Drucksache - 1241/XX
Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, nach dem Vorbild der Aufarbeitung und Sichtbarmachung antisemitischer Verfolgung durch das nationalsozialistische Deutschland im Bayerischen Viertel ein Konzept zur Sichtbarmachung der Geschichte der Diskriminierung & Verfolgung queerer Menschen von 1850 bis heute zu erstellen, das im Nollendorfkiez Realisierung finden soll.
Hierzu soll das Bezirksamt zunächst in Zusammenarbeit mit queeren Akteur_innen vor Ort und den Archiven erarbeiten, welche historischen Einschnitte in queeres Leben prägend waren, sodass bei einer entsprechenden Installation o. ä. aufgezeigt werden kann, wie lange Lesben, Schwule, Transmenschen, Intersexuelle und nonbinäre Menschen noch unter jeweils welchen gesetzlichen Einschränkungen zu leben hatten, wie zum Beispiel:
-§ 175 (NS-Zeit & BRD) / § 151 (DDR) -Verbot lesbischer Mutterschaft -keine Eheerlaubnis -keine Anerkennung von Intersexualität -keine Transition ohne ‚Tuntentest‘ -keine rechtmäßige Identität nonbinärer Geschlechter
Im Anschluss soll das Bezirksamt eine Ausschreibung zur künstlerischen Realisierung eines Konzepts vornehmen. Ziel soll die Sichtbarmachung im öffentlichen Straßenraum sein.
Ggf. kann die Konzipierung in die Planungen zur Neugestaltung des U-Bahnhofs Nollendorfplatz und seiner Umgebung von Beginn an einbezogen werden.
Begründung: Neben dem Gedenken an einzelne Personen oder positiven Highlights queerer Geschichte ist es wichtig aufzuzeigen, wie lange noch und in welchen Schritten wie massiv queere Menschen ungleich behandelt wurden und werden. Das Konzept am Bayerischen Platz kann als Vorbild dienen aufgrund seiner Unübersehbarkeit und Pointierung. |
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