Drucksache - 0973/XIX  

 
 
Betreff: Mahnmal am Bornhagenweg um Informationen zum Außenlager des KZ
Sachsenhausen ergänzen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der SPDBezirksamt
  Schöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme - Zwischenbericht -
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Kultur XIX. Wahlperiode Kenntnisnahme
03.12.2015 
44. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur      
03.03.2016 
45. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur      
07.04.2016 
46. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur      
Ausschuss für Bildung und Kultur XIX. Wahlperiode Entscheidung
02.06.2016 
48. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur      
07.07.2016 
49. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur      
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
19.02.2014 
30. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksamt Erledigung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Erledigung
15.06.2016 
59. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Mitteilung zur Kenntnisnahme
Anlage 1
Anlage 2

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin fasste in ihrer Sitzung am 19.02.2014 folgenden Beschluss:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, das Mahnmal für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter des Außenlagers des Konzentrationslagers Sachsenhausen am Bornhagenweg um ein Gestaltungselement (Infotafel, Stele) zu ergänzen, das inhaltliche Informationen zu dem Außenlager liefert.

Dabei können insbesondere berücksichtigt werden:

 

  • ein historisches Foto vom Außenlager am Bornhagenweg
  • vergleichende Luftbilder (ein historisches Luftbild mit den Gebäuden des Außenlagers und ein aktuelles Luftbild)
  • Basisinformationen zu den Außenlagern des KZ Sachsenhausen
  • Daten zum Außenlager in Lichtenrade, z.B. die Lagerstärke
  • Informationen zu Art und Umfang des Zwangsarbeitereinsatzes im Außenlager

Lichtenrade

  • Zitate und Berichte von ehemaligen Häftlingen 

 

In die inhaltliche und gestalterische Konzeptionierung ist die Berliner Geschichtswerkstatt, insbesondere die Geschichtswerkstatt Lichtenrade, die durch jahrelange engagierte Erinnerungsarbeit über umfangreiche Informationen und Material verfügt, einzubeziehen.

Eine Einweihung des zusätzlichen Informationselements soll zum 70. Jahrestag der Befreiung des Außenlagers in Lichtenrade am 20. April 2015 vorbereitet werden.

Das Bezirksamt teilt zu den o.g. Drucksachen Folgendes mit:

 

Nach einer gemeinsamen Vor-Ort-Begehung vom Fachbereich Kunst, Kultur, Museen und der Geschichtswerkstatt Lichtenrade und Einholen eines ersten Kostenvoranschlags hat die Abteilung Bildung, Kultur und Sport dem Büro der Bezirksbürgermeisterin nachfolgende Zuarbeit übermittelt:

 

Die Geschichtswerkstatt Lichtenrade, die sich seit Jahren um das Gedenken an das ehemalige KZ-Außenlager Lichtenrade von Sachsenhausen am Bornhagenweg  bemüht, hat  Vorschläge zu Gestaltung und Inhalt einer „Informationsstele“ für das Gelände entwickelt. Dabei wurden 2 Varianten vorgeschlagen:

 

VARIANTE A: eine Informationstafel in der Nähe des bestehenden Denkmals

Herstellung einer  Stele – hier wurde von Seiten der Geschichtswerkstatt als nachteilig gesehen, dass aufgrund des begrenzten Platzes die Inhalte nur sehr komprimiert dargestellt werden könnten, und die Verortung des Betrachters im Stadtraum (d.h. Ausmaße des Lagers) nicht unmittelbar erfahrbar wäre.

 

 

VARIANTE B: eine Tafel mit Basisinformationen in der Nähe des bestehenden

Denkmals sowie vier weitere Tafeln/Stelen zur Geländemarkierung (die

genaue Zahl wäre noch festzulegen)

Errichtung von vier  Informationsstelen an den jeweiligen Eckpunkten der Lageraußenlinie. Damit wären die vier Themenschwerpunkte entsprechend dem BVV-Beschluss möglich:

 

Verortung des Außenlagers mit historischem Foto, Luftbildaufnahme und Kartenausschnitt

  • Allgemeine Informationen zur Funktion der Außenlager und speziell zum Zwangsarbeitseinsatz der Häftlinge in Lichtenrade
  • Daten zum Außenlager (Lagerstärke, Organisation…)
  • Informationen zu den Häftlingsbiographien (Zitate…)

 

Der Vorschlag der Geschichtswerkstatt wünscht sich die formale Anlehnung an den Gedenkort „Ausländerkrankenhaus Mahlow, das ehemals größte Krankenhaus für Zwangsarbeiter/innen der Stadt Berlin mit mehr als 800 Betten. Hier führt ein Stelenrundweg um das Gelände. Für weitere Informationen hier die Adresse der website: http://www.gedenkort-mahlow.de/

 

Zur Konkretisierung der anfallenden Kosten für beide Varianten hat die Verwaltung einen Kostenvoranschlag des seinerzeit beauftragten Gestaltungsbüros eingeholt. Da die Form nicht 1:1  auf den Ort am Bornhagener Weg übertragen werden kann, kann eine Kostenschätzung zum jetzigen Zeitpunkt nur grobe Eckwerte benennen:

 

Lediglich das Grundprinzip, wonach eine Haupttafel und weitere Tafeln oder Stelen zur Markierung des Geländes aufgestellt werden können, lässt sich eventuell aufgreifen. Da die individuellen Parameter der Planung noch zu erarbeiten sind, kann eine Kostenschätzung zum jetzigen Zeitpunkt somit nur grobe Eckwerte benennen.

 

Kosten: Danach kostet 1 Stele: ca. 4.000 € - 6.700 € brutto, 4 Stelen: 10.500 € -19.000 € brutto.

 

Beide Varianten stellen eine Verbesserung des IST-Zustandes dar und würden die Vorgaben der BVV erfüllen. Weitere Informationen zur Gestaltung können der Anlage 1 entnommen werden.

 

Mit Blick auf die nur begrenzt zur Verfügung stehenden bezirklichen Haushaltsmittel wird jedoch angemerkt, dass die Kosten zur Realisierung der beiden vorgestellten Varianten stark voneinander abweichen. Die aktuellen Kostenschätzungen können der Anlage 2 entnommen werden. (Es wird darauf hingewiesen, dass es sich beim Kostenvoranschlag um Nettopreise handelt.)

 

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung daher um ihr Votum, welche der beiden Varianten weiterverfolgt werden soll.

 

 

 

 

 

 

 
 

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