Auszug - "Abschlussbericht Hochhausentwicklungskonzept Südkreuz" - Vorstellung durch GRUPPE PLANWERK, Herrn Tibbe. (BE Bezirksamt)  

 
 
47. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung - Die Teilnehmerliste ist erschöpft. Es können keine weiteren Gäste mehr zugelassen werden.
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 11.08.2021 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:43 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Schöneberg
 
Beschluss


Herr Tibbe von der Gruppe Planwerk präsentiert die diesem Protokoll angefügte Präsentation.

Nachfragen von:

BV Olschewski sieht für gibt für seine Fraktion an, eine Realisierung ohne Pläne zum Erhalt der Verkehrsschule auf dem Privatgelände am Sachsendamm werde sie nicht zustimmen, die Verkehrsschule habe eine hohe Priorität. Weiterhin fragt er, ob eine Randbebauung auf dem Parkplatz von Möbel Kraft Sachsendamm/Vorarlberger Damm, sowie auf dem Gelände des Sportforums mit der bisherigen Beschlusslage im Bezirksamt verinbar ist.

BV Seltz sieht in diesem Vortrag viele Anregungen zur Diskussion, so hält er es für fragwürdig, die Naumannspitze zu verdichten. Auch stellt er es in Frage, ob die hier gezeigten Mittel geeignet sind um den Sachsendamm zu beruhigen. Das Gelände am Werner-Voß-Damm könne er sich nur als reinen Wohnstandort vorstellen und ist sich sicher, dass die Berliner Wasserbetriebe (BWB) diesen nur als Gewerbestandort betrachten werden. Zuletzt weist er darauf hin, dass das neu geplante Gebäude in der Suadicanistr. das Bestandsgebäude sprichwörtlich erschlagen würde.

BV Kühne ist der Meinung, es reiche nicht, wie schon beim Hochhauskonzept City West, nur Hochpunkte zu definieren, ihm fehle beispielsweise der gesamte Bereich Werdauer Weg. Es mögen auch die Gewerbegebiete Naumannstraße, Papestraße und Bessemerstraße bedacht werden. Er erinnert hierzu an den „Schwarzbau“ der Bürohochhäuser in der Bessemerstraße zu Zeiten der deutschen Teilung, als es noch einen Bezirksbaudirektor gab und einiges anders lief als heute. Er spricht sich klar gegen weitere Bürobauten und für mehr Gewerbenutzung z. B. durch Handwerksbetriebe aus. Durch, seiner Ansicht nach, stures Auftreten der BWB in der Vergangenheit zeigt er sich nun vom städtebaulichen Konzept der BWB überrascht und schlägt vor, Gespräche mit den BWB aufzunehmen zur Koordination und Vertretung bezirklicher Interessen. Zuletzt bittet er, den Sport mit seinem ungedeckten Flächenbedarf bei den Planungen mitzubedenken.

BD Voß fragt, ob es richtig zu verstehen ist, dass die Klimaauswirkungen vorhabenbezogen je Bebauungsplan gesamtheitlich mit anderen Bebauungsplänen als Blockkonzept oder detailliert einzeln geprüft werden sollen.

Antworten von BzStR Oltmann:

Zunächst zitiert er aus dem Baugesetzbuch (BauGB), dass Innenentwicklung stets vor Außenentwicklung zu stellen sei, bevor also nach Außen hin neue Flächen bebaut werden, solle stets zuvor geprüft werden, ob es nicht noch ungenutzte städtebauliche Potentiale im Innenbereich gibt. Diese sehe er insbesondere an dem hier behandelten Bahnhof Südkreuz, hier sei Potential welches genutzt werden müsse. Der Arbeitsauftrag war auch lediglich die Erarbeitung eines bezirklichen Hochhausleitbildes, welches Möglichkeiten zur städtebaulichen Verdichtung und Entwicklung von Hochhäusern aufzeigt und dazu Richtlinien geben möchte, zum Beispiel, dass alle Neubauten im Rahmen dieses Leitbildes ökologische Vorzeigeprojekte seien mögen. Zum Großteil sieht dieses Leitbild Planungen auf den Flächen landeseigener Betriebe vor, nicht im Außenbereich des Bezirks und nicht auf Grünflächen. Als gewünschte Form der Nutzung daraus entstehender Projekte ist eine gemischte Nutzung aus Gewerbe und Wohnen vorgesehen, gut an öffentliche Verkehrswege angebunden.

Der Sachsendamm als solches „schreit geradezu“ nach einer Verdichtung zur Schaffung gesteiegerter städtebaulicher Qualität.

Der Standort der BSR ist bereits als ein Hochpunkt festgelegt, der der BWB ist geplant, es wurden auch bereits Gespräche hierzu mit den BWB geführt. Weiter ist er der Meinung, der Bezirk könne sich eine Verschwendung durch ungenutzte Flächen nicht erlauben. Um die Gewerbegebiete zu schützen, ist es nicht geplant, weitere Hochpunkte in Gebieten wie der Bessemerstraße zu setzen, es soll keine städtebauliche Willkür herrschen, sondern eine harmonische städtebauliche Gesamtkonfiguration.

Der Werdauer Weg müsse in den nächsten Jahren gesondert betrachtet werden und ist daher erst einmal nicht Teil dieser vorgestellten Planung, hier sei noch sehr viel Potential vorhanden.

Das Hochhausleitbild beinhaltet eine zurückhaltende Formulierung von Hochhäusern im Vergleich zu anderen Bezirken, es konzentriert sich auf das unmittelbare Bahnhofsumfeld.

Zuletzt erinnert er an den Beschluss aus der XIX. Wahlperiode, der den Bezirk bei einer Kündigung des privaten Grundstückes am Sachsendamm der Jugendverkehrsschule ein neues Grundstück beschaffen zu müssen, sie sei daher nicht gefährdet. Als eine neue Fläche könne dabei beispielsweise auch ein Flachdach genutzt werden um weitere Bodenversiegelung unnötig zu machen.

Herr Tibbe ergänzt hierzu abschließend noch ein paar Details.

Gemäß dem Infektionsschutz erfolgt eine 20-minütige Unterbrechung der Sitzung zum Lüften des Sitzungssaals.

 
 

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