Drucksache - 0904/XXI  

 
 
Betreff: Den Lebensraum unserer gefiederten Mitbewohner erhalten
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion GRÜNEDie Fraktion GRÜNE
Verfasser:Frau Hofer-Hutter, IngeborgLosert, Ronja
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
17.01.2024 
26. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, bei allen genehmigungspflichtigen Bauvorhaben verstärkt auf die Berücksichtigung von Nisthilfen zu achten sowie bei Neubau und Sanierung öffentlicher Bauten regelmäßig Nistmöglichkeiten für die in der Berliner Stadtnatur vorkommenden Gebäudebrüter vorzusehen.

Private Bauträger sollen proaktiv mit Informationsmaterial zu Schutz und Förderung der Gebäudebrüter versorgt werden sowie auf ihre diesbezüglichen Pflichten hingewiesen werden. Die Auszeichnung besonders vogelfreundlicher Sanierungsvorhaben könnte zusätzlich einen Anreiz für Bauwillige darstellen.

Das Bezirksamt wird des Weiteren gebeten, sich bei den städtischen Wohnungsbaugesellschaften dafür einzusetzen, dass diese sich verstärkt ihrer Verantwortung für den Erhalt der Gebäudebrüter in ihren Beständen stellen.

 

Begründung:

 

Die Zahl der Gebäudebrüter wie Meisen, Stare, Schwalben, Mauersegler und Turmfalken ist in den letzten Jahren weiter stark zurückgegangen. Ursache ist vor allem der Verlust von Lebensräumen und Brutmöglichkeiten durch Neubau und die Sanierung von Bestandsbauten. Mit der Verbreitung der energetischen Sanierung ist, wie wissenschaftliche Studien zeigen, zeitgleich die Anzahl an Vögeln zurückgegangen.

 

Eine vielfältige Vogelwelt ist nicht nur eine Ohren- und Augenweide, die die psychische Gesundheit der Stadtbewohner*innen verbessert. Sie ist Teil der notwendigen städtischen Biodiversität. Vögel vernetzen Lebensräume für andere Arten. Sie erbringen sogenannte Ökosystemleistungen als natürliche Feinde von Schädlingen, Bestäuber von Früchten, Samentransporteure oder Müllpolizei. Sie erhöhen die Resilienz der Stadt.

 

Die Existenz gesetzlicher Schutzvorschriften alleine hat in den vergangenen Jahren nicht den gewünschten Effekt erzielt. Es ist daher notwendig, dass der Bezirk sich aktiv einbringt.

 
 

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