Dassel mit, dass hier
die eigentlichen Gebäudekosten deutlich höher seien, als das, was der Bezirk
an Bewirtschaftung zahlt. Diese Einrichtung beherbergt 6100 Gäste im Jahr. Es
gibt weit und breit keine andere Einrichtung für Senioren/innen. Für das
Bezirksamt heißt das, dass diese Einrichtung solange bestehen bleibt, bis man
ein adäquates Angebot machen kann (entweder Einrichtung eines privaten
Vermieters oder das BA hat ein gutes Konzept und verlagert es in die
Edinburgher Straße 4 in eine Jugendfreizeiteinrichtung. Eine weitere
Möglichkeit wäre, der Senat übernimmt die Vermieterrolle). Das BA denkt,
einen Fünfjahresplan zu erstellen und deshalb muss man langfristig
Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen, die für diese Einrichtung gelten.
Zur Rheinsberger Straße 56 teilt Herr von Dassel mit, dass
diese Einrichtung von allen die geringste Besucherzahl aufweist. In der Nähe
befindet sich die Einrichtung „Bürger für Bürger“ in der
Brunnenstraße. Diese Einrichtung wird von vielen Bürger/innen aufgesucht und
sie hat viele Angebote. Die Einrichtung in der Stralsunder Straße wird mit 14
Tsd. Besucher/innen im Jahr sehr stark frequentiert. Herr von Dassel betont,
dass sich in unmittelbarer Umgebung 3 Einrichtungen befinden. Die Einrichtung
in der Rheinsberger Straße ist ein Sorgenkind des Bezirksamtes Mitte, weil
sie sehr hohe Mietkosten aufweist (Warmmiete pro Quadratmeter beträgt
momentan 18,26 €, hinzu kommt noch, dass ein Staffelmietvertrag vereinbart
wurde, so dass die Miete noch steigen wird). Der Mietvertrag ist bis Ende
2012 abgeschlossen. Aus inhaltlichen Gründen würde sich anbieten, diese
Einrichtung aufzugeben.
Der Vorsitzende, Herr Allendorf, möchte wissen, warum in
der Rheinsberger Straße die Miete grundsätzlich so hoch sei. Herr von Dassel
meint, dass hier ein cleverer Vermieter mit einem nicht so ganz cleveren
Bezirksamt verhandelt habe.
Frau BV Dr. Reuter (Die Linke) bezieht sich auf die
Problematik ersatzlose Aufgabe. Wenn ein Objekt aufgegeben wird, sei
das klar. Es wurden aber immer Varianten gefunden, dass die Angebote
eventuell wo anders unterkommen könnten. Herr von Dassel deutete an, dass es
in der Nähe durchaus Einrichtungen gibt, die gut besucht werden. Sie bemerkt,
dass sie das Profil und die Angebote in der Rheinsberger Straße nicht so gut
kennt. Sie fragt, ob man darüber nachdenken könnte, bestimmte Kurse oder
ähnliches zu integrieren. Sie bittet anschließend Herrn von Dassel genaueres
über ersatzlose Aufgabe zu berichten.
Herr von Dassel teilt mit, dass aufgrund der relativ geringen
Besucher/innenzahl erkennbar ist, dass es keine solche attraktiven
Veranstaltungen gibt über die es sich nachzudenken lohnt, dass man sie
verlagert. Die umliegenden Einrichtungen werden aufgefordert werden, gut
gehende Angebote in ihr Angebot aufzunehmen.
Herr BV Reschke (CDU) bezieht sich auf die Raumübersicht
und meint, dass diese frühestens 2012 zu kündigen sind. Er fragt, was mit den
Räumlichkeiten bis 2012 geschieht.
Herr von Dassel teilt mit, dass bei Abschluss des
Vertrages das Problem bestehe, dass nicht nur Miete bezahlt werden muss,
sondern Mitte hat sich auch verpflichtet, dort eine Seniorenfreizeiteinrichtung
vorzuhalten. Er meint, dass man den Betreuungsvertrag kündigen könnte. Man
müsste aber dann einen anderen Träger hinein bitten. Die Kosten blieben aber.
Weiterhin möchte Herr Reschke wissen, wer die Miete bezahlt, wenn dort nichts
geschieht und wenn der Bezirk dort etwas vorhalten muss. Herr von Dassel
meint, dass der Bezirk solange Miete zahlen muss, solange der Mietvertrag
läuft. Die 37 Tsd. € sind optimistisch zu betrachten. Für Herrn von Dassel
sei das vordringlich, hier eine deutliche Kostenreduzierung oder eine
vorzeitige Kündigung dieses Vertrages zu erreichen.
Anschließend berichtet Herr von Dassel über das Haus
Bottrop in der Schönwalder Straße 4. Das Bezirksamt Mitte hat sich
vorgenommen, dieses Gebäude fortzuführen. Sollte der Senat nur dieses Gebäude
ohne Senioren/innenbetreuung haben wollen, nur aufgrund der Lage, würde das
BA Mitte sich entscheiden, das Gebäude nicht abzugeben. Herr von Dassel
bemerkt, dass im Konsolidierungskonzept alle Einrichtungen angeschaut werden
müssen und deshalb wurde dieses Gebäude mit aufgeführt, aber ausdrücklich
wurde vermerkt, diese Einrichtung fortzuführen.
Der Vorsitzende, Herr Allendorf, fragt, warum bei diesem
Gebäude die budgetunwirksamen Kosten so hoch seien. Herr von Dassel meint,
dass es sich hier um eine sehr große Einrichtung von der Quadratmeterzahl her
handele und deshalb sind hier hohe kalkulatorische Kosten. Die
Bewirtschaftungskosten (BUW) betragen maximal 1/3.
Zur Schulstraße 118 teilt Herr von Dassel mit, dass sich
hier das Bezirksamt entschlossen hat wegen der budgetunwirksamen Kosten und
aus inhaltlichen Gründen schnell eine Verlagerung ins Haus der Jugend
vorzunehmen. Im Haus der Jugend wurde mit erheblichem Aufwand die Topographie
des Geländes verändert. Es gab zahlreiche Beteiligungswerkstätten, an denen
sich sehr viele Senioren/innen aus der direkten Umgebung beteiligten. Auch
bei der Geländenutzung hat sich gezeigt, dass zwischen den Kindern und
Jugendlichen aber auch ältere Menschen Interesse besteht und dass man sehr
gut zusammenfinden kann. Weiterhin teilt Herr von Dassel mit, dass es
Personalprobleme gibt, weil es aufgrund der demografischen Entwicklung nicht
mehr die Möglichkeit gibt, diese Einrichtung richtig zu bespielen. Das
Bezirksamt hat sich deshalb überlegt etwas anderes zu finden, da im Haus der
Jugend immer etwas los ist und die neue Schulstruktur es vorsieht, dass die
Kinder bis 16.00 Uhr Schule haben, würde das Gebäude bis dahin leer stehen.
Dazu wird eine Arbeitsgruppe gebildet. Die zuständigen Freien Träger und die jeweiligen
Regionalleiter aus den Bereichen Jugend werden hinzu gebeten. Herr von Dassel
meint, dass es von beiden Seiten her Berührungsängste geben wird, aber er
findet es eine lohnenswerte Aufgabe zu schauen, wie Angebote für die Jugend
und für ältere Bürger/innen an einem Ort zum Nutzen beider unterzubringen
gibt.
Der Vorsitzende, Herr Allendorf, fragt warum dieser
Standort so beliebt ist. Gibt es hier spezielle Angebote oder findet hier
mehr als eine Seniorenarbeit statt. Herr von Dassel bestätigt, dass es viele
Angebote gibt und der Standort sei auch sehr gut zu erreichen. Am Nauener
Platz soll von Anbeginn an Leben von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr/22.00 Uhr sein.
Herr Allendorf fragt nach der Nachnutzung der Schulstraße, die sich im
Bezirkseigentum befindet. Herr von Dassel teilt mit, dass das Gebäude mit 52
Tsd. € veranschlagt sei und auch einen hohen Sanierungsbedarf hat. Das
Gebäude wird an den Liegenschaftsfonds abgegeben. Ob der Liegenschaftsfonds
die ehemalige Passierscheinstelle in das Mauerkonzept mit einbettet oder ob
das Gebäude abgerissen wird, damit der Park erweitert werden kann, kann Herrn
von Dassel nicht sagen.
Die Einrichtung in der Stralsunder Straße 6 ist nicht
gefährdet. Der bauliche Zustand ist gut.
Die Einrichtung in der Spandauer Straße soll es nicht mehr
geben.
Frau BV Dr. Reuter (Die Linke) meint, dass
Seniorenfreizeitstätten einen Wert haben für die, die sich dort treffen. Es
sollen 3 Einrichtungen im Altbezirk Mitte aufgegeben werden Sie regt an, mit
dem Vermieter in der Spandauer Straße zu verhandeln. Sie gibt zu bedenken,
dass es schwer werden wird, diese Räume an andere weiter zu vermieten. Sie
regt an, eine andere Lösung zu finden. Herr von Dassel meint, dass Alt-Mitte
besonders leidet. Nach Erkenntnissen des Bezirksamtes Mitte sind diese
Menschen, die die Einrichtung nutzen nur noch Exbewohner/innen. Das Amt wird
jetzt vielfältige Gespräche führen. Er bemerkt, dass die Liste in einem Jahr
anders aussehen wird.
Herrn BV Rauskolb (CDU) ist aufgefallen, dass auf der
Liste, die das Bezirksamt Mitte aufbereitet hat, keine Seniorenfreizeitstätte
im Bezirk Tiergarten aufgeführt sei. Er schließt daraus, dass es in
Tiergarten keine Seniorenfreizeitstätte mehr gibt, die vom Bezirk mit
finanziert wird. Er meint, dass man das bei der Bewertung der jetzigen
Schlussfolgerungen des Bezirksamtes im Bezug auf die noch finanzierten
Freizeitstätten im Auge behalten sollte. Es kann nicht sein, dass sich der
Bezirk aus seiner Verantwortung für die Tiergartener Senioren/innen in den
letzten Jahren schon zurückgezogen hat, umgekehrt wird aber jetzt aus den
Altbezirken Wedding und Mitte gefordert, dass sich jetzt nichts ändern soll.
Herr BV Böttrich (Grüne) möchte wissen, ob die
Sozialkommission die Einrichtung in der Spandauer Straße betreibt und ob
diese Einrichtung noch die einzige Einrichtung sei, die der Bezirk Mitte
betreibt. Herr Bogatsch-Grandke teilt mit, dass die Einrichtung
ausschließlich von ehrenamtlich Tätigen betreut wird, die in der
Sozialkommission mitarbeiten.
Zur Einrichtung in der Brunnenstraße 145 teilt Herr von
Dassel mit, dass diese Einrichtung zwar in der Liste aufgeführt wurde, sei
aber keine klassische Seniorenfreizeiteinrichtung. Dort gibt es
Hausaufgabenhilfe, Sozialberatung für alleinerziehende Mütter, es gibt die breite
Palette eines soziokulturellen Zentrums. So stellt sich das Bezirksamt eine
Einrichtung vor und deshalb soll diese Einrichtung nicht geschlossen werden.
Frau BD Westphal (CDU) fragt, ob das BA darüber
nachdachte, ob die übrig bebliebenen Einrichtungen nach 3 Jahren gesichert
sind und ob sich das BA Gedanken über die übrig gebliebenen Objekte machte,
die dann für die Senioren/innen von der Entfernung her nicht mehr erreichbar
sind. Weiterhin möchte sie wissen, ob die vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel
rechtzeitig beantragt werden. Die Mittel werden aber nur 3 Jahre zur
Verfügung gestellt, danach sollen sich die Freien Träger selbst finanzieren.
Der Bezirk muss bedenken, wenn der Bund dann nicht mehr finanziert, dass es
allein mit der ehrenamtlichen Tätigkeit nicht getan sei. Sie gibt auch zu
bedenken, dass im Rahmen der Jugendarbeit auch viele Träger privatisiert
wurden und erhebliche Schwierigkeiten haben.
Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) fragt, wie sich das
Bezirksamt bei den Leitungen der neuen Freizeitstätten einbringen wird.
Werden neue Konzepte abgefordert. Wie wird das BA mit den Leitlinien der
Seniorenarbeit umgehen, um eine neue Konzeptentwicklung entstehen zu lassen.
Frau BV Dr. Reuter (Die Linke) möchte die Stellungnahme
der Seniorenvertretung zu diesem vorgestellten Konzept hören. Sie wünscht
sich ein Gesamtkonzept, wie es mit der Seniorenarbeit im Bezirk in den
nächsten Jahren weiter gehen soll. Wo werden Schwerpunkte entwickelt. Allen
sei bekannt, dass die demografische Entwicklung nicht an den Bezirk Mitte
vorbeigehen wird.
Herr BzStR von Dassel teilt mit, dass die Standorte, die
übrig bleiben so an den ÖPNV angebunden sind, dass alle von ihren ehemaligen
Freizeitstätten dort hin gelangen können.
Er hat zu den Fördermitteln bewusst keine Informationen geben, denn er sei
sich nicht so ganz sicher, welche Fördermittel der Bezirk Mitte erhält. Herr
von Dassel betont, wenn Fördermittel zur Verfügung gestellt werden, ist das BA
Fördermittelträger und nicht ein Freier Träger. Aufgrund der prekären
Haushaltssituation versucht das BA ein Konzept vorzulegen, was dauerhaft
trägt und welches nicht in einem Jahr in Frage gestellt werden muss. Herr von
Dassel betont, dass mit vielen Trägern Gespräche geführt werden. Das BA wird
sich die Einrichtungen anschauen, wo sich vielleicht Angebote konzentrieren.
Im nächsten halben Jahr wird das BA schrittweise schauen, wo man in der
Seniorenarbeit hin möchte. Er kann auch nachvollziehen, dass die
Ausschussmitglieder ein Gesamtkonzept jetzt schon gerne hätten. Es liegt aber
noch kein Konzept vor. Er wird regelmäßig im Ausschuss berichten, wie man
vorangekommen ist.
Anschließend teilt Frau Reinhard vom
Selbsthilfevorruhestand teilt mit, dass der Verein seit 17 Jahren bestehe.
Sie führt das sehr gut durchdachte Konzept zur Aktivierung von Menschen, die
vorzeitig in den Ruhestand gingen, an. Weil sich dieses Konzept in der Praxis
sehr gut bewährte, konnte 1996 die Begegnungsstätte in der Günthaler Straße
in die Trägerschaft übernommen werden. Die Arbeit konnte somit in den vielen
Jahren weiter ausgebaut werden. Die Einrichtung wurde zu klein. Der Verein
hat sehr nahe mit der Bezirksverwaltung zusammen gearbeitet. Es konnte ein
Konzept für die Einrichtung in der Schulstraße entwickelt werden. Die hohen
Besucherzahlen zeigen, dass das Konzept dort Anerkennung fand. Jüngere
Besucher/innen konnten aktiviert werden, um sich dort zu engagieren. Auch hat
man mit dem Quartiersmanagement zusammen gearbeitet. Frau Reinhard betont,
dass sich die Schulstraße zu einer sehr guten Einrichtung entwickelte und man
sei stolz darauf, dass die verschiedenen Generationen und Kulturen
miteinander verbunden werden.
Frau Reinhard bedauert, dass 3 Einrichtungen, in denen der Verein mitwirkt,
geschlossen werden und man nicht weiß, wo man nun bleibt. Man hat zu viel von
Hoffen und Bemühen gehört. Abschließend verteilt sie eine Vorlage an die
Ausschussmitglieder. Sie findet es nicht gut, dass im Vorfeld nicht darüber
gesprochen wurde. Der Träger sieht keine Zukunft im Bezirk, obwohl er seit 17
Jahren eine qualitativ gute Arbeit geleistet hat.
Frau Fischer, Seniorenvertretung, bemerkt, dass alle sehr
geschockt waren, als am 22.06.2009 Herr BzStR von Dassel die Vorschläge
übermittelte, wie künftig die Landschaft der Seniorenfreizeitstätten im
Bezirk aussehen wird. Sie bezieht sich auf die vorgelegten Streichungen und
meint, man sei davon ausgegangen, sich mit allen Trägern zusammen zu setzen,
um ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten.
Frau Fischer teilt weiter mit, dass man noch mehr schockierter war, denn man
musste vernehmen, dass Träger Kündigungsschreiben erhielten. Sie fragt, ob
der Bezirk sich Gedanken machte, wie die Seniorenarbeit weitergehen soll. Sie
ist der Meinung, dass man sich früher hätte Gedanken darüber machen sollen,
wie man das regeln könnte, wie könnte man zusammenfassen. Strukturelle
Überlegungen wurden heute vom BzStR Herrn von Dassel nicht bekanntgegeben.
Redet man vom demografischen Wandel, dann müssen auch die Strukturen stimmen,
dazu gehören auch die Freizeiteinrichtungen. Es kann nicht sein, dass es im
nördlichen Teil von Wedding überhaupt keine Freizeiteinrichtung mehr gibt.
Die Einrichtung in der Schulstraße soll in das Objekt Nauener Platz verlagert
werden. Frau Fischer meint, dass sich das BA den U-Bahnhof Nauener Platz
nicht angesehen habt. Dort gibt es keine Rolltreppe. Auch wird es nach
Planung der BVG keine geben.
Frau Fischer wünscht sich für Mitte ein Gesamtkonzept. Dann kann man schauen,
welche Einrichtungen erhalten bleiben können.
Frau Rix, Geschäftsführerin der AWO Mitte, berichtet, dass
die AWO 3 Seniorenfreizeitstätten vom Bezirksamt übernommen hatte. Die
Einrichtungen werden mit Unterstützung des Bezirksamtes mit Mittel der SOKO
für die Ehrenamtlichen und durch die Mittel der Besucher betrieben.
Frau Rix berichtet anschließend darüber, dass sie gestern an einer
Veranstaltung des Jugendamtes im Haus der Jugend in der Reinickendorfer
Straße teilnahm. Den Trägern wurden Kürzungen im Jugendbereich vorgestellt.
Das Jugendamt sieht für die zukünftige Finanzierung bestimmte Projekte und
hat Vorstellungen, dass andere kleinere Projekte aus dem Jugendbereich, die
zurzeit noch in anderen Räumlichkeiten angesiedelt sind, in das Haus der
Jugend zu integrieren. Sie betont, man sollte vor diesem Hintergrund nicht
von der gegenwärtigen Auslastung des Hauses der Jugend ausgehen, sondern das
Jugendamt soll die Verlagerung von weiteren Projekten in das Haus planen.
Frau Rix findet die Aufgabe der Schulstraße 118 um so schwieriger, weil es
nicht nur um die Angebote von Selbsthilfe im Vorruhestand geht,
sondern auch um weitere Projekte, die dort angesiedelt sind.
Herr BzStR von Dassel kann die Empörung nachvollziehen.
Das Bezirksamt meint, frühzeitig einbinden heißt, noch kein fertiges Konzept
zu haben bzw. ein fertiges Konzept haben heißt, ein Jahr hinter geschlossenen
Türen sich etwas überlegen und vorher mit niemanden gesprochen zu haben. Das
BA befindet sich jetzt an dem Punkt, wo Einsparpotenziale bei den Seniorenfreizeiteinrichtungen
beschlossen wurden. In diesem Moment, als das BA Ja sagte, hat Herr von
Dassel alle möglichen Beteiligten informiert.
Herr von Dassel kann die Geschäftsführerin auch verstehen, aber er meint,
dass Vermieter das Land Berlin sei. Auch sei klar, dass das BA die Absicht
habe, sich von den Kosten zu entlasten, aber das BA wird erst Einrichtungen
aufgeben oder verlagern, wenn ein Konzept gefunden wurde, welches das BA
vertreten kann, was abgestimmt ist und das sich dann in der neuen Einrichtung
auch trägt. Herr von Dassel betonte, dass das ein Prozess von einem halben
Jahr oder einem Jahr sein könnte. In allen Fällen wurden grundsätzliche
Entscheidungen genannt. Man muss sich jetzt zusammen setzen, um das
bestmögliche zu erreichen.
Zur ÖPNV-Anbindung am Nauener Platz meint er, dass er
diese Anbindung kenne und sie sei nicht so gut wie am Leopoldplatz.
Langfristig wird der U-Bahnhof Nauener Platz den barrierefreien Bestimmungen
entsprechen.
Zum Haus der Jugend teilt er mit, dass man sich vorstellt,
dort eine große Konzentration zu haben. Er betont, dass Kinder und
Jugendliche zukünftig vor 16.00 Uhr die Jugendfreizeiteinrichtung nicht
besuchen sollen. In der Zeit vor 16.00 Uhr gibt es die Möglichkeit, viele
Räume effizienter zu nutzen. Dass das im Einzelfall gründlich und sorgfältig
überlegt werden muss, verstehe sich von selbst. Herr von Dassel glaubt, dass
alle ihre Mitwirkungsbereitschaft deutlich machten.
Herr BV Rauskolb (CDU) findet einen Haushaltsplan unter
diesen Bedingungen aufzustellen, sehr schwierig. Er bemerkt, dass heute noch
nicht hinreichend darüber berichtet wurde, wie sich das BA die
Seniorenbetreuung in den nächsten Jahren vorstellt. Welches Konzept hat das
BA und wie wird das finanziert. Die Senioren/innen können hier nicht einen
Sparbeitrag für einen ausgeglichenen Haushalt leisten. Selbst wenn man sagt,
die Beträge, um die es gehe, seien nicht so hoch. Sie sind aber umgekehrt
hoch genug, um eine Seniorenbetreuung, die den berechtigten Bedürfnissen der
älteren Generation im Mindestmaße noch Rechnung trägt. Herr Rauskolb hat sich
immer vorgestellt, dass diese Generation, die zum größten Teil noch den Krieg
miterlebte und die Folgen des Krieges ausbaden musste, dass diese Generation
am Ende ihrer Lebensbahn nicht von der Gesellschaft im Stich gelassen wird
und dass ihre Interessen nicht hinreichend berücksichtigt werden. Bei allem
Verständnis, dass Kinder und Jugendliche auch ihre Ansprüche an diese
Gesellschaft stellen können würde sich Herr Rauskolb schwer tun und sagen,
zunächst immer alles für die Jugendlichen, auch für die Freizeiteinrichtungen
der Jugendlichen und was dann noch übrig bleibt, soll den Senioren/innen
zugute kommen. Dass das im Einzelfall sehr schwierig ist, kennt er. Herr von
Dassel muss sich mit den anderen Abteilungen im Bezirksamt im Zuge der
Haushaltsberatungen auseinandersetzen. Wichtig sei aber, dass die
Senioren/innen wissen möchten, wo es lang geht und sie möchten auch ein
Konzept haben. Es stellt sich auch immer wieder die Frage für einen Bezirkspolitiker,
wann werden die Menschen rechtzeitig beteiligt.
Weiterhin bemerkt Herr Rauskolb, dass heute nichts darüber gesagt wurde, wie
die Verteilung im Gesamtbezirk aussieht. Wer finanziert das. In wie weit ist
das Bezirksamt bisher daran beteiligt. In wie weit möchte sich das Bezirksamt
in Zukunft daran beteiligen und in wie weit ist das bei den Schwierigkeiten,
die die Haushaltslage bereitet, in Zukunft machbar. Herr Rauskolb denkt, wenn
das Bezirksamt in dieser Weise offen vor die Bürger/innen des Bezirks aus
dieser Altersgruppe der Jungsenioren/innen gegenüber tritt, dann kann das BA
mit dem Verständnis der älteren Generation rechnen.
Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) gibt zu Bedenken, dass
jeder, egal von Null bis Hundert, Rechte hat.
Sie spricht anschließend die Bitte Erarbeitung eines Konzeptes an und
meint, dass gemeinsam mit den Fraktionen und mit der Seniorenvertretung das
Konzept Leitlinien der Seniorenarbeit in Mitte erarbeitet wurde. Das
sollte man sich als Grundlage für die Arbeitsgruppe nehmen. Herr von Dassel
sollte sich überlegen, wer in dieser Arbeitsgruppe mitarbeiten sollte.
Sie erinnert an einen Antrag der Fraktion der SPD Umgang mit
Seniorenfreizeitstätten. Sie regt an, diese alten Unterlagen hinzu zu
ziehen, um ein Konzept zu erarbeiten.
Frau BD Westphal (CDU) bezieht sich noch einmal auf den
ÖPNV und gibt zu bedenken, dass nicht jede Region mit Bus oder Bahn
angebunden sei.
Frau BV Dr. Reuter (Die Linke) meint, dass sich der Bezirk
Mitte in einer sehr schwierigen Situation befinde. Sie bemerkt, dass die
Senioren/innen nicht die sein sollen, die proportional nach hinten herunter
fallen sollen. Sie betont, dass man sich am Anfang einer Diskussion befinde
und dass heute nichts beschlossen wird. Man sei in ein Prozess eingestiegen.
Das Bezirksamt hat seine Überlegung vorgestellt. Frau Dr. Reuter findet es
gut, dass heute so viele Senioren/innen anwesend sind. Sie regt auch an, wie
die Vorredner, dass man eine Konzeption benötigt wie es weiter gehen soll.
Sie spricht anschließend das vorgelegte Papier an und meint, dass diese
Vorlage im einzelnen geprüft werden muss, ob es tatsächlich so geht oder
nicht und welche Voraussetzungen man haben muss und ob eventuell
Verlagerungen möglich sind.
Herr BV Reschke (CDU) spricht an, dass für zwei
Einrichtungen Kündigungen ausgesprochen wurden. Er fragt, ob hier ein
BVV-Beschluss erforderlich sei. Sollte ein BVV-Beschluss erforderlich sein,
möchte er wissen, wer das legitimierte.
Frau BV Arndt (SPD) stimmt Frau Schauer-Oldenburg zu daran
anzuknüpfen an alte BVV-Beschlüsse. Auch stimmt sie Frau Dr. Reuter zu, dass
man am Anfang der Diskussion stehe. Sie hofft, dass der Prozess noch klarer
wird. Auch spricht sie den enormen Zeitdruck an.
Herr BzStR von Dassel beantwortet die Fragen wie folgt:
Die BVV muss nicht zustimmen, denn es handelt sich um Mietverträge. Zu den
Entscheidungsprozessen, die im Bezirksamt getroffen wurden teilt er mit, dass
Anfang April 2009 feststand, dass der Bezirk Mitte ca. 40 Mio. € einsparen
muss. Für das, was der Bezirk bisher anbot, fehlten 40 Mio. €. Es gab
verschiedene Stufen, die das Loch viel kleiner machten (Altschulden konnte
der Bezirk stunden, das Abgeordnetenhaus beschloss, dass alle Bezirke noch
einmal Geld nach bekommen), trotzdem war ein Handlungsbedarf von einer
zweistelligen Millionenzahl und das BA Mitte hatte die Aufgabe nachzuweisen,
wie man so viel Geld einsparen kann. Bis zum 30.06.2009 musste das Bezirksamt
Mitte darlegen, wo Geld eingespart werden könnte. Man hätte nun im Bereich
der Seniorenfreizeitstätten sagen können, dass man nur zwei Einrichtungen am
30.6.2009 schließen kann und alles andere bleibt unberührt. Dann hätte man
zurecht gefragt, dass zwei Kündigungen ausgesprochen werden, die man
vielleicht noch nachvollziehen kann (Almstedtstraße, Spandauer Straße), aber
es wird dann weiter gefragt, was das Bezirksamt noch plane. Herr von Dassel
betont, dass es ehrlicher sei, dass man sagt, das BA denkt zu Ende und welche
Einsparungen insgesamt möglich wären, ohne dass es ein ausformuliertes
Konzept gibt, wie man insgesamt damit umgeht. Hier nimmt Herr von Dassel alle
Angebote, Anregungen und Aufforderungen an, sich zu diesem Thema Gedanken zu
machen und dass es über mehrere Jahre trägt. Er wünscht sich auch eine
breitere Beteiligung von allen.
Anschließend bezieht er sich auf die Ausführungen von
Herrn Rauskolb und meint, dass es moralisch nicht gut sei, bei den
Senioren/innen zu sparen, kann sich aber in der momentanen Haushaltssituation
nicht wider spiegeln. Er betont, dass der Jugendbereich 20 Mal so viel mit
Kürzungen betroffen sei, als der Bereich Senioren. Hier wird leider nicht die
Frage gestellt, was wüscht man sich und was ist sinnvoll, sondern es stellt
sich die Frage, was ist eine gesetzliche Pflichtaufgabe. Eine gesetzliche
Pflichtaufgabe ist, dass man genügend Personal hat. Leider ist der Bereich
Senioren keine gesetzliche Pflichtaufgabe. Deshalb müssen die Kürzungen
durchgeführt werden.
Zu den Sozialkommissionen teilt Herr von Dassel mit, dass
diese mit 120 Tsd. € veranschlagt sind. Er möchte nicht verhehlen, dass man
vielleicht davon die Hälfte nehmen könnte. Aber das Bezirksamt ist diesen Weg
nicht gegangen. Das BA Mitte ist der Meinung, wenn die 120 Tsd. € in den
letzten Jahren nie ausgenutzt wurden, möchte der Bezirk genauso viel Geld
einstellen, weil man für die Sozialkommission noch engagierter werben möchte,
weil noch mehr Menschen für diese ehrenamtliche Tätigkeit gewonnen werden
sollen. Das sei eine Grundvoraussetzung für die
Seniorenfreizeiteinrichtungen.
Der Vorsitzende, Herr Allendorf, bemerkt abschließend,
dass weiterhin eine frühzeitige Einbindung des Ausschuss erfolgt. Jedes
Ausschussmitglied sollte sich der schwere der Aufgabe darüber bewusst sein.
Herr Allendorf bemerkt, dass sich die Bezirksverordneten schon vor 2 Jahren
hätten dafür einsetzen sollen, dass nach und nach Einrichtungen abgebaut
werden.
Unterbrechung der
Sitzung von 19.55 Uhr bis 20.07 Uhr
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