Drucksache - 1338/XVII  

 
 
Betreff: Hilfe für Kinder in kritischen Lebenslagen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der SPDBezirksamt
Verfasser:Frau Schöttler, AngelikaBand, Ekkehard
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
   Beteiligt:Ausschuss für Gesundheit
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
25.05.2005 
44. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
22.06.2005 
44. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses (offen)     
Ausschuss für Gesundheit Entscheidung
29.08.2005 
33. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit      
24.10.2005 
34. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit im Ausschuss abgelehnt   
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Vorberatung
16.11.2005 
49. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksamt Vorberatung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
30.08.2006 
58. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag SPD 09.05.05
BeE Ges 24.10.2005
MzK 20.06.06

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Dem Bezirksamt ist bekannt, dass die Zahl der Familien, in denen Eltern oder Elternteile psychisch erkranken (einschl. Drogen- und Alkoholabhängigkeit) oder suizidgefährdet sind, zunimmt. Im Bereich der Jugendhilfe sind daher Maßnahmen getroffen worden, um auch dieses Gefährdungspotenzial zu reduzieren bzw. im Gefährdungsfall unverzüglich und kompetent unterstützen, beraten und ggf. eingreifen zu können.

 

Die Maßnahmen betreffen zum einen die fallunspezifischen Angebote, wie Elternarbeit in Schulen und Kindertagesstätten und in den Erziehungs- und Familienberatungsstellen. Ferner den Ausbau von Kindertagesstätten zu Early-Excellence-Centres, also Einrichtungen, die sich an die gesamte Familie und den jeweiligen Ortsteil richten. Die Umstellung der Arbeitsmethode im Bereich der Jugendhilfe von der ausschließlich fallorientierten Arbeit zur sozialräumlich-orientierten Handlungsweise, kann auch Prävention im Ortsteil deutlich besser realisieren.

 

Dennoch sind Interventionen im Einzelfall zunehmend notwendig und angezeigt. In den einzelnen Sozialräumen kann dabei auf eine ganze Palette von kompetenten und hochqualifizierten Hilfeangeboten zurückgegriffen werden. Bewährt hat sich dabei die intensive und gute Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern des Sozialpsychiatrischen Dienstes und dem Jugendamt aber auch die Unterstützung durch Kliniken, wie z.B. der Charité. Insofern ist die Herangehensweise fachlich sowohl aus jugendhilfespezifischen Gesichtspunkten, wie auch aus medizinischer Sicht qualifiziert belegt.

 

Es ist aber gerade wegen der häufiger werdenden Fälle erforderlich, niedrigschwellige Angebote zu entwickeln (Im Ortsteil Friedenau plant ein Träger die Einrichtung einer Gruppe für Kinder psychisch kranker Eltern.) Hier sind die in den Ortsteilen des Bereiches der Jugendhilfe tätigen Schwerpunktträger bereits an der Entwicklung von Konzepten. Im Rahmen der ortsteilbezogenen Arbeit gelingt es durch Kooperationen mit anderen Trägern, die gezielt Angebote für Eltern und Kinder dieses Problemkreises vorhalten, flexibel auf Hilfebedarfe einzugehen. Leider kommt es auch zu Trennungen von Eltern und Kindern aufgrund der Schwere der Erkrankung eines Elternteiles. Hier wird dann versucht, diese Kinder möglichst wohnortnah betreuen zu lassen, damit die Bezüge zum sozialen Umfeld (Kita, Schule, Nachbarschaft) nicht verloren gehen und eine erfolgreiche Rückführung in den elterlichen Haushalt realisiert werden kann.

 

Das Jugendamt hat bereits Hilfeangebote in Zusammenarbeit mit den Trägern entwickelt, die flexibel die entstehenden Bedarfe befriedigen können. (Hier können für den Ortsteil Friedenau die Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzzentrum oder für den Ortsteil Schöneberg-Süd mit dem Träger Einzelfallhilfe e.V. genannt werden. Im Ortsteil Lichtenrade konnte in Zusammenarbeit mit dem Träger AHB erreicht werden, dass Kinder im Haushalt einer psychisch kranken Mutter verbleiben. Durch den stark erweiterten Einsatz einer Familienhilfe konnte eine Heimunterbringung abgewendet werden.) Insbesondere rechtzeitige Prävention minimiert die langfristige Trennung von Kindern und Jugendlichen von ihren Elternhäusern. Auch das Zusammenwirken aller sozialpädagogischen und medizinischen Dienste zu einem Netzwerk von Hilfen, dient diesem Zweck.

 

Insgesamt hat sich das Bezirksamt des Themas angenommen und Angebote im Zusammenwirken aller Fachkräfte entwickelt. Zusätzliche neue Angebote erweitern die Vielfalt der Möglichkeiten und garantieren so passgenaue Hilfen und Unterstützung.

 
 

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