Kirchen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg

Die Spur der Templer

Der legendäre Ritterorden der Templer spornt seit Jahren die Phantasie der Thrillerfans an. Die realen Templer waren bis zur Auflösung des Ordens anno 1312 auch hier aktiv – sie gründeten schließlich die Siedlung Tempelhof. Steinerne Zeugen finden sich noch im Bezirk. So stammen die Ursprünge der Dorfkirche Tempelhof, einer vormaligen Templerkirche, aus dem 13. Jahrhundert. Ebenso alt ist die Dorfkirche Mariendorf, die auch vom Templerorden errichtet worden sein soll. Beide Bauten gehören damit zu den ältesten Bauten ganz Berlins.

Dorfkirche Tempelhof hinter Bäumen

Dorfkirche Tempelhof

Die evangelische Dorfkirche Tempelhof wurde Mitte des 13.Jahrhunderts errichtet und brannte im zweiten Weltkrieg 1944 aus. 1952 machte Ernst Heinrich Grabungen und stellte fest, dass die Kirche schon vor 1250 entstanden ist. 1956 wurde die Feldsteinkirche in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Der Flügelaltar an der Südwand hat als einziges Inventar die Weltkriege überstanden.

Auf dem Friedhof der Dokrfkirche steht ein Gedenkstein, der an die Berliner und Brandenburger erinnert, die beim Tsunami 2004 starben.

Dorfkirche Mariendorf

Dorfkirche Mariendorf

Die evangelische Dorfkirche Mariendorf umfasste beim Bau in ersten Drittel des 13. Jahrhunderts ein längsrechteckiges Kirchenschiff und einen Westturm. Sie wurde aus Feldsteinen errichtet.

Der figurenreiche Renaissancealtar von 1626 ist seit dem zweiten Weltkrieg verschollen.

1953 bis 1956 erfolgte eine Erneuerung und Umwandlung der Kirche. Seitdem schmücken sechs verschieden große Ölbilder mit Szenen aus dem Alten Testament den Kirchenraum.

Dorfkirche Marienfelde

Dorfkirche Marienfelde

Die älteste Dorfkirche Berlins und der Mittelmark ist die evanglische Dorfkirche Marienfelde. Um 1220 wurde die Feldsteinkirche errichtet. Sie ist der Mittelpnukt der Dorfaue Marienfelde.

1921 wurde die Kirche vom Architekten Bruno Möhring erneuert. Den zweiten Weltkrieg hat sie fast ohne Schäden überstanden.

Früher befanden sich in der Kirche ein hölzerner Altar und ein Taufstein, die 1624 gestiftet wurden. Der hölzerne Altar wurde durch eine moderne Steinmensa ersetzt.

1746 schenkte der Berliner Hoflieferant Peter Siegmund der Kirche drei größere Bilder der 17. Jahrhunderts mit Darstellungen der Auferstehung, der Kreuzigung und der Ausgießung des Heiligen Geistes sowie acht kleine Holztafeln, die Szenen aus der christlichen Heilslehre wiedergeben.

Dorfkirche Lichtenrade

Dorfkirche Lichtenrade

Im 14. Jahrhundert entstand die evangelische Dorfkirche Lichtenrade.

1810 wurde der Turm abgetragen, weil für den verwetterten Fachwerkbau Einsturzgefahr bestand. 1902 bekam die Feldsteinkirche dann auch einen Feldsteinturm, dessen Dach im zweiten Weltkrieg abbrannte. Der nach dem Entwurf von Baurat Georg Schwartzkopff gebaute steile Schieferhelm, der von vier kleinen Spitztürmchen begleitet wurde, wurde 1949 durch ein schlichtes Satteldach ersetzt.

Die Dorfkirche befindet sich im Dorfkern von Lichtenrade am Giebelpfuhlteich. Jedes Jahr am ersten Advent findet vor der Kirche rund um den Dorfteich der Lichtenrader Lichtermarkt statt.

 Dorfkirche Schöneberg

Dorfkirche Schöneberg

Die Dorfkirche Schöneberg brannte wiederholt ab und wurde immer wieder aufgebaut. Der Kirchenbau fiel 1544 den Flammen zum Opfer. Am 07. Oktober 1760 wurde die Kirche im Siebenjährigen Krieg von russischen Invasionstruppen mit dem ganzen Dorf niedergebrannt.

1764 bis 1766 wurde die evangelische Dorfkirche nach dem Entwürfen von Johann Friedrich Lehmann auf einem kleinen Hügel neu errichtet.

Im Februar 1945 brannte die Kirche wiederum aus und wurde in den Jahren von 1953 bis 1955 äußerlich in alter Forn erneuert. Die Dorfkirche ist ein Ziegelbau, der verputzt wurde. In den Wänden des Baus stecken auch einige Feldsteine.

Der Innenraum der Kirche ist durch die Gegenwart geprägt, da auch alle Einbauten des 18. Jahrhunderts restlos verbrannt waren. Das große alte Altarbild ist eine Leihgabe.