Im Zuge der Parkplanung an der Torgauer Straße sah der Bezirk auf dem ehemaligen Gelände der Kohlenhandlung ein „Denkzeichen“ für Annedore und Julius Leber vor.
Hierfür sollte das Gelände beräumt und das in Teilen historische Gebäude abgerissen werden. Nach Bürgerprotesten gegen den Abriss sprach sich die BVV Tempelhof-Schöneberg 2012 und erneut 2014 für den Erhalt des Gebäudes der ehemaligen Kohlenhandlung aus.
2012 bildete sich aus interessierten Bürger_innen und Organisationen ein Arbeitskreis. Dieser fordert einen „Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber“. Er soll – in den Park eingebunden – an den zivilen Widerstand und seine Aufarbeitung sowie an das Wirken von Annedore und Julius Leber erinnern. Zudem soll er eine vielfältige Nutzung des Gebäudes und Geländes für Veranstaltungen und Bildungsarbeit ermöglichen.
Thematische Schwerpunkte Anhand des Ortes kann die Bedeutung des Kohlen- und Brennstoffhandels als Gewerbe im Alltagsleben, aber auch als mögliche Form der Existenzsicherung für mit Berufsverbot belegte Menschen während des Nationalsozialismus herausgestellt werden.
Erinnert werden soll auch an den Standort des Verlages von Annedore Leber in der Nachkriegszeit. Die Lebenswege von Annedore und Julius Leber sowie weiterer Widerstandskämpfer_innen werden thematisiert, darüber hinaus ihre Netzwerke und konspirativen Verbindungen innerhalb des Widerstandes. Die Nachkriegsaktivitäten von Annedore Leber als Publizistin und Politikerin sollen ebenfalls in Erinnerung gerufen werden.
- Leben und Alltag von politisch Verfolgten während der NS-Zeit und danach,
- Kunst und Kulturschaffen als Form des Widerstandes sowie
- Gedenken und Lehren aus dem Widerstand.
Als Ort der Begegnung und Vernetzung werden Aufbau und Pflege von Kontakten zu anderen Lebens- und Wirkungsstätten von Annedore und Julius Leber angestrebt. Eine Basis der erfolgreichen Arbeit ist die Begegnung und Kooperation mit anderen Gedenkorten, -initiativen und -institutionen.