Am Abend des 5. April 2023 beginnt das acht Tage andauernde Pessach-Fest. Pessach oder auch “Überschreitungsfest” genannt erinnert an den Auszug der Israeliten aus dem alten Ägypten und der Befreiung aus der Sklaverei lange vor Beginn unserer Zeitrechnung. Es wird an das Leiden der Israeliten, dem überstürzten Aufbruch, der Flucht durch die Wüste und die von Gott gesandten Plagen erinnert.
Pessach wird zwischen dem 15. und 22. Nissan gefeiert. Zwischen dem ersten und letzten sind Halbfeiertage (Chol HaMoed). Das Fest beginnt bereits heute Abend am 14. Nissan mit dem überaus wichtigen Sederabend, dem Vorabend von Pessach oder erev pessach.
Seder bedeutet ‚Ordnung‘ und wird mit einem zeremoniellen Mahl begangen. Es wird gemeinsam aus der Pessach-Haggada gesungen und gelesen, ein für Pessach vorgesehener Wein getrunken und gegessen. Die Geschichte des Auszugs wird so gelesen, als ob man die Flucht nachempfinde und selbst dabei gewesen wäre. Der Seder-Teller hält unterschiedliche Speisen bereit, denen alle eine besondere Bedeutung zugeschrieben wird.
Während der gesamten Pessach-Zeit gilt ein Verbot des Verzehres von Speisen, die gären oder säuern. Als Säuerndes gelten die fünf Getreidesorten Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Dinkel, die für mindestens 18 Minuten mit Wasser in Berührung gekommen sind, sowie alle Speisen und Getränke, die damit in Kontakt kamen. So wird schon Tage vor Pessach das Haus in großem Maße geputzt und alle Lebensmittel wie Brot, Getreide oder Bier aus dem Haus geschafft.
Deshalb wird Pessach auch das ‚Fest der ungesäuerten Brote‘ genannt. Es erinnert an den notwendig überstürzten Aufbruch aus Ägypten, wobei keine Zeit mehr blieb, um Brot zu backen. Aus dem Grund werden an Pessach auch nur Matzen (oder Matzot) gegessen, ein aus Mehl und Wasser hergestelltes dünnes knuspriges und ungesäuertes Fladenbrot.
Wir wünschen allen ein frohes Pessach-Fest! Pessach Sameach Vekascher!