Drucksache - 1280/XVIII
Vorlage des Bezirksamtes
Tempelhof-Schöneberg von Berlin zur Beschlussfassung durch die
Bezirksverordnetenversammlung
Sachverhalt,
Wertung und Begründung: I. In der
Anlage wird der Zwischenstand (Datum vom 01.12.2009) des
Schulentwicklungsplanes 2009 (SEP 2009) übergeben. In allen
Regionen fanden mit den Schulleitungen und der Außenstelle der Senatsverwaltung
für Bildung,Wissenschaft und Forschung Beratungen statt. Die Maßnahmen bzw.
Maßnahmenoptionen wurden diskutiert, ergänzt und zusätzliche Empfehlungen
ausgesprochen. Mit den
anderen Fachbereichen des Bezirksamtes, insbesondere dem Jugendbereich, wurden
gemeinsame Beratungen durchgeführt. Vom Jugendbereich wurde die Bitte geäußert,
dass in der Region Marienfelde geprüft wird, ob die Bibliothek aus dem
Medienhaus an den Standort der Marienfelder-Grundschule verlagert werden kann.
Weiterer Bedarf an schulischen Räumen besteht für den Jugendbereich nicht. Die Schulleitungen
der Haupt-, Real-, Gesamtschulen und der verbundenen Haupt- und Realschulen
teilten dem Schulträger mit, dass die Anhörungen zu den Veränderungen im
Oberschulbereich im Rahmen der Schulkonferenzen stattgefunden haben. Der Bezirksschulbeirat hat in seiner Sitzung am
19.11.2009 um 19:00 Uhr unter dem Tagesordnungpunkt 3.
„Teil-Schulentwicklungplan „Integrierte Sekundarschulen“
(Anhörung des BSB nach §111 Abs.3 Schulgesetz)“ folgenden Sachverhalt
behandelt: ·
Der
Sachstand zum Schulentwicklungsplan SEP 2009 wurde vorgestellt. Die Beratungen
mit den Schulleitungen aus den Regionen, außer Mariendorf, wurden durchgeführt.
Die Veränderungen bezüglich der Fusionen im Sekundarschulbereich wurden
dargestellt.
·
Nach
erfolgter Aussprache hat der Bezirksschulbeirat für die Einführung der
Sekundarschulen zum Schuljahr 2010/11 sein Votum abgegeben. Gleichzeitig
fordert er das Bezirksamt auf, die notwendigen personellen und sächlichen
Voraussetzungen zu schaffen. Im
Schulgesetzentwurf zur Integrierten Sekundarschule (§ 22 Abs. 2) wird im
Gesetzestext folgender Sachverhalt festgelegt: „… Die Integrierte
Sekundarschule umfasst in der Regel die Jahrgangsstufen 7 bis 10 (Sekundarstufe
I) und führt im Anschluss zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur). …Die
Integrierte Sekundarschule bietet eine gymnasiale Oberstufe entweder
eigenständig, in Kooperation mit einem beruflichen Gymnasium oder mit einer
anderen Integrierten Sekundarschule an. …“ Die ersten
Abstimmungen zwischen den zukünftigen Integrierten Sekundarschulen sind bereits
erfolgt. Nach erfolgter Beschlussfassung werden alle zukünftigen Integrierten
Sekundarschulen die notwendigen Kooperationen vereinbaren. Weiterhin
wurden folgende Änderungen (Grundschulverordnung) der Frequenzen im
Grundschulbereich im Abschnitt „Bevölkerungs-, Schüler- und Raumdaten für
den Bezirk und die einzelnen Regionen“ eingearbeitet. Für
Grundschulen, in denen der Anteil der Schüler mit ndH über 40% bzw. der Anteil
der von der Zuzahlung befreiten Schüler über 40% liegt wird eine Klassen- bzw.
Lerngruppenfrequenz von 21 bis 25 Schüler festgelegt. Bei allen anderen
Grundschulen werden die Klassen- bzw. Lerngruppenfrequenz von 23 bis 26 Schüler
festgelegt. Mit dieser
Änderung wurden die Überkapazitäten und die Bedarfe nach min. bzw. Raumkapazität
berechnet. Alle Grundschulen, die das erste Kriterium (21 – 25) erfüllen
sind mit lila unterlegt. Alle anderen Grundschulen (23 – 26) sind grün
unterlegt. Die Änderung der Frequenzen bewirkte eine Reduzierung der
Überkapazitäten insbesondere in der Region Schöneberg auf 2 Züge und in der
Region Lichtenrade auf 5 Züge. Eine Aussage zur möglichen Änderung im
Oberschulbereich ist nicht möglich, da konkrete Rahmenbedingungen noch offen
sind. Die
grundsätzlichen Aussagen haben sich durch diese Frequenzabsenkungen nicht
verändert. Der Bezirk besitzt im Grundschulbereich, insbesondere in den
Regionen Schöneberg und Lichtenrade, Überkapazitäten, diese müssen aus
Kostengründen reduziert werden. Eine abschließende Bewertung und Vorschläge zu
Handlungsschritten erfolgt in einer entsprechenden BA-Vorlage. In den
ausgeführten Schlussfolgerungen werden die bisher abgestimmten Ergebnisse
zwischen Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung –
Außenstelle Tempelhof-Schöneberg, den Schulen und dem Schulträger dargestellt.
Die Regionen Schöneberg und Lichtenrade sind noch nicht abschließend behandelt
und werden derzeit in „Zukunftswerkstätten“ diskutiert. II. Für die
Einführung der „Integrierten Sekundarschule“ wurde folgender
Konsens erreicht: Auf den Seiten
30 und 31 (SEP 2009) werden die Varianten der möglichen Entwicklung im
Oberschulbereich dargestellt. Variante 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass das
bisherige Wahlverhalten zwischen Gymnasien (40%) und den Haupt-, Real- und
Gesamtschulen (zukünftige Integrierte Sekundarschulen) (60%) sich nicht
verändert. In der Variante 2 wird von der Annahme ausgegangen, dass sich das
Wahlverhalten zwischen Gymnasium (45%) und Integrierter Sekundarschule (55%)
verändert. In beiden Varianten wird jedoch ein Bedarf an allen bisherigen
Oberschulstandorten bis zum Schuljahr 2014/15 (Durchwachsen des Jahrganges mit
der vorgezogenen Anmeldephase 2005/06) gesehen. Die
Entscheidungen an zwei Schulstandorten durch eine Fusion die neuen Integrierten
Sekundarschulen zu bilden ist durch zwei Aspekte bestimmt worden.
Region
Schöneberg Die
Luise-und-Wilhelm-Teske-Oberschule (Realschule) fusioniert mit der
Waldenburg-Oberschule (Hauptschule). Dabei werden unter gemeinsamer
Zielstellung die Schulstandorte der Waldenburg-Oberschule, der
Peter-Paul-Rubens-Schule und der Prignitz-Schule räumlich neu geordnet. Die Sophie-Scholl-Oberschule
(Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe) wird in eine 8-zügige Integrierte
Sekundarschule umgewandelt. Die Genehmigung der Senatsverwaltung für Bildung,
Wissenschaft und Forschung für die 8-Zügigkeit als Abweichung von der
Regelzügigkeit zwischen 4 und 6 Zügen liegt vor. Die
Riesengebirgs-Oberschule (integrierte Haupt- und Realschule) wird in eine
4-zügige Integrierte Sekundarschule umgewandelt. Auf der Grundlage der
bisherigen Erfahrungen der gemeinsamen Unterrichtsgestaltung mit Haupt- und
Realschülern sind die pädagogischen Rahmenbedingungen für diese Umwandlung
gegeben. Eine Fusion mit einer anderen Realschule ist aus Sicht der Schule und
der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung nicht erwünscht. Die
Georg-von-Giesche-Oberschule (Realschule) wird in eine 5-zügige Integrierte
Sekundarschule umgewandelt. Eine Kooperation wird mit der
Sophie-Scholl-Oberschule (SESB-Klassen) angestrebt. Region
Friedenau Die
Luise-und-Wilhelm-Teske-Oberschule (Realschule) fusioniert mit der
Waldenburg-Oberschule (Hauptschule). Dabei werden unter gemeinsamer
Zielstellung die Schulstandorte der Waldenburg-Oberschule, der
Peter-Paul-Rubens-Schule und der Prignitz-Schule räumlich neu geordnet. Die
Friedrich-Bergius-Oberschule (Realschule) wird in eine 4-zügige Integrierte
Sekundarschule umgewandelt. Eine Kooperation wird mit dem Oberstufenzentrum
Dudenstraße angestrebt. Im Rahmen des Konjunkturpaketes II werden auf dem
Schulgelände ein Sporthallenteil, Freizeiträume und eine Mensa gebaut. Region
Tempelhof Die
Werner-Stephan-Oberschule (Hauptschule) fusioniert mit der
Dag-Hammarskjöld-Oberschule (Realschule). Zielrichtung ist, dies schrittweise
räumlich auf dem Schulstandort der Dag- Hammarskjöld-Oberschule zu
konzentrieren. Die
Hugo-Gaudig-Oberschule (Realschule) wird in eine 4-zügige Integrierte
Sekundarschule umgewandelt. Die Tempelherren-Grundschule (gleicher Standort)
und die Hugo-Gaudig-Oberschule haben sich zur Kooperation (Weiterführung der
Grundschulklassen zur Sekundarschule) und somit gemeinsamem Nutzung von Räumen
des Schulstandortes verständigt. Region
Mariendorf In der
Region Mariendorf befindet sich keine Integrierte Sekundarschule. Region
Marienfelde Die
Gustav-Heinemann-Oberschule (Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe) wird in
eine 8-zügige Integrierte Sekundarschule umgewandelt. Die Genehmigung der
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung für die 8-Zügigkeit
als Abweichung von der Regelzügigkeit zwischen 4 und 6 Zügen liegt vor. Die Solling-Oberschule
(verbundene Haupt- und Realschule) wird in eine 5-zügige Integrierte
Sekundarschule ungewandelt. Im Rahmen des Konjunkturpaketes II werden auf dem
Schulgelände Freizeiträume und eine Mensa gebaut. Region
Lichtenrade Die
Carl-Zeiss-Oberschule (Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe) wird in eine
6-zügige Integrierte Sekundarschule umgewandelt. Die
Theodor-Haubach-Oberschule (verbundene Haupt- und Realschule) wird in eine
5-zügige Integrierte Sekundarschule ungewandelt. Eine Kooperation wird mit der
Carl-Zeiss-Oberschule angestrebt. Haushaltsmäßige
Auswirkung: Die
haushaltsmäßigen Auswirkungen sind in der Höhe und dem zeitlichen Verlauf noch
nicht abzuschätzen. Für die
Bereitstellung von zusätzlichen Freizeiträumen, Mensen und Cafeterien sind
sowohl Baumaßnahmen als auch die notwendige Finanzierung vom Land Berlin bereit
zustellen. In der
Kosten- und Leistungsrechnung müssen neue Produkte gebildet werden. Welche Veränderungen
dies im Vergleich der Bezirke haben wird, ist noch nicht einzuschätzen. |
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