Auszug - Einziger Tagesordnungspunkt: Gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Frauen und des Ausschusses für Integration zum Thema: " Gewalt im Namen der Ehre - welche Probleme und welche Hilfsangebote für Migrantinnen gibt es in unserem Bezirk?" Thema ist sowohl das Maß der Betroffenheit der Migrantinnen in unserem Bezirk von Gewalt im Namen der Ehre (in all ihren Facetten), als auch das bestehende Netz von Hilfsangeboten sowie vor allem die Frage, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Eingeladen sind als Referentinnen und Gesprächspartnerinnen: Angelika Schöttler, Stadträtin für Jugend und Sport Ursula Hasecke, stellvertretende Frauenbeauftragte Emine Demirbüken, Integrationsbeauftragte Stellvertreterinnen von Beratungsstellen für Migantinnen (angefragt)
Die Ausschussvorsitzende, Frau Katzemich, begrüßt die Anwesenden und stellt Frau Sawall, Vertreterin des Jugendamtes, Frau Hasecke, FrB2, Frau Demirbüken-Wegner , Integrationsbeauftragte, und Frau Sanner, Frauenberatung TARA, sowie den neuen Bürgerdeputierten Herrn Wolter,vor. BV Katzemich überträgt die Moderation
des Ausschusses Herrn Olschewski. Frau Hasecke verteilt die
Tischvorlage Definition –Gewalt im
Namen der Ehre- sie referiert
anschließend über Ehrenmorde (extremster Fall) , über Opfer, die sozial
isoliert, in ihrer Lebensweise kontrolliert sind und daher einen immens großen
Schutzbedarf haben. Auch Männer (Liebhaber, Homos) sind zum Teil von
Gewalttaten bedroht. Hilfsangebote werden vorgestellt, spezielle Angebote mit
Sprachkenntnissen, Migrantinnenprojekte, sowie Präventionsarbeit an Schulen,
Verteilen von Flyern. Über das Ausmaß an Gewalt in unserem Bezirk, berlin- und
bundesweit gibt es durch Polizei und Jugendamt bisher kein Zahlenmaterial. Frau Demirbüken-Wegner wird anschließend
das Wort erteilt, sie bittet mit der gesamten Thematik sehr differenziert
umzugehen und bemängelt Lücken im Zuwanderungsgesetz. Es ist erforderlich,
Gesetze aufzubrechen. Zur Erlangung der Selbstständigkeit der betroffenen
Frauen gibt es keine genügenden Stützmaßnahmen, Strukturen fehlen, defizitäre
Bereiche. Als großer Erfolg der Integrationsarbeit wird die seit 7 Jahren
bestehende Vernetzung sämtlicher Polizeiabschnitte bewertet. Anlaufstellen für
Frauen, z.B. Ausländer mit uns und der Hinweis auf Infomaterial werden von
Frau Demirbüken-Wegner genannt. Frau Sawall fokussiert die
Möglichkeiten durch der Kernbereiche durch das Kinder- und Jugendhilfegesetz zu
fokussieren ?? Anschließend stellt Frau Sanner die
interkulturelle Beratungsstelle TARA vor. Mitarbeiter aus allen Kulturen und
verschiedenen Altersstufen beraten Frauen, die aus ihrer Tradition ausbrechen
wollen oder sich in Gewaltsituationen (z.B.Zwangsprostitution, Zwangsehe)
befinden. Eine kostenlose Rechtsberatung wird angeboten, ein Wohnprojekt mit
ambulanter Betreuung steht zur Verfügung (nicht geschützt wie ein Frauenhaus).
Frau Sanner erklärt, dass viele Migrantinnen sich oft nicht ernstgenommen
fühlen und daher wieder in ihre alten Strukturen zurückfallen, Behörden und
Jobcenter werden gebeten, diesem Klientel eine respektvolle Behandlung entgegen
zu bringen, Institutionen sollen sensibilisiert werden um den Frauen gute
Zukunftsmöglichkeiten zu eröffnen. Frau Abul-Ella-Al Dar e.V.- berichtet
über Gewalt bei Frauen arabischer Kultur, sie ist hauptsächlich sozial bedingt,
Aspekt u.a. die hohe Arbeitslosigkeit. Für präventive Arbeit gibt es nur wenig
Unterstützung. Frau BzStR`in Schöttler berichtet über
die Schwierigkeit der Beweispflicht (sie muss gerichtsfest sein ) des
Jugendamtes bei gewaltbetroffenen Kindern (auch durch Gewalt zwischen den
Elternteilen, Zwangsheirat). Eine Diskussionsrunde schließt sich
an. BV Mardiros spricht spezielle Probleme
bei der Anpassung der Migrantinnen an, BV Olschewski gibt Widersprüche beim den
Integrationsgrad zu bedenken; zentrale Frage: Welche Ansatzpunkte gibt es? BD
Stollenwerk berichtet aus ihrer Praxis über Zwangsehen, die nicht zur Anzeige
gebracht werden; Frau Hasecke berichtet über spezielle Hilfsmöglichkeiten für
analphabetische Frauen; über aufenthaltsrechtliche Gründe; Aufklärungs- u.
Beratungstätigkeit - wichtig
Härteklausel - sowie Dunkelziffer. BV
Meschke berichtet über 13-jährige Schülerinnen, die während des Urlaubs in der
Türkei verheiratet wurden, Frau Demirbüken-Wegner erklärt, dass es sich hierbei
nur um religiöse Eheschließungen handelt und weder in der Türkei noch in
Deutschland eine Rechtmäßigkeit besteht. BV Marx schlägt vor über MAE`S
muttersprachige Personen zur Hilfe für Migrantinnen einzusetzen, über Rundfunk
und Fernsehen sollte es Hilfsangebote für Analphabetinnen geben. BV M. Kühnemann spricht die
Möglichkeiten an, wie auf die Familien einzuwirken ist, BzStRìn Schöttler
erläutert, dass auch diese Maßnahme sich als problematisch erweist. BV
Schiemann befürwortet das Dänische Projekt, die Sozialraumorientierung wird
angesprochen, eine Angebotsstruktur, die alles abdeckt ist vorhanden, Kernpunkt
ist, auf Bedarfe zu reagieren. BV Olschewski befürwortet einen vernünftigen
Forderungskatalog, ein mobiles Team in den Schulen wird zur Diskussion
gestellt. BV Mohammed spricht über Familienpolitik, Sozialstation und
Eingliederung. Frau Demibüken-Wegner sieht den Erfolg durch mehr Vermittler. Frau Katzemich gibt als nächsten
Sitzungstermin für Frauenausschuss den 8. Juni 2005 bekannt. |
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