Drucksache - 1963/XIX  

 
 
Betreff: Toleranz von religiösen Praktiken sichtbar machen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:EinzelbezirksverordneterEinzelbezirksverordneter
  Ickes, Michael
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
20.07.2016 
60. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin in der BVV abgelehnt   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Version vom 12.07.2016

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, zum Opferfest dieses Jahr das öffentliche Schächten an einem zu identifizierenden Ort im Bezirk zu ermöglichen.

 

Begründung:

Es ist beabsichtigt, zum Opferfest zwischen 13.-16.September 2016 dieses freudvollste aller Feste der abrahamitischen Religionen öffentlich und gemeinsam auf dem Grazer Platz oder einer anderen geeigneten Stelle im Bezirk zu begehen.

 

Dazu wird ein Käfiggestell installiert mit Wannenboden und durchsichtigem Metzgereivorhang, um einerseits sicherzustellen, dass kein Blut oder Schlachtrückstände auf den öffentlichen Platz gelangen, andererseits um einen geschlossenen Raum herzustellen.

 

Das Schächten von Schafen und / oder Ziegen selbst wird von qualifizierten Metzgern im Beisein von Geistlichen aller drei (angefragt) abrahamitischen Religionen durchgeführt. Das bezirkliche Veterinäramt möge ebenso anwesend sein und die Einhaltung der entsprechenden Auflagen zu der Ausnahmegenehmigung zum Tierschutzgesetz nach Bundesverwaltungsgerichtsurteil vom 23. November 2006 überwachen.

 

Das gemeinsam speisend und feiernde Publikum verfolgt das Schächten durch den durchsichtigen Metzgereivorhang sowie übertragen auf einer Public Viewing Leinwand.

 

Diese Veranstaltung möge ein Zeichen setzen für die Religionsfreiheit, deren anschauliche Ausübung und Affirmation innerhalb des Rechtsstaats zu einer besseren Integration beiträgt. Die Veranstaltung möge ebenso zu der international geführten Debatte um einer Angleichung der Schächten-Regelungen in Abwägung der Religionsfreiheit und des Tierschutzes beitragen.

 

Nichtsdestotrotz ist mit bedeutendem Widerstand sowohl von Tierschützern als auch von Fremdenfürchtenden zu rechnen. Die Veranstaltung möge diesen Widerstand in einen demokratischen Rahmen kanalisieren. 

 
 

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