Drucksache - 0875/XIX  

 
 
Betreff: Bildung eines speziellen Integrationsteams für schwerbehinderte Menschen und Rehabilitanden im Jobcenter Tempelhof-Schöneberg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der CDUBezirksamt
Verfasser:Frau Dr. Klotz, SibyllSchöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
20.11.2013 
27. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Soziales und Senioren XIX. Wahlperiode Beratung
16.01.2014 
19. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Senioren ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
22.01.2014 
29. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksamt Entscheidung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
16.04.2014 
32. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung
Mitteilung zur Kenntnisnahme

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung hat auf Empfehlung des Ausschusses für Soziales und Senioren beschlossen, über die Trägerversammlung des Jobcenters Tempelhof-Schöneberg darauf hinzuwirken, dass im Jobcenter Tempelhof-Schöneberg ein Team „Markt und Integration" gebildet wird, das ausschließlich für die Betreuung von schwerbehinderten Menschen und Rehabilitanden zuständig ist.

Dieser Beschluss ist am 24.2.2014 in der Trägerversammlung des Jobcenters eingebracht worden.

Das Jobcenter stellte der Trägerversammlung zunächst dar, welche Praxis im Umgang mit schwerbehinderten Kunden/-innen und Rehabilitanden aktuell im Jobcenter ausgeübt wird: Zur Betreuung der schwerbehinderten Kunden/-innen und Rehabilitanden sind in den Vermittlungsbereichen Spezialistinnen und Spezialisten mit entsprechender Qualifikation unter den Integrationsfachkräften bestimmt worden, welche als Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen in den Teams für fachspezifische Fragen der Kollegen und Kolleginnen zur Verfügung stehen. Zugleich wirken sie als Multiplikatoren in die Teams hinein (z.B. bei Rechtsänderungen oder Einführungen bzw. Modifikationen spezieller Leistungen für die in die Rede stehende Kundengruppe). Die Spezialistinnen und Spezialisten sind außerdem Ansprechpartner/Ansprechpartnerinnen nach außen, beispielsweise in der Zusammenarbeit mit den Reha-Trägern, dem Integrationsamt, dem Integrationsfachdienst oder Bildungsträgern, die für diese Kundengruppe aktiv sind. Die unmittelbare Betreuung der schwerbehinderten Kunden und Kundinnen bzw. der Rehabilitanden erfolgt durch die Integrationsfachkräfte in den Teams entsprechend der Organisationslogik im Jobcenter, d.h. die Kunden und Kundinnen sind den Bereichen U25 bzw. Ü25 zugeordnet. Im Ü25-Bereich werden sie unter dem Gesichtspunkt der Möglichkeiten zur Integration in den Arbeitsmarkt (marktnahe und sog. marktferne Kunden) unterstützt.

Das Jobcenter führte dann aus, dass die Einrichtung eines spezifischen Teams für schwerbehinderte Kunden und Kundinnen und Rehabilitanden einen Bruch in der Organisationslogik des Hauses bewirken würde, da dann eine Zuordnung der Kunden und Kundinnen unabhängig von ihrem Integrationspotenzial erfolgen müsste. Es wäre eine Neuordnung, die unzweifelhaft mit Friktionen in der konkreten Kundenbetreuung verbunden wäre. Neben den organisatorischen Problemstellungen einer solchen Neuorganisation kann vom Jobcenter auch der vermeintliche Gewinn dieser Veränderung nicht nachvollzogen werden. Der Ausschuss für Soziales und Senioren vermutet durch die Bildung eines speziellen Teams zur Betreuung von schwerbehinderten Kunden/-innen bzw. Rehabilitanden ein höheres Maß an Kundenzufriedenheit durch ein Mehr an Empathie. Er verweist dazu u.a. auf Erfahrungen im JC Berlin Treptow-Köpenick. Dazu merkt die Geschäftsführung des Jobcenters an, dass die Kundenzufriedenheit mit den Vermittlungsfachkräften im JC Berlin Tempelhof-Schöneberg – ausweislich der Befragung der Kunden zur Zufriedenheit im Jahr 2013 – weiter gestiegen ist. Im Übrigen ließen sich aus den Erfahrungen im JC Berlin Treptow-Köpenick zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine klaren positiven Arbeitsergebnisse aus der Einrichtung des Reha/Sb-Teams ableiten. Die Einschätzung des Ausschusses für Soziales und Senioren, dass in den speziellen Teams in anderen Jobcentern eine größere Kundenzufriedenheit anzutreffen sei, weil den Kunden das Gefühl vermittelt werde, dass die Integrationsfachkraft sich in besonderer Weise um die Bedürfnisse der Menschen kümmern kann, hält das Jobcenter deshalb für eine Mutmaßung bzw. im günstigsten Fall für eine Hoffnung. Durch die Etablierung von Spezialisten sind aus Sicht des Jobcenters die notwendigen Schritte zur kompetenten Betreuung dieser Kunden eingeleitet.

Die Geschäftsführung des Jobcenters wies abschließend noch darauf hin, dass die Jobcenter nicht die Reha-Träger sind. Die Begleitung des Reha-Prozesses obliegt der Agentur für Arbeit bzw. den zuständigen anderen Reha-Trägern (Renten- oder Unfallversicherung).

Die anschließende Diskussion der Trägervertretungen führte zu dem Ergebnis, dass sich die Trägerversammlung den Ausführungen des Jobcenters anschließt und die Einrichtung eines Teams „Markt und Integration", das ausschließlich für die Betreuung von schwerbehinderten Menschen und Rehabilitanden zuständig sein soll, nicht für notwendig erachtet.

 

 
 

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