Programm des Mitte Museums zum Gedenken an die Pogrome vom November 1938
Pressemitteilung Nr. 272/2023 vom 02.11.2023
Die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger, informiert:
Stadtführung zum Mahnmal Levetzowstraße am 10.11.2023: Frauen in Moabit – Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus
Die rund eineinhalbstündige Route führt zu sechs Orten, an denen Frauen in der NS-Zeit gelebt, gearbeitet und gewirkt haben. Die einzelnen Stationen nehmen Bezug auf Einzelschicksale, wie das von Helene von Schell (1903–1956). Die in Moabit lebende Sekretärin versteckte ab 1942 die jüdische Familie Foß in ihrer Ein-Zimmer-Wohnung; zeitweise waren es bis zu neun Personen gleichzeitig.
Schlusspunkt der Stadtführung ist das Mahnmal für die ehemalige Synagoge in der Levetzowstraße, welche als Sammellager für die Deportation von Berliner Jüdinnen und Juden von den Nationalsozialisten missbraucht wurde. Eine von ihnen war Käte Neumann (1887–1943), die mit ihrer Familie in der Moabiter Jagowstraße 16 lebte. Im Zuge der „Fabrikaktion“ wurde sie im Februar 1943 mit ihrer Familie verhaftet und in das besagte Sammellager Levetzowstraße verbracht. Von dort wurde sie gemeinsam mit ihrem Sohn vom Güterbahnhof Moabit nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Die Stadtführung ist eine Kooperation des Mitte Museums mit FRAUENTOUREN
Materialien zu den Zeitzeuginnen werden vor Ort zur Verfügung gestellt und sind auch in leichter Sprache erhältlich.
Freitag, 10.11.2023, 15 – 17 Uhr
Start: Vorplatz des Rathauses Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin
Ende: Mahnmal Levetzowstraße 7-8, 10555 Berlin
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Anmeldung: Trille@frauen-im-widerstand.de
Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen unter: www.mittemuseum.de
Buchvorstellung mit Publikumsgespräch: „Am Wedding haben sie gelebt. Lebenswege jüdischer Bürgerinnen und Bürger“
Am Donnerstag, 16. November 2023, um 18:30 Uhr präsentieren Dorothea Führe und Heike Stange das Buch im Mitte Museum. In dem Band, der 2022 von der Berliner Geschichtswerkstatt im Verlag Walter Frey herausgegeben wurde, werden exemplarisch vier Biografien vorgestellt. „Im Blick die erinnerte Geschichte“, so die Autorinnen. „Dokumente und Fotografien aus Privatbesitz, aber auch das Aktenstudium der NS-Bürokratie ermöglichten es, unterschiedliche Lebensgeschichten aufzuschreiben und zu rekonstruieren.“
Moderation: Nathan Friedenberg, Sachgebietsleiter für Erinnerungskultur und Geschichte/Museumsleiter Mitte Museum.
Donnerstag, 16.11.2023, 18:30 Uhr
Mitte Museum, Pankstraße 47, 13357 Berlin
Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter: www.mittemuseum.de
Medienkontakt: #kulturmitte
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de