Die Ereignisse im Juni/Juli 1969 hatten eine mobilisierende und zusammenschweißende Funktion für den queeren Aktivismus. Zahlreiche Gay Rights-Organisationen wurden in Folge des Aufstands gegründet und forderten selbstbewusst – eigentlich selbstverständliche – Rechte für LSBTT*IQ ein. 2016 wurde der Schauplatz des Aufstandes, also die Bar Stonewall Inn, der Christopher Park und anliegende Straßen, vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama zu einem Nationaldenkmal ernannt, der nicht nur an den Kampf für die Rechte von Schwulen, Lesben, Trans* … erinnerte, sondern auch die Bedeutung für den Kampf für Menschenrechte schlechthin unterstreichen sollte. Nach einer wechselvollen Geschichte ist das Stonewall Inn heute nicht mehr nur Bar, sondern auch ein Community-Center und mit der gegründeten Stiftung „Stonewall Gives Back“ werden queere Projekte in ländlichen Gebieten der Vereinigten Staaten unterstützt.
Aber auch wenn der Mythos Stonewall mittlerweile genauso kontrovers diskutiert wird wie die Umzüge, die den Spagat zwischen politischer Demonstration und kommerzialisierter Spaßveranstaltung hinbekommen müssen: Fast überall auf der Welt finden Pride Weeks und Pride Marches statt. Einerseits soll queeres Leben gefeiert und sichtbar gemacht, aber auch – ganz in der Tradition des Stonewall Aufstands – weiterhin für gleiche Rechte für LGBTQIA+ demonstriert werden. Regelmäßig wird dabei auch an die queeren Communities in Ländern gedacht, in denen Homosexualität noch immer strafbar ist und (teilweise) mit dem Tod bestraft wird.
In Deutschland sind diese Paraden unter dem Namen „Christopher Street Day“ bekannt und finden jährlich in vielen – auch kleineren – Städten statt.