Auszug - Notunterkunft für Flüchtlinge in der Colditzstraße, BE: Frau Farha, Leiterin der Unterkunft
Frau Farha berichtet detailliert über die tägliche Organisation, die Belegungskapazität und die Nöte der Flüchtlinge.
Die Einrichtung ist eine vorübergehende und sichere Unterbringung für Asylsuchende und Flüchtlinge, in der SozialpädagogInnen, SozialarbeiterInnen, ErzieherInnen und ehrenamtlich Beschäftigte täglich für das Wohl der Flüchtlinge sorgen. Die Gesamtbelegungskapazität der Einrichtung beträgt 500 Plätze, die durch ein bisher noch leerstehendes Gebäude um weitere 100 Plätze erweitert werden kann. Derzeit befinden sich 400 Flüchtlinge aus Syrien, Bosnien, Eritrea u. a. Ländern vor Ort. Die Flüchtlinge und Asylsuchenden leben in dieser Einrichtung bis zu drei Monate. Während dieser Zeit haben sie die Möglichkeit sich nach geeignetem Wohnraum in der Stadt umzuschauen. Der Wohnungsmarkt für geflüchtete Menschen ist sehr begrenzt, da die Wohnungen oft nicht bezahlbar sind. In der Einrichtung befinden sich derzeit ca. 100 Flüchtlinge, die bisher nicht registriert wurden, da das Erfassen jeder einzelnen Person im Landesamt für Gesundheit und Soziales sehr schleppend vorangeht. Ferner musste festgestellt werden, dass die Akten einiger Flüchtlinge im LAGeSo nicht mehr auffindbar sind. Unter den Flüchtlingen befindet sich ein sehr großer Krankenstand, der sukzessive durch das regelmäßige Vorstellen bei entsprechenden Fachärzten abgebaut werden soll.
Viele Menschen bringen sich mit ihrer Zeit und ihrer Qualifikation ehrenamtlich ein. Sie stehen der Einrichtung als Dolmetscher bei gesundheitlichen oder rechtlichen Fragen zur Verfügung oder helfen den Kindern bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben, beim Erlernen der deutschen Sprache oder bei der Essenausgabe. Der Bedarf an Helfern ist momentan gedeckt.
Einige Flüchtlinge besuchen die naheliegenden Moscheen, obwohl sie vom Personal darauf hingewiesen werden, dass auch in der Einrichtung Platz für Gebete vorhanden ist, da die Arbeit der Moschee in die Kritik geraten ist. Hierzu wird von Seiten der CDU-Fraktion vorgeschlagen, eine Sondersitzung, gemeinsam mit den Ausschüssen für Frauen, Queer und Integrationspolitik und dem Jugendhilfeausschuss einzuberufen. Als Referenten sollten Mitarbeiter vom LKA und den naheliegenden Moscheen geladen werden. Dieser Vorschlag findet von den anderen Fraktionen keine Unterstützung, weshalb die CDU sich vorbehält, eine Sondersitzung zu beantragen.
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