Drucksache - 1240/XX  

Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 19.06.2019 folgenden Beschluss:

Die BVV ersucht das Bezirksamt zu prüfen, in welchem Parkanlagen des Bezirks ein Areal einer Wiese abgetrennt und vor Betreten geschützt werden kann, um eine naturnahe, artenreiche und insektenfreundliche Wiese anlegen zu können.

Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:

Die Grünanlagen in Tempelhof-Schöneberg, die sich im Fachvermögen des Bezirksamtes befinden, verfügen derzeit über 70 ha Wiesenflächen und 32 ha Rasenflächen. Pro Einwohner_in des Bezirkes stehen somit 2m² Wiese bzw. 1m² Rasen zur Verfügung. Die Artenzusammensetzung der Wiesenflächen kann auch aus Sicht des Fachbereiches Grünflächen noch durch eine neue Ansaat mit gebietsheimischem Saatgut verbessert werden. Hierzu möchte der Fachbereich Grünflächen in den kommenden Jahren Pflegekonzepte für jede einzelne Grünanlage und auch für die Friedhöfe entwerfen, so dass die Pflege noch differenzierter wird. Insbesondere sollen Säume als Übergangsbereiche zwischen Rasen- und Gehölzflächen geschaffen werden, um die Artenvielfalt zu erhöhen. Als Grundlage dient das „Handbuch gute Pflege“. Eine Sperrung von Wiesenflächen ist nur temporär für die Zeit der Neuansaat sinnvoll. Aufgrund des hohen Nutzerdruckes ließe sich eine dauerhafte Sperrung erfahrungsgemäß in einer Grünanlage nicht umsetzen. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg verfügt leider nicht über so viele Freiflächen, dass er es sich leisten kann, Teile von Grünanlagen der Bevölkerung vorzuenthalten. Für reine Naturschutzzwecke wäre die Ausweisung von Naturschutzgebieten, wie es beispielsweise im Schöneberger Südgelände umgesetzt wurde, das richtige Planungsinstrument. Diese Anlagen dienen dauerhaft dem Naturschutz, da sie nicht betreten werden dürfen.