Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Morde im Nationalsozialismus

Pressemitteilung Nr. 280 vom 23.08.2022

Förderkreis Gedenkort T4 e.V. und die Stiftung Denkmal rufen zum Gedenken auf

Mit zwei Veranstaltungen erinnern der Förderkreis Gedenkort-T4 e.V. und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas am 2. September 2022 und am 14. September 2022 an die Opfer der nationalsozialistischen “Euthanasie”-Verbrechen. Am 1. September 1939 befahl Adolf Hitler die sogenannte Aktion T4. Dahinter verbirgt sich der systematische Massenmord an mehr als 70.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen in Deutschland im Zweiten Weltkrieg unter der Leitung der Zentraldienststelle T4. Bis 1945 fielen den „Krankenmorden“ 200.000 Menschen zum Opfer.

Freitag, der 2. September 2022 von 11 bis 13 Uhr
Tiergartenstraße 4, 10785 Berlin

Mittwoch, der 14. September 2022 von 19 bis 20 Uhr
am Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Cora-Berliner-Straße 1, 10117 Berlin

Begleitet wird die Gedenkveranstaltung am 2. September 2022 von der Aufführung des Theaterstückes “Hierbleiben, Spuren nach Grafeneck” des Theaters Tonne aus Reutlingen.

Am 14. September 2022 wird Julia Gilfert aus ihrem Buch “Himmel voller Schweigen” am Denkmal für die ermordeten Juden Europas lesen. In dem Buch geht es um Walter Frick, den Großvater von Julia Gilfert, der ein Opfer der nationalsozialistischen “Euthanasie” wurde.

Der Beirat von und für Menschen mit Behinderung wird an der Gedenkveranstaltung teilnehmen.

Katja Daus, 1. Vorsitzende des Beirates von und für Menschen mit Behinderung:

bq. “Die Verbrechen der Nationalsozialisten dürfen nicht vergessen werden. Über Jahrzehnte sind die Opfer der „Euthanasie“-Morde verschwiegen worden. Im Namen der Wissenschaft und staatlich gelenkt, wurden Menschen erfasst, selektiert, an ihnen experimentiert und getötet. Wenn wir wollen, dass sich Geschichte nicht wiederholt, braucht es dringend eine gesamtgesellschaftliche Aufarbeitung und Erinnerungskultur.”