Auszug - Sprachprogramm in Modell-Kitas Hierzu wird ein/e Vertreter/in der Abt. Ges. eingeladen  

 
 
38. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 2.1
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Mi, 26.01.2005 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 20:00 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Beschluss

Frau Kaddatz begrüßt zu diesem TOP Frau Dr

Frau Kaddatz begrüßt zu diesem TOP Frau Dr. Ziemer.

Frau Dr. Ziemer erläutert das Sprachprogramm.

In fast allen Kitas zeigen viele Kinder Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung, dies betrifft sowohl Kinder, die Deutsch als Muttersprache erlernen als auch Kinder, die Deutsch als zweite Sprache lernen. Daher hat sich der Verband der niedergelassenen Kinderärzte mit der Abt. GesStadtQM sowie der Abt. FamJugSport zusammengeschlossen, um den Spracherwerb der betroffenen Kinder zu fördern.

Der Schweizer Sprachwissenschaftler Privatdozent (PD) Dr. Zvi Penner (Kon-Lab) hat ein Sprachförderprogramm entwickelt, in dem die Kinder in spielerischer Form das Regelwerk der deutschen Sprache erlernen.

In drei Kitas (Bülow-, Kurmärkische- und Kurfürstenstraße) liefen Modellversuche in Zusammenarbeit mit der Abt. FamJugSport. Es wurden wissenschaftliche Ergebnisse erhoben, die sehr positiv ausfielen und das in kürzester Zeit (Modellversuch lief ca. 3 - 4 Monate).

Frau Schöttler weist in diesem Zusammenhang auf eine Info-Veranstaltung hin, die am 03.02.2005, 17.00 Uhr, im RH Schöneberg im Casino zu diesem Thema stattfindet. Frau Hüttner von der Uni Potsdam leitet die Veranstaltung, die in erster Linie für freie Träger gedacht ist. Frau Hüttner arbeitet eng mit Herrn PD Dr. Zvi Penner zusammen.

Frau Pohl führt zur Thematik weiter aus:

Das Sprachprogramm kann ohne großen Aufwand in den Alltag der Kitas integriert werden. Die Kinder werden täglich für 10 bis 15 Minuten in kleinen Gruppen von 4 bis 8 Kindern zusammengefasst und erarbeiten mit der Erzieherin zusammen im Spiel mit den Materialien (Puzzles, Memories, Bildkarten) eine grundlegende Sprachregel, z. B. die Verbableitung (Bagger - baggern). Dabei wird die Aufmerksamkeit der Kinder jeweils auf ein wesentliches Merkmal der Regelbildung gelenkt und später, wenn nötig, stufenweise erweitert. Das Material (Koffer) kostet 380,00 €. Für die Kitas wurden 31 Koffer angeschafft. Des Weiteren sollen auch PC’s für die Sprachförderung eingesetzt werden. Das ”Kon-Lab-Frühförder-programm” wurde auf der Basis wissenschaftlicher Forschung an den Universitäten Bern und Basel entwickelt und in praktischem Einsatz getestet. Es besteht aus drei aufeinander folgenden Förderstufen:

 

Stufe I:    Sprachrhythmik, Wortbildung und Wortbedeutung

Stufe II:   Grammatik und Grundlage des Satzbaus

Stufe III:  Grammatik und Sprachverstehen

 

Jedes Modul wird so lange durchgeführt, bis das Kind alles verstanden hat. Ein Einstieg in die Module ist jederzeit möglich. Je früher mit der Förderung begonnen wird (2- bis 3-jährige), um so größer ist der Lernerfolg. Es gibt kein Zeitlimit bei der Durchführung der einzelnen Module.

Positiv ist auch zu bewerten, dass sich das Bildungsprogramm und das Penner-Programm ergänzen.

Im Modellprojekt wurde ohne zusätzliches Personal gearbeitet. Um das Personal zu entlasten, ist angedacht, zukünftig auf ABM-Kräfte zurückzugreifen.

 

Diverse Fragen der Ausschussmitglieder und Gäste (Rederecht wurde erteilt) sind von Frau Schöttler und Frau Pohl beantwortet worden.

 

Frau Ahlhoff fragt nach, ob die Möglichkeit besteht, die Entwicklung zu dokumentieren und den JHA zu informieren; dies wird zugesagt.

 

 
 

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