Herr Böse informiert: Es liegt die
Antwort (Gutachten) von Herrn Flierl vor. Es gab einen längeren
Diskussionsprozeß zwischen den Bezirken und Senat (Anlage 1). Die Bibliotheken
sind in zunehmend schwieriger finanzieller Lage. Herr Böse führt weiter aus,
daß 3 Modelle hinsichtlich der zukünftigen Verwaltung der Bibliotheken
existieren. Zwei Modelle würden eine Zentralisierung der Bibliotheken bedeuten,
das 3. Modell beließe die Bibliotheken den Bezirken, aber es würde eine engere
Kooperation zwischen den Bezirken und Senat geben. Der Senat präferiert die
ersteren, die Bezirke das dritte Modell. Es wird eine Expertengruppe
eingerichtet, die u.a. auch die Einführung einheitlicher Leistungsstandards
erarbeiten soll. Es soll ferner eine Dienstleistungszentrale (50 Mitarbeiter)
eingerichtet werden, die z.B. den Medienkauf erledigen soll. In den
Bibliotheken soll Personal abgebaut werden. Die Rolle der Zentral- und
Landesbibliothek bleibt in diesem Zusammenhang unklar. Herr Böse kritisiert
auch den angedachten Indikator: Seines Erachtens ist der Indikator
Besuchszahlen effektiver und moderner als der Indikator “Entleihungen”.
Ersterer umfaßt mehr, z.B. Führungen durch die Bibliotheken (Schulklassen
usw.). Das Flierlsche Gutachten hat lt. Herrn Böse etliche Schwächen und bietet
wenig Ansätze zur Lösung für die Aufgaben der Bibliotheken in der Zukunft.
Berlin braucht eine “Entwicklungsagentur”, aber keine weitere Behörde, die
Arbeiten aus den Bibliotheken an sich zieht. Das Gutachten würde das Misstrauen
gegenüber dem Senat fördern. Es wurde eine AG eingerichtet, welche die
Vorschläge des Gutachtens umsetzen und Strategien entwickeln soll. Der Ausschuß
wird über die weitere Entwicklung auf dem laufenden gehalten; Herr Böse ist
Mitglied dieser AG.