Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Pressemitteilung Nr. 005/24 vom 18.01.2024

Die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger, und die Bezirksverordnetenvorsteherin, Jelisaweta Kamm, informieren:

Das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin gedenken der Opfer des Nationalsozialismus am Internationalen Holocaust-Gedenktag, welcher dieses Jahr aufgrund des Schabbats bereits am 26.01.2024 begangen wird.

26.01.2024, 11:00 Uhr
Gedenkort Güterbahnhof Moabit

27. Januar 1945 – Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Dieser Ort steht wie kein anderer für den Holocaust. Über 1,5 Millionen Menschen wurden hier von den Nationalsozialisten ermordet.
Der Güterbahnhof Berlin-Moabit spielte hierbei eine besondere Rolle. Hier fand der Abtransport in die Lager statt und somit markierte der Güterbahnhof den Startpunkt der Shoah für tausende Berliner Jüdinnen und Juden.
An diesem Ort wollen wir der Opfer mit einer Kranzniederlegung und einer Zeremonie gedenken.
Im Rathaus Tiergarten wird traditionell ebenfalls ein Kranz zum Gedenken niedergelegt.

An die Inhaftierung vor der Deportation weist seit kurzem auch eine Gedenkstele an der Feldzeugmeister- Ecke Kruppstraße hin. Die Stele erinnert an die Geschichte des Sammellagers Tattersall (einer Reithalle) und die ca. 1.000 darin eingesperrten Jüdinnen und Juden. Im Rahmen der „Fabrikaktion“ waren sie zuvor gewaltsam von ihren Arbeitsplätzen und aus ihren Wohnungen in Sammellager verschleppt worden. Die meisten von ihnen wurden anschließend durch die Straßen Moabits getrieben und vom Güterbahnhof Moabit in die Vernichtungslager deportiert.

Nach einer einleitenden Rede von Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger über die Bedeutung des Internationalen Holocaust-Gedenktages folgt ein Zeitzeugenbericht, welcher von Nathan Friedenberg, Leiter des Mitte Museums und Leiter des Sachgebiets für Erinnerungskultur und Geschichte, vorgetragen wird. Im Anschluss präsentiert die Sängerin und Filmemacherin Kim Seligsohn eine „Hymne an die Namen“, in der die Namen von 30 Jüdinnen und Juden, die vor ihrer Flucht, Vertreibung oder Deportation und Vernichtung ihren letzten Wohnsitz in unmittelbarer Nähe des Güterbahnhofs Moabit hatten, musikalisch rezitiert werden.
Zum Abschluss wird das jüdische Trauergebet Kaddisch gesprochen.

Der Zugang zum Gedenkort Güterbahnhof Moabit befindet sich neben der Ellen-Epstein-Straße 01, oder Quitzowstraße 23, 10559 Berlin (zwischen Lidl und Hellweg).

Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de