Drucksache - 0434/XX  

 
 
Betreff: Quartiersmanagement soll im Schöneberger Norden fortgesetzt werden
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Frakt. LINKE, GRÜNEBezirksamt
Verfasser:Herr Oltmann, JörnSchöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
18.10.2017 
13. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin vertagt   
01.11.2017 
Fortsetzung der 13. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Stadtentwicklung Beratung
14.12.2017 
11. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
17.01.2018 
16. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin vertagt   
21.02.2018 
17. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin vertagt   
05.03.2018 
Fortsetzung der 17. öffentlichen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksamt Erledigung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Kenntnisnahme
20.03.2019 
29. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung
Mitteilung zur Kenntnisnahme

Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 14.12.2017 folgenden Beschluss:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung empfiehlt dem Bezirksamt in Bezugnahme auf den Brief des Quartiersrates des Schöneberger Nordens vom 11.9.2017, sich bei den entsprechenden Stellen dafür einzusetzen, dass das Quartiersmanagement im Schöneberger Norden über die mögliche schrittweise Beendigung im Jahr 2020 hinaus weitergeführt werden kann.

 

Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:

 

Die umfangreichen Bemühungen von Bezirksamt, Quartiersrat (QR), Anwohner_innen und freien Trägern haben nicht dazu geführt, dass die Weiterführung des Quartiersmanagements (QM) über das Jahr 2020 hinaus zustande kommen wird.

Folgende Schritte wurden von verschiedenen Seiten unternommen, um die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen über das Erfordernis der Weiterförderung des QM über 2020 hinaus bis zum Jahr 2024 zu überzeugen:

 

Im Rahmen der Voruntersuchung zur Verstetigungsreife durch das IfS – Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH waren dies:

 

Aug.-Nov. 2017

Mitwirkung an der Verstetigungsprüfung durch das IfS von Team QM, Bezirksverwaltung Abt. Stadtentwicklung und Jugendamt, QR, sowie des Pestalozzi-Fröbel-Hauses in Form von Fragebögen und Interviews

11.09.2017

Anschreiben Quartiersrat an Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher

18.01.2018

Anschreiben BzStR StadtBau Jörn Oltmann an Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher

22.01.2018

Gespräch StS Stadtentwicklung und Wohnen, Herrn Scheel mit den von Verstetigung von QM-Gebieten betroffenen Bezirksstadträt_innen

05.02.2018

Anschreiben BzStR StadtBau Jörn Oltmann mit dezidierten Erwiderungen und Widerlegungen zu den Untersuchungsergebnissen des IfS an StS Herrn Scheel

 

Nach Information des Bezirkes durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen am 26.04.2018 und Veröffentlichung des „Gutachten zur Verstetigungsreife in ausgewählten Programmgebieten der Sozialen Stadt“ wurden die Proteste gegen diese Entscheidung vielfältig fortgesetzt.

 

Die Beteiligten halten die Einstellung der Förderung zum 31.12.2020 und Verstetigung des QM-Gebietes für verfrüht, da wichtige Bedingungen nicht erfüllt sein werden.

Die bauliche Fertigstellung des CAMPUS der Generationen und insbesondere dessen Inbetriebnahme als Verstetigungsanker, welche frühestens 2024 mit dem 1. Modul Kurmärkische Straße 1-3 und 2025 mit dem 2. Modul Frobenstraße 27-29 erreicht sein kann, machen dies deutlich. Eine Einrichtung, wie das Nachbarschafts- und Familienzentrum, dem zukünftig im CAMPUS der Generationen eine zentrale Rolle als möglicher Sitz der Stadtteilkoordination nach QM gewidmet ist, kann in dieser Zeit baubedingt nicht oder nur begrenzt vor Ort sein. Dies wirkt einer Überleitung und der Aufnahme der unbedingt erforderlichen Vernetzung entgegen.

Genauso zählen Zunahme von Gewaltdelikten, Jugenddelinquenz, das Aufblühen einer Drogen(handels-)szene entlang der U-Bahnlinien 1, 2 und sehr stark der U 7, entsprechende Belastungen der Nachbarschaften sowie der Bedarf, Nachbarschaftsnetze für neue Herausforderungen zu stärken dazu.

Auch die Sozialdaten haben sich auf eine eher hohen Stufe stabilisiert: So ist jedes zweite Kind im Schöneberger Norden von Kinderarmut betroffen (52%). Der Berliner Durchschnitt liegt schon bei alarmierenden 21%. Jede_r dritte Einwohner_in bezieht Transferleistungen, also 33% (Berlin: 18%). Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund beträgt rund 64% (Berlin: 31%).

Die Langzeitarbeitslosigkeit am Anteil der Gesamtbevölkerung liegt mit 7,5% über dem Berliner Durchschnitt.

 

Ihren Protest gegen die ihrer Meinung nach verfrühte Entlassung des QM-Gebietes aus der Förderung Programm Soziale Stadt äußerten etliche Träger, Aktive aus dem Quartier und aus der Politik:

 

Mai 2018

Pressemitteilung BzStR StadtBau Jörn Oltmann „Ende für das QM Schöneberger Norden 2020“

09.05.2018

Offener Brief des Quartiersrates an Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher

15.05.2018

Prostestschreiben outreach gGmbH an Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher

15.05.2018

Protestschreiben mit Unterschriften der American Church in Berlin an Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher

16.05.2018

Kundgebung vor dem Rathaus Schöneberg „Kein Ende des QM Schöneberger Norden nach 2020 – 4 More Years!“

18.05.2018

Bildungsbotschafter_innen setzen sich für den Erhalt des QM Schöneberger Norden ein, siehe www.bildungsbotschafter-berlin.de

22.05.2018

Protestschreiben Pestalozzi-Fröbel-Haus an Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher

01.06.2018

Pressegespräch BzStR StadtBau Jörn Oltmann

 

04.06.2018

Protestschreiben der IG Potsdamer Straße an Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher

06.06.2018

E-Mail-Protest des Bezirksverordneten Herrn von Boxberg an Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher

06.06.2018

E-Mail-Protest einer Bewohnerin und ehemaligen Quartiersrätin und Mitglied der Vergabejury an Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher

07.06.2018

Persönliche Übergabe von über 500 Unterschriften gegen die Verstetigung des QM-Gebietes von drei Vertreter_innen des Quartiersrates an Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher und Staatssekretär Herrn Scheel

21.06.2018

Präventionsrat Schöneberger Norden – Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher stellt sich den vielfältigen Fragen und Protesten der Quartiersbevölkerung, Aktiven aus Verwaltung und sozialen Einrichtungen

17.07.2018

Protestschreiben INA.KINDER.GARTEN an Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Frau Lompscher

 

Auch im Abgeordnetenhaus fand die vorgesehene Entlassung aus der Förderung Programm Soziale Stadt mit einer Anfrage der GRÜNEN-Abgeordneten Frau Billig (Drs. 18/15 467) ihren Niederschlag und wurde am 26.06.2018 beantwortet.

 

Die vielfältigen Argumente gegen die Entlassung des QM-Gebietes aus der Förderung zum 31.12.2020 haben bis dato nicht zu einer Rücknahme des Beschlusses geführt.

 

Das Team QM informiert seit Mai 2018 die Quartiersöffentlichkeit laufend auf seiner Homepage www.schoeneberger-norden.de , siehe auch

https://www.schoeneberger-norden.de/index.php?id=125&;tx_news_pi1%5Bnews%5D=202&tx_news_pi1%5Bday%5D=1&tx_news_pi1%5Bmonth%5D=2&tx_news_pi1%5Byear%5D=2019&cHash=4095458f0284219480afa5c98d80b770

 
 

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