Drucksache - 0644/XX
Die BVV empfiehlt dem Bezirksamt, sich bei den zuständigen Stellen des Landes für die Erarbeitung sowie anschließende Umsetzung eines Denkmal-Pflegeplans für die auf dem Tempelhofer Feld gelegenen Gedenkorte (NS-Zwangsarbeiterlager, KZ Columbia, alter und neuer Flughafen...) sowie das ehemalige Flughafengebäude einzusetzen.
Das bestehende Mahnmal Columbia-Haus am Columbiadamm soll bis zur Errichtung einer adäquaten Gedenkstätte für das Gesamt-Ensemble dazu in den Pflegeplan nur vorläufig einbezogen werden.
Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:
Unter Vorsitz der Stiftung TOPOGRAPHIE DES TERRORS, Professor Nachama, wurde im Juli 2018 ein Ausschuss, mit dem Ziel der Errichtung einer Einrichtung eines adäquaten Gedenkortes für das KZ Columbia-Haus am authentischen Standort, eingerichtet. Für die Schaffung des neuen Gedenkortes soll ein gestalterisches Gesamtkonzept initiiert werden, das die erhaltenen Grundmauern des Gebäudes sowie das bereits vorhandene Denkmal am Columbiadamm miteinbezieht.
Die erste Sitzung des Ausschusses fand am 17.09.2018 statt. Die Teilnehmenden verständigten sich darauf, zunächst alle relevanten Informationen zum vorhandenen Mahnmal und den ehemaligen Standort zu sammeln. Ziel ist es, vor einem eventuellen Wettbewerb, alle notwendigen Voraussetzungen baulicher und historischer Art kennen zu lernen, um die weitere Vorgehensweise abstimmen zu können und Perspektiven zu entwickeln. Die nächste Sitzung wird im Dezember 2018 stattfinden.
Weitere Bemühungen um den Erhalt der Gedenkorte gehen vom Abgeordnetenhaus von Berlin aus, das in seiner Sitzung am 23.06.2011 beschlossen hat, bei der Entwicklung des Tempelhofer Feldes an das Konzentrationslager im Columbia-Haus, die Zwangsarbeiterlager für die Rüstungsproduktion und die Nutzung des bei Kriegsbeginn fast fertiggestellten Flughafenbaus als Fliegerhorst der Luftwaffe durch die Schaffung eines Gedenk- und Informationsortes am Columbiadamm dauerhaft zu erinnern und diese Aspekte angemessen in das Gesamtkonzept zur Darstellung der historischen Entwicklung des Tempelhofer Feldes einzubeziehen (Drucksache 16/4267).
Seit dem Jahr 2012 tagt regelmäßig der Runde Tisch „Historische Markierung Tempelhofer Feld“, angeregt durch die Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten - , mit dem Ziel, die historische Kommentierung der NS-Geschichte des Flughafens und des Tempelhofer Feldes aufzubereiten und die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Flughafens während der NS-Zeit, der NS-Zwangsarbeit auf dessen Gelände sowie der Geschichte des Konzentrationslagers Columbia-Haus zu befördern. Der Runde Tisch dient dem Informationsaustausch der Institutionen und interessierten Bürger, die an Planungen und Projekten auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof beteiligt sind, um mögliche sich ergänzende und überschneidende Projekte sinnvoll zu koordinieren. Er soll weiterhin die Möglichkeit bieten, Empfehlungen an politische Entscheidungsträger und andere Verantwortliche zu formulieren sowie kritische Anmerkungen zu äußern.
Das Amt für Weiterbildung und Kultur hat bei der Senatsverwaltung für Kultur und Europa um eine Stellungnahme zu einem Denkmal-Pflegeplan für Gedenkorte an den Nationalsozialismus auf dem Tempelhofer Feld gebeten. Eine Antwort steht noch aus.
Über den Fortgang wird die BVV im Rahmen des Ausschusses für Bibliotheken, Bildung und Kultur unterrichtet.
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