Auszug - Besichtigung im Rahmen des Sozialausschusses Hangar 4, zur Einrichtung der Kältehilfe im ehem. Flughafen Berlin-Tempelhof  

 
 
10. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales, Senioren und demografischer Wandel
TOP: Ö 1
Gremium: Ausschuss für Soziales, Senioren und demografischer Wandel Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Do, 15.02.2018 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Hangar 4, Columbiadamm 10, 10965 Berlin
Ort: Hangar 4, Columbiadamm 10, 10965 Berlin
 
Beschluss


Die Ausschussvorsitzende Schmidt-Krüger begrüßt die anwesenden Ausschussmitglieder und dankt zugleich Herrn Schönberner für die Möglichkeit, im Hangar 4 des ehemaligen Flughafens tagen zu können und die dort eingerichteten Kältehilfeplätze des Unionhilfswerks zu besichtigen.

 

Sie stellt fest, dass alle weiteren obligatorischen Tagesordnungspunkte wie Protokollgenehmigungen oder Bericht aus der Verwaltung bei der 11. Sitzung des Ausschusses behandelt werden.

 

StRin Kaddatz bittet darum, dass Fragen zum Bericht der Verwaltung, der bereits in schriftlicher Form an alle Ausschussmitglieder verschickt wurde, ihr per Mail zugeleitet werden, damit sie bereits vor der nächsten Sitzung beantwortet werden können.

 

Frau Schmidt-Krüger übergibt das Wort Herrn Schönberner  und leitet damit zum ersten und einzigen Tagesordnungspunkt über.

 

Herr Schönberner erklärt, dass die Kältehilfeeinrichtung des Unionhilfswerks am 15.12.2017 im Hangar 4 eröffnet wurde.

Die Einrichtung verfügt über 100 Plätze. Die Leitung hat Frau Klecker, die von ehrenamtlichen Kräften unterstützt wird.  Zudem gibt es Minijobber, die aus den Gästen der WoTa rekrutiert werden konnten.

Zu Beginn der Kältehilfeperiode kamen nur wenige Gäste. Mitte Januar hatte sich das Angebot etabliert und es wurden durchschnittlich 70 Gäste gezählt. Mittlerweile liegt die Auslastung bei 90%. Ca. 10% sind Frauen, die meist mit ihrem Partner die Einrichtung aufsuchen. Für diese Paare gibt es 2 „reservierte“ Abteile, die vom Sicherheitspersonal besonders beaufsichtigt werden.

Um die Einrichtung betreiben zu können, gibt es gesundheitsbedingte Auflagen. So muss der Hangar eine dauerhafte Mindesttemperatur von 20°C  haben. Sämtliches Trinkwasser muss herangeschafft werden, da die wenigen Wasseranschlüsse in den Hangars keine Trinkwasserqualität haben. Es muss Einmalbettwäsche verwendet werden. Aufgrund der nicht vorhandenen Kücheneinrichtung muss Abendessen und Frühstück von einem Caterer bezogen werden. Die Gäste bekommen einen kurzen Gesundheitscheck.

Die Gäste werden beim Eintreffen gebeten, Waffen und waffenähnliche Gegenstände abzugeben. Ihr Gepäck wird in bereitgestellten Boxen verwahrt. Ebenfalls aus Sicherheitsgründen wird nur Einweggeschirr aus Plastik genutzt.

Gäste die in tätlichen Auseinandersetzungen mit anderen verwickelt waren und sich nicht beruhigen ließen müssen die Einrichtung verlassen. In diesem Fall wird der Kältebus um Hilfe nach der Suche nach einer anderen Einrichtung gebeten.

Auf Nachfrage aus dem Auditorium erklärt Herr Schönberner, dass die Zusammenarbeit mit Tamaja, die zuvor im Hangar die Notunterkunft für Geflüchtete betrieben haben und nunmehr das Tempohome auf dem Vorfeld betreiben, ausgesprochen gut ist und die Mitarbeitenden im ständigen Austausch sind.

Es wird auch nach den Nationalitäten der Gäste gefragt. Hier ist zu verzeichnen, dass ca. 2/3 Osteuropäer sind. Herr Schönberner erklärt, dass die deutschstämmigen Gäste mehr die kleinen Einrichtungen aufsuchen würden.

Es gibt Nachfragen nach den Öffnungszeiten und der Verpflegung. Die Einrichtung ist von 20:00 bis 8:00 Uhr geöffnet. Die Gäste werden in kleinen Gruppen hereingelassen. Geben zunächst ihr Eigentum ab, bekommen ein Bett zugewiesen, machen den Gesundheitscheck und können sich frei in der Einrichtung bewegen und entscheiden, ob sie essen, duschen oder gleich schlafen gehen. Gegen 6:00 Uhr wird das Licht  im Hangar wieder voll eingeschaltet und die Gäste werden geweckt. Ab 6:30 Uhr gibt es ein Frühstück. Um 8:00 Uhr müssen alle Gäste die Einrichtung verlassen haben.

Nachfragen nach Verständigungsproblemen können verneint werden. Die Mitarbeitenden sprechen verschiedene Sprachen und notfalls wird sich mit „Händen und Füßen verständigt“.

 

Es folgt ein Rundgang durch den Hangar. Dort können die Abteile mit den Feldbetten, die Duschen im Hangar 3 und die „Notfallkleiderkammer“ besichtigt werden. Herr Schönberner  stellt zum Abschluss des Rundgangs fest, dass er sich für die kommende Kältehilfesaison optimalere Kältehilfeplätze wünschen, da der Hangar aufgrund der bereits beschriebenen Gründe nur suboptimal sei.

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Stadtbezirk Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen