Auszug - Datenlage zu Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund - Möglichkeiten der kleinräumigen Betrachtung Ulrich Binner, Datenkoordination  

 
 
21. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Integration
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 12.02.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Sitzungsraum 2113
Ort: Rathaus Schöneberg
 
Beschluss


Herr Binner informiert den Ausschuss mithilfe einer PowerPointPräsentation zum Thema Datenlage zu Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund im Bezirk. Die Präsentation ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

Am 4. November wurde das erste Bezirksregionsprofil für die Region Tempelhof vom Bezirksamt beschlossen. Die verbindlichen Kernindikationen sind Datensätze, die berlinweit geliefert werden und in einem umfangreichen Abstimmungsverfahren festgelegt wurden.

Zwei der Kernindikatoren beziehen sich auf Menschen mit einem Migrationshintergrund. Der Begriff LOR steht für lebensweltlich orientierte Räume. 2006 wurde die Raumgliederung vonseiten des Senats beschlossen.

Es wurde festgelegt, dass alle Verwaltungsdaten verbindlich auf die Raumlogik heruntergebrochen werden. Festgestellt wurde, dass sich die Lebenswelten der Menschen nicht unbedingt an Quadratmeterzahlen oder an Straßenlinien ausmachen. Es wurde ein Raumsystem eingeführt, dass den Kiezgedanken repräsentiert. Die 12 Bezirke werden in 60 Prognoseräume heruntergebrochen und mit deren Hilfe lassen sich die Bevölkerungsprognosen berechnen. Die Prognoseräume werden unterschieden in Bezirksregionen. Das sind im Land Berlin 134. Die kleinste Einheit ist ein Planungsraum. Im Bezirk gibt es 7 Bezirksregionen. Die grundsätzliche Datenbasis für Einwohner und Einwohnerinnen mit Migrationshintergrund liefert die Einwohnermelderegisterstatistik. Diese wird seit 1992 halbjährlich erstellt. Sie wird nach LOR-Gebieten und der Staatsangehörigkeit differenziert. Entsprechend dieser Statistik leben 25% aller Ausländer in Schöneberg-Nord und 19% in der Region Tempelhof. Insgesamt kommen 3,6% der Bezirksbevölkerung aus der Türkei. Die zweitgrößte Gruppe der Ausländer kommt aus dem EU15-Gebiet. Eine nicht unwesentlich große Gruppe bilden die Menschen aus dem Gebiet Polen, der ehemaligen Sowjetunion und dem ehemaligen Jugoslawien. Entsprechend der Statistik sind Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationshintergrund Ausländerinnen und Ausländer oder sogenannte Deutsche mit Migrationshintergrund. Diese Statistik wird seit 2007 halbjährlich geführt.

Die soziale Benachteiligung und Armutsgefährdung geht einher in einem Gebiet mit einem höheren Anteil von Menschen mit einem Migrationshintergrund.

In Schöneberg-Nord zählen 69,5% aller unter 18jährigen Personen zu der Gruppe mit Migrationshintergrund, in Schöneberg-Süd sind es 57,8%. In Friedenau werden 45,1% und in Lichtenrade 34,1% der unter18jährigen Personen zur Gruppe mit Migrationshintergrund gerechnet. Die Daten können nach Menschen mit deutscher Herkunft und nichtdeutscher Herkunft unterschieden werden. Daten von arbeitslosen Personen und Daten zu Personen die Leistungen nach dem SGB II erhalten sind in der Statistik kleinräumig mit Einschränkungen gegliedert. Bei erwerbsfähigen Hilfebedürftigen kann ausgewiesen werden, wie viele Personen nichtdeutscher Herkunft sind. Alle An- und Abmeldungen innerhalb des Bezirkes werden ausgewiesen. Ausgewiesen werden können aber auch die Daten von Personen die Leistungen nach SGB XII außerhalb von Einrichtungen erhalten, d. h., es handelt sich hierbei um Personen die nicht mehr in den Bereich des Jobcenters fallen aus Altersgründen oder aufgrund dauerhafter Erwerbsunfähigkeit. Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bezirk kann getrennt nach deutscher bzw. nichtdeutscher Staatsangehörigkeit ausgewiesen werden.

 

In der nachfolgenden Diskussion fragt BV Zander, wie die Statistik mit einer Person umgeht, die mehrere Staatsangehörigkeiten hat? Die Antwort wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht.

 

BD Neu möchte wissen, wo in der Statistik erwerbstätige Umsiedler ausgewiesen sind. Hierzu sagt Herr Binner, dass ein Teil der erwerbstätigen Umsiedler in der Zahl der sozialversicherungspflichtig Angestellten ausgewiesen ist.   

 
 

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