Protokoll der Beiratssitzung vom 31.01.2018

Protokoll der öffentlichen Sitzung des Beirats von und für Menschen mit Behinderung im Bezirk Tempelhof-Schöneberg

TOP 1: Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit, Genehmigung des Protokolls vom 22.11.2017

  • Herr Uli Seiler begrüßt in Vertretung für die erkrankte Vorsitzende Frau Dr. Wilhelm die Teilnehmer_innen.
  • Die Beschlussfähigkeit des Beirats wird festgestellt.
  • Das Protokoll vom 22.11.2017 wird angenommen.

TOP 2: Bestätigung der endgültigen Tagesordnung

  • Die Tagesordnung ist angenommen.

TOP 3: Masterplan Barrierefreiheit Rathaus Schöneberg: aktueller Stand

  • Frau Schneider berichtet über den von Herrn Garske (FM-Leitung) übermittelten aktuellen Planungsstand. Der Beirat begrüßt, dass in 2018 die Gangtüren im 1.OG – wo der Beirat ab der März-Sitzung tagen wird – mit Automatikantrieben versehen werden. Kritisiert wird, dass hingegen offensichtlich in 2018 nicht vorgesehen ist, die Bestand-Behinderten-WCs im 1.OG barrierefrei zu ertüchtigen (Anbringung beidseitiger Klappgriffe).
  • Die von Herrn Garske getätigten Anmerkungen zur vorgesehenen „Audioanlage“ in den Sitzungsräumen wird irritiert aufgenommen, da keine Produktbezeichnung genannt ist.
    Eine „Audio-Anlage“, die barrierefreies Hören für hörbehinderte Menschen ermögliche, und eine FM- oder Induktionsanlage gleichwertig ersetze, ist im Beirat nicht bekannt.
    Herr Haase, Vorsitzender des Schwerhörigenvereins, bietet an, gemeinsam mit dem Hörbiz das Bezirksamt vor Planung und Anschaffung einer Höranlage oder Hörtechnik fachgerecht zu beraten, um Fehlausgaben zu verhindern.
    Der Beirat empfiehlt den Fraktionsvertreter_innen, dies bei der Behandlung dieses Themas im FM-Ausschuß zu berücksichtigen, ebenso wie die Forderung nach prioritärer Ertüchtigung der Bestand-Behinderten-WCs im 1.OG.
    Unabhängig davon wird Frau Schneider gebeten, Herrn Garske im Namen des Beirats zu antworten und ihm die getroffenen Empfehlungen und Forderungen zu übermitteln.

TOP 4: Aktuelle Viertelstunde

  • Keine Punkte zur Besprechung

TOP 5: Berichte aus den Arbeitsgruppen

AG Barrierefreier Verkehrsraum (Prio-Liste, Maaßenstr., Gebietsgremium AZ Lichtenrade)

  • Prio-Liste
    Die AG tagt erst wieder am 13.2.2018. Frau Schneider berichtet über das Sonderprogramm zum barrierefreien Fußverkehr (barrierefreie öffentliche Räume), aus dem in 2018 jeder Bezirk 120.000 EUR abrufen kann. Die Prio-Liste wird bei der nächsten Sitzung daraufhin ergänzt. Durch die Engpässe im Personal beim Tiefbauamt und den vermehrten Personalabgängen im FB Straßenbau bestehe die Gefahr, dass die Fördermittel nicht vollständig abgerufen werden können.
  • Maaßenstraße
    Zur Maaßenstr. hat Frau Schneider im letzten halben Jahr keine Informationen mehr erhalten – trotz mehrmaliger Nachfrage.
    Die Evaluierungen sind inzwischen auf den Webseiten der SenUVK online gestellt, nach Intervention von Frau Schneider nunmehr auch die Stellungnahmen vom Beirat und ABSV. Frau Schneider ist mittlerweile zu einem behördeninternen Termin „Maaßenstr.“ eingeladen. Gemeinsam mit der Senatsverwaltung UVK, der Bezirksstadträtin Frau Heiß und dem Leiter FB Straßenbau soll u.a. ein Rahmen gesetzt werden, in dem sich die geforderten oder empfohlenen Nachbesserungen bewegen können, ehe die Öffentlichkeit erneut zur Mitwirkung an der Planung der Nachbesserungen beteiligt werde.
  • Gebietsgremium (GG) AZ Lichtenrade
    Bericht von Frau Weidenhaupt:

bq. …Am 23.Januar 2018 berichtete Frau Slapa von den Raumplanern über den Stand der Dinge nach 2 Jahren und über eine Vorschau auf die nächsten 2 Jahre im Aktionszentrum Lichtenrade.
Dasselbe Thema wurde 2 Tage später, hier im Haus, in einer Sitzung des BVV-Ausschusses für Wirtschaftsförderung vorgetragen.
Das Thema „Barrierefreiheit“ fand hier keine Erwähnung.
Die Wahl der Mitglieder für ein neues GG wird intensiv vorbereitet. Über eine geänderte Wahlordnung sollte gestern (30.01.2018) in einem außerordentlichen Treffen beraten und abgestimmt werden. Es waren nicht genug Teilnehmer zur Beschlussfassung anwesend. Ich erwarte demnächst eine heftige Diskussion.

(Zwischenzeitlich hat sich die Beauftragte für Menschen mit Behinderung mit Unterstützung von Herrn Eismann dafür eingesetzt, dass auch bei veränderter Wahlordnung dem Beirat von und für Menschen mit Behinderung ein fester stimmberechtigter Platz erhalten bleibt. Dies wurde äußerst wohlwollend aufgenommen.)

Der Aufforderung des Bezirksamtes an das GG, einen Verein zu gründen, um dann Mittel für eine Mini-Job-Stelle als Geschäftsführung zu beantragen, ist das GG nicht nachgekommen. Eine Vereinsgründung werde abgelehnt, die erforderliche Stelle solle aus AZ-Programm-Mitteln oder vom BA finanziert werden.

Aktualisierte Ergänzung BhB: Die Ergebnisse der im letzten Frühjahr 2017 durchgeführte Begehung der Bahnhofstraße mit Vertreter_innen des Beirates, der Beauftragten für Menschen mit Behinderung, dem ABSV und Vertretern von den „Raumplanern“ sind teilweise in das „Verkehrskonzept“ eingeflossen. Das Ausschreibungsverfahren zur Umsetzung wird im März d.J. beendet sein. Dann beginnt die Planungsphase, an der die BhB beteiligt werden wird durch die federführende Fachverwaltung (FB Straßenbau).
Problematisch ist zur Zeit das geplante Leitsystem, an dem die BhB bislang nicht beteiligt ist, aber bereits auf die einzuhaltenden Standards barrierefreier Leitsysteme hingewiesen hat.

Falls Frau Weidenhaupt auch zukünftig den Beirat im GG vertritt, bittet sie um Unterstützung aus dem Beirat in Form einer Vertretung.
Frau Goslar kann dieser Funktion aus beruflichen Gründen nicht nachkommen.
Abschließend wird von Frau Handke, BVV-SPD-Fraktionsvertreterin, das Thema „Poller als Barrieren“ eingebracht. Der Beirat bestätigt, dass dies ein Dauer-Problem-Thema sei.

Frau Lipper (BV-FDP-Fraktionsvertreterin) ergänzt, dass ihr mehrere solcher nicht barrierefrei platzierter Poller in der Handjerystraße bekannt seien.
Die AG barrierefreier Verkehrsraum wird gebeten, zu prüfen, ob sie sich dieser Thematik zusätzlich annehmen kann.

AG Beschwerden-Leistungsstellen

  • Frau Schneider erläutert das versandte Arbeitsergebnis der AG.
    Die Beiratsmitglieder empfehlen eine Umformulierung: weniger vorwurfsvoll, möglichst keine Pauschalisierungen, mehr zusammenfassende Darstellung von Fallbeispielen, um die Probleme sachlich benennen zu können.
  • Zum weiteren Vorgehen wird der AG empfohlen, nach Erstellung eines überarbeiteten, erneut im Beirat abgestimmten Arbeitsergebnisses, dieses den jeweiligen Leitungen der bezirklichen Leistungsstellen zukommen zu lassen und ein Gespräch anzubieten.

AG Handicap Parcours

  • Nächste Sitzung erst in der kommenden Woche.

TOP 6: Berichte aus den Gremien und BVV Ausschüssen: FQI, FM

Keine Themen

TOP 7: Bericht des Vorstands

Entfällt

TOP 8: Bericht der Beauftragten für Menschen mit Behinderung Frau Schneider

  • Frau Schneider berichtet über ihre derzeitigen Arbeitseinbindungen: Es komme häufiger zu Anfragen von Stellungnahmen – auch zu geplanten landesrechtlichen Regelungen und Vorhaben. Die Anzahl von Beschwerden und Einzelfallangelegenheiten habe sich im Verhältnis zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Diese beziehen sich u.a. vermehrt auf Beschwerden gegenüber bezirklichen Leistungsstellen, dem Schulamt (Schülerbeförderung, Einschulungen), allgemeine Probleme von Schulkindern mit Behinderung an Regelschulen, Wohnungssuchanfragen (barrierefrei), den Personenkreis junge Menschen mit Behinderung, Menschen mit kognitiven Einschränkungen, behinderungsbedingte Mietrechtsprobleme (Fahrstuhlausfälle, barrierefreie Wohnraumanpassungen etc.) sowie auf nicht erreichbare andere Verwaltungsstellen im Bezirksamt (Ordnungsamt und Straßenverkehrsbehörde).
    Verschärft werde ihre Arbeitssituation durch den vermutlich längerfristigen Personalausfall in ihrem Geschäftszimmer.
  • Citytoiletten: Diese werden über den 31.12.2018 hinaus bis zur Aufstellung der neuen ausgeschriebenen Toiletten weiter von WALL betrieben, bis ein neuer Betreiber neue Toiletten aufstellt. Es wird also nicht zu den umstrittenen „Interims-Toiletten“ kommen.

Pilotprojekt Gesichtserkennung am Bahnhof Südkreuz – unsere Beschwerde wegen Datenschutzverletzung

  • Frau Schneider berichtet von der telefonischen Kontaktaufnahme des Bundespolizeipräsidiums und erläutert das im Vorfeld versendete Einladungsschreiben zu einem Vor-Ort-Termin.
  • Nach Diskussion darüber, ob die Einladung angenommen wird oder nicht wird folgendermaßen darüber abgestimmt:
    Abstimmung zur Einladung der BuPo:
    • Einladung annehmen: 0 Stimmen
    • Einladung ablehnen: 10 Stimmen
    • Enthaltung: 1 Stimme
  • Frau Schneider wird gebeten, sich beim BuPo für die Einladung zu bedanken und das Abstimmungsergebnis entsprechend des Diskussionsergebnisses mitzuteilen

Barrierefreie Haushaltsbefragungen

  • Mit Stadtrat Herrn Oltmann konnte folgendes Vorgehen vereinbart werden:
    Seit dem 30.01.2018 müssen alle Bereiche im Dezernat Stadtentwicklung und Bauen Formulare für Haushaltsbefragungen und für die Öffentlichkeitsbeteiligung notwendigen Informationen diese rechtskonform in digital barrierefreier Form zur Verfügung stellen. Hierzu werden die vom Bezirksamt mit der Erstellung dieser Unterlagen beauftragten Dienstleister verpflichtet, abschließend diese Dokumente von einem fachkundigen Institut auf Barrierefreiheit prüfen zu lassen. Gemäß dem Vorschlag des ABSV empfiehlt das Bezirksamt hierfür „Blista“, die Blinden-Studienanstalt Marburg.
    Der Beirat unterstützt Frau Schneider in ihrem Bestreben, dieses Vorgehen verbindlich für alle Dezernate einzuführen.

Projekt: Bezirkliches Inklusionskonzept gemäß UN-Behindertenrechtskonvention

  • Frau Schneider informiert über den baldigen Abschluß des Vergabeverfahrens.
  • Der Auftragnehmer ist verpflichtet, das Inklusionskonzept in enger Abstimmung mit der Beauftragten für Menschen mit Behinderung und dem Beirat zu entwickeln.
  • Der Auftragnehmer wird sein Vorhaben auf der nächsten Beiratssitzung am 28.03.2018 vorstellen und zur Diskussion stellen.

TOP 9: Verschiedenes

  • Wiedervorlage nächste Sitzung: Stellvertretung benennen für Frau Weidenhaupt im Gebietsgremium AZ Bahnhofstraße.