Gedenktafel für Adolf Lewissohn eingeweiht

Sechs Personen stehen nebeneinander draußen vor einer Gedenktafel.

Bezirksstadtrat Oliver Schworck (2. von links) und Bianca Tchinda, Kennerin für Schwimmbäder in Berlin (3. von links), enthüllten gemeinsam die Gedenkstele. Von links nach rechts: An der Einweihung nahmen unter anderem teil Bezirksstadtrat Tobias Dollase, Residenz-Leiterin Marina Stern, die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages Dr. Eva Högl und die Leiterin des Fachbereichs Kunst, Kultur, Museen Dr. Irene von Götz.

Pressemitteilung Nr. 438 vom 02.12.2024

Am 29. November 2024 weihte Bezirksstadtrat Oliver Schworck eine neue Gedenktafel in der Ullsteinstraße 159 in Mariendorf ein. Die Stele erinnert an den Tempelhofer Adolf Lewissohn und seine Tochter Helene Lewissohn.

Die Familie Lewissohn prägte den Bezirk mit ihrer Sportbadeanstalt sowie dem bis dahin größten Gaswerk in und um Berlin.

Das Aufstellen der Gedenkstele erfolgte auf Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg.

Bezirksstadtrat Oliver Schworck:
„Mit der Gedenktafel für das Seebad der Familie Lewissohn würdigen wir den Unternehmergeist und die Fortschrittlichkeit von Adolf und Helene Lewissohn. Sie sind eine Inspiration für uns alle, kleine und große Veränderungen in unserem Bezirk anzustoßen und mutig innovative Ideen umzusetzen.“

1927 starb Adolf Lewissohn und seine Tochter übernahm die Familiengeschäfte. Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten blieben Gäste und Einnahmen aus. 1938 musste Helene Lewissohn der Zwangsversteigerung des Bades zustimmen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Seebad stark beschädigt und schloss 1950 endgültig seine Tore. Vergeblich kämpfte Helene Lewissohn um die Rückgabe des Familienbesitzes und starb verarmt und mittellos am 17. April 1957 in Berlin.