Drucksache - 0619/XIX  

 
 
Betreff: Nachbarschaftliches Miteinander und Jugendhilfe im Haus of Fun entwickeln
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der SPDBezirksamt
Verfasser:Herr Schworck, OliverSchöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Beratung
25.09.2013 
23. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses vertagt   
30.10.2013 
25. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses vertagt   
25.08.2014 
34. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses erledigt   
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
20.03.2013 
18. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Jugendhilfeausschuss Beratung
24.09.2014 
35. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses vertagt   
22.10.2014 
36. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses      
Bezirksamt Entscheidung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
17.09.2014 
37. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Jugendhilfeausschuss Beratung

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Mitteilung zur Kenntnisnahme

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 11.12.2013 folgenden Beschluss:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt zu prüfen, wie nachbarschaftliches Miteinander und besonders Jugendarbeit am Standort Haus of fun in Marienfelde gestärkt werden können, so dass sich das haus of fun zu einem Jugend, Nachbarschafts- und Familienzentrum weiterentwickeln kann.

Hierzu ist genauer zu prüfen, inwiefern das Angebotsspektrum vor Ort auch über den Jugendhilfebereich hinaus erweitert und in das Haus folgende Bereiche integriert werden können:

  • Volkshochschule und Musikschule,
  • Aktivierung von Ehrenamtlichen,
  • Selbsthilfeangebote,
  • Beratungsangebote aus den Bereichen Jugendhilfe, Gesundheit und Soziales (bsplw.Pflege, Renten-, Erziehungs- und Rechtsberatung, Beratung im Fall von häuslicher Gewalt),
  • Zielgruppenspezifische Angebote (bsplw. für Eltern, Senioren, Menschen nicht

deutscher Herkunftssprache),

  • Treffpunkt für Menschen aus dem Kiez (ggf. ein Kiez Cafe),
  • Kooperationen vor Ort (bsplw. Schule, Kita, W40, Wohnbaugesellschaften).

 

Mögliche Drittmittelquellen sind der Prüfung beizulegen. Der BVV ist zum 30.7.2013 zu berichten.

 

 

Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:

 

Eine abschließende Stellungnahme kann aus Sicht des Bezirksamtes noch nicht erfolgen, da wichtige Rahmenbedingungen ungeklärt sind und einige Prüfaufträge auch noch nicht abgeschlossen wurden.

 

 

Grundsätzlich ist das Bezirksamt jedoch der Auffassung, dass es sinnvoll, möglich und notwendig ist - wie z.T. auch im Antrag beschrieben - zusätzliche Nutzungen in das Angebot der Einrichtung zu integrieren. Dies erfolgt auch bereits zunehmend.

 

Die Umsetzung dieser Nutzungsbedarfe orientiert sich dabei vorrangig an der Vereinbarkeit mit dem Betrieb einer Jugendfreizeitstätte und/oder die Nutzungsanfragen liegen außerhalb der Kernöffnungszeiten des Jugendfreizeitheims.

 

Gleichzeitig wird jedoch festgestellt, dass die komplette Verwirklichung eines Nachbarschafts- und Familienzentrums in den Räumlichkeiten des haus of fun den Charakter der Einrichtung nachhaltig verändern würde und Nutzungskollisionen und Nutzungseinschränkungen befürchten lässt, die im Ergebnis die Kinder- und Jugendarbeit (noch) verregelter und die Nutzung als JFE nachrangig werden lässt. Da es sowohl im Bezirk als auch in Marienfelde eine Unterausstattung an Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen gibt, hält das Bezirksamt es daher für prioritär diesen Standort als Jugendfreizeitheim inhaltlich konzeptionell so zu entwickeln, dass er in seiner Wirksamkeit mit einem Ausbau an Angeboten für Kinder und Jugendliche in seiner Attraktivität gestärkt wird (siehe dazu auch die Mitteilung zur Kenntnisnahme zur Drucksache 0607/XIX).

 

Der Standort des haus of fun ist optimal für den Betrieb einer Kinder- und Jugendfreizeitstätte geeignet, hat eine große Grün- und Spielfläche und bietet aufgrund der Lage zur umliegenden Wohnbebauung gleichermaßen sowohl eine sehr gute Erreichbarkeit und dennoch genügend Abstand, dass keine unmittelbaren Lärmbelästigungen für die Anwohner_innen auftreten. Dies gilt natürlich ebenso für eine Nutzung als Nachbarschafts- und Familienzentrums, allerdings mit dem einen Unterschied, dass geeignete Standorte für Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen schwerer zu finden sind und deutlich weniger Akzeptanz erfahren.

 

Gleichzeitig ist das haus of fun weder baulich noch von seinem Inventar her in einem zeitgemäßen und attraktiven Zustand und hat zum Teil erheblichen Sanierungsbedarf.

 

Die Kernfrage zur weiteren Entwicklung der Angebote in der Bezirksregion Marienfelde ist letztlich eine Frage der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Optimal wäre es, wenn für das Nachbarschafts- und Familienzentrum ein zusätzlicher, gut erreichbarer Standort gefunden werden könnte, mit dem die Einrichtung haus of fun räumlich und inhaltlich kooperieren könnte. Dies gilt ebenfalls für den räumlich und von den Nutzungsarten her limitierten Nachbarschaftstreff Waldsassener Str. 16. Ein geeigneter möglicher Standort wurde bisher nicht gefunden und ist aktuell auch nicht in Sicht. Unabhängig davon verfügt der Bezirk aktuell auch über keine Finanzierungsmöglichkeit.

 

Hinsichtlich der beschriebenen Angebote außerhalb der Jugendhilfe hat noch keine konkrete Bedarfsbefragung bei anderen Trägern und Institutionen stattgefunden. Umgekehrt sind auch noch keine nicht realisierbaren Raumbedarfe geltend gemacht worden. Verschiedene Nutzungsinteressen und Projekte nutzen bereits jetzt die Einrichtung haus of fun.

 

 

Unspezifische Anfragen führen dabei häufig genug zu Erwartungshaltungen oder ggf. zu erweiterten Nutzungsinteressen, solange sie für den Nutzer kostenfrei bleiben. Vor jeder zusätzlichen Raumnutzung und/oder einer möglichen Verlagerung von Angeboten müsste daher allerdings ganz konkret geprüft werden, ob dieses An-

 

gebot auch zur (Re)finanzierung des bezirklichen Budgets beiträgt und die Lasten (mit erhöhten Infrastrukturkosten) nicht beim Jugendamt verbleiben. Generell wird diese Problematik jedoch für lösbar gehalten.

 

Deutlich schwieriger und eine bisher völlig ungelöste Problematik ist - über die Bündelung von Ressourcen hinaus - nicht nur die Konzentration auf einen weiteren Standort, sondern eine verlässliche Finanzierung zusätzlicher Nachbarschafts- und Familienangebote.

 

 

Wer nutzt das haus of fun aktuell in Marienfelde

 

Raumnutzung durch freie Träger

An jeweils zwei Wochenenden im Monat von 14.00 bis 18.00 Uhr wird das haus of fun für Familienwochenenden vom Familienzentrum (nusz) genutzt.

 

Eine Gruppe nach § 29 Soziale Gruppenarbeit (ahb) findet dienstags und donnerstags von 15.00 bis 18.00 Uhr für Kinder von 8 bis 11 Jahren in den Räumen im 1. Stock statt.

 

Der TSV Marienfelde hat einen Fitnessraum im 1.Stock des Hauses eingerichtet. Dieser wird montags und donnerstags von 16.00 bis 21.00 Uhr von einer Fitnessgruppe von Spätaussiedler_innen genutzt.

 

Darüber hinaus wird das Haus regelmäßig von unterschiedlichen Institutionen, Ausschüssen, Trägern, Vereinen, Arbeitsgruppen etc. übers Jahr verteilt als Tagungs- und Versammlungsort genutzt.

 

Ab Herbst 2014 findet auf Initiative von BBWA Berlin (Bezirkliche Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit) in Kooperation mit der tricom GmbH (Fachhandel für EDV- und Bürotechnik) und dem Unternehmensnetzwerk Großbeerenstraße das Fahrradprojekt Tandem statt. Jugendliche der Gustav-Heinemann-Schule und aus dem Übergangswohnheim Marienfelder Allee bilden zusammen ein Tandem-Team um Fahrräder, die zuvor als Spende abgegeben wurden, zu reparieren und instand zu setzen.

 

Aktuell sucht die Kita Jungadler für die Zeit der Renovierung ihrer Räume in der Marienfelder Grundschule ein Ausweichquartier im haus of fun. Diese Anfrage wird z.Z. geprüft.

 

 

Wie könnte ein nachbarschaftliches Miteinander im haus of fun in Zukunft aussehen?

 

Der Kinder- und Jugendclub haus of fun ist offen für alle Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren. Deshalb sollen die bereits bestehenden Raumnutzungen für Jugendarbeit durch freie Träger ausgebaut werden, um durch eine gezielte Erweiterung von Kooperationen eine Ausweitung der Angebote für Jugendliche zu erreichen.

 

Raumnutzungen durch andere sollen vor allem auf die Vormittags- und Abendstunden aber auch auf die Wochenenden erweitert werden. Dafür wären allerdings zusätzliche Ressourcen notwendig, entweder durch eine finanzielle Förderung freier Träger oder durch eine personelle Verstärkung beim kommunalen Träger.

 

Bei einem Kooperationsmodell könnte die Leitung durch eine „Hausleitung“ erfolgen, die dem pädagogischen Personal beider Bereiche vorgesetzt ist. Um die Attraktivität der Einrichtung zu erhöhen ist eine Renovierung/Sanierung z.B. des Kellers nötig. Außerdem fehlt es an einer zeitgemäßen Ausstattung.

 

 
 

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