Drucksache - 0332/XVIII
Es gehört
zu den Aufgaben der Vermittlungsfachkräfte, Bürgerinnen und Bürger in den
Arbeitsmarkt zu integrieren. Bestehende Vermittlungshemmnisse, zu denen auch
Suchterkrankungen gehören, sind zu verringern oder gar zu beseitigen. Dies
erfolgt in der Regel durch Einschaltung von Fachstellen. Wird im Jobcenter
Tempelhof-Schöneberg eine Suchterkrankung bekannt, wechselt die Betreuung des/r
Bürger/in zum Fallmanager, der aufgrund eines geringeren Betreuungsschlüssels
und einer höheren Qualifizierung angemessener auf den/die Bürger/in eingehen kann. Die
Suchtberatung im eigentlichen Sinne ist eine Pflichtleistung der Kommune. Aus
Sicht des/r beschäftigungsorientierten Fallmanagers/in stellt sich die
Betreuung Suchterkrankter als problematisch dar, da diese krankheitsbedingt
wenig kooperativ sind und ihr Problem verdrängen. Andere Suchterkrankungen
(Tablettensucht, Spielsucht o.ä.) sind auch durch sehr erfahrene
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur schwer oder gar nicht zu erkennen, wenn
der/die Bürger/in nicht selber Hinweise dazu gibt. Es besteht
zwischen den Fallmanager/innen und Sozialpädagog/innen des
Sozialpsychiatrischen Dienstes der Abteilung Gesundheit regelmäßig Kontakt in
Einzelfällen und ein allgemeiner gegenseitiger Informationsaustausch statt. Auf
der Ebene der Führungskräfte des Jobcenters und der Abt. Sozialwesen und
Gesundheit werden regelmäßige Treffen zur Abstimmung der Prozesse und Beratungsangebote
und Erörterung geeigneter Maßnahmen durchgeführt. Die
Problematik in der Beratung der angesprochenen Zielgruppe ist eher darin
begründet, dass Bürger/innen ihr Suchtverhalten nicht mitteilen müssen, so dass
dieses Problem oft unerkannt bleibt. Bei offensichtlichen Fällen gehen in der
Regel psychosoziale Auffälligkeiten mit der Suchtproblematik einher. Hier
erfolgt umgehend die Einschaltung des bezirklichen Koordinators der
Psychosozialen Betreuung (SozPSB). Im
Jobcenter Tempelhof-Schöneberg wurden zwei Mitarbeiter des Jobcenters zu
"Experten" im Erkennen und Umgang mit Suchtkranken qualifiziert, die
auch einen überbezirklichen Austausch im Land Berlin sicherstellen. Die
Kollegen sind Ansprechpartner für alle persönlichen Ansprechpartner/innen. |
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