Drucksache - 1374/XIX  

 
 
Betreff: Wegweiser für Gedenkkreuz an Horst Kullack
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der CDUBezirksamt
Verfasser:Frau Kaddatz, JuttaSchöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
21.01.2015 
42. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksamt Erledigung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
14.10.2015 
51. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung
Mitteilung zur Kenntnisnahme

Das Bezirksamt teilt zu der o.g. Drucksache folgendes mit:

 

In der Nacht des 31.12.1971 versuchte Horst Kullack aus Großziethen über die Grenze nach Berlin-Lichtenrade zu fliehen. Dabei wurde er durch zwei DDR-Grenzsoldaten angeschossen und so schwer verletzt, dass er am 21.1.1972 im Krankenhaus in Königs-Wusterhausen starb.

 

An Horst Kullack erinnern vor Ort zwei Gedenkzeichen:

 

  1. Holzkreuz mit angehefteter Infotafel am Ende der Wittelsbacher Straße, aufgestellt vermutlich 1988

Text: „Horst Kullack (23) am 1.Januar 1972 bei einem Fluchtversuch nach Lichtenrade von Grenzsoldaten beschossen und später verstorben.“ Es ist nicht bekannt, wer das Holzkreuz errichtet hat.

 

  1. Gedenkstele und daneben stehende Infotafel, eingeweiht am 7.11.2009

mit Foto von Horst Kullack, Planausschnitt und ausführlichem Text

Ort: am Mauerweg, nördlich der Ziethener Straße/Lichtenrader Chaussee

 

Initiator der Gedenkstele war die Stiftung Berliner Mauer auf Initiative des Fördervereins der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, unterstützt von der Berliner Senatskanzlei. Die Gedenk- oder Informationsstele gehört zu einer Reihe von Stelen, die  als Erinnerung an die mindestens 136 Mauertoten aufgestellt wurden, die von 1961 bis 1989 an der Berliner Mauer erschossen wurden oder im Zusammenhang mit einem Fluchtversuch verunglückt sind.

 

Da die Stiftung Berliner Mauer, anders als seinerzeit die Urheber des Holzkreuzes vor der Maueröffnung, in den Akten des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen recherchieren konnte, ist davon auszugehen, dass der Ort, der für die Gedenkstele gewählt wurde, dem tatsächlichen Ort der Flucht (Todesstreifen an der Grenze) eher entspricht als der Ort des Holzkreuzes. Im damaligen West-Berlin war in der Silvesternacht 1971 der Fluchtversuch nicht bemerkt worden.

Er wurde erst bekannt, als ein Onkel von Horst Kullack, der in West-Berlin lebte und an der Beerdigung nicht teilnehmen durfte, durch einen Brief von Verwandten aber informiert war, Anzeige gegen die Grenztruppen erstattete.

 

Die beiden Erinnerungszeichen an Horst Kullack liegen räumlich ca.1 km voneinander entfernt. Mit der Stele werden Passanten ausführlich über das tragische Schicksal von Horst Kullack informiert. Der Bedarf eines weiteren Hinweises kann daher nicht erkannt werden.

 

 

 
 

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