Nachgewiesene Amphibienarten im Bezirk Tempelhof-Schöneberg

Foto von einer Erdkröte am Waldpfuhl am 05.04.16

Die Erdkröte (Bufo bufo) kommt in mindestens 12 verschiedenen Gewässern unseres Bezirkes vor. Ab März wandert sie vom Winterquartier zu den Laichgebieten, die Rückwanderung erfolgt einige Wochen später. Immer wieder fallen die Tiere dem Straßenverkehr zum Opfer. Die Erdkröte bevorzugt Wälder und ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber versteckt sie sich unter Laub und in der Erde.

 Foto von einem Grasfrosch am Waldpfuhl am 29.03.16

Auch der Grasfrosch (Rana temporaria) unternimmt schon ab Anfang März längere Wanderungen in die Laichgebiete und toleriert dabei ein breites Spektrum fließender und stehender Gewässer. In unserem Bezirk laicht er in mindestens 9 verschiedenen Teichen. Der Grasfrosch ist sowohl tag- als auch nachtaktiv. Er bevorzugt feuchte Wiesen, Gärten und Parks.

Foto von einem Teichfrosch am Rehpfuhl am 26.05.16

In fast jedem Gewässer unseres Bezirkes ist der Teichfrosch (Pelophylax “esculentus“) heimisch. Dies ist nicht überraschend, denn der Teichfrosch ist vergleichsweise anspruchslos. Er bevorzugt eutrophe Seen. Winterquartier, Laichhabitat und Sommerquartier liegen dicht beieinander. Lange und dazu noch gefährliche Wanderungen durch die Stadt sind nicht seine Leidenschaft. Die Teichfrosch-Populationen in unseren Teichen sind stabil.

 Foto von einem Moorfrosch

Der Moorfrosch (Rana arvalis) ist besonders an die für Auwäldern, Feuchtwiesen und Moore typische Umwelt angepasst, also Landschaften, die für Berlin eher untypisch sind. Trotzdem kommt er in Tempelhof-Schöneberg vor, beispielsweise in einigen Gewässern des Freizeitparks Marienfelde und der Marienfelder Feldmark. Die Population ist vermutlich sehr klein. Die Laichgewässer sind häufig sauer.

 Foto von einer Wechselkröte

Auch die in Berlin seltene Wechselkröte (Bufotes viridis) wurde im Freizeitpark Marienfelde gesichtet. Besiedelt werden vorzugsweise Laichgewässer mit wenig Pflanzenbewuchs sowie vegetationsarme Flächen mit grabfähigem Boden in trockenen Graslandschaften und lichten Wäldern. Die Landquartiere liegen meist nicht weit (weniger als 300 m) vom Laichgewässer entfernt.

Foto von einer Knoblauchkröte

Die Westliche Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) ist in Tempelhof-Schöneberg bisher beispielsweise in Gewässern der Britzer Pfuhlrinne, des Freizeitparks Marienfelde und der Marienfelder Feldmark nachgewiesen worden. Ihre Populationen sind wahrscheinlich sehr klein. Als Laichgewässer dienen nährstoff- und vegetationsreiche Teiche. Die Landhabitate, wie Ackerflächen und lichte Kieferwälder, weisen lockere grabfähige Böden auf.

Foto von einem Teichmolch am Juncuspfuhl im April 2016

Der Teichmolch (Lissotriton vulgaris) besiedelt in Berlin zahlreiche offene Lebensräume wie Parks, Gärten und Friedhöfe. Die Wanderung beginnt spätestens ab März. Als Laichgewässer dienen sonnenexponierte und vegetationsreiche Gewässer. Für den Teichmolch liegen in Tempelhof-Schöneberg Nachweise in mindestens 17 Gewässern vor. Die Populationen sind vergleichsweise stabil.

Foto von einem Kammmolch am Waldpfuhl am 01.07.16

Der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus) ist in Berlin selten, konnte allerdings in einigen Gewässern des Freizeitparks Marienfelde und in einem weiteren Gewässer in Lichtenrade nachgewiesen werden. Er bevorzugt sonnenexponierte Laichgewässer mit einer gut entwickelten Unterwasservegetation. Die Landquartiere liegen in unmittelbarer Nähe (weniger als 100 m) vom Laichgewässer, einige Tiere überwintern sogar im Laichgewässer.