Bezirkliches Bündnis gegen Antisemitismus Tempelhof-Schöneberg gründet sich

Pressemitteilung Nr. 206 vom 28.06.2021

„Gemeinsam eintreten gegen Hass und Gewalt“

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg gründet mit dem Bildungsträger Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS und sieben weiteren Institutionen das Bündnis gegen Antisemitismus Tempelhof-Schöneberg. Das Bündnis wird sich gegen jegliche Formen von Antisemitismus einsetzen und möchte jüdische Realitäten im Bezirk sichtbarer machen. Die Gründungsveranstaltung findet am 28. Juni 2021 als Online-Podiumsgespräch statt.

Angelika Schöttler, Bezirksbürgermeisterin und Sprecherin des Bündnisses betont:

bq. Ich freue mich sehr, dass wir mit der Gründung unseres bezirklichen Bündnisses gegen Antisemitismus ein starkes Zeichen gegen Hass, Hetze und Gewalt gegen unsere jüdischen Nachbar_innen setzen. Wenn auch die Vorbereitungsphase pandemiebedingt schwierig und langwierig war, so zählt jetzt nur noch, dass unser Bündnis steht. In einem nächsten Schritt muss es nun darum gehen, das Bündnis auf eine breite Basis zu stellen. Dazu zähle ich auch auf das vielfältige bürgerschaftliche Engagement in Tempelhof-Schöneberg. Lassen Sie uns gemeinsam eintreten gegen Hass und Gewalt!

Sawsan Chebli, Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, begrüßt die Initiative:

bq. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wenn sich Antisemitismus ausbreitet, auch im Gewand von Verschwörungserzählungen mit Corona-Bezug. Zivilgesellschaftliches Engagement ist wichtig. Wir müssen es gemeinsam tun, Haltung zeigen, neue Allianzen schmieden und Menschen begeistern für eine demokratische Gesellschaft, die zu ihren Werten steht und sie entschlossen gegen ihre Feinde verteidigt. Möge das Beispiel dieses Bündnisses auch in anderen Bezirken Schule machen!

Aus der Perspektive des Landes Berlin unterstreicht Samuel Salzborn die Bedeutung des Engagements direkt vor Ort:

bq. Als Ansprechpartner des Landes Berlin zu Antisemitismus halte ich die bezirkliche Ebene für elementar wichtig, wenn wir Antisemitismus auf allen Ebenen erfolgreich entgegentreten wollen. Ich freue mich, dass das Bündnis gegen Antisemitismus Tempelhof-Schöneberg seine Arbeit aufnimmt und bezirkliche und zivilgesellschaftliche Akteure vernetzt – im Kampf gegen Antisemitismus, aber auch für die Stärkung jüdischen Lebens im Bezirk.

Eine Zunahme antisemitischer Gewalt lasse sich sowohl überregional als auch im Bezirk seit einiger Zeit beobachten, sagen die stellvertretenden Sprecher_innen des Bündnisses Marina Chernivsky, Geschäftsführerin von OFEK – Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung, und Sigmount Königsberg, Beauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gegen Antisemitismus.

Sigmount Königsberg:

bq. Tempelhof-Schöneberg gehört zu den bevorzugten Wohnadressen von Jüdinnen_Juden. Doch auch hier grassiert Antisemitismus. Menschen wurden angegriffen oder bedroht, das Mahnmal in der Münchener Straße beschmiert, Stolpersteine beschädigt. Dabei gibt es gerade in diesem Bezirk eine Zivilgesellschaft, die sich gegen Antisemitismus einsetzt.

Diese gelte es zu stärken und zu unterstützen. Chernivsky betont, dass mit der Bündnisgründung auch ein Signal an die Betroffenen antisemitischer Gewalt und Diskriminierung gesendet werde.

Marina Chernivsky:

bq. Damit wird die Botschaft überbracht, dass diese Entwicklung erkannt und die Bereitschaft zum Handeln gewürdigt und gebündelt wird. Für die Betroffenen ist es wichtig zu wissen, dass es starke Bündnisse gibt, die Antisemitismus gesamtgesellschaftlich einordnen und wichtige Akteur_innen gegen diese Bedrohung mobilisieren.

Das von Andrés Nader, Geschäftsführer der RAA Berlin, moderierte Podiumsgespräch bildet den Auftakt der Bündnisarbeit. Diese wird in den kommenden Monaten weiter ausgebaut. Über die Aktivitäten des Bündnisses und entsprechende Beteiligungsmöglichkeiten wird auf der Internetseite des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg informiert.

Livestream der Gründungsveranstaltung:

Das Podiumsgespräch zur Bündnisgründung wird am 28. Juni 2021 ab 17:00 Uhr live auf dem Youtube-Kanal des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg übertragen und steht auch danach als Video zur Verfügung:
Livestream der Gründungsveranstaltung

Gründungsmitglieder des Bündnisses gegen Antisemitismus Tempelhof-Schöneberg:

  • Angelika Schöttler, Bezirksbürgermeisterin | Bezirksamt Tempelhof Schöneberg
  • Henning Kruse, Geschäftsführer | Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e.V.
  • Marina Chernivsky, Geschäftsführerin | OFEK e.V. Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung
  • Sigmount Königsberg, Beauftragter gegen Antisemitismus | Jüdische Gemeinde zu Berlin KdöR
  • Berliner Register zur Erfassung und Dokumentation rechtsextremer und diskriminierender Vorfälle in Tempelhof-Schöneberg
  • Jan-Dirk Hübner, Leiter Fachbereich Schulpsychologie | SIBUZ Tempelhof-Schöneberg – Schulpsychologisches und Inklusionspädagogisches Beratungs- und Unterstützungszentrum
  • Svetlana Linberg, Beauftragte für queere Lebensweisen und gegen Rechtsextremismus | Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
  • Mengü Özhan-Erhardt, Referentin | Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie / Geschäftsstelle der Landeskommission gegen Gewalt
  • Prof. Dr. Samuel Salzborn, Ansprechpartner des Landes Berlin zu Antisemitismus | Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung
  • Lala Süsskind, Geschäftsführende Gesellschafterin | Jüdisches Bildungswerk für Demokratie – gegen Antisemitismus gUG

Pressekontakte des Bündnisses gegen Antisemitismus Tempelhof-Schöneberg:

Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg
und designierte Vorsitzende sowie Sprecherin des Bündnisses
Angelika Schöttler
Telefon: (030) 90277-2300
E-Mail an Frau Schöttler

Geschäftsführerin OFEK e.V. Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung
und designierte stellvertretende Sprecherin des Bündnisses
Marina Chernivsky
Telefon: 017622508407
E-Mail an Frau Chernivsky

Beauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gegen Antisemitismus
und designierter stellvertretender Sprecher des Bündnisses
Sigmount Königsberg
Telefon: 016099036414
E-Mail an Herrn Königsberg

Das Bündnis gegen Antisemitismus Tempelhof-Schöneberg

Das bezirkliche Bündnis gegen Antisemitismus Tempelhof-Schöneberg versteht sich als ein Gremium, das sich gegen Antisemitismus und für eine stärkere Sichtbarkeit jüdischer Realitäten einsetzt.

Die Gründung des Bündnisses erfolgt am 28. Juni 2021 im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie “Gemeinsam in Tempelhof-Schöneberg – Demokratie leben!”. Diese wird vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg sowie Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e.V. im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) umgesetzt. Sie ist Teil des Förderprogramms “Demokratie leben!”. Das Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment der ZWST e.V. koordiniert den Aufbau und die Arbeit des Bündnisses im Auftrag der Partnerschaft für Demokratie.

Die o. g. Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor_innen die Verantwortung.

Internetseite des Bündnisses gegen Antisemitismus Tempelhof-Schöneberg