Die Fraktionen SPD, CDU, B90/Grüne und FDP sind mit dem Bericht des Bezirksamtes zu den Erkenntnissen aus dem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung von 2007 sehr zufrieden.
Die SPD lobt insbesondere die guten Ansätze im Bezirk und verfolgt die Arbeit mit großem Interesse weiter. Die CDU freut sich über eine zurückgegangene Raucherquote, ist jedoch besorgt über die Entwicklung des Alkoholkonsums bei den Jugendlichen (Komasaufen). Es wird eine “Schockprävention” angeregt. Dem einschleichenden Lifestyle des coolen Typen der viel Alkohol verträgt, sollte etwas entgegengesetzt werden. In der anschließenden Diskussion darüber regte sich Widerstand gegen eine Schockprävention aus den anderen Fraktionen, außer den Grauen.
Die SPD regt an, die Migrant/innen mehr in die Präventionsstrategien einzubeziehen.
Das Bezirksamt erklärt, dass ihre Aufgabe vor allem in der Vernetzung der einzelnen Träger der Suchthilfe besteht. Weiterhin haben nicht alle Abteilungen einen Suchthilfekoordinator. Da Suchthilfe aber ein Querschnittsthema ist, müssen hier viel koordinierende Aufgaben übernommen werden. Auch das Bezirksamt lehnt “Schockprävention” als erfolgversprechende Strategie ab. Es wurde vielmehr ein Runder Tisch eingerichtet, an dem auch alle Akteure jenseits der Träger beteiligt sind, wie zum Beispiel die Polizei, das Ordnungsamt, medizinische Bereiche, Krankenhäuser und das Gewerbe. Weiterhin ist eine Suchtaktionswoche in der Zeit vom 22. September bis 26. September 2008 in Planung. Sie wird dezentral in Schulen, dem JobCenter, Weiterbildungseinrichtungen, Elternversammlungen stattfinden. Der Tannenhof wird ein Fußballspiel ausrichten. Vor dem Rathaus Schöneberg wird eine Veranstaltung organisiert. Der Drogennotdienst wird einen Tag der offenen Tür in dieser Zeit abhalten sowie einen Fachtag.
Es wird noch mal darauf hingewiesen, dass Erwachsene eine Vorbildfunktion bei Kindern und Jugendlichen haben. Dass sollte in der Prävention mehr berücksichtigt werden.
Der Ausschuss kommt zu dem Schluss, dass der Bereich Schule mehr in die Suchtprävention eingezogen werden muss. Ebenso die Migrant/innen sowie die Senior/innen. Weiterhin sollte Wert auf langfristige Projekte gelegt werden.
Das Bezirksamt weist noch mal darauf hin. Dass die anberaumten Kürzungen nicht im Suchtbereich vorgenommen werden, sondern ausschließlich im Psychiatriebereich. Im Tempelhof gab es nie eine Alkohol- und Medikamentenberatung, diese kommt jetzt mit je zwei halben Stellen hinzu.
Das Bezirksamt wird gebeten, zu den Themen Schule, Migrant/innen und Senior/innen eine Ergänzung des Berichtes auf der kommenden Sitzung vorzutragen.